Sehr interessantes Projekt!
[1]
Ich denke auch, dass die Aufgabenstellung am ehesten mit Car-Hifi-Komponenten (da gibt es SEHR hochwertige Sachen, nicht nur von Focal) und grundsätzlich wie beim von
@the flix geposteten Yamaha und seinen Ideen zu lösen ist. Wenn man oben eine geschlossene Platte in der Grundform des Resonanzbodens anbringt kann man auf deren Rückseite (also innen) zu den Lautsprechern passende Gehäuse anbringen, so dass diese definiert und nicht gegen den gesamten Resonanzraum arbeiten. Dazu ein Sub in der Bodenplatte (bei dem zu erwartenden Volumen wohl ein Free-Air) wäre für mich auch die Lösung.
Für den "Antrieb" würde ich einfach ein Autoradio mit Selbsteinmessung nehmen und halbwegs diskret (kleine Klappe davor?) in Tastaturnähe einbauen. Da ist der oben beschriebene DSP/Equalizer, Lautstärkeregelung etc pp dann schon drin (und als Bonus kann das Klavier dann auch CDs/MP3/Radio abspielen
). Manche Modelle kriegen auf Wunsch sogar eine dynamische Anpassung des Equalizers auf die Umgebungsgeräuschkulisse hin, wofür das Einmessmikrofon dann angeschlossen bleibt (das ist aber üblicherwiese ziemlich klein). Ich hab z.B. ein Blaupunkt Bremen MP78 und da funktioniert das Ganze sehr gut. Leider ist der Car-Hifi Bereich von Blaupunkt schon seit Jahren den Weg von Dual, Grundig, AEG etc gegangen. Ich hab mich schon eine kleine Weile nicht mehr damit beschäftigt, aber z.B. Alpine sollte da nach wie vor aktiv sein.
Eine Endstufe sollte man natürlich auch einplanen, die bringt dann üblicherweise auch gleich eine Frequenzweiche mit (bei mir ist die bereits im Radio enthalten). Vermutlich am ehesten 5-kanalig, da kann man dann 4 Coaxe (Komponentenssysteme würde ich mir aus Aufwandsgründen da nicht für antun) und einen Sub ansteuern. Das sollte auf jeden Fall genug Drive bringen, zumal man recht große Lautsprecher verbauen kann.
Auch an Nachrüst-DSPs gibt es eine ganze Menge, falls man kein passendes Radio findet.
Hier eine wahllos aus dem Netz gegriffene Angebotsliste.
Statt dem oben geschriebenen kann man natürlich auch z.B. mit einem Raspberry, Hifiberry-Platine und Endstufe hantieren. Da ist dann halt viel Selbstbastelei angesagt und (wenn man wie ich das Radio gebraucht erwirbt) sooo viel günstiger ist es dann im Zweifelsfall auch nicht. Dafür hat man natürlich etliche Freiheiten. Oder man greift gleich passend zum
Beocreate, der ist eigentlich genau für solche Sachen gemacht (inkl DSP!) und selbst die Leistung der eingebauten Endstufen ist mehr, als die meisten Gehäuse-Digitalpianos mitbringen. Das wäre vermutlich meine Variante, wenn ich den Raspberry-Weg gehen würde.
Die Batterie sollte man am besten halbwegs unkompliziert auch von außen laden können, also zusätzlich zur natürlich zu realisierenden Entnahmemöglichkeit auch ein paar gut erreichbare Anschlußklemmen für ein Ladegerät (das dann gleich noch als Netzteil fungieren kann - oder man baut es gleich mit ein).
Und wenn man den Resonanzboden wirklich als Resonanzboden verwenden will:
Bodyshaker. Ich hab das mal eingebaut in einem Heimkino-Setup erlebt und das war durchaus beeindruckend, allerdings war die Wirkung mehr physisch als akustisch. Vielleicht könnte man dann sogar den Sub weglassen, wenn der Resonanzboden passend schwingt - aber das klingt dann schon nach einer sehr schwierigen Abstimmungsaufgabe und ob es brauchbar funktionieren würde, bin ich mir überhaupt nicht sicher. Aber ich meine, dass Kawai so was ähnliches bei dem CA-98/99 macht und auch beim Yamaha scheint das ja der Fall zu sein.
Ich bin gespannt auf weitere Fortschrittsberichte!
Ciao
Jan
[1]Unter anderem auch deshalb, weil ich mal kurzzeitig mit der Idee gespielt hatte so etwas mit einem alten entkernten Upright zu realisieren. Da hätte ich dann vermutlich einfach ein 2.1-System und einen ganz normalen Verstärker eingebaut, da es nicht transportabel sein sollte. So aufwendig wie Dein Projekt wäre es nicht geworden.