Eko Ranger XII - 70er 80er aktuelle - Welche klingt / spielt sich besser?

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digait
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Hallo,

ich habe jetzt ziemlich lang rumgesucht, aber leider nichts so recht
Eindeutiges gefunden: Welche klingt und spielt sich besser?

Meine Frau hatte zwei Eko Ranger XII electric, eine vor 1973,
eine danach aus den späten 70ern.
1973 sollen baulich Verbesserungen erfolgt sein:
http://www.fetishguitars.com/portfolio/eko-ranger-series/

Die ältere hat einen traumhaften Klang, super leicht zu spielen, aber (wie wohl
viele Ekos dieser Reihe) konnte sie dem Saitenzug nicht standhalten: Hals
abgelöst und in den Korpus eingesunken, Decke leicht gewölbt, weil die Saiten
in sehr ungünstigem Winkel an der Brücke ziehen, Lack überall gerissen.

Die jüngere, immer noch toller Klang, aber längst nich so wie die alte,
auch mit Stabilitätsschwächen. Wird deshalb nur noch mit Kapo zur Entlastung
gespielt.

Nun stehen wir vor der Wahl, da eine Restauration der alten Ekos nicht
sinnvoll ist. (Oder vielleicht kennt ja jemand jemanden, der sich auf
so was spezialisiert hat und einen vernünftigen Preis machen kann?)

Entweder von privat eine Eko (Ranger XII electric) aus den, tja, wissen wir nicht,
80ern?, 90ern? Sehr guter Zustand. Kann aber nicht getestet werden.
Versand würde aus dem Ausland erfolgen. Kosten ca. 200-250 EUR.

Oder eine nagelneue EKO Ranger 12 intage Fishman ISY+
Hab' leider auch keine Möglichkeit, diese vorher zu testen.
Kostet ca. 200 EUR zzgl. Versand. Z.B. hier zu kaufen:
http://www.ebay.de/itm/351120750464


Warum es wieder eine Eko sein soll?
Tja, woran man gewöhnt ist ...
Außerdem ist (oder war?) das Preis-/Leistungsverhältnis super!


Wir sind natürlich offen für andere Vorschläge ...


LG
Dieter
 
Eigenschaft
 
Also, warum man sich eine Akustikgitarre mit geschraubtem Hals, noch dazu als Zwölfsaiter kaufen will, das verstehe ich wirklich nicht. Für 200 Euro wird man auch in Fernost nichts Besonderes produzieren können. Das wäre mir keine Nostalgie der Welt wert.
In England gibt es aber einen Herrn Roberto Brandoni, der ist gebürtiger Italiener und hat offensichtlich 1987, als Eko die Fabrik zumachte, das verbliebene Inventar samt Holz aufgekauft und produziert damit neue "Vintage"-Gitarren.
Er hat sogar noch Eko Ranger 12 String-Gitarren mit geschraubtem Hals aus Originalteilen für £275 im Angebot und Zwölfsaiter mit geleimtem Hals für £ 349. Siehe auch Preisliste.
Bevor ich mir so eine austauschbare Chinagitarre zulegte, würde ich lieber bei Brandoni nachfragen. Dessen Gitarren haben wenigstens noch etwas vom Flair der Geschichte.
Wie sie klingen und wie es mit der Qualität aussieht, das kann ich Dir leider auch nicht sagen.
 
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Hallo,

in der Zwischenzeit hab' ich noch einiges an Infos gefunden.

