Eminent 400: Infos gesucht

marcel71
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Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin hier im richtigen Unterforum gelandet, meist lese ich (oder schreibe manchmal) eher in anderen Bereichen mit.

Ein Freund hat mich angesprochen, dass er noch eine (Heim?)-Orgel im Keller stehen hat, die aus irgendwelchen Familienbeständen stammt.

Er ist sich zum einen bewusst, dass er nicht sehr musikalisch ist (in der Familie wohl auch niemand, der Interesse daran hat), aber auch, dass ein Instrument ja eigentlich dazu da ist, gespielt zu werden. Und fragt mich nun, ob wir Interesse haben oder jemanden kennen, oder jemanden kennen, der jemanden kennt... und ja, wir kennen jemanden, da unser "Großer" sich ziemlich gerne auf Tasteninstrumenten austobt.

Bevor ich aber nun einen Transporter miete und hinfahre (wohnt nicht gerade um die Ecke), wollte ich mich hier mal umhören, ob jemand dazu etwas weiß: Schrott oder Schatz gefunden? Nice to have oder schon ordentlich?

Es handelt sich um eine Eminent 400.

emi1.jpg

Zustand eher unklar. Vor ein paar Monaten kamen wohl noch Töne raus, Klanguqalität auch unklar. Optisch ein wenig verstaubt aber keine sichtbaren Schäden auf den Fotos.

Im Internet habe ich immerhin herausgefunden, dass Eminent wohl eine Niederländische Firma ist, die mal einige Zeit wegen Insolvenz von der Bildfläche verschwunden war und dass das Model Eminent 310 wohl in Fachkreisen etwas bekannter war.

Ich vermute, dass das fragliche Instrument auch aus der Zeit vor der Insolvenz stammt.

Viel mehr gab das Internet bei meinen ersten Recherchen leider nicht her.

Schonmal vielen Dank im Voraus fürs Lesen und vielleicht sogar schreiben!
 
Eigenschaft
 
Hmmm, nach drei Tagen immer noch kein Feedback?
Bin ich zu ungeduldig, oder kennt wirklich niemand das Ding?

M.
 
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Hi
Also die Eminent 310 kenne ich.
Schätzchen sicherlich wenn man sich mit den kleinen Manualen begnügt.
Wie bei allen Orgeln aus dieser Zeit wird man jedoch hin und wieder auf
Kontaktprobleme der Schalter etc stoßen die aber wieder zu richten sind.
Gleich vorweg : Mit irgendwelchen SPAYS erreicht man nur das Gegenteil
langfristig gesehen
Schalter reinigen sich oft selbst durch wiederholte Betätigung derselben.
Andere Kontakte mit Glasfaserstift mechanisch reinigen

Technische Unterlagen falls erforderlich gibt es im Internet
happyfreddy
 
Die Eminent 400 ist im Grunde dasselbe nur etwas mehr drin an Ausstattung.
Zu der Zeit fanden sich in diversen Modellen fast immer die gleichen Komponenten,
so auch bei der 310 bzw 400.
Hauptunterschied somit fast ausschließlich in der Register Sektion
 
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OK, könnte also ein Schätzchen sein, wenn es quasi vergleichbar mit der 310 mit mehr Ausstattung ist.
Dann werde ich das Teil beim nächsten Besuch ausgiebig testen.
Vielen Dank schonmal für die Hinweise.
 
Das Foto im Eingangspost ist aber keine Eminent 400, oder? :nix:
Sieht von den Bedienelementen eher etwas spartanisch aus.
Ich meine, "Eminent 800" auf dem oberen Bedienfeld zu lesen, das Foto ist leider etwas unscharf...?
 
Nee, da steht schon Eminent 400.
Vgl.weiteres angehängtes Bild.
IMG_9074.JPG IMG_9072.JPG
 
Es handelt sich um eine kleine Eminent und zwar um ein Modell noch vor der
Eminent xxx UNIQUE Reihe
Letztere hatte bereits farbige Zungenregister und keine Wippschalter wie abgebildet

Merkmal dieser kleinen Eminents ist ein Generator, der zumindest für die oberste Oktave
LC Kreise verwendet. Diese sind gleichzeitig der Hauptoszillator der jeweiligen
Tonkaskade. Die nachfolgenden Oktav-Teilerstufen dann mit Transistor Flipflops realisiert.
In seltenen Fällen auch schon Teiler IC´s wie den SAJ 110 oä.
Diese Teilerstufen sind dann auch so beschaltet daß ein möglichst
sägezahnförmiges Tonsignal erzeugt wird, was dann der Klangformung zugeführt wird.

Diese kleinen Eminent Orgeln sind vorwiegend für sakrale Musik ausgelegt -
Bedarf in kleineren Kirchen oder Kapellen.

Jean Michel Jarre wird sie sicher wegen des charakteristischen Sägezahnsounds verwendet haben.
Soweit ich weiß war diese Orgel jedoch schon ein " UNIQUE " Typ

Anmerkung
Falls hier einmal ein LC Hauptoszillator verstimmt sein sollte
auf keinen Fall versuchen den Ferrit Spulenkern der Spule ( im Alubecher ) mit einem
Schraubendreher zu drehen.
Erstens ändert sich die Frequenz sofort wenn man mit dem Schraubendreher sich dem Kern
nähert und zweitens - was viel schlimmer ist - kann der Spulenkern dabei zerstört werden.
Wenn hier etwas nachjustiert werden muß dann bitte mit abgeflachtem Streichholz oder
einem flach zugefeilten Plastiksteg aus dem Modellbaukasten.
Die Spulenkerne sind teilweise mit Kerzenwachs oder Schaumstoffstreifen gegen Verdrehen
gesichert. Kerzenwachs wäre nicht so gut wenn es wirklich fest sitzt.
In dem Fall erst mal schauen ob der Spulenkern nach unten offen ist.
Wenn ja, den Kern einfach weiter reindrehen versuchen. Das Wachs befindet sich nur in der obersten
Windung. Ist der Kern aus diesem Bereich herausgedreht kann man die Gewindegänge vom Wachs befreien mit gebogener abgeflachter Büroklammer oder Stecknadel.

