Elfenbein oder keins?

  • Ersteller Don Leslie
  • Erstellt am
Don Leslie
Don Leslie
HCA Hammond/Leslie
HCA
Zuletzt hier
17.11.24
Registriert
29.08.05
Beiträge
2.137
Kekse
2.984
Ort
Düsseldorf Aachen Köln
An Euch Klavierbauer da draußen: Ich habe hier eine verschrottete Klaviatur eines Klaviers bekommen. Die ist so schrottig, daß man nun wirklich nichts mehr damit anfangen kann. Einige Tasten sind zerbrochen, diese "Nägel" sind verbogen. Das einzige, was mir irgendwie bewahrenswert erscheint, ist die "Elfenbein"-Belegung der weißen Tasten. Die schwarzen Tasten scheinen auch nicht aus Ebenholz zu sein. Das nahm man möglicherweise eh' nicht dafür (oder doch?), aber dazu sind sie zu leicht. Sieht mehr aus wie Birke, schwarz eingefärbt.

Kurz und gut, ich wollte mal feststellen, ob der Belag wirklich Elfenbein ist. Habe eine Taste mal in warmes Wasser gestellt und über Nacht hat sich der Belag dann ganz leicht abgelöst.

Hintergedanke dabei ist, damit vielleicht einige Tasten von meinem Flügel zu reparieren, bei dem einige Mauszähnchen in den Vorderkanten der weißen Tasten sind.

Also, wie stelle ich fest, ob es Elfenbein ist?

--
Don
 
Eigenschaft
 
Hallo Don,

hm, schwierig. Ein Merkmal für einen Elfenbeinbelag dürfte sein, dass der Belag einer Taste aus 2 Teilen besteht. Ansonsten kann die "Maserung" und die Farbe des Belags ein weiterer Hinweis für Elfenbein sein. Fraglich allerdings ist, wenn es sich um eine Klavierklaviatur handelt, dass diese Beläge dieselbe Größe, wie die Deiner Flügelklaviatur haben. Aber vielleicht hast Du ja Glück.

Ablösen lässt sich ein Belag einfacher, indem Du ein altes aber sauberes Tuch anfeuchtest, dieses auf die Taste legt, und anschließend mit einem (am besten alten) Bügeleisen den Belag erwärmst. Der darunter haftende weiß eingefärbte Warmleim lässt sich so ganz gut anlösen. Mit einem flachen Messer kannst Du dann vorsichtig den Belag von der Taste "abhebeln".

Hast Du kein Foto?

Gruß,

Paul
 
Danke, Paul,

Du hattest recht: Die Dinger sind zwar zweiteilig und die Maserung - meine Dicketalkamera kann leider nicht so nah 'ran - ist deutlich zu sehen, also Elfenbein, aber die Platten des Elfenbeinbelags meines Flügels - Bechstein - sind größer.

Frage: Können Klavierbauer mit diesen Belägen etwas anfangen, sprich: soll ich sie ablösen und jemand schenken? Hat derjenige was davon?

Das Holz kann ich entsorgen, bei den Bleigewichten, die ins Ende eingelassen sind, habe ich noch ein Problem mit der Entsorgung. Die kann ich nicht einfach im Kamin verbrennen. Muß sie also herauslösen und irgendwie zum Altmetall bringen.

Das hat man nun davon, wenn man etwas geschenkt bekommt. :)

--
Don
 
Alles so lassen wie es ist...

Und dann : EBAY !
 
Mein Klavierbauer hatte ne Kiste mit den Elfenbeinbelägen und hat diese immer als Ersatz genommen. Ich denke ein Klavierbauer wird sich freuen, wenn er die Beläge bekommen könnte.
 
Mein Klavierbauer hatte ne Kiste mit den Elfenbeinbelägen und hat diese immer als Ersatz genommen. Ich denke ein Klavierbauer wird sich freuen, wenn er die Beläge bekommen könnte.

Werde mal schauen, ob ich meinen Klavierbauer damit beglücken kann. Gute Idee.

--
Don
 
Alles so lassen wie es ist...

Und dann : EBAY !

