Einordnung Schwierigkeitsgrad "Spiel Akkordeon" von Peter Michael Haas

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Rolfe
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Liebe Akkordeonfreunde,

ich lese hier seit einiger Zeit mit großem Interesse eure Beiträge mit und habe nun selbst ein Thema, zu welchem ich gerne eure Meinung hören würde. Es geht um das Akkordeonlehrbuch "Spiel Akkordeon" von Peter Michael Haas. Das wurde ja auch schon an verschiedenen Stellen hier thematisiert.

Mit dem Lehrbuch bringe ich mir seit einiger Zeit das Akkordeon selbst bei (zumindest versuche ich es) und bin nun bei "Stepping up and down the scale" (Seite 128) angelangt. Da fängt es gerade mit den Terzbässen an.

Mir persönlich geht es so, dass ich mir immer weniger sicher bin, wie schnell ich das Buch eigentlich durchgehen sollte bzw. ob es überhaupt dafür gedacht ist, das chronologisch abzuarbeiten bzw. ob ich es überhaupt als alleiniges Werk nutzen sollte.

Ein Beispiel: "Von A-Moll bis nach F-Moll und zurück" (Seite 89): Hier bin ich am Sprung von Fm nach E7 schier verzweifelt. Ich dachte, dass, bevor ich den Sprung nicht gut beherrsche, ich gar nicht erst voranschreiten sollte in dem Buch. Als ich dann doch weiterging und bei "Nightshow '29" (Seite 111) angelangt war, dachte ich mir "oha!", wird da doch plötzlich der Sprung von C auf Am als "größerer Sprung" bezeichnet. Da ist der Sprung von Fm nach E7 von Seite 89 aber doch eigentlich herausfordernder...

Peter Michael Haas bezeichnet zum Beispiel das Stück "Lydie" (Seite 117) als "einfach". Ich persönlich finde es schon recht anspruchsvoll. Grundsätzlich finde ich die meisten Stücke gerade deshalb recht anspruchsvoll, weil sie Haas so schnell vorspielt auf seiner Begleit-CD und auf dem zugehörigen Youtube-Kanal. Sollte man die Stücke erst ebenso schnell und fehlerfrei spielen können, bevor man in dem Buch voranschreitet?

Im Zusammenhang mit den bereits oben thematisierten Sprüngen auf der Bassseite frage ich mich, ob die Art und Weise der Behandlung der Bassknöpfe in dem Buch die einzig zielführende ist. Klar, man kann sich die großen Sprünge durch permanentes Üben irgendwann draufschaffen. Gleichwohl bleibt es immer eine Art "Blindflug". Beim Vorblättern habe ich gesehen, dass bei "... und wieder ein großer Sprung" (Seite 154) eine Art Hilfstechnik gezeigt wird, um von F auf E zu kommen. Jetzt bin ich vollends verwirrt, warum diese Hilfstechnik so spät kommt.

Kurz und gut: Vielleicht habt ihr ja den einen oder anderen Tipp für mich, was das Durcharbeiten des Lehrbuchs angeht, welches ich ansonsten - insbesondere von der Auswahl der Stücke her - sehr gut finde.

Besten Dank vorab und besten Gruß

Pit
 
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Hallo PitFfm,

da steckt das f moll ja schon in Deinem Namen :D

Also ich denke, überhaupt sollte man Schulen immer nur als Vorschlag für einen Weg einordnen. Letztendlich musst Du Deinen eigenen Weg finden.
Wenn der Sprung nicht gleich so gelingt, dann "darfst Du" trotzdem erst einmal zu einem anderen Stück wechseln, sonst stirbst Du ja irgendwann. Haas kommt clevererweise immer wieder nach einigen Stücken zu dem Thema zurück. Das ist wie ein sich erweiternder Kreislauf.
Und gerade weil in Nightshow der Sprung dann kleiner ist, hast Du einen Vergleich zwischen Fm E7 und C Am.
Wenn Du mehrere Stücke in Arbeit hast, bildet sich ein Repertoire und die Sachen befruchten sich gegenseitig.

Eigentlich wäre es schön, wenn man ein Stück lernt und es klappt dann perfekt, aber das ist eigentlich NIE der Fall. Es gibt in der Musik kein "FERTIG".

Kleines Beispiel: Haas schreibt bei dem Sprung "langsamer werden" und hat das auch so komponiert, dass ein ritardando passt.
Also nimm dir die Zeit die Du brauchst. Mr. Haas schützt Dich mit der Komposition, Du kannst Dein persönliches Tempo immer als künstlerische Freiheit behandeln: ich finde die Zeitspanne genau richtig!!!

