Elektronische Musik studieren - Der richtige Weg? Und wo?

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RadioKopf
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Hallo zusammen,

ich muss mich unbedingt der Produktion von elektronischer Musik hingeben.
Ich habe mir letzten Montag ein bisschen Equipment zum starten gekauft. Midi-Keyboard, Studioboxen etc.
Es steht außer Frage, dass ich das nur halbherzig angehe. ich werde mich dort voll hinterklemmen und versuchen etwas zu schaffen und hinzubekommen.
Ich bin 23 Jahre alt und arbeite momentan in einer Werbeagentur. Allerdings will ich mich lieber der Musik hingeben. Ihr wisst schon, Herzblut und die Erfüllung eines Traums.

Musikalisch bin ich nicht festgelegt. ich höre eigentlich alles an Musik. Von Rock, über Klassik, Hip Hop, Experimentelles, wie auch immer. Es gibt in jeder Sparte gutes.
Ich weiß allerdings nicht, was ich produzieren will. Das kann alles mögliche werden. Von IDM über Deep House bis hin zu experimentellen Klängen, Crossover Sachen erfreut mich alles. Wird also eine bunte Mischung geben, vielleicht aber auch nicht.

Nun, meine Fragen:

Sollte ich Musik studieren? und wenn, wo?
Was habe ich danach für Möglichkeiten, beruflich? Ich kann schliesslich nicht davon ausgehen, dass ich ein berühmter Musiker werde.

Was für ein Programm sollte ich benutzen? Cubase, Logic oder Reason?

Ich freue mich über Antworten. Die Recherche im Internet ist sehr mühsam. Deshalb frage ich euch mal, nach dem Motto: Musik verbindet.


Ach ja. Ich habe natürlich schon recherchiert, allerdings habe ich nur Studiengänge in Folkwang in Essen und in Köln an der Hochschule für Musik gefunden.
Elektronische Komposition heißt es da. Was kann ich mir genau darunter vorstellen? Ist das der richtige Weg für mich? Wie gesagt, ich will definitiv keine Grenzen haben...
 
Eigenschaft
 
Welche Voraussetzungen hast du denn, um Musik zu studieren? Schau dich mal nach den Zulassungskriterien der einzelnen Studiengänge um. Dein Posting klingt jetzt auch nicht unbedingt so, dass du konkrete Vorstellungen hast (eher nach "irgendwas mit Musik"), also informiere dich lieber vorher - nicht, dass du endest wie der angehende Löwenbändiger bei Monty Python (der hatte auch einen Löwenbändigerhut, ähnlich wie du ein Midi-Keyboard hast).
 
Du hast eine falsche Vorstellung von elektronischer Musik im akademischen Rahmen. Damit ist nicht Deep House oder dergleichen gemeint, sondern Elektroakustische Musik, wie man sie z.B. von Karl-Heinz Stockhausen kennt.

http://www.youtube.com/watch?v=hXqvBvOXV3U

Desweiteren geht die Frage "Welches Programm soll ich benutzen?" in die völlig falsche Richtung. Es geht hier um eine Suche nach ungehörtem in der Musik, und das mit elektronischen Mitteln. Die Festlegung auf ein Programm ist doch nur eine unnötige Fessel.

Mal ein paar Fragen:

Wie sieht deine musikalische Vorbildung aus?

Kannst du Klavier spielen? (!= Klavier besitzen)

Hast du umfassende tonsetzerische/musiktheoretische Fähigkeiten (der Studiengang heißt Komposition)?

Hast du ein geschultes Gehör?

Kennst du dich mit Audio-Sprachen wie SuperCollider, C Sound und Pure Data aus?

Wie sieht es mit hardware-orientierter Sounderzeugung aus?

Wie ist der Stand deiner mathematischen Kenntnisse und Fähigkeiten?

Kennst du dich mit der Neuen Musik aus (also E-Musik ab 1960) und noch wichtiger: Gefällt sie dir?

------

Es gibt denke ich an der Popakademie in Mannheim einen Studiengang - keine Ahnung wie der heißt - bei dem es eher um produzierende Tätigkeit im popmusikalischen Kontext geht. Schau dir auch den mal an.

Ach so, ein Edit noch zum Thema "Die Recherche im Internet ist sehr mühsam."
Was glaubst du wohl, wie mühsam es wäre, am Studio der Folkwang einen Platz zu bekommen? Nicht dass wir uns hier falsch verstehen...
 
ehh so wie dein eingangsposting klingt ist ein studium sicher nicht das richtige für mich...
wer sich schon auf elektronische musik festlegt hat (imho!) schon verloren...
das und ein akademischer ansatz beißen sich (imho!) massiv...

nichts für ungut:

setz dich zu hause hin und bastel an tracks... solltest du was drauf haben und viel glück wirst du dadurch bekannt und verdienst ab dann so dein geld...

alles andere geht nur mit E-musik zumindest nur wenn man sich n bisschen damit auskennt und in die technische richtung geht
 
Da es dir ja um das Pro und Contra zu einem Studium, also einer professionellen Ausbildung geht, einige Gedanken dazu...

ich muss mich unbedingt der Produktion von elektronischer Musik hingeben.

Wenn du Musikproduktion als deine Bestimmung fühlst, warum hast du das nicht schon früher verspürt und in den letzten 10 Jahren darauf hingearbeitet? Bei einer Aufnahmeprüfung zu einem Studium hast du Mitbewerber, die bereits lange lange Zeit ihren Weg gefunden haben und zielgerichtet auf das Bestehen der Aufnahmeprüfung (Beispiel) und ein Studium hinarbeiten, wie willst du gegen die konkurrenzfähig sein?

Versteh bitte richtig: ich will & kann dir das nicht ausreden, aber schätze bitte die Konkurrenzsituation realistisch ein und erwarte nicht, daß alleine deine Liebe zur Musik dich die Prüfung bestehen lässt.

ich werde [...]versuchen etwas zu schaffen und hinzubekommen.

Das klingt mehr nach Wollen als nach talentiertem Können. Bei Musikproduktion ist das Wollen aber selbstverständliche Voraussetzung - das Talent ist der entscheidende Faktor. Wenn du talentiert bist, gute Songs zu komponieren, mach es - unabhängig von einem Studium. Ein Studium macht aus dir keinen Musiker, wenn du jetzt (mit 23) nicht schon einer bist.

Ich weiß allerdings nicht, was ich produzieren will.

Dann such dir ein Ziel. Steck deine Geräte zusammen, installiere die Software, leg dir das Cubase-Handbuch zwei Wochen unters Kopfkissen, mache Viva an und produziere den erstbesten Track, den du hörst, detailliert nach. Dann mach den Musikantenstadl an, dann WDR 4, dann such dir einen Rapper und schraub für ihn ein paar Tracks zusammen. Geht alles ohne Studium und wenn du das gemacht hast, weißt du im Februar viel genauer, wie der Hase läuft und wohin du willst.

Sollte ich Musik studieren?

IMHO: nein, nicht solange du auf dem jetzigen Erfahrungsstand bist.

Was habe ich danach für Möglichkeiten, beruflich?

Nicht mehr als vorher. Ein Studium vermittelt dir Fähigkeiten und Kontakte, aber kaum jemand wird von sich aus auf dich zukommen und von dir Produktionen haben wollen. Ein Studienabschluss ist in diesem Fach irrelevant für Aufträge. Talent ist der Faktor für gute Produktionen, Kontakte sind der Faktor für funktionierende Vermarktung.

Harald
 

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