Die neue Eko Ranger XII (Fishman Isys) wird auch in US und UK bei Amazon verkauft.
Jeweils umgerechnet gut ca. 100 EUR teurer als in Italien. Bei Amazon UK wurde
sie von vier Käufern sehr gut bewertet. Hier ein Kommentar:

"The Eko Ranger was an extremely popular 6 or 12 string in the 60's & 70's made in Italy. Distinctive because of its zero fret, height adjustable saddle at the bridge & most notably it's bolt on neck. I've just got one of these new reissues. All the original features remain but it is now made in China. This shouldn't put you off, the build quality & the finish are both excellent. For an acoustic it is heavy & is built like a tank which is probably why it sounds so good. The sound is very bright & easily the loudest acoustic I've played. Due to the zero fret the action out of the box is low & the setup in general very good. The guitar has the Fishman Isys pre-amp/pickup system with a built in tuner so the guitar sounds great plugged in as well. Overall if your looking for an electro acoustic 12 get this, I looked at a similar priced Washburn & I'm so glad I went for the Eko. Its got a great retro look, big batwing scratch plate, block inlays which look way cooler than dots & it sounds great. A quality guitar for only £260, get one"!


Und dann ein Artikel, in dem die alte EKO mit der neuen bzgl. Material und Technik verglichen wird,
von demjenigen (Remo Serrangeli), der beide EKOs mit gebaut hat. Der Text ist zwar auf italienisch,
aber mit einem Babelfish ...

http://chitarra.accordo.it/article.do?id=34296


Grüße
 
Hallo Digait,

auf Youtube gibt es einige Videos in denen die neuen Ekos vorgestellt werden. Die Beurteilung von Klangqualität ist ja bekanntlich Geschmacksache. Nach meinem Geschmack kommen die neuen nicht an den besonderen, hell singenden Sound der alten Ekos ran. Ich vergleiche den Klang meiner Ranger 12 ( ca. 72 ) immer mit einem guten Chembalo und wer diesen Sound sucht, der findet ihn am authentischsten sicher bei den alten Originalen die ja noch regelmäßig zu moderaten Preisen angeboten werden.

Aber du hast ja sogar noch 2 Originale und ich verstehe nicht so ganz, was bei denen die Probleme sind. So schreibst Du, die erste sei superleicht zu spielen, aber der Hals sei eingesunken. Das passt für mich nicht zu einer niedrigen Seitenlage.

Wie dem auch sei, dank des geschraubten Halses kann man bei den Ekos eigentlich alle derartigen Probleme leicht beheben. Man entfernt die Saiten, schraubt den Hals ab und korrigiert den Halswinkel durch das unterlegen von Furnier oder gefalteter dicker Alufolie (Deckel von Aldi-Cappucino). Wenn sich beim Beklopfen der Decke kein Scheppern hören lässt, sind alle Leimungen in Ordnung und etwas Verzug sollte nicht stören. Die Lackrisse sind sozusagen ein Markenzeichen der alten Ekos, man wird kaum eine ohne Risse finden. Man kann die Risse fast unsichtbar machen, wenn man sie mit Harz füllt (bitte hier keine Diskussion beginnen) aber das erfordert etwas Erfahrung.

Viel Erfolg beim Basteln, es ist nicht schwer und lohnt sich auf jeden Fall :)
 
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Also, warum man sich eine Akustikgitarre mit geschraubtem Hals, noch dazu als Zwölfsaiter kaufen will, das verstehe ich wirklich nicht.

Vielleicht hat Kottke sie ja nicht gekauft (sondern als Endorser so bekommen), aber grundsätzlich verdammen würde ich das Konzept nicht: http://www.taylorguitars.com/guitars/acoustic/leo-kottke-guitar

Nachtrag: Ohne dass ich die Ranger jetzt wirklich mit der Taylor vergleichen würde... Aber einen interessanten Klang hatte die alte Ranger schon.
 
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... aber grundsätzlich verdammen würde ich das Konzept nicht ...

Grundsätzlich würde das auch nicht machen, aber normalerweise ist/war es ein Zeichen für eine billige Herstellung.
 
Die ollen Ekos sind schon ganz was eigenes.
Durch das ... sagen wir mal "interessante" Konzept eines Schraubhalses sind sie einfach zu warten und einzustellen, auch wenn ich die mit Schrauben hoehenverstellbare Stegeinlage eher gegen was besseres tauschen wuerde.
Aber auch die eher suboptimale Stegkonstruktion traegt zum Klang bei.

Solang da nicht der Halsblock ganz baerig verzogen ist, und/oder de Steg rotiert, kann man so eine olle Eko aber schon mit Hausmitteln gut einstellen.

