Ich bin immer wieder für klassisch anfangen. Und zwar nach dem Buch "Der Anfangsunterricht im Gitarrespiel" von Ursula Peter. Das ist perfekt durchkonzipiert, und wenn man die ersten beiden Bände beherrscht, kannst du ne E-Gitarre in die Hand nehmen und Sachen spielen, von denen andere nur träumen.
Das gilt natürlich nur für musikalisch halbwegs begabte Kinder oder Jugendliche, den anderen reicht es, ein paar Griffe für`s Lagerfeuer gezeigt zu bekommen.
Das ist natürlich alles Ansicht und vorallem Geschmackssache.
Ich habe von Anfang an mit Plektrum angefangen und wollte mein Rockzeug spielen. Später interessierte ich mich dann auch für das Spielen mit dne Fingern und habe mir diverse Pickingtechniken drauf geschafft, allerdings kam das erst nach ca. 2 Jahren Gitarre spielen. Davor habe ich eben nur mit dem Plektrum gespielt und das fande ich nicht schlimm.
Kinder haben noch keine Vorstellungen, da sollte man eventuell klassisch anfangen oder möglichst vielseitig, weil man ihnen keine Türen verschließen will. Doch warum soll ich einen 16 Jährigen Deathmetal Fan mit klassischem Fingerpicking quälen, wenn das für ihn momentan total uninteressant ist.
Ich finde eine gewisse vorläufige Spezialisierung muss nicht umbedingt von Nachteil sein.
Man muss ja nicht alles mögliche gleich beherrschen. Vielleicht will man ja erstmal eine Sache richtig gut beherrschen.
Ein ehemaliger Student am G.I.T hat mal geschrieben, dass er als er zum G.I.T kam noch nie groß sich um seine WEchselschlagtechnik gedanken gemacht hat. Er wollte möglichst ein tolle Tapping und LEgato wie Eddie Van Halen drauf haben. Aber dafür konnte er traumhaft gut Legato spielen. Den WEchselschalg hat er sich dann später noch drauf geschafft.
Man sollte also schon ein bisschen auf den Schüler eingehen, was motiviert ihn, auf was hat er "momentan" Lust. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mich mal für Jazz Gitarre interessiere.
Bei Kindern ist es wie gesagt schwierig, man muss mehr abwägen welche GRundlagen man den Kindern mit auf dem Weg gibt und in welchen Bereichen. Was bringt es dem Kind wenn ich ihn nur mit den Fingern spielen lasse und auf einmal will er knall rotzigen Punkrock später mal spielen.
Ich meine ich will Geld mit dem Unterricht verdienen, aber manche Kinder kommen einfach nur zum Unterricht weil die Eltern wollen, dass das Kind mal ein Instrument lernt. Diese Kinder haben null Vorstellungen von den Sachen die sie eigentlich auf dem Instrument können wollen. Du kannst diesen Kindern wunderbar Stücke aller Epochen und Stile eintrichtern das Ergebnis wird meistens der selbe sein, die Kinder haben eigentlich kein wirkliches Ziel und kein Vorbild. Das heisst sie verlieren die Lust, oder finden gefallen an den Sachen, die du mit ihnen machst.
Ist vielleicht schon alles in bissl Offtopic. Aber Moral von der Geschicht ist eigentlich nur, dass eben jeder Schüler anders ist und das ein perfektes Konzept sei es Grundlagen hin oder her eigentlich nciht gibt