Einfluss von billigen W-IEM auf den Sound

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Hallo zusammen,

Ich mache schon lange an dem Wechsel auf Wireless IEM rum. Nun konnte ich halb gratis ein (40CHF) ein LD Systems MEI 100 occasion kaufen. ich dachte mir um einen Versuch zu starten, ob mir IEM zusagt oder nicht passt das gut. ich habe mir dann zusätzlich noch ein Shure SE 315 gekauft, da ich davon ausging, oder ausgehe, dass die Ohrhörer vor allem für den Sound verantwortlich sind. Alles funktioniert eigentlich bestens, bis auf den Klang. Die Gitarren (Drop C tuned) kratzen nur, und ale tönt sehr dünn.

Meine Frage nun, wieviel Einfluss hat das system selber, also ohne Ohrhörer, auf den Klang. Würde sich dieser mit einem z.B teurer Sennheiser System verbessern? Oder mache ich etwas falsch oder sind meine Erwartungen zu hoch?
Ha da jemand Erfahrung?

Grüsse
PL
 
Eigenschaft
 
hat das system einfluss auf den klang? ja
mache ich was falsch? keine ahnung, wir wissen ja nicht was du machst.
 
Natürlich beeinflusst das System (und dessen Einstellung) den Klang!
Ich habe es hier in meinem Vergleich auch versucht "hörbar" zu machen.
Die teureren Funkstrecken klingen sicherlich neutraler.

Schau aber mal ob du den EQ aktiv hast und ob du das System generell übersteuerst.
 
wir haben Mei 1000, also eine Stufe drüber. Auch die schrauben natürlich einiges am Sound, da Hilfsmittel für die Übertragung genutzt werden.
Das hat aber eigentlich kaum Relevanz und macht kein total verqueres Frequenzbild. Dürfte eher an der Natur der Sache liegen, dass dumpfes Brabbeln von außen durch den Körper und in die Gehörgänge kommt, und deine Ohrhörer dagegen ankämpfen müssen. Entsprechend fühlt sich der Sound ziemlich penetrant an. Die originalen Hörer kenn ich nicht, das hab ich aber auch mit guten Kopfhörern, die man zum Mixing benutzen kann.
btw: Shure 315 sind so ziemlich die furchtbarsten Stöpsel, die ich je gehört habe :igitt:

Abhilfe schafft eine breite Senke um 3-6 kHz, oder ein HiShelf, auf deinem Monitor-Ausgang am Pult :)
 
Pauschal kann man Soundprobleme nicht beurteilen. Ich behaupte aber, dass der Unterschied zwischen einem günstigen LD zu einem 3-5x so teurem Sennheiser System nicht zu gravierend ist. Beim günstigen System, musst du eher mit Aussetzern in der Übertragung und/oder mehr Rauschen rechnen. Die Klangunterschiede kannst Du eh nur mit hochwertigen Kopfhörern feststellen, schon gar nicht mit den mitgelieferten Hörern und meistens erst ab 300EUR/Klasse oder höher. Ich nutze ein Sennheiser-IEM-System, meine Mitmusiker ein LD MEI1000. Zufrieden war jeder erst, nachdem er einen hochwertigen Hörer angeschafft hat. Umso wichtiger ist ein guter Hörer, wenn die Bühnenlautstärke sehr hoch ist, und dann am besten in einen angepassten Hörer investieren oder einen kaufen, den man mit Otoplastik nachrüsten kann.
Als wir unsere Tanzband auf Silentstage umgestellt haben, also alle Amps von der Bühne verbannt hatten, war unser Gitarrist extrem unzufrieden, weil - genau wie beim TE - gerade die Gitarre dünn und kratzig klang, während sie FoH völlig ok klang. Er nutzte auch den SE315. Bevor ich dann aufwendig einen EQ in den Gitarrenweg für seinen Monitor zaubere, um ihn zufrieden zu stellen, ohne den FoH Sound zu beeinflussen, hab ich ihm meinen 3-Wege FischerAmps verpasst, den ich als Ersatzhörer dabei hatte. Er war sofort zufrieden, und ich hab den Hörer dann an ihn abgetreten.
 
beschreib mal deinen Signalfluss (incl Nennung der verwendeten Geräte bis zum IEM)
Der ist eigentlich recht einfach. X32 mit XLR raus aufs in IEM. Inputs sind 2 Gitarrenverstärker (Mesa Roadking und Engl)mit e906 und e609 Mikrofone. Drums 2 OH mit Behringer B5, BD e901, Snare SM57. Bass über DI ins Pult. Zum Schluss noch Gesang mit einem SM58.