Mein Rat waere eine "neue alte"zu kaufen.

Wenn man sowas haben will.....
 
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Hallo Flyboy,

danke für Deinen Eindruck von dem Klangvergleich.

Aber du hast ja sogar noch 2 Originale und ich verstehe nicht so ganz, was bei denen die Probleme sind. So schreibst Du, die erste sei superleicht zu spielen, aber der Hals sei eingesunken. Das passt für mich nicht zu einer niedrigen Seitenlage.

...

Viel Erfolg beim Basteln, es ist nicht schwer und lohnt sich auf jeden Fall :)


So wie ich es beschrieben hatte, klang es vielleicht zu harmlos:
Bei der einen Gitarre ist
- der Hals ist wirklich in den Korpus eingesunken, weil was gebrochen ist.
- Und die Risse sind wohl nicht alle Lackrisse sondern auch in der bereits gewölbten Decke,
weil der die Steg zu sehr dran zieht.

(Die Lackrisse allein wären egal.)


Hier hab' ich ein paar Fotos zu dem Teil:
http://s1247.photobucket.com/user/digait/library/EKO?sort=9&page=1

Interessant ist folgender Artikel, wo eine Lösung gerade
für das Problem mit dem Steg (s. Option 2) vorgeschlagen wird.

http://diyguitarbuilder.wordpress.com/2014/02/28/eko-ranger-12-string-with-problems-can-i-fix-it/

Ich war mit der Gitarre bei einem Geigenbauer (ist eigentlich ein Freak, der recht flexibel
ist und auch alles andere repariert und nicht konservative Dinge macht), aber der hat überhaupt keine Lust zu dieser Arbeit.

Ich selbst bin leider kein Bastler - zumindest nicht, was Musikinstrumente betrifft und
bräuchte also jemand, der sich der Sache annimmt.

Und da die zweite Gitarre bereits dieselben Anzeichen zeigt wie die erste,
wird sie nur mit niedriger Spannung und Capo gespielt.


Deshalb also die Suche nach einer dritten, einer mehr oder minder schadfreien alten
- oder einer neuen Ranger XII.

LG
Dieter
 
Also bei einer ollen EKO 12 lohnt sich ein Bridge Doctor.Der ist - vor allem in der schraubfreien "Pin"-Ausführung einfach einzusetzen und der macht bei der Eko auch nicht viel am Klang kaputt. Bei anderen Giatarren bin ich nicht so vom Bridge Doctor überzeugt, aber bei der EKO ... da klappt das. Weil das, was der Bridgedoktor abdämpft bei der EKO ohnehin nicht da ist....

Ansonsten sieht das noch erträglich aus, für eine olle EKO. Den Halswinkel kann man einstellen und wenn die Stegeinlage auf eine geringere Höhe eingestellt wird und damit der Hebel kürzer wird, dann passt das.
Also ich sehe da nicht allzu viel arbeit.

Die Probleme mit dem Boden und der Zarge liessen sich auch "uHu" erschlagen.

Wer eine so alte EKO mag, der ist mit unter 150-200 Euro an Reparaturkosten dabei. Oder man kauft sich halt eine "neue" alte EKO...
 
Wer eine so alte EKO mag, der ist mit unter 150-200 Euro an Reparaturkosten dabei. Oder man kauft sich halt eine "neue" alte EKO...

Das wäre ok.
Hättest Du eine Adresse parat, an wen ich mich wenden kann?
(Falls das hier nicht public hin passt, bitte als PN an mich.)
Danke!
 
Geh' zum nächsten Gitarrenbauer des geringsten Mißtrauens. Meiner ist in Carrigaline in Irland - da gehen schon etliche Teuronen als Versandkosten 'drauf, wenn Du aus Deutschland da hin versenden willst. Oder man macht sich schlau und macht das selber. Wenigstens der Bridge Doctor ist keine schwarze Magie. Einen Schraubhals neu setzen sollte auch nicht wirklich schwer sein. Man braucht da nur einen Phytagoras und einen Strahlensatz, die gibt es beide kostenlos bei der Wikipedia....
 
