Den klein Mixer lasse ich für nein heim Studio
In diesem Fall unterstreiche ich noch mal meine Empfehlung, dir eher einen zweiten Kleinmixer zuzulegen statt ein Hall-Pedal. Dabei unbedingt darauf achten, dass der Mixer über einen Anschluss für einen Fußschalter verfügt. Weitere Pluspunkte wären ein eingebauter Kompressor und ein Stativanschluss.
Im direkten Vergleich böte ein Hall-Pedal nämlich kaum Vorteile:
Bedienbarkeit:
Da ein Fußpedal auch nur einen An/Ausknopf hat, lassen sich die Effekt-Einstellungen auch nur durch Handbetrieb ändern. Das ist im Prinzip bei einem Kleinmixer mit Footswitch genauso. Wenn der Kleinmixer aber ein Stativanschluss hat, hat man zusätzlich die Option, den Mixer in Reichweite aufzubauen, um sich das Bücken zu sparen. Dafür hat man beim Mixer einen Gain-Regler mehr einzupegeln. Gleichstand.
Funktionalität/Einsatzgebiete
Ein Hall-Pedal ist nur ein Hallpedal, kann nichts anderes und nützt nur dir allein. Einen Mixer kannst du genau wie ein Hallpedal nutzen, indem du ihn einfach zwischen Mikro und einen (oder zwei) freie Kanäle eines bereits vorhandenes Mischpults anschließt. Ein Mixer ist aber eben auch ein Mixer und kann daher als Mini-PA für Duo/Trio-Besetzungen bei Kneipengigs oder Proben herhalten. Zudem verfügen einige Kleinmixer über einen eingebauten Kompressor oder weitere Effekte wie Delay oder Chorus. Für ein intimes Akustik-Set bräuchte man also außer ein oder zwei aktiven Monitoren kein weiteres Equipment. Gleich mehrere Pluspunkte für den Mixer.
Gewicht/Maße
Wenn es auf jeden Millimeter ankommt, hat ein Hallpedal ein wenig die Nase vorn. Dennoch: Es gibt Minimixer, deren Länge x Breite gerade mal einem DIN A5-Blatt entsprechen und die weniger als 1 kg wiegen. Letztendlich kommt es auch drauf an, wie man "Kleinmixer" definiert. Für mich liegt die Grenze bei ca. 30x30. Also "taschentauglich".
Verarbeitung
Zugegeben: Ein Kleinmixer ist nicht dafür gedacht, darauf herumzutreten. Das Hallpedal wäre da durchaus solider. Daher sollte der Mixer nicht ungeschützt mitten auf der Bühne am Boden liegen und das Kabel des Fußschalters über eine ausreichende Länge verfügen. So kann kann man ihn absichern und für die Fernbedienung hat man ja das Fußpedal.
Preis
Ist ein bisschen ungerecht. Bei reinen Hallpedalen beschränkt sich die Auswahl meines Wissens auf genau eins: Das schon erwähnte TC Helicon Voice Tone R1 für knapp 170 Euro (gebraucht leider nicht deutlich günstiger). Bei Kleinmixern ist die Auswahl sehr groß und auch die Ausstattung sehr unterschiedlich. Das geht für den schmaleren Geldbeutel vom Gebrauchtkauf für unter 100 Euro bis zum Kauf eines neuen Gerätes für knapp 250 Euro oder mehr. Da neuere Geräte aber gern mit PC-Features wie USB-Input oder Interface ausgestattet sind, empfehle ich den Gebrauchtkauf. Fürs Studio hast du ja schon einen Mixer.
Soviel zum Direktvergleich.
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Bleibt abschließend noch die Alternative "Vocal-Multieffekt" wie das erwähnte BOSS oder auch die Voice Live-Serie von TC Helicon.
Das ist reine Ansichtssache. Selbstverständlich bieten die deutlich mehr als ein einfaches Hallpedal, benötigen aber auch deutlich mehr Einarbeitung. Und ob man die vielen Möglichkeiten braucht und auch nur ansatzweise nutzen kann, muss sich jeder selbst beantworten.
Ich spreche daher nur aus meiner persönlichen Sicht: Ich hatte bereits drei verschiedene Multiffekte von BOSS, TC Helicon und Digitech im Einsatz. Am Anfang war ich sehr beeindruckt von den vielen Optionen, nach und nach empfand ich es zunehmend als Spielerei und sogar Ballast. Mittlerweile verwende ich keine Multeffektgeräte mehr und setze wieder auf Bühnenpräsenz statt auf künstliche Harmoniestimmen oder Loops. Optimal genutzt, verlangt so ein Gerät doch einige Aufmerksamkeit, Planung, gutes Timing und/oder einige Routine.
Mein kleines Yamaha-Mischpult gebe ich aber nicht wieder her. Es war schon bei etlichen Gelegenheiten ein treuer und nützlicher Begleiter:.
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