EMG David Gilmour Erfahrungen pro und contra

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Ich bin seit letztem Wochenende im Besitz dieser Pickups. Ich habe meine US Strat damit bestückt und ich muss sagen, dass ich schwer begeistert bin. Da geht ja fast jeder Sound. Der Output ist deutlich höher als bei passiven PU und damit auch die Klangfülle. Außerdem brummen die kaum.

Ich hatte vorher wahrlich keine schlechten Boutique Pups drin aber die EMG's setzen noch einen drauf.

Ich frag mich deshalb, wo der Haken ist? Abgesehen vom Batterieblock, der nur mit viel Aufwand verwechselt werden kann.

Ich ja nur ein Hobbyspieler. Aber benutzt hier jemand diese PU's auch für Auftritte und kann über Erfahrungen berichten?

Vielleicht hat jemand auch ein paar Einstellungstipps für verschiedene Sounds.

Danke.
 
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Hi,

hab mal für nen Kunden dieses Set in ne Strat gebaut und kann durchaus bestätigen was du darüber schreibst. Der wollte, daß ich das Set nach dem Einbau ausgiebig für ihn teste und ihm berichte...
Klanglich ist das Set ein Hammer, die Flexibilität unglaublich!
Es ist eben so gemacht, dass Hr. Gilmour damit authentisch durch fast 50 Jahre Pink Floyd Sounds kommt.

Vier kleine Kritikpünktchen habe ich daran, die aber, zumindest teilweise, eher persönlich sind:


1.) Bautiefe!
Bei der nagelneuen extra für den Einbau des Sets vom Kunden gekauften Fender American Vintage Strat musste ich die Fräsungen der Pickups locker 7-8mm vertiefen damit`s reinpasste-ich hatte schon Angst ich bohre durch...!

2.) Batterie.
Das Set braucht nur sehr wenig Strom...so wenig, dass man bestimmt bis zu dem Gig an dem die Batterie leer ist schon verdrängt hat, daß eine drin ist....und man hoffentlich noch ne Ersatzgitarre dabei hat.

3.) "Authenzität".
Ne Strat mit dem Set ist eigentlich keine richtige Strat mehr. Ich meine das so: der "Originalsound" ist halt weg. Ne damit ausgestattete Gitarre klingt auch in der unauffälligsten Einstellung n gutes Stück anders als ne "normale" Strat-definierter, breitbändiger, ausgewogener und tonal "aufgepumpter"-womit auch etwas der raubautzige Charme flöten geht.
So ist dieses Set eher was für Spieler die entweder auf nen "normalen" Strat Sound gar keinen Wert legen und die durch das Set dramatisch gesteigerte Vielfalt schätzen, oder für Strat Fans, die zudem noch ne normale Strat haben.

4.) Nebengeräusche der Aktivschaltung.
Je nach Amp und dessen Eingangsempfindlichkeit kann es bei bestimmten Einstellungen schon zu Nebengeräuschen kommen.
Ich liebe zB den Engl Blackmore. Wenn der nun an ner fetten 2/12er Box oder gar 4/12er hängt und man gerne tiefmittig/etwas bassige Zerrsounds mag die richtig böse schieben, dann ist mit dem Gilmour Set schon ein deutliches, sehr breitbändiges Rauschen zu vernehmen.
An nem klassischen JCM 800er aber schon kaum mehr...und hier kann man dann die Boostmöglichkeiten für Sounds verwenden, die an einem solchen Amp nur mit Pedalen gehen oder den auch sonst deutlich flexibler nur mit den Preamp Möglichkeiten beeinflussen...

Auffällig ist auch, dass das Set sehr gut mit eher klassischen Amps (erweitert diese deutlich!) und Pedalen klar kommt.
So war es mir beim Test damit möglich, mit besagtem JCM 800, aber auch nem Fender Hot Rod und nem Peavey Classic 30 Sounds zu erzeugen, die weit über die eigentlichen Möglichkeiten dieser Amps hinausgehen.

Gruss,
Bernie
 
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Ich frag mich deshalb, wo der Haken ist? Abgesehen vom Batterieblock, der nur mit viel Aufwand verwechselt werden kann.

Im Prinzip keiner, vor allem scheinst Du ja recht zufrieden zu sein mit der klanglichen Vielfalt. Zu dem Set selber kann ich nicht viel sagen, weil ich es nicht getestet habe, mir persönlich wäre es einfach zu teuer, das gilt aber auch für die meisten passiven PUs. Ich persönlich würde eher bestehende passive PUs auf aktiv umrüsten, ggfs noch ne aktive Klangregelung dazu das ist halt etwas günstiger als EMG.
Ich hab auch noch irgendwo in der Schublade nen selbst zusammengebratenen Impedanzwandler der darauf wartet in ner Klampfe eingesetzt zu werden aber irgendwie bin ich da im Moment zu faul, mal sehen vllt hab ich ja im Winter mal etwas langeweile. Was mich an passiven PUs va stört ist das dumpfer werden wenn man die Lautsärke zurückdreht, das ist schon fein bei diesem aktiv Zeuch.