@Marcel
Wenn schon Bilder dann auch vom Inneren
 

Ok, das stimmt...

Aber die 310 sieht so aus:

http://www.soundonsound.com/reviews/eminent-310-string-synthesizer

Diese hat wesentlich mehr Einstellmöglichkeiten, insbesondere für den Ensemble Effect, welcher das Teil letztendlich zu einer der ersten Stringmaschinen gemacht hat (und insbesondere dadurch zur "Berühmtheit" wurde). Wenn ich mir die 400 so anschaue, bezweifle ich daher, dass diese den Ensemble Effect an Board hat (welcher letztendlich den berühmten JMJ-Sound ausgemacht hat)...
 
@Whiteman
das ist eine EMINENT 310 S baugleich mit der UNIQUE Serie
Das Anhängsel S steht jedoch für STRING, was nichts weiter heißt, daß man hier
das Hauptaugenmerk auf String Sound gelegt hat.
Um einen Stringsound gut zu reproduzieren bedarf es jedoch mehrerer Einstellregler
für die Mischung der einzelnen Fußlagen sowie den SUSTAIN und DECAY.
Ob hier bereits ein Einschwingvibrato realisiert wurde entzieht sich meiner Kenntnis - vermuten
kann man es jedoch.
Letztlich war die EMINENT der Vorreiter der ARP Synthie Serie
 
Sehr interessantes Thema und danke für die Infos @happyfreddy. :)

Letztlich war die EMINENT der Vorreiter der ARP Synthie Serie

Das (ARP) Solina String Ensemble z. B. war später ja quasi der "Spin-Off" der 310S (wenn auch mit nicht mehr ganz so fetten Ensemble Effect).

Ist halt immer noch die Frage, ob die 400 eine ebensolche oder vergleichbare String-Sektion hat, um z. B. die Jarre Sounds zu erzeugen.
 
@Marcel
Wenn schon Bilder dann auch vom Inneren

Das Instrument steht nicht bei mir in der Nähe, deswegen bin ich bisher noch auf die Bilder angewiesen, die ich bisher vom Besitzer bekommen habe.

Im Anhang gibts das einzige Bild, das ich im Moment habe und das etwas vom Innenleben zeigt.

Vermutlich werde ich im Januar mal versuchen, das Teil abzuholen und dann werde ich es ausführlich untersuchen und auchmal Hörproben hier reinstellen.
IMG_9078.JPG
 
Alles noch so richtig schöne Analogtechnik = IMMER REPARIERBAR
Die Kontakte der Schalterwippen sind nichts weiter wie mit Silberdraht
umsponnene Gitarrensaiten, leicht zu reinigen und im Bedarfsfall auch zu ersetzen
(solange es Gitarren noch gibt )

@Whiteman
Wiegesagt die UR Eminet Orgel waren ja für sakral konzipiert
String war irgendwann das Ergebnis der Tüftler bei Eminent und meines
Wissens war man mit dieser String Technologie auch einer der Ersten auf dem
Markt Anfang der 70er. Das " Rezept " dafür ist dann von den damals vielen anderen
Firmen quasi abgekupfert worden was man an der Ähnlichkeit der Schaltungen schön
herauslesen kann. Die verwendeten BBD " Eimerketten - IC" waren ja eigentlich aus dem
TV Bereich als Verzögerungsleitung für die Videosignale gedacht gewesen.
Irgendjemand hat dann wohl mal spaßeshalber ein Audiosignal drübergejagt......
 
Zuletzt bearbeitet:
Die verwendeten BBD " Eimerketten - IC" waren ja eigentlich aus dem
TV Bereich als Verzögerungsleitung für die Videosignale gedacht gewesen.
Irgendjemand hat dann wohl mal spaßeshalber ein Audiosignal drübergejagt......

...und dann ist im Laufe der Zeit die eigene (und von mir heißgeliebte) Instrumentengattung der Stringmaschinen entstanden (wenn auch nur für einige wenige Jahre, bis die erschwinglichen polyphonen Synthesizer kamen)...

Wie gesagt, schönes Thema... :D
 
Die Sache mit den BBD´s ist die eine
Man kann es jedoch auch anders aufziehen ohne diese IC´s .......

Dazu muß man nur von einer Tastatur zwei (oder mehr ) verschiedene
Generatoren ansteuern samt angeschlossener identischer Klangformung.
Sobald man den einen Generator gegen den anderen geringfügig verstimmt ( Schwebung )
erhält man den Stringeffekt.

Bei den BBD´s arbeiten meist drei solcher Bausteine parallel jeweils in der Ansteuerung um
120 Grad in der Phase verschoben.
Verdreht man hier die Steuerungsparameter weiter bekommt man auch die sogenannten
Flanger Effekte oder Kammfilter .
Ein weites Experimentierfeld was sich da auftut.
Auch andere Komponenten aus der HF Technik haben so in der Synthieszene Einzug gehalten
wie der Ringmodulator zB
Ursprünglich war ein Ringmodulator ja bei Kurzwellenamateuren im Zusammenhang mit SSB
Betrieb eingesetzt ( Einseitenband Technik / Modulation )

Wer mehr wissen will sollte sich mal mit dem alten MOOG intensiver auseinandersetzen
 

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