Einfluss Volumen-Poti auf Klangverhalten von Mini-FUZZ ("Hendrix-Sounds")?

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Seit langen wollte ich mir schon ein Fuzz für diverse Hendix Stücke, z. B. Purple Haze zulegen.

Nun ist Fuzz für mich absolutes Neuland und deshalb hab ich mir mal 2 Stück und dazu noch ein Muff bestellt. (siehe Foto)

Nun hab ich in Nachhinein was von Germanium und Silizium gelesen. Was ist denn da genau der Unterschied?

Aber mein eigentliches Problem ist, dass die beiden Fuzz Faces, also jedes für sich, ein doch merkwürdiges Klangverhalten haben. Also anders als ich es von Verzerrern her kenne.
Anfangs hat mir das Rote auf Anhieb am besten gefallen. Schon bei wenig Lautstärke klingt es gut, relativ differenziert. Dreht man die Lautstärke aber höher wird es matschig.

Das Blaue wiederum klingt bei niedrigen Lautstärken - ich meine damit immer das Volumepoti des Fuzz - recht dünn. Dreht man das Poti aber auf 1 oder 2 Uhr klingts recht gut.

Ist das bei jedem Fuzz normal, dass der Volume Regler so das Klangverhalten beeinflusst? Oder ist das nur bei den Mini Faces so?

Das Muff übrigens, klingt auch interessant, ist aber für meinen Verwendungszweck eher ungeeignet.


IMG_20180901_194006.jpg
 
Eigenschaft
 
Da ist schon viel richtiges angekommen. Ein Big Muff ist IMO doch eher noch eine "normales" Distortion/Overdrive Pedal, das halt sehr viel Kompression bzw. Sustain bringt, aber immer noch sehr "harmonisch" klingt. Das Einsatzgebiet ist eher Pink Floyd oder Hendrix.
Ein "echtes" Fuzz Pedal bringt dagegen Verzerrungen ins Spiel, die schon das Harmonieempfinden stören können. Dabei ist jedoch das Interessante, dass das menschliche Ohr generell gerade solche Verzerrung unterschwellig mit "Achtung Gefahr!" registriert, weshalb das als "Würze" im musikalischen Kontext wohl so gut funktioniert.
Germamium und Silizium sind zwei Halbleiter Metalle aus denen man Transistoren herstellen kann, die elektronisch grundsätzlich erst mal das gleiche machen.
Germanium Transistoren wurden als erstes entwickelt, haben aber "elektrotechnisch" gesehen den Nachteil, dass sie temperaturempfindlich sind, also bei erhöhten Temperaturen etwas anders arbeiten/klingen. Ein Problem ist auch die Streuung in der Fertigung. Germanium Transistoren müssen sogar selektiert werden, um in Fuzz Pedalen verwendet zu werden.
In einem Fuzzface verbaut, liefern Germanium Transistoren aber tendenziell einen weicheren, weniger harschen Sound, weshalb sie immer noch sehr beliebt sind. Silizium Transistoren sind dagegen "robuster", klingen aber eben noch aggressiver und "kaputter".
Fuzz Sounds sind schon eine Wissenschaft für sich, vor allem, wenn man sie vor einem cleanen Amp hat. Hendrix & Co nutzen Fuzz Pedale mit einem gewissen Anteil an Amp-Overdrive. Da muss man dann experimentieren, wo da der persönliche Sweetspot der Einstellungen jeweils ist.
 
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ursprünglich natürlich gedacht um einen an die Grenze gefahrenen Amp nochmal weiter zu pushen und dabei die Fuzz Zerre oben drauf, klingt es eigentlich sehr cremig mit viel Obertönen - gerade für Feedbacks etc. geil.
ABER das muss der dahinter hängende Amp ab können. Ich hatte es auch oft, dass einige Amps das gar nicht so mögen und es schnell zu viel und zu modderig wird.
Je einfacher der Amp gestrickt ist (z.B. Plexis, 2203er oder Fender und vintage gestrickte Orange) kurz gesagt je weniger der Amp selbst an Zerre bereit stellen kann, desdo gefälliger
können Fuzz Pedale da in die Klangkette passen.

das klingt mir bei dir so, als würde der Amp da nicht so gern mit den Dingern zusammen arbeiten, auch wenn ich die Einstellungen an dem Big Muff sehe mit so wenig Level, erinnert mich
an meinen TH30 Orange wenn ich versucht habe da den Green Russian vor den Dirt Channel zu hängen - das mag er nicht :)

so einfach ne Fuzz Schaltung auch ist, die können verdammt zickig sein :D und sehr divenhaft.
 
