Einsteiger-Fragen zum Thema Midi-Funktion von e-Piano

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Hallo,

ich habe mir ein günstiges E-Piano mit Midi-Out gekauft und möchte mir das Thema gerne erschließen. Deshalb habe ein paar Dummy-Fragen dazu, das Thema ist gänzlich neu für mich:

1. Das Piano hat USB-Midi-Out, das kann ich doch direkt in den USB Port des PCs stecken, ohne solche Zwischenstecker, oder?
2. Ich stelle mir das so vor, dass ich am PC, oder sogar auf dem Handy (Android) eine App/Programm starten kann, (ist dies die sogenannte "DAW"?), dort eine Auswahl an Klängen habe (80s Synthesizer, Piano, whatever) und dann mit meiner Klaviertastatur spielen kann. Was wäre ein gutes Programm (oder Handy-App) dafür? Gibt es da etwas einsteigerfreundlich Günstiges, oder sogar Freeware? Besonders würden mich ein hochwertiger Piano-Sound, sowie abgefahrene Synthie-Klänge interessieren.

Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Stefan,
die direkte USB Kabelverbindung zwischen E-Piano und PC ist prinzipiell möglich. Allerdings benötigst du dann wahrscheinlich einen MIDI-Treiber für das Piano, den Du auf dem PC installieren musst. Schau dazu in der Anleitung des Pianos nach.

Auf dem PC hast Du die Möglichkeit, eine DAW (Digital Audio Workstation) zu nutzen. Im Umfang der gängigen DAWs sind heute i.a. schon virtuelle Instrumente enthalten, die Du dann über MIDI mit deinem Keyboard spielen kannst.
Eine DAW erfordert aber schon Einarbeitungsaufwand, eröffnet denn aber alle Möglichkeiten bis zur professionellen Musikproduktion. Es gibt i.a. günstige Einsteigerversionen oder auch kostenlose Testversionen.

Es gibt auch Software Instrumente, die innerhalb einer DAW oder auch stand alone verwendet werden können.

wirklich hochwertige Instumente, insb. Piano, sind aber meistens nicht kostenlos.
 
Was bei einer direkten Verbindung eventuell Sinn macht, ist ein USB-Isolator, der die Spannungen glättet und die beiden Seiten elektrisch "galvanisch" von einander trennt. Das vermeidet digitale Masseschleifen und verhindert Pfeiffen, gerade bei Notebooks mit ihrem audiofeindlichen Design.
 
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So, ich habe mich jetzt mal in das Thema reingefuchst, habe aber noch ein paar Fragen.
Ich habe mir ein e-Piano mit Midi-Out gekauft und erstmal die hauseigenen Klänge ausprobiert, für mich als Anfänger klingen die schon ganz nett, aber ich dachte, vielleicht ist da über Midi ja noch Luft nach oben.

Dann habe ich mir Reaper installiert und mir 1-2 kostenlose Piano-VST Dateien heruntergeladen. Am Anfang hatte ich direkt eine nicht tolerable Latenz, aber nachdem ich den Treiber Asio4all installiert hatte wurde es schon deutlich besser, jedoch immer noch wahrnehmbar.

Ich habe dann in der Konfiguration von Asio4all den Puffer und die Block-Size ganz nach unten gefahren (siehe Bilder), nun ist die Latenz für mich eigentlich nicht mehr groß festzustellen.

Screenshot 2022-09-03 143152.jpg


Screenshot 2022-09-03 143254.jpg


Dann habe ich eine MENGE kostenlose VST-Pianos ausprobiert und mich auch im Netz dazu schlaugelesen. Es gibt ja einige, die wirklich schön klingen, vor allem auch im Vergleich zu meinen Sounds im Piano.
Meine absoluten Favoriten sind Piano One von Soundmagic und der "Monastery Grand" von Melda Production.

Nun meine Fragen:
1. Habe ich das mit den Latenz-Einstellungen von Asio4all richtig gemacht? Geht es noch besser? Kann ich noch irgendwas feintunen, um auch noch das letzte Quäntchen Latenz wegzubekommen?
2. Wenn ich über den Midi-Out am Piano spiele und dann mal zum Vergleich die mitgelieferten Sounds des Klaviers testen will, ist der Midi-Kanal danach immer total leise und ich muss es am PC neu laden. Habt ihr eine Idee, woran das liegt?

