Einsatz Reverb bzw. Effekte allg. im Proberaum - Durchsetzung, Präsenz ?

greg68
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Hallo,

ich bin gerade dabei meine Effektkette für meine Klampfe einzupegeln im Proberaum. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass z.B. ein Reverb fast völlig untergeht im Bandkontext (Rock, Alternativ...). Nutzt ihr beim Proben (ohne Mischerabnahme) überhaupt Reverb vom Amp/Effektgerät? Wenn ja, wie schafft ihr es diesen im Gesamtsound durchzusetzen. Okay, 1.) leiser spielen... ;-)

Nutzt ihr Effekte wie Flanger, Phaser ect. und habt ihr Tipps wo man solche praxisbezogenen Dinge nachlesen kann?

Vielen Dank und Grüße
Gregor
 
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Also wenn viel Gain im Spiel ist wird es wird es mit Reverb schnell matschig, da bringt ein fein dosiertes Delay manchmal mehr.
Nutzt ihr Effekte wie Flanger, Phaser ect. und habt ihr Tipps wo man solche praxisbezogenen Dinge nachlesen kann?
sicher hier im MB, mal die Suche bemühen.
 
Ich bin ein Fan von einem guten Hall. Der muss nicht laut oder sogar im Kontext deutlich hörbar sein, er muss nur der Gitarre etwas mehr an Tiefe geben. Bei mir ist der Hall dezent, aber immer an. Bei meinem Mark V kann ich die Hallintensität pro Kanal einstellen, und da habe ich am meisten im Clean-Kanal, wenn der denn richtig clean gespielt wird, und etwas weniger, wenn er crunchen soll. Noch weniger am Kanal 2 (Rhythm Overdrive bei mir) und wieder etwas mehr am Solokanal. Für mich funktioniert das so. Aber sind das allgemeine Regeln? Um Gottes willen, nein! Ein jeder nach seiner Facon.

Genauso mit den Modulationseffekten, Chorus Flanger, Phaser - mach das, wie Du willst. Du gewinnst mit diesen Effekten etwas an Mehrdimensionalität, büßt aber meiner Erfahrung nach etwas an Durchschlagskraft ein (Ausnahme: der Phase90 von MXR, der bringt anscheinend einen leicht schmutzigen Boost im Signal). Daher würde ich z.B. einen Chorus am ehesten noch für den Cleankanal einsetzen (obwohl ich gar keinen Chorus besitze). Früher hatte ich einen Flanger, der klingt schon krasser und geht für meinen Geschmack auch in einem verzerrten Kanal. Phaser finde ich geil, der würde bei mir überall zum Einsatz kommen. Allerdings niemals in Kombination miteinander, also ein Kanal, in dem bereits der Chorus läuft, kriegt bei mir niemals noch einen Flanger oder Phaser dazu. Und Delay (ganz wichtig: mit TAP-Funktion, sonst ist es nicht im Rhythmus der Musik) mag ich ganz gerne im Lead-Channel. Aber auch hier wieder: Das sind keine Regeln, das ist nur mein Geschmack, und bislang hat es so für mich ganz gut funktioniert.

Typische Sound/Effekt-Kombinationen:
- Clean mit Chorus, Hall und einem deutlich hörbaren kurzen Delay
- Dirty Rhythm knochentocken oder mit einem Minimum an Hall, mit oder ohne einen Flanger oder Phaser
- singender Lead mit etwas Hall und einem Delay, passend zum Beat des Songs

Aber das ist halt nur so ein Standard, man könnte auch sagen althergebracht, daher tu, was Dir in den Sinn kommt. Du findest entweder einen guten Sound oder gewinnst an Erfahrung und kannst irgendwann mal sagen "Also, meiner Erfahrung nach klingt es TOTAL abgespacet, wenn man Chorus, Flanger und Phaser zusammen laufen lässt, nur die Band tickt dann halt aus, und der Drummer fängt an zu schielen..."
 
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allo,

ich bin gerade dabei meine Effektkette für meine Klampfe einzupegeln im Proberaum. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass z.B. ein Reverb fast völlig untergeht im Bandkontext (Rock, Alternativ...). Nutzt ihr beim Proben (ohne Mischerabnahme) überhaupt Reverb vom Amp/Effektgerät? Wenn ja, wie schafft ihr es diesen im Gesamtsound durchzusetzen. Okay, 1.) leiser spielen... ;-)

Nutzt ihr Effekte wie Flanger, Phaser ect. und habt ihr Tipps wo man solche praxisbezogenen Dinge nachlesen kann?
Nutze ich, ja. Wir spielen auch Rock-Alternativ-Cover. Im Proberaum auch nur über Amps und Gesangs-Anlage (Live auch meistens so).
Z.b . vom Amp der Feder-Hall, passt eigentlich immer gut. Natürlich klingt es clean nach mehr, wenn man den Reverb nutzt. Aber mit Overdrive kommt er noch gut durch. Verzerrt kommt dann ein Delay tatsächlich deutlicher durch. Einen Flanger hatte ich mal kuzr, das ging auch gut soweit. Aber den brauche ich nicht wirklich, deshalb ist er vom Stress-Brett geflogen. Ansonsten hab ich noch den Small Clone Chorus, auch für Nirvana-Zeugs, aber auch für normale Dinge. Der kommt clean auch besser, verzerrt wird er nur selten genutzt. Das muss man einfach ausprobieren, welche Einstellung einem gefällt und wie mehrere Pedale harmonieren. Ist aus der Ferne immer schwer zu sagen, weil unterschiedliche Geräte/Gitarren auch unterschiedlich klingen. Was bei mir super klingt kann bei dir total schlecht sein.
 
