Einstieghilfe Blues/Jazz benötigt

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Hallo,

interessiere mich jetzt schon seit paar Wochen für Blues/Jazz, genauer gesagt seit dem ich den Film Crossroads geguckt habe. Dafür hab ich natürlich auch schon diese Musikrichtung bewundert aber jetzt hats klick gemacht.
Möchte mal was anderes Hören als Metal (aber aufhören auf keinen Fall:D)

In meiner Umgebung währe ich der einzigste der Blues/Jazz hören würde, wobei ich denke das is der grund warum ich mich noch nie mit der Musik wirklich beschäftigt habe. Alle Hören Metal so bin ich dann auch zum Metal gekommen mit 14 jahren. Kennt man ja alles.

Spiele auf meiner Gitarre auch sehr viel Metal aber ich glaube es wird zeit für was neues. Aber wo soll ich Anfangen? Einfach in youtube Blues eingeben tuts nicht wirklich und hier im Forum habe ich mich auch schon was umgeschaut, möchte aber doch Konkretere sache haben (nimms mir bitte nicht übel, wenn ich nicht alle Seiten durchforste).

Besonders gut gefällt mir Saxophon/Mundharmonica/Gitarre (E und A) was die Stilrichtungen angeht.
Daher denke ich das wenn ihr mir Musik Tips gibt ich schnell was gutes finde bisher höre ich nur Susan Tedeschi. Geile stimme einfach.

Vor allem habe ich gemerkt das sich meine laune Stark verbessert wenn ich sowas höre, darum möchte ich jetzt auch mit dem Spielen von Blues und Jazz anfangen. Wäre euch dankbar wenn man mir Lieder Tips zum Lernen geben könnte. Müsste bestimmt paar Akkorde neu Lernen aber darauf freue ich mich schon :D

Mir ist zwar klar das Blues und Jazz 2 verschiedene Paar schuhe sind aber wo genau liegen die unterschiede?

(Ich weiß das könnte ich über google und wiki über stunden lange suchen herausfinden, da ich mich aber gerne austauschen möchte mit euch bevorzuge ich diese Variante)
 
Eigenschaft
 
Ist doch schon mal eine gute Anlaufsstelle. Danke dir
 
nünü;4733363 schrieb:
Mir ist zwar klar das Blues und Jazz 2 verschiedene Paar schuhe sind aber wo genau liegen die unterschiede?

Der Unterschied ist derselbe, wie zwischen Fußball und einem Eckball ... da IST kein Unterschied, bzw. besser gesagt, ist das eine ein TEIL des anderen. Blues ist eine Urform bzw. VOR-Form, ein Ahne, des Jazz, und als solcher im Jazz stilprägend gewesen und seine Einflüsse reichen bis heute. Aber das Feld des Jazz ist viel viel weiter, größer und vielfältiger (geworden) ... da gibt es eine Menge mehr als Blues, bzw. was sich halt so im Laufe der Zeit aus dem Blues weiterentwickelt hat ...

LG, Thomas
 
Wenn ich so in meinen Büchern blättere, habe ich den Eindruck, dass der Blues eigentlich ziemlich simpel aufgebaut ist, was die zu lernenden Akkorde und Harmonik betrifft. Aber der Jazz dagegen :eek: - das ist so, wie wenn Du aus dem Nichtschwimmerbecken in den offenen Ozean hinausschwimmst! ;):cool:
 
Wird ja dann noch was dauern bis ich voll Blut Schwimmer bin:D
Also danke schon ma für die vielen Tips, den Blusejüngling Thread hab ich mir schon was angeguckt wo ich schon paar Musiker gefunden hab die mir zu sagen. Den Workshop Thread werde ich mich jetzt langsam ran machen heute, sowie in der freien Natur paar Akkorde reinpauken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi nünü,

die guitar hat jede Ausgabe einen blues mit Text, Tabs/Noten und zum Mit/Nachspielen auf CD - und manchmal befindet sich unter den Beispiel-songs, die auf ähnliche Weise angeboten werden, natürlich auf ein Blues.

Wobei der Blues natürlich auch eine Welt für sich ist - traditional Blues, rythm&blues, Blues-Rock, modernen Blues, Blues im Jazz ... vor allem beim Saxophon wird es im Jazz einiges geben, Bluesharp gibt es seit langem sowohl traditionell als auch aktuell, Gesang ... nu ja ... das ist auch schon wieder eine Welt für sich.