Ich war wohl auf dem Holzweg betreffen meinen Ohrhörern SE315. ich war der Meinung, auch durch reviews, dass ich da einigermassien hochwertige Mittelklassehörer gekauft habe. Dem war wohl nicht so.

Eq ist neutral, resp auch Einstellungen helfen nichts. Ganz schlimm sind vor allem die tiefen Gitarren

Ich behaupte aber, dass der Unterschied zwischen einem günstigen LD zu einem 3-5x so teurem Sennheiser System nicht zu gravierend ist.
Im Sender ist ja ein Kopfhörer Verstärker integriert. Hat dieser nicht ein sehr grosser Einfluss auf den Klang?

Welche einigermassen brauchbare Hörer würdet Ihr empfehlen?
Und MERCI für Eure Inputs
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Abhilfe schafft eine breite Senke um 3-6 kHz, oder ein HiShelf, auf deinem Monitor-Ausgang am Pult :)
Werde ich mal probieren
 
Wie gesagt der Gitarrist meiner einen Band ist mit meinem ihm überlassenen Fischeramps Hörer, ist ein FA-3E XB zufrieden

der Gitarrist meiner anderen hat mittlerweile die Shure SE 535 mit angepassten Otoplastiken und ist zufrieden.
Preislich nehmen sich beide nichts, liegen gerade noch unter der Grenze, wo angepasste Hörer anfangen. Wenn Du noch die Otoplastiken dazu rechnest, liegst du schon im Bereich der Custom Hörer. Ich habe Ultimate Ears UE7 und UE5 und bereue keinen einzigen Euro. Ist immerhin schon fast ne Anschaffung für‘s Leben.​
 
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Ein weit verbreiteter Irrtum ist ja, dass ein Sender, ein Empfänger und ein Hörer am Auxausgang einfach spielen... Bei der Herangehensweise merkt man schnell, dass InEar weit weniger trivial ist. Vertriebe und Händler stellen das gerne so dar - keine schweren Kisten mehr, immer den gleichen Sound, alles ein Kinderspiel...

Zunächst einmal muss man sich bewusst werden, dass das Ergebnis immer Abhängig von drei Faktoren ist: der Qualität der Quellen, der Qualität des Materials und der sinnvollen Aufbereitung. Jeder sollte sich von der Idee freimachen, dass da eines ohne das andere geht.

Wo ich hin will: sicher kann man mit einer günstigen Strecke und preiswerten Hörern sachdienliche Erfolge erreichen - aber ganz sicher nur, wenn man dann hilfsweise die anderen Parameter nicht außer Acht lässt und sich etwas mehr Aufwand mit der Signalgewinnung und Signalaufbereitung macht. Doch das hat physikalische Grenzen: eine Strecke mit eingeschränktem Frequenzumfang und womöglich geringerer Ausgangsleistung wird zusammen mit einem Mittelklassehörer sicher niemals das Klangerlebnis produzieren, welches mit einem hochwertigeren System möglich wäre. Umkehrschluss daraus: auch eine hochwertige Strecke mit großartigen Hörern kann schlicht scheiße klingen - wenn man an anderer Stelle Mist macht.

Nächster, großer Irrtum: nicht alles, was auf einer Box geil klingt (PA oder Wedge) klingt auch im Hörer gut. Andere Wandler - anderes Ergebnis. Klassisches Beispiel: Kickdrum. Für die PA gerne doppelt mikrofoniert wegen Bumm und Klick fürs Volk ist dieser Weg auf einem Hörer häufig unbrauchbar. Deshalb verzichten viele Nutzer von InEars gerne auf eines der beiden Mikros im Ohr. Welches? Geschmacksfrage! Ganz ähnlich ist das bei der Filterung: wenn das Signal auf dem PA richtig rockt und schiebt, ist mit dieser Entzerrung häufig schon der Hörer oder die Strecke (oder beides) restlos am Ende. Man sollte sich vor Augen halten, dass ein Monitormix zunächst mal ein sachdienliches Signal sein muss - und dann bleibt eventuell och etwas Raum für Party.

