Einstieg Solospiel

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Dellocatus
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Hallo allerseits

Zunächst einmal: Bitte steinigt mich nicht, wenn's einen Thread in der Art schon gibt. Hab' auch brav die SuFu benutzt, aber nix gefunden, was meinen Bedürfnissen entspricht...

Bevor ich zu den eigentlichen Fragen komme, hier einige Eckdaten über mich und mein Gitarrenspiel, damit ihr euch einigermassen vorstellen könnt, "womit" ihr es hier zu tun habt:
Ich spiele nun seit ungefähr 2 Monaten E-Gitarre. Klingt nach wenig, aber da ich nun schon 3 Jahre Klassisch (Habe aber da noch nie etwas selbst kompnoiert, betrete also Neuland mit der Improvisation) spiele, hab' ich auch einiges an Vorkenntnis mitnehmen können, weshalb es um meine Fähigkeiten nicht allzu schlecht steht... Akkorde und Barrés sind entsprechend kein Problem, den Wechselschlag hab' ich mir inzwischen angewöhnt und auch Hammer-Ons gehen Gut von der Hand. Pull-Offs werden immer besser und Sachen wie Vibrato, Bendings usw. ist auch im Kommen. Theoriewissen hab' ich auch einiges (aber natürlich immer noch nicht genug...).

Okay, nun zum Thema:
Ich möchte gerne mit dem Solospiel beginnen. Mein (kurzfristiges) Ziel ist es, einfache Melodien improvisieren zu können, um auch Mal das Erlernte anwenden zu können, und dabei auch wirklich musikalisch tätig zu sein. Nun habe ich natürlich im Internet nach "Anleitungen" gesucht, wie der Einstieg am besten zu bewältigen sei. Dooferweise wird man im Web mit Skalen etc. förmlich erdrückt, klare Strukturen sind nirgends auszumachen. Dies führt mich zu meinen Fragen:

- Wie soll ich das Improvisieren systematisch erlernen? Welche Skalen in welcher Reihenfolge? Struktur ist mir wichtig...
- Sind Pentatoniken den Normalen Dur/Moll-Skalen zu Beginn vorzuziehen? Wenn ja: weshalb?
- Es existiert ja bekanntlich zu jeder Dur-Tonleiter (Bsp. G) eine Parallele Moll-Tonleiter (Bsp.Em), die dieselben Vorzeichen nutzt. Wie spiele ich das auf der E-Gitarre, damit man einen unterschied ausmachen kann? Betonungen auf Grundtönen, o.ä.?
- Was gibt es im Weiteren zu beachten?

Ich danke schon im Voraus vielmals für eure Mithilfe!
Dellocatus
 
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Hey,
kann grad schwer einschätzen, wo du stehst ^^ Theorietechnisch wohl noch ne Ecke über mir, aber ich hab im Gegensatz zu dir vor 3 Jahren direkt mit E-Gitarre angefangen ;o)
Deshalb mein Rat:
1) Mit Pentatonik anfangen ist gut, weil es einfach auswendig zu lernen ist und erstmal viel Freiheit bietet mit Bendings und so weiter und gut klingt :) Man kann Pentatonik mit immer mehr tönen Ergänzen bis man bei ner ganzen Tonleiter oder 12TonMusik ist :p
2) Ganze Tonleitern sind etwas schwerer auswendig zu lernen - wenn du die Töne alle auf der Gitarre auswendig kannst, kannst du sie dir aber relativ leicht herleiten, deshalb würde ich das evtl danach anfangen, da kann man auch mehr in die Theorie einsteigen, glaub ich.