Was einen Blues so beliebt bei Jam-Sessions macht, ist der Umstand, dass es ein paar sogenannte Blues-Schemata gibt (ein sehr bekanntes, 12-taktiges mal als link) - das solltest Du Dir nicht entgehen lassen. Im Grunde braucht man dann nur die Tonart auszumachen und jeder weiß über alle Changes Bescheid. Das eignet sich für den Einstieg natürlich ideal - an backing-tracks solltest Du auch unschwer herankommen - und dann kannst Du mal die Rhythmus-Gitarre spielen (die beim Blues sehr vielseitig sein kann bzw. halt alle möglichen Techniken verwendet, schon damit es nicht zu langweilig wird) und auch mal die Solo-Gitarre schwingen.
http://www.gitarrenmusik.ch/pdf/das_bluesschema.pdf


Viel Spaß dabei - Blues ist zudem die Grundlage von fast aller derzeitigen handgemachten Musik - da hast Du dann eine Grundlage für sehr vieles - und das Blues-Feeling ist eh ein recht universelles (und keineswegs immer der traurig-melancholische Mix, der damit oft und typischerweise verbunden wird).

x-Riff
 
Der Unterschied ist derselbe, wie zwischen Fußball und einem Eckball ... da IST kein Unterschied, bzw. besser gesagt, ist das eine ein TEIL des anderen. Blues ist eine Urform bzw. VOR-Form, ein Ahne, des Jazz, und als solcher im Jazz stilprägend gewesen und seine Einflüsse reichen bis heute. Aber das Feld des Jazz ist viel viel weiter, größer und vielfältiger (geworden) ... da gibt es eine Menge mehr als Blues, bzw. was sich halt so im Laufe der Zeit aus dem Blues weiterentwickelt hat ...
LG, Thomas

Mag ich hier nicht so stehenlassen. Kommt (besonders in Deutschland) immer wieder... aber Blues ist mehr als eine "Vorform" des Jazz, und vor allen Dingen hat Jazz vielfach mit Blues gar nichts (mehr) zu tun. Es gibt wenige Blueser, die dann Jazz gemacht haben... es gibt aber viele Jazzer, die sich aus dem Blues-Fundus bedient haben (ob das dann noch Blues ist nur weil Blues draufsteht ist ein anderes Ding). Blues hat mit Jazz nicht aufgehört, Jazz hätte es auch ohne Blues gegeben.

Klar, die Künstler und deren Stile haben sich gegenseitig beeinflusst - aber es gibt eben so "klaren" Blues wie es eindeutigen Jazz oder Ragtime gibt. Große Teile alter Blues-Aufnahmen sind eben NICHT irgendwie mit dem Jazz verwandt. Jazz war eine Musikform, die zu einer ähnlichen Zeit groß wurde, und gewisse harmonische Elemente tauchen in beiden Formen auf... aber Blues war immer Popmusik (!) ohne großen musikalischen Anspruch. Blues war zum Tanzen, zum Party machen, für ein bisschen zotige Witzchen, etc., weniger für Musikliebhaber.

Ich kann nur die beiden englischen Wiki-Artikel hier empfehlen, um ein bisschen ins Thema einzusteigen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Blues
http://en.wikipedia.org/wiki/Origins_of_the_blues

Also: Es gibt klare Unterschiede der Genres und ein paar Gemeinsamkeiten. Mehr aber auch nicht. Und natürlich ist Jazz "komplexer" und manchmal "spannender", für viele Menschen aber auch "vergeistigt", "zu technisch" oder "zu nervig". Blues hat wesentliche Schienen für Rock&Roll und moderne Rockmusik gelegt - der Jazz kann das wohl kaum von sich behaupten. Dafür ist der Blues auch ziemlich "ausgelutscht", viel Neues kommt nicht- das ist beim Jazz anders.
 
... Jazz hätte es auch ohne Blues gegeben ...
Das mag widerum ich nicht so stehen lassen.

Viele Vorformen vom Jazz waren ziemlich "weiß", erst die kräftige Durchmischung mit den afroamerikanischen Elementen hat dazu geführt, daß die Summe dann den frühen Jazz ergeben hat.
Vom Blues kamen die "Unschärfen" in die europäische Harmonielehre und über Blues/Worksongs/Gospels auch der Rhythmus.

Wie du schon richtig geschrieben hast, hat sich dann beides parallel entwickelt - wie und wohin sei man dahingestellt. Und Jazzarten, bei denen die Blueswurzeln verloren gingen, die kamen relativ spät. Wobei das auch wieder nicht so ganz stimmt, da hier dann der Blues über den Rock "reingeschleppt" wurde.
Die World-Music-Geschichten lassen wir bei dieser Betrachtung einfach mal links liegen...
 