Ist schon lustig. Ich hatte es tatsächlich ins Ebay eingestellt, wunderte mich aber, warum es nicht zu finden war und heute krieg ich von Ebay die Mitteilung, daß mein Artikel gelöscht wurde wegen Verstoßes gegen das Artenschutzgesetz. :(
Sie haben bei eBay folgendes Angebot bzw. folgende Suchanzeige eingestellt:

<EBAY NUMMER> - Tasten Elfenbein Klavier Flügel Piano


Ihr Angebot bzw. Ihre Suchanzeige verletzt jedoch den eBay-Grundsatz Tiere, Tierartikel und geschuetzte Pflanzen und wurde deshalb beendet.


Gemäß unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen dürfen Angebote bzw Suchanzeigen, welche gegen rechtliche Vorschriften oder die eBay-Grundsätze verstoßen, nicht auf eBay eingestellt werden. Ihre eBay-Gebühren für diesen Artikel wurden Ihrem Mitgliedskonto gutgeschrieben. Alle Bieter für diesen Artikel wurden von der Löschung informiert.

Der Verkauf von lebenden Tieren, Tierartikeln und Pflanzen ist stark eingeschränkt und in manchen Fällen verboten. Außerdem geht von den genannten Artikeln unter Umständen eine Gefahr für die Allgemeinheit aus. Aus diesen Gründen unterliegt das Einstellen dieser Artikel auf eBay strengsten Auflagen.

Da viele der Tierarten, die weltweit der Gewinnung von Elfenbein dienen, entweder als bedroht oder geschützt eingestuft sind, ist auf der Website der Verkauf der meisten Elfenbeinprodukte durch eBay verboten. Antiquitäten (vor 1900), die weniger als 5% Elfenbein enthalten, sind weiterhin zugelassen. Bei diesen Angeboten muss jedoch ein klarer Hinweis eingebunden sein, aus dem hervorgeht, dass der Artikel vor dem Jahr 1900 hergestellt wurde.

Weitere Informationen zu diesem eBay-Grundsatz finden Sie hier:

http://pages.ebay.de/help/policies/wildlife.html

--
Don
 
Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet... Manchmal übertreiben sie es auch!
Wenn das Klavier noch dran wäre, könnte man den geforderten maximalen Elfenbeinanteil erreichen, aber wenn ich den Text richtig interpretiere, dann dürfte man auch kein Klavier mit Elfenbeintasten verkaufen, wenn es nach 1900 gebaut wurde???

In einer Ebay-Anzeige habe ich gelesen "Noch mit feinster, originaler Klaviatur (kein Kunststoff)!" oder "Noch mit schöner, originaler Klaviatur aus Naturmaterial (kein Kunststoff) !"
Die haben geschickt das Wort "Elfenbein" umschifft und sind deshalb wohl nicht erwischt worden :eek:

Viele Grüße
Torsten
 
Werde mal schauen, ob ich meinen Klavierbauer damit beglücken kann. Gute Idee.
Don

Ja, da wird sich der Klavierbauer freuen. Diese Beläge haben nämlich die Eigenheit auf wundersame Weise zu verschwinden. Magic!

Ist schon lustig. Ich hatte es tatsächlich ins Ebay eingestellt, wunderte mich aber, warum es nicht zu finden war und heute krieg ich von Ebay die Mitteilung, daß mein Artikel gelöscht wurde wegen Verstoßes gegen das Artenschutzgesetz.
Don

Mist, dass ich ein paar Tage pausieren musste. Hätte ich Dir gleich sagen können. Es darf noch nicht mal in Verbindung mit einem Klavier damit geworben oder gehandelt werden.

Gruß,

Paul
 
Hallo Don,

Ablösen lässt sich ein Belag einfacher, indem Du ein altes aber sauberes Tuch anfeuchtest, dieses auf die Taste legt, und anschließend mit einem (am besten alten) Bügeleisen den Belag erwärmst. Der darunter haftende weiß eingefärbte Warmleim lässt sich so ganz gut anlösen. Mit einem flachen Messer kannst Du dann vorsichtig den Belag von der Taste "abhebeln".

Hast Du kein Foto?