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Fuzz Faces können Diven sein. Je nach Amp und dessen Einstellung mehr oder weniger. Die Einstellungen aller Potis beeinflussen sich (besonders am FF und an der Gitarre). Wenn es matscht, dreh mal am Volume der Gitarre.

Viele finden, Fuzz Faces klängen voll aufgedreht am besten. Das konnte ich noch nicht testen, ich habe keins, bekomme aber immer GAS wenn ich an die Existenz erinnert werde :saliva:.
Welchen Amp hast du denn angeschlossen? Wie viel Drive?
 
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Ich spiele über den Clean Kanal eines Fender Super Champ Top mit ner 12er Box.

Bitte meine Frage nicht so verstehen, als dass es überhaupt nicht klingt. Ich hab schon die ein oder andere Einstellung gefunden, die nach Hendrix klingt nur wenn ich die Gitarre wechsel, klingt es wieder total anders und ich muss wieder eine Einstellung suchen und das ist für mich ungewohnt, schein aber, nachdem was ihr geschrieben hab normal zu sein.

Hat irgendjemand die Dunlop Fuzzface mini in Nutzung?
 
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klar auch das ist plausibel, wenn du die Gitarre wechselst.. die Fuzz Face Schaltung interagiert mit dem Tonabnehmer enorm
das ist auch der Grund, dass z.B. ein schlechter Buffer (á la Boss Pedal) vor dem FF geschaltet, das Teil mega kakke klingen kann

und vor nem cleanen Champ sollte es eigentlich recht gut funktionieren.. hmmmm...

ich nutze meine Gefuzze zu Hause vor nem Champ Eigenbau Topteil..

und wie gesagt, Fuzz sind sehr sehr eigenwillig und man muss sich echt an die Dinger gewöhnen, ich hab schon fast alles in der Richtung durch
und es war stets eine Hass-Liebe, aber irgendwie kann ich auch nicht ohne.. lach.. :D
 
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... OK, danke. Glaube wirklich auch, dass ich mich erst daran gewöhnen muss.
@RockTone welches Fuzz nutzt Du, bzw. mit welchen hast Du schon Erfahrung?
 
also aktuell nutze ich das Russian Big Muff (reissue), wobei überwiegend eher das Black Arts Toneworks Pharaoh Fuzz, das ist quasi eine leicht abgewandelte Kopie
eines 70er Rams Head Big Muff - die Schaltung ist so geändert, das man Hi und Low schalten kann und die Dioden in der 2. Zerrstufe abschalten, oder zwischen Germanium und Silizium schalten kann.
Und es klingt insgesamt etwas mittiger plus, einen Höhenregler in der Tone Sektion

Fuzz Face habe ich schon einige selbst gebaut und kenne deren Tücken beim Spielen :D
sowohl Germanium mit gematchten Transistoren als auch Silizium Varianten

Tonebender MK2 und MK3 hatte ich mal selbst gebaute, die fand ich durchaus gut, etwas agressiver im Sound und etwas mehr Sustain als ein FuzzFace

2008 hatte ich mal für einige Zeit ein altes VOX Tonebender Fuzz, damit kam ich damals irgendwie nicht klar, obwohl ich mir das heute oft zurück wünsche und hätte es damals nicht verkaufen sollen.. hihihi

Tycobrahe Octavia Fuzz hab ich auch mal selbst gebaut und fand das sehr geil! sehr brachialer Fuzz Sound - hatte das seiner Zeit so gebaut, das man den Octavia Effekt abschalten konnte und hatte dann
nur ein Fuzz.

Colorsound Overdriver - eigentlich ein Mix aus Clean Booster und Fuzz = auf dem ersten Teil des Regelweges kommt es clean und Boostet wie Hölle und ab einem bestimmten Punkt überdreht die Schaltung und man hat
reines, dreckiges FUZZ - sehr sehr geile Schaltung

Ampeg Scrambler hab ich auch mal einen für jemanden gebaut - ist ja auch eher so ein Fuzz Octavia Effekt - hatte den allerdings nur für den Funktionstest ausprobiert - war für meinen persönlichen Geschmack zu überdreht, aber entsprach dem Original im Sound..