So, aber wie:
Pentatonik ist am einfachsten auf A-Moll anzufangen, 5. Bund der E Saite, dann ist das "Schema" von E zu e Saite:
1-4, 1-3, 1-3, 1-3, 1-4, 1-4.. Da sind drin: A-C-D-E-G
Die Töne wiederholen sich auf dem ganzen Griffbrett, also kannst du dir in verschiedenen Positionen für A-Moll auch neue "Schemata" herleiten oder anlesen..Und dann kommt ja der Trick: wenn du das ganze konsequent einen Bund nach oben schiebst, hast du A#-Moll, usw. Damit kannst du dann theoretisch erstmal frei solieren zu jeder Tonart

Tonleitern nach dem selben Prinzip.. Da gehts dann weiter z.B. mit Kirchentonarten

Die Übersetzung mit parallel Moll und Dur ist auf der Gitarre, was diese Tonleitern und so angeht auch einfach: 3 Bünde runter, also eine "Handbreite" = parallele Moll Tonart

Gibt aber bestimmt schon einige Threads, die das alles im Detail erläutern :)
 
Und ein bisschen ergonomischer für die a-moll pentatonik ist diese spielweise: (meiner Meinung nach ;D)
------------------------------------------------8---10--------------------------
---------------------------------------8---10------------------------------------
----------------------5---7-( 8 )--9-----------------------------------------------
---------------5--7---------------------------------------------------------
----3---5--7----------------------------------------------------------------
-5------------------------------------------------------------------------

Der eingeklammerte ton ist (glaube ich, berichtigt mich wenns falsch ist) die Blue Note. Einfach mal ausprobieren ;D
 
Sorry, aber vergiss bitte mal was SgtSven da aufgemalt hat. Diese "Skala/Spielweise" lernst du erst später. Die ist nicht ergonomisch!

Halte dich am Anfang in einer einzigen Lage auf. Das heisst, dass die Finger fix einem Bund zugelteilt sind und du nur die Saiten wechselst. Das ganze nach dem Muster das dir dugabe geschildert hat...
Alles Gute beim Auswendig lernen. Nach dem Auswendig lernen, von oben bis unten und wieder zurück und das ganze im Takt, fängst du mit eifachen Licks an.
 
UNd bitte gleich mit nem Metronom, dann bekommt man später alles präziser hin und entwickelt ein besseres Timing zwischen Schlag- und Greifhand.
Erst alles mit langsamer Geschwindigkeit und dafür richtig gut und dann in kleinen Schritten das Tempo steigern!

Hier gibt es ein Metronom als Freeware:

http://www.download-tipp.de/shareware_und_freeware/10731.shtml
 
Wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir nicht nur darum, mit welchen Skalen du anfangen sollst, sondern auch darum, wie du das Thema Improvisation generell angehen sollst?

Ich mache gerade den Blues-Kurs auf justinguitar.com (http://www.justinguitar.com/en/BL-000-Blues.php), der sich vor allem mit Improvisation beschäftigt. Ich bin damit eigentlich sehr zufrieden, da neben du neben den Skalen auch dazu passende Licks lernst, du lernst, wie die eigene Variationen aus den Licks machst usw. An deiner Stelle würde ich da mal reinschauen, auch wenn du eher in Richtung Rock oder so gehen magst, wird dir der Kurs vermutlich sehr viel bringen (ich gehöre selbst eigentlich zur Metal-Fraktion :cool: )
 
darf man fragen wieso? :redface:

Na, steht doch da - weil sie NICHT ergonomisch ist. Für einen Anfänger sind die Überstreckungen auf der A-Saite und die Lagenwechsel problematisch für die linke Hand, für die rechte Hand ist es suboptimal, weil mal zwei, mal drei und einmal sogar vier Töne pro Saite gespielt werden sollen.

Es gibt doch genug Fingersätze mit jeweils zwei Tönen pro Saite und ohne Überstreckungen. Man muss sich das ja als Anfänger nicht schwerer machen als nötig.

Ich spiele übrigens seit über 25 Jahren Gitarre, dieser Fingersatz ist mir bislang noch gar nicht untergekommen. Ich habe ihn interessehalber ein paarmal ausprobiert - jetzt weiß ich auch, warum er mir bisher noch nicht begegnet ist...:cool:

Edit: Hab ja dem TE noch gar nichts zu seiner Frage geschrieben.