Hallo Digait,

ich hab mir mal deine Fotos angesehen und muss sagen, die Gitarre scheint schon einiges hinter sich zu haben. Aber grundsätzlich sehe ich keine Probleme, sie wieder gut spielbar hinzubekommen. Was allerdings die Optik angeht .......

Erstmal ist der verstellbare Steg viel zu hoch geschraubt, was möglicherweise auch zu den anderen Problemen beigetragen hat. Also den erstmal bis 2 oder 3 mm runterschrauben oder gleich durch einen Knochensteg ersetzen (hat bei meiner klanglich viel gebracht). Der Hals sieht nur optisch schlimm aus, der Halsblock bei den Ekos ist so massiv dass es da kein Problem geben sollte. Den Hals kann man also vermutlich wie beschrieben durch Unterlegen korrigieren.
Die Risse gehen tatsächlich ins Holz, allerdings ist nur die dünne äußere Furnierschicht betroffen, also mehr ein optisches Problem. Bleibt noch die Frage, was sich unter dem Klebeband verbirgt. Falls da die Decke lose ist sind Kleber und Schraubzwingen angesagt. Alles Arbeiten, die nicht unbedingt einen Gitarrenbauer erfordern aber halt etwas Bastelerfahrung. Geld in diese Gitarre zu investieren halte ich wegen ihres doch eher schlechten Allgemeinzustandes nicht für sinnvoll.

Es wäre interessant, wie die zweite Eko aussieht, evtl reicht es bei der ja den Halswinkel einzustellen. Und dafür braucht man nur dickes Alu und einen Schraubenzieher. Nur beim Reindrehen der Schrauben muss man unbedingt darauf achten dass man das alte Gewinde im Hals wieder erwischt, sonst fassen die Schrauben nicht mehr.

Was den "Neukauf" einer alten Eko angeht, so braucht es schon etwas Erfahrung um auch wirlich ein gutes mängelfreies Exemplar zu erwischen. Ich hab kürzlich für meinen Neffen eine gekauft, der sich in den Klang meiner Eko verliebt hatte. Die kostete zwar nur 60 Euro aber ein paar Stunden Arbeit und Ersatzmechaniken musste ich halt noch reistecken. Das kann man auch in ein vorhandenes Exemplar investieren ....
 
Hallo Flyboy,

tja, also zum einen müsste ich Zeit haben ... zum zweiten traue ich mir das echt nicht zu.

So wie Du schreibst, hast Du wohl schon einiges an Erfahrung mit Gitarren basteln/reparieren (?)
Mal 'ne ganz direkte Frage: Hättest Du Zeit/Lust unsere EKO zur richten?

LG
Dieter
 
Mal grundsätzlich zu EKO (meinen Meinung):

Die alten Ekos der frühen 70er sind was besonderes, wage ich mal zu behaupten. Die klingen sehr rund, warm und perkussiv, wenn man das überhaupt so beschreiben kann, und sind sehr gut bespielbar. Als ich das erste mal eine in der Hand hatte, ist mir der geschraubte Hals zuerst nicht aufgefallen. Wer behauptet den im Klang zu erkennen … na ja, der soll weiter fachmännisch rum schwafeln.

Mal abgesehen von den ganzen italienischen Jungs, Jimmy Page, David Bowie, Neil Young etc habe die Teile gespielt, das sagt ja auch einiges. Wenn man sich Leute wie Jarle Bernhoft anhört, was die mit den Teilen anstellen, was soll man noch sagen. Hier mal auf der 6-saitige:

ab 2 min:

▶ Bernhoft - C'mon Talk (Live in der Harald Schmidt Show) - YouTube

oder:
▶ John Lennon Bus Tour 2013 - Jarle Bernhoft - YouTube

Ich finde die Teile klasse.
LG

PS.: Hab meine "alte EKO" für kleines Geld in der "Bucht" gesteigert.
 
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