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Ein guten Reverb nimmst du eher nicht direkt wahr aber du merkst wenn er fehlt.
Mach mal zum Spass Aufnahmen
 
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Ein guten Reverb nimmst du eher nicht direkt wahr aber du merkst wenn er fehlt.
Dem kann ich nur beipflichten. Man selbst hört es meist auch weniger deutlich als andere.
Ich finde, wenn man den Reverb deutlich hören kann (im Bandkontext) und es nicht gerade als Stilmittel eingesetzt wird, dann ist es zu viel. Gerade so viel, dass es fehlt wenn es nicht an ist, finde ich richtig.
 
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Clean hab ich eigentlich immer wenig Hall reingeregelt. Verzerrt ist er standardmäßig aus, nur bei Melodien oder Leads kommt wieder etwas Hall drauf.

Andere Effekte nutze ich live oder im Proberaum gar nicht.

Daheim kommt Clean schonmal ein slapback Delay oder Chorus drauf. Auch verzerrt mal ein Delay. Nur mein verzerrter Rhythmus Sound ist immer trocken ohne alles
 
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Du gewinnst mit diesen Effekten etwas an Mehrdimensionalität, büßt aber meiner Erfahrung nach etwas an Durchschlagskraft ein

Ja, genau das ist mir auch aufgefallen. Die Mitstreiter sind teilweise der Meinung Effekte bringen nur Stress. Ich hab mir aber vorgenommen das Gegenteil zu beweisen. Aber es ist eine Herausforderung bezüglich der Abstimmung. Hatte mir überlegt das Ganze etwas über die Frequenzen zu pushen... Du brauchst aber auch willige Mitmusiker die Geduld mitbringen.
 
Die Mitstreiter haben da nicht ganz unrecht - in einer meiner Bands habe ich vor drei oder vier Wochen erst die letzten Effekte von meinem Bass-Board geschmissen, seitdem ist es einfacher, und mein Bass-Grundsound ist besser geworden. Also der ganz puristische Ansatz. An der Gitarre habe ich da solche und solche Phasen, mal puristisch, mal verspielt (also effektbeladen), mal irgendwas dazwischen. 20 oder mehr Bodentreter werden Dir Stress machen, davon kannst Du ausgehen. Versuche, die Zahl der Geräte klein zu halten. Dummerweise muss man auch erstmal erforschen, was einem liegt, was zur Musik passt, was mit DEINEM Equipment gut zusammenklingt (mein früherer Lieblingsverzerrer z.B. klingt vor meinem aktuellen Amp einfach nicht mehr so gut wie mit dem alten) und was langfristig stressfrei funktioniert.

Beim Thema Effekte wird gerne vernachlässigt, dass man eine ordentliche Stromversorgung braucht: Der Gitarrist meiner Akustikband z.B. hat ca. fünf Geräte auf dem Board, und früher versorgte er die mit drei verschiedenen Netzteilen, und in manchen Locations brummte es einfach so fürchterlich, dass er die Effekte nicht nutzen konnte. Jetzt hat er ein großes Netzteil, mit dem er alle Treffer versorgt, und das funktioniert bisher ohne Probleme.
Auch die Verkabelung der Treffer untereinander kann für Stress sorgen - kauf nicht die Billigkabel, sondern gib ein paar EUR aus, so ab ca. 10 EUR pro Kabelpaar bekommt man sehr gute Qualität, diese Kabel versauen Dir nicht den Sound, sind flexibel und dennoch stabil und halten normalerweise jahrelang. Sehr gute Erfahrung gemacht habe ich mit Patchkabeln von EBS, SommerCable oder PlanetWaves. Meine Favoriten bislang sind die Joe Bonamassa Signature Patchkabel von Klotz, aber die sind auch nochmal deutlich teurer.

Im Moment arbeite ich am Aufbau der folgenden Zusammenstellung: Ein oder zwei viel eingesetzte Lieblingspedale für die Sounds mit "Charakter" plus ein digitales Multieffektgerät für die Vielseitigkeit.
 
danke mix4munich (und alle anderen natürlich). Ich habe alles in einem Boss GT100 gerade noch ein Wah-Pedal. Es geht mir nicht darum Raumschiff Enterprize zu starten. Ich finde bisschen mehr als "Salz & Pfeffer" rundet ein Gericht ja auch ab, ein bisschen Thymian hier ,Knoblauch da...versteht's Du wie ich das meine. Ich will alles dezent einsetzen doch dem Gesamtsound eine gewisse Würze verleihen. Ich stehe genauso auf "die Paula in den Plexi und ab dafür". Aber ich wünsche mir dazu auch ein wenig Abwechslung. Ich weiß das das anfangs erst einmal nervig sein kann.
 
Wenn man einen Sound mit Effekten versieht, sollte das immer einem klarem Zweck dienen, bzw. sollte der Effekt immer zweckdienlich sein.
Das ist IMO immer auch vom Stück abhängig. Wenn „effektgeladen“ selbst das Ziel ist, muss das Arragnement des Stückes dazu passen. U2/The Edge machen es vor. Da ist auch genügen Raum, um die Trails von Delay und Reverb für sich wahrzunehmen.
Bestimmte Musikstile erfordern geradezu bestimmte Effekte ( Surfmusik, Rockabilly,..) andere „vertragen“ überhaupt keine (AC/DC, Free,...).

Ich selber halte es so, dass Effekte zwar einsetze (Vibrato/Tremolo, Hall, Delay), aber auffallen würde nur, wenn ich mit dem echten Drysound spielen würde.
Die meisten Modulationseffekte wie Chorus, Flanger, Phaser, UniVibe,.... sind nicht so meins. Das Geschwurbel klaut immer IMO Dynamik und Präsenz.
 
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