Einige Fragen vor dem MuHa-Kauf

madeye
madeye
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
03.11.24
Registriert
10.04.06
Beiträge
1.680
Kekse
1.356
Ort
Hagen (NRW)
Hallo,

ich will mir eine MuHa kaufen, habe mich hier und anderswo auch schon mehr oder weniger gut informiert.

Ich hab jetzt aber noch einige Fragen bzw. will sicher gehen, dass ich alles richtig verstanden habe.

1.
Bei Thoman gibts bei der MuHa-Unterteilung u.a. "Diatonische" und "Blues MuHas"?
Ich habe nicht ganz verstanden, was hier der Unterschied sein soll.

Hier der Link: https://www.thomann.de/de/mundharmonikas.html

2.
Ich habe hier gelesen, dass es für die Lippen besser ist, eine MuHa aus Kunststoff zu nehmen. Ist das richtig?
Ist der Klang denn "gleichgut" wie bei Holz?

3.
Ich möchte mit der MuHa Melodien und Riffs aus Pop, Rock und wenn ich es schaffe auch aus dem Metalbereich spielen?
Nun habe ich gelesen, dass man sich als Anfänger erstmal ne C-Dur MuHa kaufen sollte.

Lässt sich das mit meinem Vorhaben vereinbaren?

Ich habe kaum Ahnung von Musiktheorie und will es auch erstmal ohne Lehrbuch versuchen. Hat bei der Gitarre auch geklappt.


Sind folgende Modelle gut für mein Vorhaben? Welche würdet ihr nehmen und warum?

Von den Diatonischen:

https://www.thomann.de/de/lee_oskar_cdur_major_diatonic_797003.htm

https://www.thomann.de/de/hering_black_blues_c.htm

https://www.thomann.de/de/hering_delta_blues_c.htm

https://www.thomann.de/de/hering_hering_blues_c.htm


Von den Blues-MuHas:

https://www.thomann.de/de/hohner_big_river_harp_c.htm

https://www.thomann.de/de/hohner_marine_band_classic_c.htm

https://www.thomann.de/de/hohner_special_20_classic_cdur_mundharmonika.htm


Danke fürs Lesen und im Voraus für die Antwort(en).

MFG

madeye
 
Eigenschaft
 
1. Die Begriffe werden weitgehend synonym gebraucht, die Unterscheidung hat wohl eher historische oder marketingtechnische Gründe. Für Blues verwendet man gewöhnlich eine diatonische Mundharmonika in Richter-Stimmung, die ursprünglich zur Begleitung von Wanderliedern gedacht war, aber mit entsprechender Technik (Bending) den typischen Bluessound ergibt.

2. Ich hatte bislang mit meiner holzhaltigen Hohner Blues Harp MS keinerlei Probleme, benutze diese allerdings auch erst seit einem halben Jahr und nicht übermäßig.

3. Kommt drauf an, welche Tonarten Du spielen willst. Mit einer Harp in C kannst Du gut Pop in C und Bluesrock in G spielen, mit Metall habe ich keine Erfahrung, da sind wohl auch schrägere Molltonleitern gefragt. A-moll oder E-phrygisch könnte da vielleicht gehen.

Wie heißt es so schön über die Mundharmonika? "Easy to play, but hard to master". Wenn Du das Prinzip der Zieh- und Blastöne einmal geschnallt hast, kannst Du schnell einfache Melodien improvisieren, aber ausgefeiltere Techniken wie Bendings erfordern schon ein wenig Anleitung.
 
ok. danke schonmal.

ich denke ich werd mir die "LEE OSKAR C- DUR MAJOR DIATONIC" bestellen und einfach mal sehen, wie weit ich komme.

wenn ich nix auf die reihe kriegen sollte, dann werd ich mir noch ein lehrbuch anschaffen.
 
ich wollt jetzt kein ganzen thread für eine frage aufmachen daher:

ich möchte mir auch eine harpe kaufen ich dachte an die https://www.thomann.de/de/hohner_blues_harp_ms_c.htm

nur jetzt bin ich mir unschlüssig welche tonart. ich will damit einfachen blues rock begleiten. und der meiste blues is ja auf A daher wäre eine auf A ja am sinnvollsten , bloß überall liest man das man als anfänger sich lieber ne C holen sollte jetzt weis ich nicht welche ich mir holen soll?
 
Blues wird auf der Mundharmonika gewöhnlich "crossed" gespielt, du spielst nicht die Tonart, für die das Instrument eigentlich gedacht ist, sondern die eine Quinte höherliegende. Um einen Blues in A zu spielen, brauchst Du eine Mundharmonika in D.

Lehrbücher enthalten gewöhnlich Beispiele, die für eine C-Harp notiert sind und auf einer solchen vorgespielt werden, falls eine CD beiligt. Falls Du damit klarkommst, die Beispiele in einer andere Tonart nachzuspielen, ist das aber kein grundsätzliches Problem.

Ich bin jedenfalls mit eine Hohner Blues Harp MS in D in beiden Fällen gut zurecht gekommen.
 
Na, da läuft ja einiges durcheinander....:screwy:

Also, zu den einzelnen Statements:

"Kunststoff für die Lippen besser" - habe ich bisher nicht feststellen können. Gut verarbeitete Harps tun deinen Lippen nichts böses an. Trotzdem schmiere ich mir vor einem Gig schonmal gerne etwas Blistex oder Vaseline auf den Mund. Das scheint mir auch wichtiger als die wahl zwischen Holz oder Kunststoff.

"Klingt Kunststoff so gut wie Holz?" - beim Klang kommt es auf viele Faktoren an. Was bei Holz gerne als Vorteil gerühmt wird ist die nahezu 100%ige Luftdichtigkeit des Instruments, die nach einiger Spielzeit durch Aufnahme der Atemfeuchtigkeit oder sehr zügig (und materialmordend) durch vorheriges Tauchen in Flüssigkeit erreicht werden kann. Gute Kunststoff-Harps mit geringen Bautoleranzen erreichen nach meine Erfahrung aber vergeleichbar gute Ergebnisse. Ich spiele beide Arten und könnte nicht behaupten, dass ich eine von beiden bevorzuge...

"Anfänger lieber ne C" - Das ist richtig für das Lernen mit den meisten Lehrbüchern, da diese in den ersten Kapiteln meist auf eine C-Dur-Harp aufbauen. Für Autodidakten ist es prinzipiell egal, welche Harp benutzt wird - nur sollte es keine Sonderstimmung (wie z. B. die Melody Maker von Lee Oskar) sein. Für das Übungsspiel zu einem bestimmten Song gilt dann wieder: Grundtonart heraushören und passende Harp (z. B. per Quintenzirkel - siehe weiter unten) wählen.

"Welche würdet ihr nehmen und warum?" - Ich würde dir für den Anfang zu den "Major Diatonic" von Lee Oskar raten. Das sind erstklassige Harps zu einem fairen Preis und zudem mit sehr guter Ansprache, ausdrucksstarkem Ton und verhältnismäßig sehr guten Bendingmöglichkeiten ausgestattet.

"Metal auf A-moll oder E-phrygisch" - ...oder Dis-äolisch oder Y-mixolydisch oder Quark-dorisch....?! Die Wahl der Tonart hängt zunächst mal überhaupt nicht vom Musikstil ab, sondern (natürlich) von verschiedenen theoretischen Faktoren und davon, wie die Harp in dem Stück klingen soll. Daraus ergibt sich dann z. B. der typische Einsatz der Blues-Harp im Blues in der 2. Position usw. Im Grunde gilt aber wir überall: Erstmal Grundtonart bestimmen, evtl. noch Gitarrenakkorde raushören und dann mal ausprobieren welche Harp sich wie dazu anhört. Im Zweifelsfall sind für einen ersten Versuch die erste und zweite Position natürlich nicht so verkehrt. Wer sich in diesen Dingen wirklich genau kundig machen will, dem empfehle ich aber spezialiserte Foren wie z. B. http://www.jack-black.de/.

"Blues auf A - also A am sinnvollsten" - Dur-Blues wird prinzipiell in der sogenannten 2. Position gespielt. Ganz banal ausgedrückt heißt das, dass die Harp immer mit einem # weniger bzw. einem b mehr als die Grundtonart gewählt wird. Wer keine Lust auf Theorie lernen und verstehen hat, kann sich also fürs erste einen Quintenzirkel (http://www.musiktheorie.org/glossar/quintenzirkel.htm) nehmen und da jeweils die passende Harp aussuchen - für ein Lied in A-Dur wäre das z. B. dann D-Dur.

See ya :great:
Matz
 
ah vielen dank für deine ausführliche beratung ;)

ich als gitarrist bevorzuge ich beim blues spielen oft als tonika A dur oder G dur.
das heist also ich müsst mir ne harp in D oder C dur kaufen ?

würdest du denn empfelen erstmal nur eine oder maximal zwei harps zu kaufen oder son set mit allen grundtönen ?

ich hatt da die hohner Big river im sinne oder die blues harp welche würd sich mehr lohnen ?
 
Si,

bei A-Dur bzw. G-Dur bieten sich Harps in D-Dur bzw. C-Dur an.

Von Verarbeitung und Klang her würde ich in aller Regel immer zu "Einzelstücken" raten - ab einer gewissen Preisklasse kann man da nicht allzuviel verkehrt machen. Ich spiele sowohl Blues-Harps als auch Big-River-Harps von Hohner und kann über beide nichts wirklich schlechtes sagen. Von Hohner bevorzuge ich (da wirst du aber auch andere Meinungen zu hören können) allerdings die Special 20, die preislich zwischen den beiden liegt, für mich technisch deutlich besser funktioniert als die Big-River-Harp und klanglich der Blues-Harp in nichts nachsteht. Am liebsten "von der Stange" (oder, wie man zu sagen pflegt: "out of the box") mag ich die Lee Oskars - ab Werk sehr gut gestimmt, langlebig und sehr einfach zu spielen (insbesondere Bendings); preislich etwa auf Special 20-Niveau und in 1001 Stimmungen (Dur, verschiedene Mollarten und Sonderstimmung "Melody Maker") zu kriegen.

Ein Billig-Harp-Set mit sämtlichen Dur-Stimmungen besitze ich aber übrigens auch - allerdings nur als Backup für Gigs, falls mir eine meiner "guten" Harps mitten im Stück ausfällt.

Gruß,
Matz
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben