Einsteigerbass, welche Merkmale für Bespielbarkeit?

[ingobingo]

Hallo zusammen,

zuerst vielen herzlichen Dank für die Aufnahme ins Forum. Ich hoffe ich mache alles richtig, falls nicht bin ich für Hinweise dankbar. Auf jeden Fall fühlt es sich gut an hier zu sein

Zum Thema: vor 187 Jahren habe ich in einer Band Bass gespielt, auf einem Peavey T40. Seitdem nur noch Gitarre, aber ich habe Bock wieder Bass zu üben. Der T40 ist mir zu schwer, daher suche ich ein einsteigerfreundliches, wertiges Instrument, auf dem das Spielen und Üben Spaß macht. Meine Frage ist: Welche Merkmale sind für eine geile Bespielbarkeit wichtig?

Spontan fallen mir folgende Punkte ein, vielleicht könnt Ihr die mit Eurer Erfahrung ergänzen, korrigieren und kommentieren:
- Gewicht möglichst gering
- Halsbreite und -radius in Abhängigkeit meiner Handgröße möglichst klein
- Bass nicht Kopflastig
- Lackierung vom Griffbrett geeignet zum schnellen Lagewechsel
- Korpusform angenehm zum tragen
- Saitenlage eher niedrig über Bünden
- Größe des Basses
- ...


Auf jeden Fall soll es ein Viersaiter sein und ich bin Rechtshänder. Die Musikrichtung liegt zwischen Rock und Funk. Bei meinen Recherchen bin ich über die Ibanez SR Serien gestolpert. https://www.ibanez.com/eu/products/model/sr/
Ist da Standard was vernünftiges, oder lieber aus der Prestige Serie ( für eine Einsteiger) ?

Vielen Dank für Euren Input
Ingo

 

[Captain Knaggs]

Ich bin hauptsächlich Gitarrist und habe mir einen Ibanez SRX 530 für die gelegentlichen Ausflüge ins Bassrevier geholt, der ist nicht modern, sondern eher "vintage" angehaucht.

Toller Bass, super verarbeitet, einfach zu bespielen, da der Hals nicht zu fett ist. Würde ich jederzeit wieder kaufen

Er ist auch sehr flexibel durch die zwei Tonabnehmer und die aktive Elektronik.

https://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/ibanez-srx530-test.html

 

[the flix]

Wenn dir ein schmaler, dünner Hals und ein ebenso ausgelegter Korpus liegen, ist an den Ibanez SR Bässen nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil. Für diese Art stellen sie quasi den Prototyp dar. In Sachen Qualität musst du dir auch keine Sorgen machen, selbst die SR Gio Bässe sind für den Einstieg vollkommen in Ordnung. Darüber wird es eigentlich nur edler von den verbauten Materialien. Ich selbst habe einen SRF705 und wüsste nicht, was man an diesem Instrument noch besser machen soll.
Die Grundvoraussetzung ist nur, dass dir diese Art von Bässen wirklich liegt. Jemandem mit großen Händen zum Beispiel könnten die Bässe weniger liegen. Bespielbarkeit ist hochgradig subjektiv, der eine mag super flache Hälse, der andere fühlt sich mit dem halbierten Baseballschläger viel wohler. Ebenso ist es auch mit den Saitenabständen, wenige mm machen im Spielgefühl Welten aus. Da ist ein Tag in einem Musikhaus mit ordentlich Auswahl besser investierte Zeit, als eine Woche Recherche in Foren.

 

[ingobingo]

Danke Captain Knaggs und danke the flix. Ich werde Eure Ratschläge umsetzen und gleich nachher mal einen Abstecher ins lokale Musikhaus machen Da probiere ich dann die SRX bzw Gios aus, wenn welche dort stehen.

 

[MrC]

Die SRX-Serie ist vor einiger Zeit ausgelaufen, die gibt's nur noch über den Gebrauchtmarkt. SR-Serie ist aber kein Problem, gerade wenn man kleine Hände hat und/oder von der Gitarre engere Saitenabstände gewohnt sind. Von Standard über Premium zu Prestige wird halt das "Material" edler (Holzauswahl, Finish, Elektronik / PUs). Da musst Du einfach ausprobieren, was Dir optisch / soundmäßig am meisten zusagt.

 

[Captain Knaggs]

@MrC Es gibt noch einige "Reste" der SRX Serie als Neuware bei manchen Händlern, sie sind allerdings nicht mehr bestellbar, das stimmt.

 

[Slidemaster Dee]

Hier auch ein definitives ja für einen Ibanez.

Aber für „zwischen Rock und Funk“ doch keinen SRX, sondern einen SR! Der SRX ist eher schweres Geschütz, find ich. Ein SR300 wäre sicher schon gut passend.