Ob anspruchsvoll oder nicht ... wird als sehr individuell empfunden. Was Dir heute noch als unmöglich erscheint, wirst Du in ein paar Wochen oder Monaten vielleicht auch als leicht abtun.
Ein Sprung fällt Dir vielleicht schwerer als eine schnelle Tonleiter. Wer weiß? Und auch deshalb ist es sinnvoll, ruhig mal quer zu blättern und ein paar Sachen anzufangen.

Irgendwo bleibst Du mit mehr Begeisterung hängen, anderes interessiert Dich vielleicht weniger. Quäl Dich dann nicht mit den unmöglichen Sachen denn Du verpasst vielleicht ein paar super Dinger die Dir leicht fallen würden.

Auch das Tempo selbst macht den Schwierigkeitsgrad aus. Natürlich spielt Haas das nicht im Schneckentempo. Es muss ja irgendwie klingen. Das heißt aber nicht, dass es dann gleich als zu schwer abgetan werden darf. Spiels halt so lange wie Du brauchst langsamer. Es wird sich entwickeln!


Der Trick auf Seite 154 kann erst an der Stelle gemacht werden. Es bedeutet, dass Du Deine Hand "aufmachst" und den Sprung quasi verkleinerst. Das wird natürlich einem Anfänger nicht empfohlen, zeigt aber sehr gut, dass viele Wege nach Rom führen.

Kennst Du übrigens den Trick? Der steht mit Sicherheit nirgends in einem Lehrbuch!!

 
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Lieber PitFfm,

wie man Akkordeonspielen lernen sollte, kann ich Dir nicht sagen, ich denke, da gibt es die unterschiedlichsten Wege...

Ich selber habe parallel neben Spiel Akkordeon auch andere Schulen benutzt und jede Menge andere Stücke gespielt. Auch habe ich nicht alles aus Spiel Akkordeon gespielt - mich nicht chronologisch durchgearbeitet. Meine Lehrerin (Musikschule) hat diese Vorgehensweise unterstützt.

Die Anordnung von leicht zu schwer bei Spiel Akkordeon fand ich ganz zutreffend.

Basssprünge sicher zu treffen war bei mir am Anfang eine riesige Herausforderung. Ein Blindflug sollte es nicht sein. Nicht umsonst ist jeder 4. Bassknopf fühlbar markiert.
Mal angenommen Du spielst C c A am mit 4 3 4 2, dann fühlt 3 den markierten E bevor 4 A spielt
(möglich wäre auch 5 4 4 2
oder 4 3 3 2, bzw. 5 4 3 2, dann fühlt 2 E bevor 3 A spielt.)

So weißt Du immer genau, wo Du Dich befindest. Zu Lernen, dass ein bestimmter Finger fühlt und ein anderer spielt, ist am Anfang sehr ungewohnt. Es hat bei mir lange gedauert es zu lernen. Beginne damit in sehr langsamen Tempo. Die Sicherheit, die es für das Bassspiel bringt, sind für mich von sehr großem Wert.

Viel Erfolg und Freude am Spielen!
 
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Hallo Klangbutter, hallo Akkofant,

habt vielen Dank für eure wertvollen und ausführlichen Rückmeldungen und Tipps zum Klassikerlehrbuch des Mr. Haas!

@Klangbutter : Deine Ausführungen geben mir das Zutrauen, dass es völlig normal ist, nicht den Anspruch zu haben, alles sofort in Haas'scher Qualität bzw. Tempo spielen zu können, bevor es weitergeht. Ich werde mich da also nicht unnötig unter Druck setzen und lieber Spaß an den Liedern haben, die da kommen. Ich gebe dir vollkommen recht: In der Musik ist man nie fertig und man entwickelt sich immer weiter. Andernfalls wäre es ja auch sehr langweilig. Ich hatte halt nur an anderer Stelle hier im Forum gelesen, man solle nicht durch die Lehrbücher durchheizen, sondern immer wieder auch ein und dasselbe Stück in guter Qualität spielen können, bevor es weitergeht. Bei mir ist es in der Tat so, dass mir ein Lied immer weniger Spaß macht, je häufiger ich es "durchkaue" - entsprechend fehlt dann das letzte Bisschen, um es von der Qualität auch abzurunden.
Nicht zuletzt danke für den von dir verlinkten Tipp! Will ich mir zu Herzen nehmen, wobei dieser Kniff auch nicht unbedingt leicht ist, so habe ich den Eindruck.