Besten Dank um Voraus + Grüße,
Stefan
 
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Du hast dich ja schon ganz gut eingearbeitet. Das mit den Latenzen hast Du im Prinzip auch alles richtig gemacht.
Eine Null-Latenz ist aus technischen Gründen nicht möglich, das die Wandlungen zwischen analog und digital Rechenzeit benötigen.
Optimale Latenzwerte bekommt man ansonsten mit guten externen Audio-Interfaces mit entsprechenden Treibern vom Hersteller.
 
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Ich hab ein Interface von Focusrite.
 
Das mit den Latenzen hast Du im Prinzip auch alles richtig gemacht.

Aha, das ist gut zu wissen, danke.
Ich konnte übrigens nicht widerstehen und habe mir die Stage Version von Pianoteq gekauft, davon bin ich auch sehr angetan.
 
Nein, das UMC22 hat keinen MIDI Anschluss.

Pianoteq schneidet in Tests meistens recht gut ab. Daher gute Wahl
 
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Das Behringer U-Phoria UMC 204 HD kann das zum Beispiel und kostet auch nicht viel. Ich verwende das, wenn ich zwischendurch mal kurz am PC ein Keyboard einstecken möchte.

Ansonsten benutze ich ein - auch schon mehrere Jahre altes - Roland OctaCapture Interface. Das funktioniert perfekt, und die Latenzen sind so gut wie unhörbar.

Wichtig ist, dass für das Interface deiner Wahl einen möglichst aktuellen und gut programmierten ASIO-Treiber gibt. Damit steht und fällt alles.
ASIO4All kann funktionieren, ist aber im Vergleich zu einem Geräte-eigenen ASIO-Treiber meist nur eine Notlösung.

Achte beim Kauf auch auf Win11-Kompatibiliät (falls du einen Windows-PC benutzt). Die Treiber für manche alten "Schätzchen" werden leider softwaremäßig nicht mehr aktualisiert.
 
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das die Wandlungen zwischen analog und digital Rechenzeit benötigen.
Das ist aber nur ein theoretischer Konstrukt wegen Serialisation und das rechnen wir auch nicht in die Latenz, also die -> Nichtsichtbarkeit eines Signals. Das was wir wirklich an Latenz meinen und "aufgebrummt" bekommen sind die Tonnen an Samples, die in den Audiobuffern vom Windows und dem USB-Chip hängen, weil die PC-Systeme nichtkontinuierlich-, also gepulst sendende Geräte sind.
 
Ich habe ein Behringer U-Phoria UMC22, aber damit kann ich doch mit Midi nichts werden, oder?
Mit dem uPhoria UMC22 hast Du doch ein Audio-Interface, musst nicht mit Asio4All herumtricksen, sondern solltest die Latenz auf ein für's Spielgefühl verträgliches Maß runterschrauben können, ggf. mit den Treibern des Gerätes, die Du vermutlich dabei hattest oder im Netz findest. Also irgendwas um die 10ms, wenn's gut läuft, sogar etwas drunter, solltest Du hinbekommen.
Dass dieses Audio-Interface keinen Midi-Anschluss hat, spielt keine Rolle. Midi verbindest Du weiterhin vom USB deines Keyboards zum Rechner, das UMC hängst du an einen weiteren USB Port des Rechners, musst dann nur noch in der DAW für die Soundausgabe das UMC wählen.
 
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Wobei Behringer inzwischen nur noch ASIO4ALL anbietet. Ältere Treiber können aber Probleme lösen, siehe hier.

Es lohnt sich immer, alle Optionen zu testen, zB hat mein Yamaha-Digipiano per USB-Direkt lausige Latenzen am Android-Tablet, per Adapter 5pol-> DIN klappts prima.

Wenn es nur ums Spielen der schönen Plugins geht, kann man zB per Cantabile den DAW-Overhead vermeiden. Das ist ein sog. VST-Host, man kann direkt den Eingang (zB Digipiano-Midi) an das gewünschte Plugin (zB Piano-One-VST) 'anschließen' und den Output des VST dann zB an den gewünschten PC-Ausgang (Lautsprecher, UMC22 oder so) weiterleiten. Ganz praktisch zum Testen, und die 'Verbindungen' kann man jeweils abspeichern und dann per Doppelklick direkt starten.

Und immer dran denken, MIDI ist kein Audio, sondern nur Noten plus Steuerbefehle.
 
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