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Tobia
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Zitat Gerhard Faulstich, Professor für Gesang und Gesangslehrerausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, "Singen lehren Singen lernen", Seite 43-44
Dieses Zitat unterstützt meine These, dass bei den verschiedenen Vokalen - durch die Einstellung des Ansatzrohres - von Natur unterschiedliche Arbeitsbedingungen für die Stimmlippen herrschen und dass das eine unterschiedliche Tendenz (in Bezug auf Lautstärke und Obertonreichtum) des Primärklangs zur Folge hat.
Was eine Ursache dafür bietet, warum ein A viel lauter und obertonreicher gesungen werden kann, als ein U.
An dieser Stelle müssen schon - im Vorgriff auf die im folgenden Abschnitt darzustellenden Funktionen des Ansatzrohres - die Ansatzrohreinstellungen für die Vokale betrachtet werden, und zwar aus folgendem Grund: die einzelnen Vokale sind nicht nur - wie noch zu zeigen sein wird - eine Folge bestimmter Ansatzrohrkonstellationen, sie modifizieren auch von sich aus die Stimmlippenschwingung ganz unmittelbar. Dies geht u. a. aus Experimenten hervor, die im späten 19. Jahrhundert von dem britischen Physiker Edward W. Scripture durchgeführt wurden. Er entdeckte, dass die Stimmlippen bei jedem Vokal anders schwingen. Die Stimmbildner machen sich diese Tatsache von jeher zunutze: Mit verschiedenen Vokalen wecken sie verschiedene Funktionsmöglichkeiten der Stimme. Genauer: je nach Art des Vokals werden verschiedene Kräftekombinationen zwischen den dehnenden und schließenden, den äußeren und inneren Kehlmuskeln geübt.
So werden durch die Bildung von "u" haupstächlich
"Muskeln geübt aus dem Muskelnetz, in das der Kehlkopf eingehängt ist (...). Die Stimmfalten werden gedehnt (...). Durch den Vokal "i" werden die spezifischen Dehner, gleichzeitig aber auch die speziellen Schließer geweckt und geübt (...). "Das Üben des Vokales "a" dient ganz den Spannern (d.h. hier: den Schließern).
So kann - zusätzlich zu den Übungen nach dem Schwellton- und Gleittonprinzip - durch die Vokalwahl Einfluss genommen werden auf die Muskelaktivitäten des Kehlkopfes und damit auf das Registerspiel. Mit anderen Worten: Tonhöhe (Gleittonprinzip), Lautstärke (Schwelltonprinzip) sowie Vokal (bzw. Klangfarbe) sind die wichtigsten Mittel, mit denen der Stimmbildner auf die Tätigkeit der Stimmlippen einwirken kann. Diese Tatsachen liefern erneut einen eindrucksvollen Beleg für das Stimminstrument als gekoppeltes System.
Dieses Zitat unterstützt meine These, dass bei den verschiedenen Vokalen - durch die Einstellung des Ansatzrohres - von Natur unterschiedliche Arbeitsbedingungen für die Stimmlippen herrschen und dass das eine unterschiedliche Tendenz (in Bezug auf Lautstärke und Obertonreichtum) des Primärklangs zur Folge hat.
Was eine Ursache dafür bietet, warum ein A viel lauter und obertonreicher gesungen werden kann, als ein U.
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