Ich würde evtl. das Thema "Improvisation" mal ein wenig zurückstellen. Versuch nicht gleich am Anfang, gleichzeitig die Technik und das Improvisieren auf die Reihe zu kriegen. Spiel doch in der ersten Zeit erstmal Melodien, die es schon gibt. Versuch mal ein bekanntes, langsames Solo nachzuspielen. Oder eine Gesangsmelodie, im Zweifelsfall ein Kinderlied, wenn Dir nix anderes einfällt. Du solltest erstmal ein Gefühl für Timing entwickeln und etwas ganz sauber spielen lernen. (Metronom!!!! Wichtig !!!! wurde ja schon empfohlen). Wenn man sich gleichzeitg noch darauf konzentrieren muss, welche Töne man nun spielen darf und welche nicht, wird es anfangs schwierig.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich spiel sie so das es zwei töne pro seite sind (bis auf den ersten ton auf der E-saite )

bei den lagewechseln mach ich einfach slides.
Damit kann man vorallem schneller die skala hoch und runter spielen, finde ich. ;D
 
Na ja der TO hat 3 Jahre Spielpraxis mit klassischer Klampfe, da sollte schon sowas drin sein ;).
Da wird er locker über die Lagen greifen, aber als Basis für die M Penta lieber das erste Pattern posten, zur Orientierung, so sind das ja 3 halbe :D.
Verwirrt nur.
Also das Salz der Impro ist die Pentatonik, lerne die vom ersten is zum fünften und kombiniere die Vertikak oder Horizontal oder wie se dir passt.

LG
 
Einige haben hier wohl den Absatz über meine "Laufbahn als Gitarrist" übersehen. Streckungen und Lagenwechsel sind kein Problem für mich! Ich kann ja auch schon gewisse Soli nach Noten spielen - nur improvisieren ist problematisch, da ich mich eben noch nicht an die Skalen gesetzt habe...

Alles scheint hier auf einen Nenner herauszulaufen: das Erlernen der Pentatonik. Da stellt sich mir die Frage: worin bestehen die Vorteile dieser Skala, z.B. im Vergleich zu herkömmlichen Dur/Moll-Tonleitern?

Die Frage zur Parallelen Moll Tonleiter wurde noch nicht wirklich beantwortet. Mag sein, dass ichs noch nicht brauche, aber der Unterschied zwischen Am und C würde mich schon interessieren. Haben ja genau dieselben Töne, sollten jedoch einen anderen Klangcharakter haben. Wie kann ich so etwas im Spiel bewirken?

Auf jedenfall grosses Dankeschön für alle bisherigen Antworten! Top!
 
Ich sehe auf der A-Saite aber drei Töne und auf der G-Saite 3 bis 4.....:gruebel:

dann lies mal weiter.
Zitat : " bei den lagewechseln mach ich einfach slides.
Damit kann man vorallem schneller die skala hoch und runter spielen, finde ich. ;D"

Edit : Achso verzeihung. Meinte 2 Anschläge pro Saite :D
 
Einige haben hier wohl den Absatz über meine "Laufbahn als Gitarrist" übersehen.

Na ja. du hast aber auch gesagt, es seine Kenntnisse in Theorie vorhanden und dann hast du Probleme beim Unterscheide zwischen C Dur und A Moll und dem Unterschied von Pentatonik zu Dur/Moll. Dass macht es schwer, deine Aussagen zu werten und dich einzuordnen.

Der Unterschied zwischen A-Moll und C-Dur ergibt sich aus dem tonalen Zentrum; dem Akkord, bei die geringste Spannung vorhanden ist, zu dem alles hindrängt. Wenn du zu A Moll improvisierst, wirst du vermutlich auf den gewichteten Zeiten eher Töne des A Moll Akkords spielen. Bei C-Dur analog. Weiterhin gibt es parallel zu C-Dur nicht nur A-Moll, sondern einen Modus zu jedem Ton aus C-Dur. Also insgesamt 7 Modi (die fehlenden 5 heissen phrygisch, lydisch, lokrisch, dorisch, mixolydisch)

Unterschied einer Pentatonik zu einer Dur Tonleiter ist, dass zwei Töne fehlen.
Empfohlen wird die Pentatonik deswegen oft, weil sie einfacher zu merken ist (2 Töne pro Saite) unnd weil es durch die im Vergleich zur Durleiter fehlenden Töne schwerer ist, richtig schief zu spielen. Pentatisch klingt fast immer so halbwegs ok.