Meine Herangehensweise (nicht ganz ohne Aufwand, aber erprobt und meiner Meinung nach erfolgreich) wäre die: Grundsätzlich alle Eingänge doppelt auflegen und eine Ebene nur für den PA-Mix verwenden, die zweite Ebene nur für den Monitormix. Wenn das Pult es hergibt, dann dein Gain für den Monitor und einen Trim (wenn vorhanden) für den PA-Mix. Als nächstes versuchen, auf den individuellen Monitorwegen erst mal eine vernünftige Soundqualität herzustellen. Dafür gibts in jeder halbwegs brauchbaren Digitalkonsole 31-Bänder oder parametrische Equalizer in den Ausgängen. Bei sinnvollem Einsatz kann da auch eine leichte Kompression das Signal angenehmer machen. Unbedingt einen Limiter dazu - der dient aber ausschließlich dem Gehörschutz.

Wenn die Basis so weit stimmt, dann gilt es herauszufinden, was wirklich auf dem Hörer gebraucht wird. Nochmal: sachdienliche Signale zuerst, dann die Party. Mitunter stellt man dabei sehr schnell fest, dass sich der Monitormix gravierend vom PA-Mix unterscheidet. Gänzlich andere Filter, gänzlich andere Pegelverhältnisse. Die verändern sich noch mal drastisch, wenn das PA dazukommt. Gerade im Bassbereich stellt sich dann vieles als unnötig heraus, weil ohnehin schon im Raum, auf dem PA oder aus der Backline. Ich biete der Band in der Regel ein paar Signale an, mit denen man schon mal arbeiten kann - fange damit schmal und aufgeräumt an. Und immer schön die Finger von der PA-Ebene lassen. Ganz wichtig: Gain im Auge behalten! Ein bisschen orange ist im PA-Mix sicher noch ok, im Monitormix aber sofort fies.

Raummikros (zum Beispiel Overheads) schmieren den Moniormix sehr schnell zu, deshalb versuche ich, die möglichst wegzulassen. In der Regel kommt über Gesangsmikros schon reichlich Raum, gerade bei kleinen Bühnen mit moderater Lautstärke. Sollte das zum Beispiel beim Drumset nicht reichen, kann man immer noch was zugeben - besser wäre es aber meiner Meinung nach, solche Dinge über separate Mikros an der Quelle zu kriegen. Beispiel: auch wenn ein Drumset in der PA mit Kick, Snare und Overheads cool ist, schaden vielleicht ein oder zwei zusätzliche Mics für den Monitor an der HiHat oder den Toms nix - wenn die Signale nicht sauber genug fürs Monitoring über die Overheads kommen.

Ebenfalls die Finger lassen würde ich von den Effekten für den PA-Mix. die haben nix auf dem Monitor verloren. Da die meisten Digitalkonsolen mehr als genug Engines und Auxwege haben, baue ich mir lieber einen aufgeräumten, kurzen Raumhall, mit dem ichden Monitormix bei Bedarf etwas aufhübschen kann.
 
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Grundsätzlich meine Rede, nur ein paar Ergänzungen/Anmerkungen meinerseits dazu:

Grundsätzlich alle Eingänge doppelt auflegen und eine Ebene nur für den PA-Mix verwenden, die zweite Ebene nur für den Monitormix.

Als dlive-User betreibe ich ein solches Signalsplitting, aber für viele hier ist das kein gangbarer Weg. Schon mit einem X32 werden in einem solchen Setup ohne Monitorpult die Channels knapp.
Ich rate immer dazu, die ganzen Modeller (keys, Kemper, Bass-DI und co) pre EQ und nur die Mikros Post-EQ zum IEM-out zu schicken, um den Musikern auch die Kontrolle ihres Signals zu überlassen....

Aber das schweift jetzt hier zu weit ab.
 
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Was @skyworker mit vielen Worten ausdrücken wollte: IEM funktioniert nicht einfach Plug'n'Play. Der Hörer selbst ist zwar eine wichtige Komponente, an der man nicht sparen sollte, als erstes sollte man sich aber mit dem KnowHow zum Erstellen eines brauchbaren Monitormix beschäftigen.
 
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Grundsätzlich meine Rede, nur ein paar Ergänzungen/Anmerkungen meinerseits dazu:
... aber für viele hier ist das kein gangbarer Weg. Schon mit einem X32 werden in einem solchen Setup ohne Monitorpult die Channels knapp.