@Akkofant : Deine Erläuterungen geben mir sehr willkommene Inspiration, die Basssprünge mal anders zu gestalten. Es ist nun leider so, dass bei meiner Contasina Meridian ausschließlich das C markiert ist. Von daher scheidet das Befühlen der Markierungen leider etwas aus. Bin jedoch beruhigt, dass auch dir so ging, dass die Sprünge eine riesige Herausforderung waren. Deine Erläuterungen nehme ich zum Anlass, mich nicht mehr allzu stoisch ausschließlich auf "Spiel Akkordeon" zu fokussieren. Ich habe mir überlegt, mir für das parallele Studium "Das große Buch für Akkordeon" von Herb Kraus zu besorgen. Da ist wohl weniger "Weltmusik" drin als bei Haas, sondern auch der eine oder andere volkstümliche Klassiker ("La Paloma", "Schneewalzer" etc.). So hätte man vielleicht auch etwas mit mehr Wiedererkennungswert im Repertoire für den Fall, dass man spontan etwas zum Besten geben soll bzw. darf.

Also kurzum: Ihr habt mir sehr weitergeholfen - nochmals vielen Dank euch!!!

Besten Gruß

Pit
 
Es ist nun leider so, dass bei meiner Contasina Meridian ausschließlich das C markiert ist.

Das lässt sich für kleines Geld in einer Akkordeon-Werkstatt ändern. Ich möchte die übliche und lange bewährte Markierung auf As, C und E übrigens sehr empfehlen, denn sonst werden Stücke z.B. in Es, As, oder H, die gar nicht so selten sind, unnötig heikel.
 
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Besten Dank für den wertvollen Tipp - werde ich mir zu Herzen nehmen! :)
 
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Knopfmarkierungen kannst Du auch gut selber machen, wenn Du nicht nur zwei linke Hände hast - was beim Diskantspielen eh etwas schwierig wäre ;)
Hier und da gibt es Anleitungen dazu, hat bei mir mit einer Halteklammer anstatt abgewinkelter Flachzange auch bestens funktioniert.

LG Wolkensprung
 
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Wolkensprung, besten Dank für deinen super Tipp und die sehr hilfreiche Verlinkung! :great:
 
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Nicht vergessen, während dem feilen einen Staubsauger laufen zu lassen, damit der Staub nicht ins Instrument fällt...:tongue:
 
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Haha, das ist auch ein guter Tipp - danke! :-D
 
Hallo PitFfm,

ein Tipp wäre vielleicht auch Dir einfach gesetzte Spielliteratur zu besorgen,statt noch eine weitere "Schule".

Die wäre ja wieder voll mit den gleichen Erklärungen: Notenwerte, Pausen, erste Bässe usw.

Ausnahme ist für mich da der Akkordeon Workshop von Schumeckers, da sind die Erläuterungen sehr kompakt und dann schließen sich viele wirklich schöne , bekannte Lieder an.
Mir machen die viel Spaß.

Auch empfehlen kann ich Dir den Purzelbaum Verlag, da gibt es auf der Homepage auch eine Auswahl in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, alles eingespielt zum anhören.

Damit kann man die Langeweile umgehen, das bisher Erlernte festigen, ohne daß es immer schwieriger wird...

lg
Minze
 
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Hallo Pit,

mein früherer Akkordeonlehrer hat mal die unterschiedlichen Lern-Verhalten eines Akkordeonisten beschrieben. Er meinte, es gäbe generell verschiedene Typen/Arten zu lernen. Generell seien 3 unterschiedliche Typen charakteristisch:
Typ 1; lernt bevorzugt durch das Gehör, hört also eine Melodie und kann diese leicht nachspielen. Typ 2; lernt am ehesten durch visuelles Umsetzen, sieht also die Noten und kann diese einfach(er) abspielen. Typ 3; lernt vorweigend durch das "Abspeichern" von Bewegungsabläufen, kann diese merken und nachvollziehen.
Nun ist es natürlich nicht so dass es diese Typen tatsächlich in Reinform gibt. Jeder Akkordeonist ist eine Mischform aus diesen drei Typen hat aber meist Schwerpunkte. De facto ist es dann so dass Typ3 eher einfacher Bassabläufe lernt, Typ1 seine Stärke im Improvisiern hat. Typ2 kann vielleicht gut vom Blatt oder sicher(er) nach Noten spielen.

Warum ich das beschreibe? Na ja, jeder empfindet in einem Akkordeon-Schulheft die einzelnen Schritte als mehr oder weniger schwierig - das dann sicher auch in Abhängigkeit seiner Typ-Prägung.