Musikalisch kann man schwer von Vor- oder Nachteilen einer Pentatonik sprechen; das ist wie Vor- und Nachteile von Rock gegen Jazz abzuwägen: man kann Punkte aufführen, aber letztlich bleibt es Geschmackssache.
Es gibt Leute, die mit der Pentatonik wenig anfangen können, da die fehlenden Halbtöne der Tonleiter einen ganz speziellen Charakter geben. So lässt sich z.B. eine als mystisch/fremdartig/düster empfunden Melodie pentatonisch schwer spielen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmm... Das Theoriewissen ist ja da: ich könnte dir sämtliche Skalen aufzeichnen. Deshalb weiss ich ja auch, dass sowohl Am und C dieselben Töne verwenden. Die Problematik besteht bei mir eher darin, das ganze in der Praxis unterscheidbar umzusetzen. Aber wenn ich dich richtig verstanden habe, muss ich si vorgehen, dass ich in Am vermehrt die Töne A, C, E und in C vermehrt C, E, G spiele, richtig? (Bin jetzt von entsprechenden Dreiklängen ausgegangen...).

Ausserdem denke ich, ist es sinnvoll, dass ich erstmal eine Lage der C-Dur Skala und eine der Pentatonik (am besten gleich dieselbe...) einübe, um mir selbst davon ein Bild zu machen, was davon für mich geeignet ist!
 
Einige haben hier wohl den Absatz über meine "Laufbahn als Gitarrist" übersehen. Streckungen und Lagenwechsel sind kein Problem für mich! Ich kann ja auch schon gewisse Soli nach Noten spielen - nur improvisieren ist problematisch, da ich mich eben noch nicht an die Skalen gesetzt habe...

Alles scheint hier auf einen Nenner herauszulaufen: das Erlernen der Pentatonik. Da stellt sich mir die Frage: worin bestehen die Vorteile dieser Skala, z.B. im Vergleich zu herkömmlichen Dur/Moll-Tonleitern?

Die Vorteile der Pentatonik ist, dass sie (besonders am Anfang) einfacher zu lernen ist. Und aufgrund der Tatsache dass sie keine Halbtonschritte enthält und somit die Spannung zwischen den Tönen nicht als so stark empfunden wird, kann man die Abfolge der Töne nahezu wahllos wählen, ohne das es besonders schief klingt.
Mit bewussten abwechseln zwischen Pentatonik und diatonischen Skala kann man so unterschiedliche Klangbilder erzeugen.


Die Frage zur Parallelen Moll Tonleiter wurde noch nicht wirklich beantwortet. Mag sein, dass ichs noch nicht brauche, aber der Unterschied zwischen Am und C würde mich schon interessieren. Haben ja genau dieselben Töne, sollten jedoch einen anderen Klangcharakter haben. Wie kann ich so etwas im Spiel bewirken?

Der spezielle Klang von Skalen ergibt sich aus dem Kontext, die Kadenzen/Akkorde die von den andferen Instrumenten gespielt wegen -> spielt man die Töne der A-moll C-dur Tonleiter einfach ohne besondere Betonung hintereinander weg, ändert sich das Empfinden des Klangs erheblich, je nachdem ob es eine Kadenz ist die auf A-moll oder C-dur basiert.
Wenn man ohne weitere Instrumente spielt, ist es nicht immer einfach den Charakter einer Tonleiter genau herauszuhören. Dennoch gibt es in jeder Tonleiter charakteristische Töne, die bei einem Solo bevorzugt gespielt werden sollten, oder auf denen die meisten Läufe enden. So kann man am besten den charakter einer Tonleiter erzeugen.
Da der Klangcharakter von Dur und Moll aus Gewohntheitsgründen hierzulande schon recht stark geprägt ist, spielen meiner Meinung nach die charakteristischen Töne eine größere Rolle bei den Kirchentonarten (und harmonisch/melodisch Moll und deren Modi etc.). Die charakteristischen Töne sind meistens die, die SKala von der Dur bzw. Moll Skala unterscheiden.


Auf jedenfall grosses Dankeschön für alle bisherigen Antworten! Top!

Ich hoffe es wurden alle Klarheiten beseitigt..
 

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