Zu der Batteriegeschichte: ich würde bei ner Strat die Batterie im Fach wo die Federn fürs Trem liegen unterbringen, muss man zwar einmal etwas fummeln (ggfs muss man auch das Batteriekabel verlängern) aber später kommt man einfacher zum wechseln ran.
 
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Hi,

3.) "Authenzität".
Ne Strat mit dem Set ist eigentlich keine richtige Strat mehr. Ich meine das so: der "Originalsound" ist halt weg. Ne damit ausgestattete Gitarre klingt auch in der unauffälligsten Einstellung n gutes Stück anders als ne "normale" Strat-definierter, breitbändiger, ausgewogener und tonal "aufgepumpter"-womit auch etwas der C Charme flöten geht.
So ist dieses Set eher was für Spieler die entweder auf nen "normalen" Strat Sound gar keinen Wert legen und die durch das Set dramatisch gesteigerte Vielfalt schätzen, oder für Strat Fans, die zudem noch ne normale Strat haben.


Gruss,
Bernie

Dieser Aussage möchte ich nur bedingt zustimmen, weil "der originale oder normale Stratsound" auch von jedem anders wahrgenommen und interpretiert wird und wohl generell mit dem Tausch der Pickups (originale Fender durch Fremdhersteller), ob aktiv oder passiv verändert wird.

Ich hatte z. B. vorher Seymour Duncan Antiquitys drin und möchte behaupten, dass die auch nicht wirklich nach DEM Stratsound klingen (siehe dazu auch meinen anderen Thread). Das soll nicht heißen, dass sie schlecht klingen aber das "raubatzige" haben die auch nicht.

Bei den EMG's habe ich aber den Eindruck, dass diese dem Strautsound näher kommen als die Antiquitys.

M. E. kommt es darauf an was man spielen möchte.

Aber was mich vor allem an den normalen Singl Coils nervt, ist das permanente "Gebrumme".
Ich hab noch ne Strat, die ist mit sauteuren Tom Anderson Pickups bestückt, aber auch die Brummen, was das Zeug hält und die werde ich auch durch SC Humbucker ersetzen.
 
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Ich hatte z. B. vorher Seymour Duncan Antiquitys drin und möchte behaupten, dass die auch nicht wirklich nach DEM Stratsound klingen [...]
Bei den EMG's habe ich aber den Eindruck, dass diese dem Strautsound näher kommen als die Antiquitys.
Wichtig ist halt, dass sie Deinem Strat Sound entsprechen.
Es gibt so viele verschiedene Stratsounds, und so viele Wege diese zu erreichen, Du kannst das nicht objektiv betrachten sondern nur individuell sehen.
 
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Ja, das sehe ich ganz genauso. Authenzität hin oder her.
 
Ich hatte schon Fender Noiseless, Dimarzio Areas und Kinmans ( allesamt brummfrei) in meinen Strats...
Die Dimarzios hatten darunter noch das schönste Klingeln mit einem gewissen "Glitzern" in den Zwischenpositionen...

Mit Brummfreiheit geht für mich immer ein gewisser Verlust an Höhen einher...

Mir persönlich gefallen ja die Duncan Antiquity Surfer am besten... recht höhenreich und untenrum eher schlank, so nehme ich sie in meiner Maple Neck wahr.
Ich stehe da voll drauf, kann aber auch nachvollziehen, dass das jemand anderem vielleicht nicht "fett genug" ist...
( nichts, was man nicht am Amp nachregeln könnte, aber manche scheinen zu denken, die Regler am Amp seien dazu da, auf 12 Uhr zu stehen..)

Die Gilmours werden sicher auch höheren Output haben und den Amp mehr in die Zerre und Kompression treiben ?
 
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....siehste, deswegen hab ich ja auch drauf hingewiesen, daß meine Kritikpunkte teilweise eher persönlich sind.
Ich hatte halt schon viele gute Custom Shop Strats, n paar alte Originale, Nashs, Haars usw in der Hand die sowas wie Referenzen in Sachen Authenzität waren.
Ob man das braucht sei dahingestellt (ich brauchs auch nicht). Es gibt halt Gitarristen für die dieser Vintage Strat Sound ne Religion ist und für die ist natürlich die Info wichtig, daß der mit dem Set nicht geht---aber das wissen die auch so...:D
 
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Er spielt sogar mit DiMarzio Humbucker in einer Strat Pink Floyd und es klingt gut.

 
Als ich den "Gitarrenbauer meines Vertrauens" nach brummfreien Singlecoils gefragt habe, meinte er: "Was nicht brummt, taugt auch nix!"
Ich habe in zwei meiner Superstrats Humbucker im Singlecoilformat drin (Lindy Fralin Split Blades), ich finde, die klingen wirklich gut. Aber mit Singlecoilsound haben sie nichts am Hut.
Dafür habe ich live keinen Stress, wenn die Lichtanlage wieder mal zu tief hängt.
 