Naja, ich sags mal so - ein X32 hat 32 Inputs und 16 Busse. Wenn ich da 1:1 auflege, dann bleiben mir 16 nutzbare Kanäle. Das ist so wenig nicht. Für Pausenlala und Intro gibts glaube ich ja auch noch Stereo Inputs an der Console. Zur Not könnte man da auch noch einen Click oder dergleichen draufpacken. Acht fürs Drumset, Bass, zwei Gitarren, drei Gesänge, irgendwas in Stereo als Zuspieler - zieht man zwei Ausspielwege für das PA ab, dann bleiben noch sieben Monitorwege. Man korrigiere mich, wenn das nicht klappt, ich bin im Behringer-Universum genau gar nicht zuhause.

Ein solider Anfang wäre damit ja schon mal gemacht, oder?
 
wie gesagt, führt jetzt hier ein wenig zu weit, aber die wenigstens Bands haben/kaufen sich Pulte, die (mind.) doppelt so viele Signale verarbeiten können, wie sie eigentlich brauchen.

Deine Überlegung/Aussage ist ja nicht falsch, wird aber den wenigsten hier weiterhelfen, weil sie das in der Praxis oft nicht umsetzen können.

ich bin im Behringer-Universum genau gar nicht zuhause.
Das ist aber eine Bildungslücke
Dann solltest du dich schnellstmöglich mal mit M/X32 auseinandersetzen. :evil:
 
Es ist sicher vieles richtig, was hier geschrieben wurde. Trotzdem würde ich das nicht zu kompliziert machen. Doppelt auflegen kann schnell eng werden, selbst bei einem 32k-Pult, und es ist aus meiner Sicht und Erfahrung auch nicht wirklich nötig, auch wenn man damit sicher die besten Ergebnisse bekommen könnte. Ich würde aber zwei Dinge grundsätzlich unterscheiden:
a. habe ich einen Techniker, ist es sicher einfach, wenn man FOH und Monitormix auch EQ-mäßig völlig unabhängig fährt.
b. hat man keinen Techniker und mischt sich quasi selbst, halte ich das sogar für kontraproduktiv, weil man dann umso weniger Kontrolle über den FOH Sound hat.
Natürlich kommt der Sound über PA Boxen anders als rüber als auf einem In-Ear Hörer. Je größer der zu beschallende Raum, je mehr PAX, je größer die PA umso größer der Unterschied.
Ein Signalmix ist am ehesten und noch überschaubar hinzubekommen, wenn man sein eigenes Monitorpult am Start hat. Ich hab das mal hier beschrieben, wie wir das relativ überschaubar realisiert haben, wie das auch viele andere mittlerweile tun. So kann man vieles ausgleichen, auch eher mit günstigerem In-Ear Equipment Probleme ausgleichen.
Mit einem Silent Stage Setup hat man zudem noch bessere Voraussetzungen, weil sich die Abnahme der Instrumente und Mikrofone einfacher gestaltet, man weniger 'Sound-Müll' von der Bühne einfängt. Je lauter die Bühne - um noch mal auf die Wahl der Hörer zurückzukommen - umso mehr sollte man in hochwertigere, besser gedämpfte Hörer investieren.
Daher ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, wenn man auf in-ear umstellt, dass man erst einmal den Bühnensound aufräumt. Die Wedges fallen weg, was schon mal eine ziemlich Reduzierung der Bühnenlautstärke mit sich bringt. Nichtsdestotrotz sollte weiterhin die Lautstärke der Amps reduziert werden, was auch kein Problem darstellen sollte, weil man schon mal nicht mehr gegen die Monitore ankämpfen muss, und weil man sich durch die In-Ears doch sowieso besser hört. Wer nachwievor der Meinung ist, dass die Amps eine mindest-Grundlautstärke haben müssen, um den 'richtigen' Sound zu erzeugen, arbeitet hier kontraproduktiv, und wird nur schwer zu einem zufriedenstellendem Ergebnis des In-Ear Sounds kommen.
 
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In Zeiten von Youtube, Google und FB glaubt jeder er braucht nur die Hardware zu kaufen, nach den Vorgaben des Internet zusammenstecken und ann geht alles - weil man ja alles so macht, wie in diesen Portalen vorgeschlagen. Das Problem liegt aber darin, dss keine Band ist wie die andere, keine Bühnensituation und auch keine Proberaumkonstellation sich gleicht und deswegen die Probleme vor Ort auftreten.

