Grundsätzlich: Wenn das zu 80% safe werden soll, dann würde ich Geld in die Hand nehmen und mir zumindest mal eine Fachfirma einladen, um den Kram grundsätzlich zu checken und eine Empfehlung auszusprechen.
Die HKs sind bei den HT sehr empfindlich und es ist an der Tagesordnung, dass die immer mal wieder durchgebraten werden. Das ist halt bei den Dingern so. Bei besserem Material passiert das zwar auch ab und an, aber eben nicht so häufig. Das wäre schon mal ein Teil der Ursachenforschung.
Auch finde ich, dass diese Serie für Live Mucke nicht wirklich verwendbar ist. Bessere Tops und Ruhe ist. Je nach größe würde ich da Doppel 10er, jedoch mindest 12er Tops nehmen. Ein 15er Top hat hier - sofern hauptsächlich Livemucke gespielt wird, nix verloren. Bei Konserve könnte man sich streiten. 1. Teil der Ursachenforschung abgeschlossen.
Die Endstufe gibt laut Datenblatt (wie immer das gemessen wurde und wie lange auch immer diese Leistung in welcher Form abgegeben wird) eben doppelt so viel Leistung ab, wie die Tops vertragen, egal wie weit man den Poti an der Stufe auf- oder zudreht. Das Dingens macht 800W @ 8 Ohm und fertig, d.h. man kann die Tops jederzeit überfahren. 2. Teilt der Ursachenforschen abgeschlossen.
Bei den Bössen sollte das so laufen, sofern es die Endstufe verträgt und bei dieser niederen Impedanz den LS noch kontrollieren kann. Da habe ich bei dieser Endstufe so meine Bedenken.
Gut, schaun wir mal wie man die Limiter einstellt bei gegebener Eingangsempfindlichkeit.
Vorweg: Der gute Herr Jobst hat da ein nettes kleines Helferlein auf seiner Homepage:
http://www.jobst-audio.de/tools-nuetzliches/limiter
Was haben wir?
Wir haben LS mit 8 Ohm und 400W an einem Endstufenkanal mit 800W bei 8 Ohm.
Rechnen wir zunächst mal den Verstärkungsfaktor der Stufe aus, denn genau dieser ist immer und ewig gleich, egal was man da dreht und schaltet. Genau aus diesem Grund ist das drehen an den Dämpfungspotis an der Endstufe zunächst sinnfrei.
Bei einer gegeben Eingangsempf. von 0,775V (das ist die Spannung die anliegen muss, damit die Endstufe voll durchsteuert) liegen am Ausgang 800W bei 8 Ohm an (wir rechnen einfach mal mit dem Gleichstromwiderstand, obwohl es sich um einen komplexen Widerstand handelt).
Da so eine Endstufe Spannungen verstärkt suchen wir nun nach der Ausgangsspannung, welche wir zur Eingangsspannung ins Verhältnis setzen. Das ist dann der Verstärkungsfakrot der Stufe.
Also....
P = U I, mit I = U / R
Wir haben ja keinen Strom (welchen wir substituieren) sondern kennen nur die Spannung(en) und den (Gleichstrom)Widerstand.
Damit erhalten wir
P = U² R und weiter
U = sqrt (P R) als Ausgangsspannung bei 0,775V Eingangsspannung.
U = 80V
Das macht einen Verstärkungsfaktor von 80 V / 0,775 V = 103,2 irgendwas. In dB (ist ja auch nur ein Verhältnis nur anders ausgedrückt sind das dann 20*log(Uausgang / Ueingang) = 40,27 dB. Die 20 bitte deswegen, weil wir hier mit Leistungen (quadratischer Faktor) rechnen.
Verstärkungsfaktor der Endstufe bei 0,775V ist also 40,27 dB. Um diesen Faktor wird also in der Endstufe die Spannung max. verstärkt, egal wie man es dreht und wendet. Wenn am Eingang 0,775V anliegen, dann steuert die Endstufe voll durch. Punkt. Das heißt am Ausgang liegen bei 8 Ohm max. Last von 800W.
Jetzt berechnen wir die max Spannung für den LS, damit dieser nicht durchgeht.
U = sqrt (P R) mit P = 400W und R = 8 Ohm.
U = 56,56V.
Damit erhalten wir einen noch zulässigen Verstärkungsfaktor von 37,26 dBu. Das ist eine Differenz von 3,01 dBu. Mit dem Bezugspunkt des DCX von 5dBU landen wir dann bei (Summe) 8,01 dBfs.
Der Limiter muss also mind. auf -8,01 dBfs eingestellt werden.
Dasselbe spuckt auch der Jobstrechner aus.
Damit sind deine berechnete Werte falsch. Wie hast du diese ermittelt.
Nach oben gezeigtem Schema oder einfach den Jobstrechner nutzen, darfst du nun gerne das ganze für deine Bässe und für unterschiedliche Eingangsempfindlichkeiten ausrechnen.
Ich würde vorschlagen Pegel das alles auf 1,4V. Wenn jemand mit einem Pult kommt das weniger auswirft, ist ein Überfahren noch unwahrscheinlicher.
Allerdings eben vorsicht, denn die Stufe kann mehr und wenn das kein Peakstop Limiter ist, dann geht die Stufe durchaus weiter, denn der Limiter reduziert ja nur um x dB ab einem Schwellenwert, den wir eben errechnet haben.
Deswegen sollte man auch tunlichst wissen welche Art von Limiter man einsetzt und wie die Charakteristik ist.
Peakstop Limiter (Pegelreduzierung unendlich ab Schwellenwert) schützen hauptsächlich vor mechanscihem Defekt und ganz grober Überlastung.
Zusätzlich sorgt ein RMS Limiter für einen thermischen Schutz, da ein RMS Limiter eben zeitlich die abgegeben Leistung aufsummiert und dann bei erreichen eines Schwellenwertes abriegelt. Die Schwingspule wird ja warm und genau diesem Effekt wirkt ein RMS Limiter entgegen. Dazu muss man aber den LS und die Box sehr gut kennen, um hier vernüftige Werte einzugeben.
Ich hoffe das hilft dir ein wenig und hat deinen Geist ein wenig erhellt.