....der Mann wäre für mich eher der Gitarrenbauer dem man nicht Vertrauen kann.
Warum? Es gibt nix Schlimmeres also solche komplett kontraproduktiven Pauschalaussagen! Mich schüttelt`s immer bei sowas und mein Kopf schüttelt nochmal extra weil ich so viel ignoranten Dogmatismus einfach nicht kapiere!

Sorry, daß ich da so harsch reagiere, aber ich bin selbst schon lange im Service und wegen solch anachronistischer Besserwisser-Parolen gibt`s viel Verwirrung und so manche Fehlentscheidung von dadurch verunsicherten Kunden!:bad:

Gruss,
Bernie
 
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Naja, es kommt immer drauf an, was man von einem brummfreien Singlecoil erwartet. Wenn man einen authentischen vintage-Singlecoilsound erwartet, dann hat der Mann vollkommen Recht - habe bisher noch keinen noiseless Singlecoil mit einem authentischem Sound gehört, zumindest ist mir nichts bekannt. Das heißt aber nicht, dass der Sound schlecht ist, nur halt nicht authentisch.
 
Es ist genau wie Bernie sagt, solche plakativen "Stammtisch-Parolen" klingen schön kernig, haben aber leider null Nährwert.

Zum Haken der EMGs... das liegt eben im Auge des Betrachters. Ich würde es so beschreiben, dass die EMG etwas mehr Hifi (eben breiter und ausgewogen) klingen. Der Hifi-Liebhaber freut sich an der Ausgewogenheit und dem breiten Frequenzband, dem Charakter Liebhaber ist das zu glatt/steril.
Ein weiterer Unterschied ist das Dynamik Verhalten. Viele lieben eine Strat gerade ob das ständigen Kampfes um den Ton. Kaum eine Gitarren Model wird oft so dermaßen "getreten". Das liegt IMO zu einem großen Teil an den Low - Output PUs. Eine Strat mit EMGs ist da viel williger, aber für "grobe" Stratisten fehlt da dann Dynamik, weil der Ton viel eher "da" ist.
 
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@InTune
Super Erklärung! Genau das ist der springende Punkt.
Bei den EMG's ist die Anschlagtechnik bei weitem nicht so relevant. Man bekommt den guten Ton einfacher und leichter.
Gerade für “Anfänger“ sehr gut. Und ob aussenstehende da wirklich Unterschiede hören, also zwischen passiven Fender Pick's und den EMG wag ich zu bezweifeln.
 
@InTune
Super Erklärung! Genau das ist der springende Punkt.
Bei den EMG's ist die Anschlagtechnik bei weitem nicht so relevant. Man bekommt den guten Ton einfacher und leichter.
Gerade für “Anfänger“ sehr gut.
Oder für Umsteiger von outputstärkeren (Humbucker) Gitarren. ;-)
Die einen lieben die Dynamik der Single Coils, andere bleiben bei Humbuckern, weil sie der Dynamik nicht Herr werden , wieder andere greifen dann zum Kompressor …
Das ist ja das schöne: Wir sind alle unterschiedlich in unserem Können, Wollen und Empfinden...:D
 
Ich bin seit letztem Wochenende im Besitz dieser Pickups. Ich habe meine US Strat damit bestückt und ich muss sagen, dass ich schwer begeistert bin.

Ich freue mich, dass Du PU's gefunden hast, die Dir gut gefallen. Muss ja nicht immer so sein, dass neue PU besser klingen, als die alten.

Da geht ja fast jeder Sound.
Vielleicht hat jemand auch ein paar Einstellungstipps für verschiedene Sounds.

Welche Sounds vermisst Du denn konkret noch? Pauschal wird das sicher schwierig, da von der Gitarre und der Beschaltung abhängig.
Ich frag mich deshalb, wo der Haken ist?
Warum will man, dass andere einem etwas madig machen, mit dem man aktuell zufrieden ist? erade bei PU's hätte ich gesagt, einfach ausprobieren. Geschmäcker und Wahrnehmung sind halt individuell. Außer der Batterie unterscheidet sich die "Handhabung" der PU ja nun auch nicht von der von Passiven?

Gruß,
glombi
 
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Außer der Batterie unterscheidet sich die "Handhabung" der PU ja nun auch nicht von der von Passiven?
Kabellängen sind nicht mehr Klangformend, das finde ich durchaus noch erwähnenswert :)
 
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Aber wenn der Klang doch gefällt?
Das ist nicht wertend gemeint, man muss es nur wissen.
Manche nutzen extralange Spiralkabel, um den Klang etwas wärmer zu machen, das machen EMGs nicht.
Andere wollen mehr Brillanz haben, die freuen sich über den Impedanzwandler im Preamp der aktiven Tonabnehmer.
 

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