Prinzipiell wäre mir der Sound auf den IEMs (fast) egal, wenn es fürs Publikum passt - da muss ankommen, was gewollt ist und wofür bezahlt wird. Andererseits brauch ich eine "Comfort Zone" um auf der Bühne so gut wie möglich zu performen - dazu gehört, dass ich genau das höre, was ich hören will und muss. Dankenswerter Weise wird das durch die moderne Digitaltechnik (fast) perfekt angeboten, man muss sich nur mit der Technik befassen. Ob sich jetzt die Band, einer in der Band oder ein Toni damit befasst, kommt auf die Konstellation an.
Das da dann am Ende ein befriedigendes Ergebnis rauskommt, bedarf einiger Voraussetzungen: Erstmal muss jeder Musiker definieren (können) was er hören will (oder er stellt es selbst ein - was meiner Erfahrung nach für manche schon fast Raketentechnik ist). Dann muss der Techniker, der sich um das ganze kümmert, verstehen was er tut und wie es funktioniert; daszu reicht eben YT oder eben Internet nicht aus - da muss man mal Grips investieren.
@Wil_Riker hat es oben schon recht anschaulich beschrieben: Know-How und dieses dann anwenden ist der Trick dabei.
Welches Digitalpult da am Platz steht ist erst mal egal - diese rudimentären Funktionen wie Monitoring sind sich bei allen ähnlich. Bei uns in der Band sind die persönlichen Geschmäcker recht verschieden - der eine ist mit Shure SE215 glücklich und will nichts anderes, die Gitarristen bevorzugen UE und Hörluchs (ich auch), unser Bassist hat sich seine IEM selber gefeilt und die Sängerin mag Hearsafe.
Ich hab mit der ganzen Band eine ganze Probe investiert, um alle Möglichkeiten der App (wir benutzen MX-Q und Mixing Station) zu erklären und (mithilfe virtual Soundcheck eingespielter eigener Probeaufnahmen) quasi "live" den jeweiligen Monitorsound einzuspielen. Ob da dann letztedlich ein kleiner Hallanteil für die Sängerin drauf ist weil sie sich dann wohler fühlt und ich meine Keys und die Gitarre trocken aber in Stereo im Ohr habe ist dann jedem Musiker selbst überlassen.
Die Einstellungen (EQ, Dynamics usw.) werden bei uns am "Stage-IEM-Pult" vorgenommen. Das Setup sieht in etwa so aus:
S32->AES50->M32C (als Monitormixer)->X32(FOH)
Dadurch kann jeder Kanal am Monitorpult unabhängig vom FOH in EQ, Dynamic, Effekte, ... bearbeitet werden.
Wenn am FOH kein X/M32 steht, können wir über physikalische Splitter oder auch DANTE die Signale ans FOH liefern. Hat sich jetzt 2 Jahre absolut bewährt, es gab noch keinen Toni der sich beschwert hat.
 
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Mein Eindruck war in den letzten Jahren immer mehr der, dass unter einem X32 eigentlich nur noch die Minimalrührschüsseln in analog mit 6 - 12 Eingängen kommen. OK - diese ganzen XR18 mal ausgenommen. Da ist das mit dem Splitten der Wege natürlich Unsinn. Wobei ich selbst da zumindest den Gesang doppeln würde - aber das ist eine andere Geschichte.
Der TS sprach von einem X32 und acht Inputs - wenn ich richtig gezählt habe. Da muss man beim X32 (Vorsicht: Handbuchwissen) glaube ich nicht mal den Layer wechseln. Crashed das wirklich die Überischt? Ich weiß ja nicht... selbst wenn sich die Band selbst mischt, sollte man da doch den Überblick behalten können, oder?

So weit weg von deiner Lösung, dr_rollo, ist das ja auch nicht, wenn ich einen separaten Monitormix auf der Bühne haben will, so wie dein XR18, dann bediene ich das ja auch mit dem iPad - gleiches geht bei der Splitlösung mit dem X32 auch, nur ohne externe Splitter. Und da ist auch bei 16 Inputs Schluss.
 
Vielen Dank für die sehr wertvollen Beiträgen. Ich lerne gerade sehr viel.
Falls für mich die IEM Variante eine Lösung ist, würde ich zwingend in teureres Material investieren. Das Billigteil mit dem scheinbar guten Hörer (SE315) habe ich nur gekauft um zu testen ob IEM was für mich ist. In einem ersten Schritt geht es für mich um die Situation im Proberaum. Live ist dann in einem zweiten Schritt u.U. für die ganze Band interessant.
Und im Proberaum ich bin recht heikel, da ich den Druck von meinem Roadking mit der 4x12 liebe und der Spielspass auch da ist. Mit dem jetzigen Setup (IEM) ist für mich der Spielspass nicht mehr da. Die Frage ist jedoch, wie nahe gute/sehr gute Hörer mit einem guten System an den puren Boxensound ran kommen. Mir ist klar, dass es nie 1:1 sein wird. Und dann eben die Frage des Einflusses der Hörer und des System auf den Sound.
Wie bereits gesagt: ich Versuche gerade rauszufinden ob IEM etwas für mich ist oder nicht. Und das primäre Entscheidungskriterium ist der Spielspass resp. die Soundqualität des IEM vs. z.B einer Gitarrenbox.
 
wie ja auch hier zwischen den Zeilen steht, an IEM muss man sich gewöhnen, mit IEM muss man arbeiten - einfach nur mal irgendwelche Knöpfe ins Ohr, reicht nicht.
Es ist also vollkommen normal, dass dein erster versuch mehr oder weniger unbefriedigend war, weil es eben schon dauert, bis man die Ergebnisse erzielt, mit denen man dann auch zufrieden ist. WENN dies dann aber erreicht ist, dann wollen die allermeisten nie mehr ohne (wie ich, und ich nutze IEM seit den 90er jahren)
 
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Man sollte sich auch mal Zeit nehmen, die Mikroabnahme am Amp/Box mit verschiedenen Mikropositionen durchzuprobieren.
Passende Stelle gefunden, entsprechend markieren, z. B. mit kleinem Streifen farbigen Isolierbandes.

Auch mal versuchen, den IEM-Hörer etwas im Gehörgang beim Abhören leicht hin- und herzubewegen.

Ich werde für meinen ATH-E70 zu einem späteren Zeitpunkt angepasste Otoplastiken anfertigen lassen, da untenrum noch etwas Tiefbass fehlt.
Das liegt nicht daran, dass der IEM-Hörer das nicht könnte, aber bedingt durch die Form meines Gehörgangs ist der Frequenzgang und die Anschottung nach aussen noch nicht ganz optimal.
Habe zum Test mal die Band spielen lassen und danm selber die Stöpsel hin- und herbewegt.

Ist nur minimal, aber für mein Wohlbefinden wieder ein Schritt weiter.

Ebenso sollten diejenigen, die auf IEM umsteigen sich mal intensiv mit dem Thema EQ beschäftigen.

Mein ATH hängt am Behringer P16-M, da wir auch ein X32 benutzen.
Durch die Möglichkeiten habe ich für mich einen sehr aufgeräumten Sound.
Unser Gitarrist hat mal bei einer Probe sein IEM bei mir angeschlossen.
Zitat: Ist ja schon fast CD-Qualität!

Hier noch der Link zum ATH-E70, der meiner Meinung nach in der 500-600 Euroklasse spielt, aber weniger kostet:


Audio-Technica ATH-E70


Last Edith:

Im Grunde war für den IEM meine Auswahl schon recht kurz gefiltert. Entscheidend war für mich, daß der Profi-Drummer und Produzent Wolfgang Lindner aus Österreich den selber bei Produktionen nutzt. Gut, der ist halt AT-Endorser. Wenn man sich aber seine Vita anschaut, für wen der im Studio, Sound-Programming und live schon gearbeitet hat, da muss ich sagen: RÄSCHPÄKT!

Wenn der sich bei Live-Produktionen für ORF, SRF usw. drauf verlässt, dann sollte es nicht der allerschlimmste IEM-Stöpsel sein. :D

Ich selber habe den ATH auch mit diversen CDs gehört, Jazz, Fusion, Rock uvm. - der ist echt gut.
Aber: Ein IEM ist wie ein Mischpult, also keine Klärwerksanlage - Shit in => Shit Out!

Fazit: Drei BA-Treiber sollten Minimum sein, die Abschottung von Silikon-Pfropfen oder andern drauf sollte auch Maximum sein, ggfs. individuelle Otos.
Beim Anpassen des Sounds entweder im Mischpult für den IEM oder am IEM-Empfangsplatz sollte einige Mühe in Sachen "Wohlfühlsound" investiert werden.

Es ist letztlich ein Prozess:

Sich umgewöhnen von Wedges mit evtl. Schmuddelsound auf direkt in die Gehörgänge mit dem Sound.

Ob es sich lohnt?

JA!!!!​

Habe noch einiges nacheditiert...
 
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