Einschaltimpuls mit Lautsprecherschutz vermeiden?

[tuckster]

Hallo an die Technikexperten,

ich habe mir einen kleinen Peavey Piranha mit SS-Endstufe gekauft, der beim Ein- und Ausschalten (vor allem beim Einschalten) einen richtig heftigen Knall (naja eher FUMP) erzeugt.
Da das vermutlich durch einen Gleichspannungsimpuls kommt, frage ich mich, ob ich das Problem ganz einfach z.B. mit einem Velleman DC-Lautsprecherschutz vermeiden kann?
Peavey hat da scheinbar gespart... Also das ist echt kein leiser Knall, ich hatte schon mehrere Verstärker um das beurteilen zu können. Das kleine Teil hinterlässt in der Wohnung immer große Augen bei den Mitbewohnern. Bei einen "Bedroom Amp" also eher super fehl am Platz.

Hier mal der Link zum Lautsprecherschutz. Er ist passiv wohlgemerkt, also keine bauliche Veränderung notwendig:
https://www.velleman.eu/products/view/?id=18938

Ist der Wunsch nach sowas so unüblich oder warum gibt es da keine fertigen Lösungen bei Thomann und Konsorten?

 

[Bierschinken]

Naja, billiges Gerät. Da kostet es Geld, den Lautsprecher erst aufzuschalten, wenn die Schaltung eingeschwungen und in einem stabilen Zustand ist.
Du kannst das Boxenkabel raus lassen, den Amp anschalten und dann die Box einstecken. Was anderes macht die Vellemannschaltung vermutlich auch nicht.

 

[Rostl]

Was anderes macht die Vellemannschaltung vermutlich auch nicht

genau, es verzögert nur
ist bei jedem guten HiFi Verstärker so

 

[tuckster]

Hmm Geiz ist geil ne? Überall wird gespart, aber ich wollte es ja so
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist dort ein NC Relais verbaut, dass bei einer Spannung von >10V öffnet, um die Verbindung zum Lautsprecher zu trennen.
Sowas habe ich auch bei einem Projekt von Elektor aus den 90ern gefunden. Wenn es sowas fertig gibt, ist das natürlich umso besser.
Jetzt noch die Frage, wie ich herausfinde, was das für ein Impuls ist, denn das Modul springt bei "min Protection: 10V DC" erst an.
Ein Oszilloskop habe ich nicht und mein Multimeter gibt sowas auch nicht her.
Kabel später stecken ist mir ganz ehrlich zu nervig, darum vermeide ich auch alte Effektgeräte ohne Netzteilbuchse oder löte diese um.

 

[Bierschinken]

Achso, jetzt verstehe ich erst, was das Vellemannding macht.
Nein, vergiss es, es schützt nicht vor diesem kurzen Impuls, sondern vor Dauerhaftem DC-Strom, der die Schwingspule überhitzen würde.

Hier hilft wirklich nur das Trennen von Endstufe und Lautsprecher, sodass der Lautsprecher aufgeschaltet wird, wenn die Endstufe eingeschwungen ist.
(Solch eine Verzögerung haben praktisch alle etwas besseren Geräte)

 

[siebass]

tja, da hätte ich auch gerne eine antwort drauf.
hab ein entsprechendes problem mit einem ampeg micro cl stack.
eine kombi aus einschaltverzögerung plus spannungsschutz wäre schon ganz schön, und wenn ich mich recht erinnerne, gab es früher (jaja, früher war eh alles besser - nein, keine bange) soetwas wie sand am mehr.
ich habe schaltungen gefunden: 'na ja, könnte vielleicht funktionieren' aber bei keiner habe ich gesagt: jo, die probier ich.
horst

 

[tuckster]

Nein, vergiss es, es schützt nicht vor diesem kurzen Impuls, sondern vor Dauerhaftem DC-Strom, der die Schwingspule überhitzen würde.

Ok, danke für die Einschätzung
Also eher ein Modul mit upc1237 ins Gehäuse setzen? Die gibts wie Sand am Meer. Bsp https://www.ebay.de/itm/Assembled-U...elay-Protection-Board-AC-12-18V-/182920396000

 

[siebass]

interessant!

 

[tuckster]

Mei die Übersetzung der Ebaytexte ist ja schlimm, da gibt es teilweise Testanleitungen für diese Module aber Sinn ergeben die nicht.
Hier eine super Erklärung für so ein Teil
http://hifimediy.com/download/Speaker_Protection_Circuit.pdf
Ich müsste jetzt aber mal zuerst den Piranha aufschrauben weil "Versatile supply voltage, AC or DC in range of 10-15V".

Edit: Wie Sand am Meer.... Entweder viele verschieden Billigplatine aus Hong Kong oder von Velleman mit Traffo für 220V Eingangsspannung https://www.velleman.eu/products/view/?id=9233
Wobei der Piranha ja mit 30V gefüttert wird, also eher Hong Kong.

Nochmal Edit: da gibts ja doch mehr in Deutschland z.B. https://www.luedeke-elektronic.de/L...t-Einschaltverzoegerung-Stereo-12V-B1112.html

Super einfache Einschaltverzögerung, ohne Schutzfunktion:
https://www.ebay.de/itm/Einstellbar...r-Modul-DC-12V-Boards-mit-NE555-/332263750288

Puh, naja wenn dann ist ja die Schutzfunktion schon sinnvoll. Wenn Peavey das als unktitisch erachtet werde ich evtl bei einer einfachen Verzögerung bleiben um den Knall wegzubekommen.

Wenn keine Einwände wie "OMG das geht niemals" dann werde ich bald bestellen

 

[siebass]

bei dem von lüdeke war das wohl: nachsatz beachten. das hatte ich als bericht gerade von leuten gelesen, die dieses gerät in instrumenten verstärker eingebaut hatten.

 

[tuckster]

Meinst du die Info mit dem "Schutzschaltung deaktivieren"?

 

[siebass]

nee, das hier:

Folgende Änderung sollte ebenfalls funktionieren, vielen Dank an unseren Kunden Herr T. R. : C2 & C3 durch jeweils 100uF Elkos ersetzen, R7 & R6 durch jeweils 10k Ohm Widerstände ersetzen.

 

[tuckster]

Also kann man um die Bassempfindlichkeit loszuwerden entweder

• den Schutz deaktivieren
• Werte Ändern

 

[siebass]

werte ändern, ja. die dinger sind halt für hifi gedacht und nicht für impulsive musiker.

 

[tuckster]

Der Piranha hat keinen Traffo, somit fällt der Hinweis der Chinesen mit dem Abgreifen der Versorgungsspannung von einer anderen Wicklung als der, an der die Endstufe hängt flach. Ist das wirklich so dramatisch? Sie schreiben von Kurzschlussgefahr. Bei Lüdeke gibt es keinen solchen Hinweis. Allgemeinwissen?

 

[tuckster]

Peavey hat mir freundlicherweise innherhalb einer halben Stunde den Schaltplan vom Piranha geschickt. Super Laden!
Sie zeigen einen Bereich für die Versorgung auf. Der liefert eben direkt die 30V oder mit per Spannungsteiler 15V oder 10V über einen LM317.
Ist es jetzt Sinnvoll so ein fertiges Modul wie das von Lüdeke direkt an die 15V zu hängen oder ist das tatsächlich eine mögliches zukünftiges Problem?
Es gibt auch Module mit einer 9V Batterie...