Meine eigene Gewichtung (absteigend) ist: Typ1 - Typ3 - Typ2 - den letzteren versuch ich durch "vom Blatt spielen" zu fördern.

Ich selbst habe immer viel zu viele Titel gleichzeitig in Arbeit. Es nervt mich dann zwar ein bisschen dass nichts vortragsreif wird, andererseits habe ich so einfach sehr viel Spielspass. Ich arbeite ja auf kein Konzert hin.

Viele Grüße von der Blauen Mauer,

Jochen
 
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@Minze: DANKE für den Tipp bezüglich zusätzlicher Noten. Vollkommen richtig, dass eine weitere Schule wahrscheinlich Dopplungen enthält. Gleichwohl habe ich den Eindruck, dass doch auch unterschiedliche didaktische Ansätze zutagetreten können und eben das einem vielleicht noch einen weiteren Impuls geben kann. Werde mich auf jeden Fall bei Schumecker und Purzelbaum umschauen.

Besten Gruß

Pit
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@suxeedJo: Danke für die Weitergabe deiner Erfahrungen und für die Spieler-Typologie - sehr gelungen, wie ich finde. ;-) Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich mich selbst einordnen würde.
Ja, an sich muss man sich wirklich nicht unter Druck setzen. Wäre natürlich schön, wenn man dennoch einige wenige Lieder für Spontandarbietungen in petto hätte. Aber das kommt hoffentlich...

Besten Gruß

Pit
 
Vollkommen richtig, dass eine weitere Schule wahrscheinlich Dopplungen enthält.

Das finde ich jetzt nicht schlimm - denn siehs mal so: Den Lerninhalt bei Verwendung von 1 Lehrwerk oder auch sonst ohne weitere sonstige Stücke die man sonst noch so spielt, zeigt ja nur an, dass du den Lerninhalt an dem Stück anwenden kannst. Wenn du aber den Lerninhalt bei einer anderen Schule oder einem anderen Stück dann auch so anwenden kannst, dann weißt du wirklich, dass du den Teil wirklich verstanden hat und auch allgemein anwenden kannst.

Drum finde ich das eher sogar positiv, nicht ausschließich nach dem einen Lehrwerk zu spielen, sondern auch mal vergleichen. Außerdem ist s ja auch so, dass nicht jeder mit jeder Erklärung klarkommt und mitunter geht einem erst so richtig ein Licht auf, was gemeint ist, wenn man s anderswo nochmal auf andere Weise erklärt bekommt.

Und wie die Schulwerke die Schwierigkeitsgrade definieren, da gibts zwar ungefähre Anhaltspunkte, aber keine Norm oder so, die das haargenau definiert. Zudem ists ja auch so, dass nicht jeder alles gleich lernt- manche Sachen liegen einem besser, dann flutschts s richtig durch und man denkt : "was soll denn das." Und bei anderen Passagen kämpft man fürchterlich mit der Matiere, während anderewieder sagen: "was machst denn, ist doch völlig easy..."

Es ist halt nicht unbedingt das nächste Stück für einen selber schwieriger - man kann nur sagen, weiter hinten im Heft ists anspruchsvoller also vorne - aber für die einzelne Reihenfolge hängts auch vom Spieler ab, wie der das empfindet.
 
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Danke, @maxito, das hast du alles sehr schön auf den Punkt gebracht! Wahrscheinlich ist es so, dass man halt nie den Anspruch haben sollte, ein Lehrbuch hundertprozentig durchzuarbeiten. Wenn das gegeben ist, macht es einem auch nichts aus, mehrere "offene Baustellen" (Lehrbücher) parallel zu haben. Auf diese Weise lässt sich dann das Beste aus mehreren Welten herausziehen. Bei mir setzt sich dank der zahlreichen hilfreichen Beiträge hier nun langsam die Erkenntnis durch, dass es die eine richtige didaktische Lehrmethode nicht gibt. Insgesamt muss man wohl sagen, dass die Konfusion über die Lehrbücher usw. wohl der Preis dafür ist, dass ich ohne Lehrer lerne - aber das ist wieder einen eigenen Thread wert. ;-)
 
Guter Akkordeon-Unterricht besteht m.E. niemals darin, lediglich ein bestimmtes Schulwerk von A bis Z durchzuarbeiten.