... aber Blues ist mehr als eine "Vorform" des Jazz, und vor allen Dingen hat Jazz vielfach mit Blues gar nichts (mehr) zu tun. Es gibt wenige Blueser, die dann Jazz gemacht haben...

Naja, daß sie JETZT nicht mehr viel miteinander zu tun haben mögen, steht ja auf einem anderen Blatt.




es gibt aber viele Jazzer, die sich aus dem Blues-Fundus bedient haben (ob das dann noch Blues ist nur weil Blues draufsteht ist ein anderes Ding). Blues hat mit Jazz nicht aufgehört, Jazz hätte es auch ohne Blues gegeben.

Na sicher haben sich viele bedient, genau deswegen IST es ja eine der Wurzeln des Jazz ... daß sich der Jazz allerdings auch ohne Blues als eine der ersten Ausprägungen so entwickelt hätte wie er es getan hat, mag ich nicht recht glauben ... !!





Aber es gibt eben so "klaren" Blues wie es eindeutigen Jazz oder Ragtime gibt.

SO eindeutig ist der Jazzbegriff ja gar nicht ... da streiten sich auch ganz schön die Gelehrten. Und zwar völlig nutzlos, wenn man mich fragen sollte. Denn in meinen Augen (ACHTUNG: PRIVATMEINUNG !) ist Jazz vor allem eine ganz eigene HERANGEHENSWEISE an Musik, mehr als eine klar definierte Stilrichtung.



Blues war zum Tanzen, zum Party machen, für ein bisschen zotige Witzchen, etc., weniger für Musikliebhaber.

Und Jazz nicht ?! Keine Tanzmusik ?

Zumindest hat sich der Jazz die Tonalität des Blues zu eigen gemacht und darauf aufgebaut und weiterentwickelt. Insofern ist es für einen "Newcomer" (um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren) vielleicht nicht das schlechteste, sich mal zu Anfang mit dem Blues zu beschäftigen, um Tonalität und Phrasierungsweise kennenzulernen.

LG, Thomas
 
Um's abzubinden: Der Poster des Eingangs-Posts hat Crossroads gesehen - "Karate Kid" mit Gitarren, ziemlich hanebüchene Story, aber in Summe ein total geiler Film mit absolut genialer Musik und ein paar wirklich coolen Szenen. Allein das Gitarrenduell am Ende - so wenig es mit Blues zu tun hat - ist den Film wert. Für mich "damals" war dieser Film ebenso ein Türöffner, weil dort die Namen "Robert Johnson", "Son House", "Peetie Wheatstraw", "Willie Brown", "Johnny Shines" etc. fallen und ich damals dann wusste, welche Platten ich noch "erjagen" sollte. Es gab ja kein Internet... und kein iTunes... war schon anders, und für ein norddeutsches Landei war es wirklich schwer. Insofern kann ich mich gut reinversetzen, was Crossroads so für Eindrücke hinterlässt - und da geht es zu 100% um Blues und um 0% um Jazz.

Daher glaube ich, dass der Themenersteller eher auf der Suche nach "Blues" als nach "Jazz" ist.

Dass ich Anhänger einer Meinung bin, die Blues eben nicht als "Vorform" des Jazz sondern als "separate Stilrichtung neben Jazz und Gospel mit vielen gegenseitigen Verknüpfungen" sieht, hat damit nun nicht direkt was zu tun. ABER gerade bei Einsteigern will ich den Eindruck verhindern, dass aus dem "rohen Blues" irgendwann der "gepflegte Jazz" hervorgegangen ist - weil das eben einfach nicht so ist, egal, was die deutsche Jazzpolizei so sagt. :D Ich habe irgendwo (finde den Post nicht mehr trotz SuFu) auch mal im Detail dargelegt, wie man das auch darstellen kann (nämlich als gemeinsame musikalische Wurzeln, dann aber eine Aufspaltung in weltlich/Land/Blues, weltlich/Stadt/Jazz und geistlich/Gospel, dann weitere Verzweigungen in Rock&Roll, Bebop, Soul, usw usw, bis hin zu Rap, modernem R&B etc.). Kann man trefflich drüber streiten, bringt aber so in einem Forum nix - dazu muss man sich nicht mit Worten bewerfen, sondern mit Aufnahmen aus den 20er bis 60er Jahren (da habe ich ne Menge). Um jetzt der "das ist so ein Bluesfan" Fraktion etwas Wind aus den Segeln zu nehmen: Ich sage auch, dass der Blues ziemlich "tot" ist. Klar, es gibt schöne neue Aufgüsse von alten Songs, aber der Blues als Musikform ist "over" - ein historisches Dokument, aber die "Pop"musik der 20er bis 40er Jahre ist schon in den 50er und 60er Jahren zu Rhythm&Blues und Soul "mutiert", in den 70er/80er Jahren waren dann HipHop und Rap die "Erben". Beim Jazz sieht das anders aus, der ist als eigene Kunstform heute noch viel "lebendiger"...