Gruß,

Paul

Hallo, Paul,

noch mal kurz zur Belagentfernung: Ich habe jetzt doch die Masse Beläge der Tasten durch kurzes
Aufkochen in einem Wassertopf gelöst, da ich ja mit den Holzkörpern eh' nichts mehr anfangen wollte. Habe zwar auch einen Versuch mit Bügeleisen gemacht, aber das erfordert doch viel Geduld und geht nicht so einfach.

Habe auch die Bleibeschwerungen mit der Kneifzange herausgelöst und die Piloten abgemacht. Vielleicht war's doch eine Flügeltastatur?

Dann den Rest zum Anmacheholz gelegt.

--
Don
 
Habe zwar auch einen Versuch mit Bügeleisen gemacht, aber das erfordert doch viel Geduld und geht nicht so einfach.
Habe auch die Bleibeschwerungen mit der Kneifzange herausgelöst und die Piloten abgemacht. Vielleicht war's doch eine Flügeltastatur?
Dann den Rest zum Anmacheholz gelegt.

Da haste aber ganze Arbeit geleistet :great: Wenn Du die Klaviatur hättest weiter gebrauchen wollen, wärest Du um die Bügeleisenmethode nicht rumgekommen. Ja, sie erfordert Geduld und Geschick.

Flügeltasten sind im allgemeinen länger als Klaviertasten. Piloten gibt es natürlich in mehreren Varianten bei beiden Klaviaturen.

Hut ab! So gründlich hat meines Wissens noch niemand eine Klaviatur zerlegt.

Gruß,

Paul
 
Da haste aber ganze Arbeit geleistet :great: Wenn Du die Klaviatur hättest weiter gebrauchen wollen, wärest Du um die Bügeleisenmethode nicht rumgekommen. Ja, sie erfordert Geduld und Geschick.

Flügeltasten sind im allgemeinen länger als Klaviertasten. Piloten gibt es natürlich in mehreren Varianten bei beiden Klaviaturen.

Hut ab! So gründlich hat meines Wissens noch niemand eine Klaviatur zerlegt.

Gruß,

Paul

Beim Abschrauben den Piloten fiel mir deren Oberfläche auf. Zuerst dachte ich, es sei Metall, aber nein, es ist Graphit. Eine dünne Graphitschicht. Wie bringt man die auf?

Dabei kommt mir nämlich dei Idee, daß man vielleicht die Tastatur eines Fender Rhodes damit leichter spielbar bekommen würde, wenn man an der richtigen Stelle so eine Graphitschicht anbrächte. (Siehe Parallelstrang:" Fender Rhodes leichter spielbar machen")


--
Don
 
Dabei kommt mir nämlich dei Idee, daß man vielleicht die Tastatur eines Fender Rhodes damit leichter spielbar bekommen würde, wenn man an der richtigen Stelle so eine Graphitschicht anbrächte. (Siehe Parallelstrang:" Fender Rhodes leichter spielbar machen")

Zunächst einmal gibt es "flüssiges" Graphit, welches man auf betreffende Stellen auftragen kann. Das Problem ist, dass es nicht auf allen Materialen gleicht gut hält, und sich dann wieder "abreibt".
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten die Stellen wo zwei sich bewegende Teile sich berühren "ruhig" zu bekommen. Ziel ist es, dass das -egal was man macht- es möglich lange hält.
Man kann auch zu ausprobieren, mit einem Bleistift betreffende Stellen graphitieren.

Ansonsten noch schöne Weihnachtstage.

Gruß,

Paul
 
Kurz und gut, ich wollte mal feststellen, ob der Belag wirklich Elfenbein ist. Don

Am besten, Du gehst mal in den Zoo oder in den Zirkus, wenn ein Elephant dort wütend wird und Dich angreift, ist es Elfenbein :rolleyes::gruebel:

Du würdest Dir auch nicht gern die Zähne ausschlagen lassen. Die Elephanten lassen dafür meist sogar ihr Leben und werden nur geopfert wegen des Elfenbeins :gruebel:

Richtig so, daß Ibä den Verkauf verweigert. Das Klavier ist wohl aus 1900 + -, neuere Flügel etc werden hoffentlich nicht mehr mit Elfenbein belegt
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben