Einige Anfängerfragen zum Quintenzirkel

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saschaa
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Hallo,

ich habe gerade am Erlernen der Musiktheorie begonnen. Ich habe das Buch von Jeremy Sash "supersonic guitar improvisation". Das Buch verspricht das einfache Verstehen von Musiktheorie und Hilfe für bei der Entwicklung seines eigenen Stiles. Ich bin gerade an Quinten-und Quartenzirkel gestoßen und hier habe ich meine Schwierigkeiten. Ich verstehe ihn nicht. Leider auch die ausführliche Beschreibung des Quintenzirkels hier in dem Forum, bringt mir wenig Licht ins Dunkeln.

Es heißt in dem Buch:

"Da Ihr von jedem Ton einer Tonbleiter aus einen Akkord aufbauen könnt, solltet Ihr die Vorzeichen (b und #) einer jeden Tonart in-und auswendig kennen!
Hierzu hilft uns der Quiten-bzw. Quartenzirkel.
An den Strichenden erkennt Ihr die jeweilige Dur-oder parallele Moll-Tonart.
Darüber hinaus informiert Euch der Zirkel noch über Art und Anzahl der Vorzeichen."

Habe ich das so richtig verstanden:

1) also auf der linken Seite sind Moll Tonarten und auf der rechten die Dur? das "b" gilt für Moll und "#" für Dur?
2) es heißt also ich kann aus jedem Toart einer Tonlieter aus einen Akkord aufbauen. Nehmen wir an, ich habe GDur Tonleiter. Aus der Tonart D, dieses Tonleiters möchte ich ein Akkord bilden. Wie gehe ich mit dem Quitenzirkel hier vor?
 
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Hallo saschaa,
Vielleicht liest du dir mal meinen Thread über Harmonielehre durch?!

Tonleiter haben jeweils einen bestimmten Aufbau. D-Dur oder Eb-Dur...egal: Jeweils zwischen 3./4. & 7./8. Stufe einen Halbtonschritt. Bei Moll sieht es bspw. anders aus.
 
@saschaa, es gibt schon vieles was an anderer Stelle noch beschrieben ist, vielleicht helfen Dir ein paar Überlegungen, sofern Du mathematische Vorstellungen wie ich gut verarbeiten kannst:

Zunächst einmal gibt der Quintzirkel jeweils Quintabstände von jedem beliebigen Ausgangston aus; nach rechts aufsteigend, nach links absteigend. Nach komplettem Durchlaufen von 12 Quintsprüngen kommt man wieder beim Ausgangston aus an. Diese Quinten sind in der Musik aber sehr wichtig.
Gleichzeitig sind dann im Quintzirkel noch die zugehörigen Vorzeichen der Tonarten und deren Paralleltonarten (also die passende Moll-Tonart zu Dur) mit angegeben.

Intervalle:
Reine Dur und Moll Akkorde werden durch Terzschichtung tonleitereigener Töne gebildet; dabei sind die Intervalle additiv, so dass eine kl. Terz + gr. Terz genau diese Quinte ergibt:

- kleine Terz plus große Terz ergeben eine Quinte
- Quinte plus Quarte ergeben eine Oktave
- Quint über dem Grundton bestimmt die Tonart eines Akkords
- das Tongeschlecht (Dur/Moll] wird durch die dazwischenliegende Terz bestimmt: (kleine Terz vom Grundton aus = Moll, große Terz Dur)

Beispiel:
C-Dur;
tonleitereigene Töne sind c,d,e,f,g,a,h (b im angelsächsischen Raum), c

C-Dur Akkord:
vom Grundton C aus: C - E - G ; C-E große Terz, Dur-Akkord E-G (kleine Terz), C-G = Quint-Abstand (kleine+gr. Terz)

c-Moll Akkord:
C-Es-G; C-G also die Quint bestimmt die Tonart, die kleine Terz C-Es bestimmt das Moll Tongeschlecht.

Weiß man, dass C-G eine Quint ist, dann kann man aus "Quint+Quart=Oktave" oder "Quarte=Oktave-Quinte" auch leicht sehen, dass G-C eine Quarte ist.



aus der Harmonielehre:
Die V. Stufe nennt man Dominante, also der Akkord, der auf den 5. Ton der Tonleiter (der Quint vom Grundton aus) aufgebaut ist; das ist dann der Akkord, der zum Grundakkord zurückleitet.
also bei C-Dur:
I > V > I: C-Dur > G-Dur > C-Dur

geht man den Quintenzirkel nach rechts, wird jeweils der Quintabstand erhöht, ergibt sich dann jeweils die Dominante vom Ausgangston heraus.

Geht man nach links, geht man die Quint hinunter, vom C aus also F, F-C ist wieder eine Quinte. C-Dur ist die V. Stufe von F-Dur, also ist C-Dur die Dominante für F-Dur.
Daher bestimmt sich also der Name der "darunterliegenden Dominante" Subdominante, F-Dur ist die Subdominante zu C-Dur.
Da "Oktave - Quint" wieder eine Quart ergibt, ist also F die Quart über C. Die Subdominante ist also die IV. Stufe von C-Dur und hat in der Haromie auch wieder eine Bedeutung.



Kennt man also die Quinten und die Regeln, kann man vieles ableiten.
 
1) also auf der linken Seite sind Moll Tonarten und auf der rechten die Dur? das "b" gilt für Moll und "#" für Dur?
Nein. Es stehen an einem Punkt der "Quintenzirkel-Uhr" aber immer zwei Tonarten: die jeweils parallelen Dur- und Moll-Tonarten, weil sie die selben Vorzeichen haben.
Vom C aus gesehen (12 Uhr) nach rechts/im Uhrzeigersinn kommen die Kreuz-Tonarten, nach links (gegen den Uhrzeigersinn) kommen die Be-Tonarten.


2) es heißt also ich kann aus jedem Toart einer Tonlieter aus einen Akkord aufbauen.
Ja. Natürlich kann man noch viel mehr Akkorde aufbauen, und die müssen auch nicht immer nur Töne der Tonleiter enthalten, aber man hat den Begriff Stufenakkorde geprägt, die für den grundlegenden harmonischen Gehalt eine Tonleiter recht aufschlußreich sind:
Auf jedem Ton der Tonleiter wird ein Dreiklang aus den tonleitereigenen Tönen gebildet (im Jazz macht man das mit Vierklängen).
Der Stufenakkord-Link führt zu einer Gitarren-Seite, denn Du spielst ja Gitarre und dort sich beispielhaft die Stufenakkorde in C-Dur sowohl in Tabulatur- als auch Notenschrift aufgeführt.

Was hat das mit dem Quintenzirkel zu tun?
Ganz einfach: um die Töne der Tonleiter zu kennen, muß man die Vorzeichen der Tonart kennen.
Und genau hier hilft der Quintenzirkel, indem man nicht alles stur auswendig lernen muß, sondern sich alles aus dem Quntenzirkel ableiten kann.


Nehmen wir an, ich habe GDur Tonleiter. Aus der Tonart D, dieses Tonleiters möchte ich ein Akkord bilden. Wie gehe ich mit dem Quitenzirkel hier vor?
Vorsicht: reden wir jetzt von der Tonart G-Dur oder D-Dur?
Zur Tonart G-Dur gehört erst einmal die G-Dur-Tonleiter. Welche Vorzeichen die hat (1 Kreuz), verrät uns der Quintenzirkel.
Wenn wir nun den Stufenakkord auf der V. Stufe (D) bauen wollen, müssen wir dieses Kreuz berücksichtigen und erhalten den Dreiklang d+fis+a. Das ist ein D-Dur-Akkord.

Die eigentlich interessante Frage ist: Der Quintenzirkel verrät mir, daß G-Dur ein Kreuz hat, aber er verrät mir nicht direkt, daß es sich bei dem Vorzeichen ausgerechnet um ein fis handelt.
Als einfachen Trick an der Stelle möchte nur kurz erwähnen, daß es z. B. reicht, sich zu merken, daß das "erste Kreuz" ein fis ist und in der Gegenrichtung das erste Be ein b (englisch: Bb). Die weiteren Vorzeichen folgen im Quintabstand (aha, schon wieder ein Quintenzirkel ;)):
Kreuze: vom fis an immer Quinten nach oben: fis, cis, gis, dis, ais, eis, ...
Bes: vom b an immer Quinten nach unten: b, es, as, des, ges, ...

Beispiel: Welche Vorzeichen hat E-dur?
Der Quintenzirkel verrät uns zunächst:
(C) - G - D- A - E -> 4 Kreuze.
Welche genau?
fis - cis - gis - dis.
Voilà. :)


Nur zur Sicherheit
Reine Dur und Moll Akkorde[...]
Den Ausdruck "rein" in Zusammenhang mit Dur- und Mollakkorden halte ich für etwas mißverständlich, gemeint waren wohl einfach Dur- und Moll-Dreiklänge.
"rein" war also im Sinne von "ohne weiteren Schnickschnack" zu verstehen, aber "rein" hat eine ganz spezifische Bedeutung in bezug auf Intervalle (z. B. reine/übermäßige/verminderte Quinte)...


Viele Grüße
Torsten
 
Den Ausdruck "rein" in Zusammenhang mit Dur- und Mollakkorden halte ich für etwas mißverständlich, gemeint waren wohl einfach Dur- und Moll-Dreiklänge.
"rein" war also im Sinne von "ohne weiteren Schnickschnack" zu verstehen, aber "rein" hat eine ganz spezifische Bedeutung in bezug auf Intervalle (z. B. reine/übermäßige/verminderte Quinte)...
So war es gemeint; also einfacher Dreiklang in Grundstellung.
 
cool danke Leute :)
 

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