Anyway - wenn Dich "Crossroads" angefixt hat, dann schau Dir doch mal die Empfehlungen aus meinem Slide-Gitarren-Thread an - das ist schon verdammt viel "altes" Zeug, aber eben die tatsächliche Musik, die realen Wurzeln...
https://www.musiker-board.de/greif-...lide-gitarren-workshop-kapitel-1-bis-3-a.html (siehe Kapitel 2.5).

Wenn's "moderner" sein soll, liegt man meiner Meinung nach mit den White Stripes und den Black Keys schon recht gut, ein schöner Kompromiss ist auch der Soundtrack zu "Black Snake Moan". Natürlich dürfen auch Stevie Ray Vaughan, Eric Clapton und Jimi Hendrix nicht in der Playlist fehlen.
 
Also ganz klar was Crossroads angeht: Der Film hat mir gezeigt wie geil der Blues is. Das Blues ne ältere Generation ist weiß ich auch was mich aber nicht stört. Solange Musik gut is könnte sie auch von den Steinzeit Menschen gemacht wurden sein, um es ma so auszudrücken :D

Bin ziemlich Angetan von Robben Ford und im nächsten Monat hole ich mir erst mal das Buch Blues you can use.

Mit dem Blues wollte ich mich schon was länger beschäftigen weil ich glaube es "fehlt" etwas an meinem Gitarrenspiel sowie Musikalischen wissen. Blues bewegt mich auch eher immer mehr anstatt Rock und Metal seit neustem. Der Jazz berreich lässt den Beat in mir zum blühen bringen wo ich nicht still sitzen kann.

In 2 Wochen habe ich wieder was mehr Freizeit wo ich mich dann mit allem Beschäftigen kann, wo ich mir sicher bin mit der Zeit sehe ich den Großen unterschied zwischen Blues und Jazz. Wobei Jazz immer was "fröhlicher" ist aber es gibt ja auch "fröhlichen" Blues;)

Aber DANKE noch mal für die viele Tips.
 
Da du eigentlich hauptsächlich Metal hörst, kannst du erstmal mit Bluesrock einsteigen. Gibt in dem Metier teilweise recht heftige und rockige Musiker, wie z.B. Joe Bonamassa, Gary Moore, Gov't Mule oder Hamburg Blues Band.

Ansonsten sind die üblichen Verdächtigen zu empfehlen: Allman Brothers Band, B.B. King, Albert King, Cream, Blind Faith, Eric Clapton, Hendrix, Ten Years After, Rory Gallagher. Geheimtipps von mir sind: Henrik Freischlader, Philip Sayce, Davy Knowles und Jimmy Bowskill. Unbedingt mal reinhören. ;)

Naja, und ansonsten... Ich kann dir sagen, wie ich es gemacht habe: Ich habe nicht aus irgendwelchen Büchern oder von Lehrern gelernt. Alles selber beigebracht und als ich auf den Blues gestoßen bin, habe ich alles in mich aufgesaugt wie ein Schwamm. Habe viele CDs rauf und runter gehört, viele Videos geschaut und dabei versucht, mir Sachen abzugucken und sowas halt... Ich spiele zwar erst seit ca. einem Jahr, aber dennoch meinten viele andere Musiker, dass ich einen enormen Fortschritt verbucht habe... Daher: Wenn man sich da richtig reinkniet und die jeweilige Musik (in diesem Fall Blues) atmet und ihn in jedem Teil des Körpers spürt, kann es nur gut und richtig sein.

Viel Erfolg!
 
nünü;4733363 schrieb:
Aber wo soll ich Anfangen? Einfach in youtube Blues eingeben tuts nicht wirklich und hier im Forum habe ich mich auch schon was umgeschaut, möchte aber doch Konkretere sache haben (nimms mir bitte nicht übel, wenn ich nicht alle Seiten durchforste).

Wie wär's mit lastfm.de? Einfach mal ein paar Künstler eingeben und gucken, welche Richtung Dir gefällt!

nünü;4733363 schrieb:
Besonders gut gefällt mir Saxophon/Mundharmonica/Gitarre (E und A) was die Stilrichtungen angeht.

Was Mundharmonika (im Blues auch gerne (Blues-)Harp genannt;)...) betrifft, so ist z.B. Little Walter ein Künstler, den du mal probieren könntest. Oder auch Paul Butterfield!

Viel Spass und Erfolg jedenfalls bei der Suche!
 

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