Big Muff hab ich auch schon mehrere gebaut, nur hatte ich nie die Band, wo ich den Sound unter bringen konnte früher, daher nie benutzt und meist auch nicht behalten.

zählt zwar nicht direkt als FUZZ, aber ich hab mal nen Tubescreamer so modifiziert, das man die Zerrdioden umschalten konnte vom Soft Clipping wie beim Original auf Hard Clipping (wie bei den meisten Distortion Pedalen.. Beispiel OCD, DS-1 und Ratte)
und hatte die Schaltung noch etwas getuned um mehr Leistung raus zu holen - der Zerrsound war sehr Fuzzig (wurde auch mal Spassenshalber von DIET = Dirk von der Overdrive Test Seite getestet)

Auf Fuzz bin ich damals auch gekommen, weil ich Richtung Hendrix was an Sounds haben wollte - das klappt damit eigentlich auch ganz gut :D
 
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So, jetzt hab ich einige Tage alle drei Pedale recht intensiv probiert und mich auch an die Einstellerei gewöhnt.

Das Blaue gefällt mir am besten, weil es bei niedriger Poti-Stellung auch mal einen nicht so fetten Ton zulässt. Klingt insgesamt am meisten nach Hendrix, bilde ich mir zumindest ein.

Die anderen beiden dürfen wieder gehen, wobei ich das Russenmuff nochmal an meinem B52 testen will, der ja auch richtig fett kann. Vielleicht behalte ich es dann auch noch.
 
So, jetzt hab ich einige Tage alle drei Pedale recht intensiv probiert und mich auch an die Einstellerei gewöhnt.

Das Blaue gefällt mir am besten, weil es bei niedriger Poti-Stellung auch mal einen nicht so fetten Ton zulässt. Klingt insgesamt am meisten nach Hendrix, bilde ich mir zumindest ein.

Die anderen beiden dürfen wieder gehen, wobei ich das Russenmuff nochmal an meinem B52 testen will, der ja auch richtig fett kann. Vielleicht behalte ich es dann auch noch.

Enkin Fled, super Thread!
Stehe grad vor derselben Entscheidung, habe hier jedoch das

Hendrix Fuzz Face mini (FFM3)
Blue Fuzz Face mini (FFM1)
Nano Muff Pi

gerade vor mir liegen.
Singalkettenfreundlicher ist natürlich der Muff, aber dessen Sound ist schon eher an einer fetten Distorsion angelehnt – und davon habe ich bereits genügend. Ich will ja eine variantenreiche Säge für Hendrix, Sabbath und Co., also Pedale ergänzen und nicht ersetzen.

Das Hendrix FFM3 räumt finde ich schön auf, hat einen tollen Crunch und mit dem Volume-Knob komm ich auch mit der Tele diesem Hendrix Sound sehr nahe. Gerade Zweiklänge beim Solieren zaubern da natürlich ein Lächeln ins Gesicht.

Das Blue Fuzz Face FFM1 wird etwas sägender und hat mehr Gain-Reserve, räumt aber weniger auf und komprimiert bei hohem Gain schon sehr.

Reicht dir das Gain am Hendrix aus?
Witzigerweise habe ich noch nie darüber nachgedacht, war meine Intention doch eher, den Hendrix-Sound zu finden (und nicht die maximale Versägung).

Hast du das Hendrix schon mit Humbuckern ausprobiert? Hatte bisher und die Möglichkeit in Verbindung mir einer Tele (SC).

Würde mich über einen Kommentar freuen, danke!
 
Wie schon geschrieben habe ich mich für das Hendrix FFM3 entschieden und bin nach wie vor damit zufrieden. Gain ist für mich ausreichend. Allerdings hatte ich bisher wenig Zeit zum Hendrix üben. Bin auch noch auf der Suche nach, für den Hendrix Sound geeignete Pickups.

Nein, mit ner Humbucker Gitarre hab ich noch nicht getestet. Werd ich demnächst aber mal machen.
 

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