Die Akkordeon-Schule ist immer eher eine Art roter Faden und Referenzwerk, das einem hilft, Lernschritte zu sortieren und Grundlegendes zu Techniken zu erfahren und Begleitliteratur auszuwählen. Das muß eigentlich immer ergänzt werden - durch Spiel- und Übungsliteratur, durch Theorie und möglichst auch durch Zusammenspiel mit anderen. Und das alles ausgerichtet an Lerngeschwindigkeit und Interessen des Schülers.

Es gibt auch keinen linearen Lernpfad, in dem man jede Technik einmal einstudiert und das war es dann. Wiederholung, Vertiefung und Rekombination sind notwendige Elemente, denn es geht ja nicht nur darum, etwas zu erfahren, sondern auch um die Entwicklung von Fertigkeiten, Muskelgedächtnis und musikalischem Verständnis.

Als Autodidakt muß man dieses ganze "drum rum" selbst stemmen - und noch beurteilen, ob/wann man einen Lernerfolg verbuchen und sich dem nächsten Ziel widmen kann. Das ist schon sehr schwierig.

Also: nicht zu sehr auf die Schule "einschießen". Die ist ein wichtiger Baustein von vielen, mehr nicht.
 
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@Lärmbelästigung: Das sind wahre Worte von dir - besten Dank! Was ich attraktiv daran finde, sich auf ein Lehrbuch zu fokussieren und dieses durchzuarbeiten, ist, dass man das Gefühl hat, sich nicht so zu verzetteln, wie wenn man hier mal ein Lied außer der Reihe hinzunimmt und dort mal eine Fingerübung zusätzlich einstudiert. Weniger kann halt manchmal auch mehr sein.

Will gleichwohl auch deine Worte sehr gerne aufnehmen!

Besten Gruß

Pit
 
Und wie die Schulwerke die Schwierigkeitsgrade definieren, da gibts zwar ungefähre Anhaltspunkte, aber keine Norm oder so, die das haargenau definiert.

Das mit dem Schwierigkeitsgrad ist immer so ne Sache - es gibt nicht "den einen" und schon gar nicht für jeden.

Wir machen hier ja wenn nicht grad Pandemie ist regelmäßig ein Bezirksorchester auf recht hohem Niveau. Da sitzen einige studierte Akkordeonisten drin.

Dabei muß man notgedrungen jedes Mal im Vorfeld auch mit dem Dirigenten übers Programm reden und was in welcher Probenzeit machbar / nicht machbar ist. Beteiligt sind ausschließlich handverlesene Dirigenten und Leute mit Jahrzehntelanger Erfahrung - und die verschätzen sich da gerne mal gewaltig. In manchen Jahren sind superschnelle Finger überhaupt kein Problem - aber die ganze Truppe hat plötzlich massive Probleme, zusammen einen einfachen Off-Beat zu klatschen. Bei anderen Gelegenheiten sind dann wieder plötzlich die Finger schwer - läßt sich kaum vorhersagen.

Ergo: je nach Truppe, Besetzung, Stimmenverteilung, Tagesform, vielleicht auch Mondphase oder Sonnenaktivität sind an manchen Wochenenden auf einmal ganz andere Dinge "schwierig" als sonst - und dafür fallen Dinge die denen man eigentlich als "mal probieren, wenns zu schwer ist lassen wir es" plötzlich quasi astrein vom Himmel.

Der Versuch, mehrdimensionale Probleme in eine eindimensionale Skala abzubilden, kann halt letztlich nicht wirklich funktionieren.
 
Ausnahme ist für mich da der Akkordeon Workshop von Schumeckers, da sind die Erläuterungen sehr kompakt und dann schließen sich viele wirklich schöne , bekannte Lieder an.

Da sind Erläuterungen drin?? Scherz. Aber benutzt habe ich tatsächlich nur die Spielstücke und die Basstabelle. Allerdings lerne ich nicht autodidaktisch sondern im Präsenzunterricht mit einer Lehrerin. Das hat den Vorteil, dass wir ganz viel Theorie weglassen (interessiert mich nicht) und dafür an der praktischen Umsetzung arbeiten können. Das hat den Vorteil, dass es sehr individuell ist und dass Erklärungen so lange umformuliert werden, bis der Groschen fällt, falls ich mal richtig auf dem Schlauch stehe. Mit "schwierig" oder "einfach" haben diese Stellen meist nichts zu tun sondern mit reinem "ich kapiere es nicht"

Übrigens ist der zweite Teil des Schumeckers Workshops so viel schwieriger bei den Spielstücken, dass man nicht unbedingt nach Band 1 gleich zu Band 2 übergehen kann.
 

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