Elkatone 615 – Verbindungskabel und Fußschalter

andi85
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Hallo zusammen,

ein Freund von mir hat kürzlich ein Elkatone 615 in die Hände bekommen - neuwertig, aber leider ohne Fußschalter und Verbindungskabel.

Das Verbindungskabel dürfte rein von der Verschaltung her kein so großes Problem sein. Nur: Kennt jemand diese Stecker und kann mir sagen, wo ich die noch herbekomme? Sind das so 9pol-Stecker, wie sie auch für "richtige Leslies" verwendet werden? Falls nicht, könnte ich vielleicht Tuchelstecker nehmen (https://www.thomann.de/de/tuchel_stecker.htm), die habe ich an meinen Leslies dran - allerdings summieren sich dann die Kosten ordentlich.

Der Fußschalter ist das größere Problem. Hat jemand vielleicht so ein Teil im Einsatz und kann mir mal zeigen, wie das aufgebaut ist? Beim Elka-Service könnte man sich das auch bauen lassen, allerdings dürfte das die Budgetvorstellungen des Eigentümers sprengen. Offenbar wurde ja eine Menge damit geschaltet: Leslie langsam/schnell, Hall an/aus, Hall lang/kurz, und sogar die Drehgeschwindigkeiten über 2 Potis. Da wäre es sicher kein Problem, die Funktionen auf die Lesliegeschwindigkeit zu beschränken. Der Anschluss macht mir allerdings auch wieder Sorgen: Kennt den wer?

Bilder sind im Anhang. Ich habe auch noch größere, die ich irgendwo hochladen könnte. Vielleicht geht es aber auch so.

Danke für die Hilfe und viele Grüße, würde mich freuen, wenn man das Ding mit vernünftigem Aufwand wieder flott bekommen würde!
Andreas
 
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Hallo Andreas,

das gleiche Problem hatte ich auch schon. Ist alles machbar, aber nicht ganz so einfach. Der Reihe nach:

Die Verbindung der beiden Gehäuseteile ist das einfachste. Alle Stecker/Buchsen am Elkatone 615 sind alte Hirschmann-Teile, die meines Wissens niemand mehr liefern kann. Abbildungen findest Du z. B. hier:

http://www.beckwithelectronics.com/hirschmn/MEseries.htm

Die dortigen Bezeichnungen sind die für den amerikanischen Markt, in Deutschland fehlt jeweils die "0" am Ende, also z. B. MES-6 statt MES-60.

Den sechspoligen Verbindungen würde ich ersetzen mit Steckern/Buchsen aus der Hirschmann CA-Serie, gibt es z. B. bei reichelt.de oder buerklin.com, kosten maximal ein Drittel der überteuerten Amphenol und sind nicht schlechter. Einfach die Verbindungen entsprechend der Nummerierung an den vorhandenen Buchsen herstellen, das sollte machbar sein.

Wesentlich aufwendiger ist der Fußschalter, aus folgendem Grund: Die Leslie-Motoren im Elkatone werden mit Gleichstrom betrieben. Die Umschaltung schnell / langsam erfolgt über eine Änderung der Versorgungsspannung. Ein Teil der Regelung für die Versorgungsspannungen sitzt im Gehäuse des Fußschalters (idiotischerweise). Ohne diese Schaltung (es sind einfache Spannungsteiler) dürfen die Motoren NICHT aktiviert werden! Das Netzteil für die Motoren wird dann nämlich nicht wie erforderlich heruntergeregelt, am entsprechenden Pin des 16-poligen Steckers liegen "ungebremst" ca. 35 Volt an, was weder die Motoren noch das Netzteil verkraften. Es MUSS also zwingend die kleine Schaltung des Original-Fußschalters nachgebaut werden. Bitte auf keinen Fall versuchen, irgendwelche Pins der Anschlussbuchse auf Verdacht zu verbinden. Das führt geradewegs ins Fiasko, zumal da auch noch die Steuerung des Halls mit beachtlicher negativer Versorgungsspannung im Spiel ist.

Mit Schaltplan des insoweit identischen Elkatone 610-Fußschalters kann ich Dir helfen, ebenso eventuell bei der Beschaffung des MES-16 für den Fußschalter. Die Dinger sind leider selbst gebraucht mittlerweile teuer, da sehr selten, aber immer noch billiger als eine neue (mindestens 9-polige) Buchsen-/Stecker-Kombination. Den gesamten Materialaufwand für einen Nachbau des Fußschalters mit Gehäuse usw. schätze ich auf 60,- Euro, Zeitaufwand - je nach Begabung/Übung - ab zwei Stunden aufwärts. Ohne einigermaßen soilde Vorkenntnisse / Erfahrung im Elektronik-Frickeln (Löten!) geht da sicher nichts.

Grüße!
 
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Hallo Thierry,

super, danke für deine Antwort! Mal ganz unabhängig von dem Elka ist der Tipp mit den Hirschmann CA-Steckern schon Gold wert. Ich habe nämlich an meinen eigenen Kübeln ein paar recht wackelige Buchsen, die ich so viel günstiger ersetzt bekomme :) Das Verbindungskabel sollte somit kein großes Problem sein - löten kann ich auch :)

Sehr witzig ist die Sache ja mit dem Fußschalter. Dass man sich freiwillig für die allerumständlichste Lösung entscheidet … :rolleyes: - aber immer noch besser, als wie bei Solton 230V einfach direkt mit dem Fuß zu schalten. Mit dem Schaltplan würdest du mir eine ganze Menge helfen, ebenso mit dem MES-16. Überlegt hatte ich mir nur noch, ob es nicht geschickter wäre, die Elektronik für die Motorenumschaltung noch irgendwo im Gehäuse unterzubringen, so dass man den Fußschalter einfacher gestalten kann. Aber wahrscheinlich ist das dann unverhältnismäßig hoher Aufwand - bzw. über meinen elektronischen Fähigkeiten.
 
Hallo Andreas,

die Idee, die Elektronik einschließlich der Potis irgendwo im Gehäuse unterzubringen, ist durchaus vernünftig. Kein Mensch fummelt beim Spielen an seinem Fußschalter herum, um Geschwindigkeiten zu justieren. Ich hatte das seinerzeit nur deswegen nicht gemacht, weil alles "original" bleiben sollte. Der Fußschalter wird dann natürlich eine Maßanfertigung, der nur mit dem betreffenden Elkatone funktioniert. Und es kommt etwas Arbeit am Leslie selbst hinzu, wo irgendwo die kleine Platine eingebaut werden muss. Zusätzlicher Vorteil: Es wären nur noch sieben Verbindungen zum Fußschalter nötig, ein CA-Stecker 6 + 1 wäre also ausreichend, der "Schutzleiter" ist ja nicht nötig.

Mit dem Schaltplan ist das eine wie das andere machbar. Wie immer aber beachten: Vor allem anderen alle Anschlüsse am Stecker durch Messen auf Übereinstimmung mit dem Schaltplan überprüfen. Bei unseren Freunden von Elka sind undokumentierte Änderungen immer möglich, außerdem hat vielleicht schon mal jemand dran rumgefummelt. Lass mir mal besten mal eine E-Mail-Adresse zukommen.

Beste Grüße!
 
Hallo Thierry,

gut, das entsprechende 615 wäre ja dann sowieso durch den Umbau auf neue Tuchelstecker vor dem eventuellen Anschluss eines originalen Fußschalters geschützt. Nicht mal die anderer Leslieklone würden passen, da zumindest meine Solton 4+1-Stecker haben. Also ich denke, das könnte man riskieren.
 

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