 

[ingobingo]

Ok, ich war vorhin 2 Stündchen beim örtlichen Musikalien Dealer. Mit dem festen Vorsatz einen Ibanez zu kaufen. Ich hab so gut ein Dutzend Bässe angespielt. Eher fast 20. Yamaha, Sandberg, Fender Ibanez, Squier. Alles über 1000,- hab ich vorher aussortiert. Die Sandbergs klangen sehr modern, schön zu spielen. Ziemlich langes Sustain. Squier hat mich nicht überzeugt, da waren einzelne Töne komplett stumpf. Yamaha hatte ich nur einen in der Hand, ich denke das ist was für Liebhaber. Hat auf jeden Fall was besonderes. Ja, die Ibanez waren alle ziemlich hässlich lackiert. Damit muss ich mich noch auseinandersetzen X) ich hab dann 4 Fender Jazzbässe aus der gleichen Serie gespielt, jeder klingt anders. Von knurrig bis funky, von schön drückend bis eher neutral, erstaunlich wie unterschiedlich das ist. Presicion ist auch geil, aber nicht ganz so easy zu spielen.

Der nette und kompetente Verkäufer hat mir einen Bass eingestellt und das waren echt Welten. Also mein Gefühl ist aktuell einen Jazzfender oder einen SR. Dann vom passenden Modell möglichst viele anspielen, den mit dem subjektiv besten Sound nehmen und richtig einstellen. Preis bis 1000,- ist auf jeden Fall ok für mich als Einsteiger. Unter 300 - 500,- wirds wahrscheinlich nichts geben. Ich tendiere zu einem passiven Modell, oder eines, bei dem ich die Elektronik bypassen kann.

Wer die Wahl hat, hat die Qual ich denke ich fahr morgen wieder hin.

 

[Ausgeruhrt]

...ich hab dann 4 Fender Jazzbässe aus der gleichen Serie gespielt, jeder klingt anders.

Ein Satz wie in Stein gemeißelt und wenn es noch eines Argumentes bedurft hätte für die Empfehlung die Instrumente selbst in die Hand zu nehmen und zu spielen, hier ist es.

 

[Captain Knaggs]

@ingobingo Ich finde es super, wie Du da ran gehst. Nicht aus dem Bauch entscheiden, sondern ruhig testen und eine Nacht drüber schlafen.

Von Fender gibt es einiges in der Preisrange was passt, u.a. auch die neue Vintera Serie. Ich finde auch die Player Serie sehr interessant. Am Ende ist es immer eine Frage des Geschmacks.
Mein Gitarrenamp ist auch von Fender Mexico und absolut gut verarbeitet, die wissen auch was sie tun

Durchaus auch die günstigere Version testen, denn da findet sich auch gerne mal eine Perle

 

[djaxup]

Schön zu lesen!

...

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Den T-40 willst Du nicht zufällig günstig abgeben?!


Zum Thema: Du gehst da echt genau richtig dran. Die letzten Mexiko Fender die ich im Laden angespielt hab waren alle mindestens mal gut, einige richtig geil. Viel Glück jedenfalls bei der Jagd

 

[ingobingo]

Vielen lieben Dank für die Unterstützung ( vor allem auch für die emotionale ). Teil 2 im Musikhaus war für mich wieder ein Fest. Ich hab drüber geschlafen, vorher nochmal gegoogelt was meine Heros für Instrumente spielen, und dann zielstrebig 6-8 Bässe aus dem Regal genommen und probegespielt. Der Sound der einzelnen Instrumente war teilweise anders, als ich es in Erinnerung hatte. Am besten sollte ich mir dabei Notizen machen. Egal.
Ich hab drei günstige Ibanez aus der Standard Serie angespielt, und bin damit nicht warm geworden. Die Bespielbarkeit ist ( für mich ohne große Erfahrung mit Bässen ) hervorragend. Allerdings hat mir der Ton nicht zugesagt. Reine Geschmackssache, ich hab vielleicht irgendwas mit Single Coil erwartet. Falls mir da was aus der Prestige oder Premium Serie über den Weg läuft, muss ich unbedingt nochmal reinhören.
Dann hab ich Fender getestet, Fender Precision hat für mich einen super Klang. Die Jazzbässe waren insgesamt heller vom Klang und leichter bespielbar. Die Vintera Serie hat wieder die alten etwas breiteren Hälse. Ich glaub mit einem Fender wäre ich schon auch glücklich. (würde auch gut zu meinen Fender Gitarren passen Yamaha hat mir immer noch nicht zugesagt. Ich weiß nicht wieso.

Als ich heute in den Musikladen gefahren bin, hatte ich die ganze Zeit ein Lied von den Guano Apes im Kopf, Wash it down, wer das evtl noch kennt. Irgendwie wollte der Preci nicht dazu passen. Ein netter Verkäufer hat mir dann nach einigem diskutieren einen Sandberg aus der Elektra Serie in die Hand gedrückt. Und der isses dann geworden

Bespielbarkeit ist gut, Sound auch, mit dem Humbucker muss ich wohl leben, und man kann wohl aus der teureren Serie ein Volume Poti mit Schalter zum Überbrücken der aktiven Schaltung einbauen. Am höchsten Bund steht das Bundstäbchen ganz leicht über, mal sehen ob sich das ändert, wenn das Holz arbeitet. Jetzt bin ich erst mal happy und kann üben. Vielen Dank für Eure Hilfe !!

 

[Slidemaster Dee]

Geiles Teil! Glückwunsch!