Einfache Soli = Schlechte Soli?

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FruitSkill
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Mahlzeit,

ich hab gerade mal einen sehr alten Thread durchgelesen, wo es um die Solotechnik von unter anderem John Frusciante geht...
Nunja was ich dort gelesen habe erschreckt mich ein wenig :D. John Frusciante ist ein klasse Musiker und ich denke da sind wir uns alle einig (Er ist selber mein absoluter Lieblingsgitarrist bzw. Lieblingsmusiker) und trotzdem meinen einige das seine Soli grottig seien... Zugegeben: Seine Soli sind nicht schwer. Aber muss man direkt sagen dass seine Soli schlecht sind? Nur weil er nicht mit Warp-Geschwindigkeit über das Griffbrett schreddert, ist seine Technik gleich schelcht?! So ungefähr kam es für mich rüber...
Ich persönlich spiele auch einen ähnlichen Stil wie Frusciante und somit auch die Art von Soli wie er sie spielt (was ja auch klar ist, da er nunmal mein größter Einfluss ist :D).
Ich finde seine Solos einfach nur klasse, weil er sie einfach mit unendlich viel Gefühl spielt.. es geht einfach unter die Haut kann man sagen...

Und was ich eigentlich mit diesem Thread sagen will: Leute, gute Solos sind nicht als schlecht zu bewerten nur weil sie einfach sind. Man hört es wenn jemand mit Gefühl spielt oder nicht!

Viele Grüße
 
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Ich gebe dir da vollkommen recht, auch wenn ich Frusciante nicht gut finde. Das ist aber nur mein persönlicher Geschmack und seine Begabung an der Gitarre würde ich ihm nicht absprechen wollen.

Er spielt oft einfache Solos ,die man oft aber gut mitsingen kann und ein eigenen Stil hat er ebenfalls. Also gute Solos müssen definitiv nicht schnell oder schwierig zu spielen sein.

Gruß wannenkind....
 
Nur weil etwas einfach zu spielen ist, heisst es noch lange nicht dass es beliebig und einfach zu erschaffen ist.
Auf die Ideen vom Frusciante muss man erstmal kommen und die Solos passen einfach in die Musik von den RHCP.
Also hat er alles richtig gemacht ;-)

Musik muss nicht immer irre kompliziert sein, es reicht wenn sie einfach gut gemacht ist und Gefühle überträgt
die andere mitreisst.
 
Vollkommen richtig Face79 und wannenkind :great:
 
Fetten Daumen hoch!!
Anderes Beispiel wäre der gute, alte Gary Moore. Er kann zwar auch anders, zeigt er in den meisten Live-Aufnahmen, aber in vielen Studio-Aufnahmen (z.B. auch still got the blues) ist das Solo (bzw. die Riffs) nicht hammermäßig dahingesweapt, aber es ist einfach sehr melodisch, mit Gefühl gespielt. Und ich finde es klasse. Mal abgesehen davon, dass man die Musik die jemand macht auch abnehmbar sein muss. Wenn jetzt in nem RHCP-Lied ein getaptes oder geshreddetes Solo kommen würde, fände ich das nicht mehr autentisch!

Gruß
Merlin
 
Wie definiert ihr schwierig? Nur durch Geschwindigkeit? Es gibt genug Soli die augenscheinlich für viele einfacher Kram sind, aber bis man die Artikulation und den Ausdruck wirklich beherrscht können auch Jahre vergehen. John von ehemals den RHCP hat auch oft wenige Töne aber die spielt er eben auf seine Art und Weise. Mark Knopfler shreddet auch nicht, aber spielt das mal nach :)

Grad in jüngeren Jahren ist geil und schwer immer schnell. Aber oft ändert sich das dann später :)
 
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Dass John Frusciante in der Musikwelt eine angesehene Person ist zeigt ja auch der Thread hier im Forum, der ja mittlerweile schon 71 Seiten hat (ich meine den im Rock-Bereich, falls es noch einen gibt).
Ich persönlich finde John Frusciante bei dem, was ich bisher von ihm gehört habe, ziemlich lahm und austauschbar. Es gibt viele Gitarristen, deren Gitarrenspiel mir viel besser gefällt, auch wenn diese technisch viel weniger drauf haben.
 
ja und gefühl ist auch messbar, und deswegen müssen alle bei der mucke genau das empfinden was du empfindest?
Ist doch nur das selbe in grün. Du machst doch gerade im Prinzip den selben fehler den du anprangerst.

Wegen mir kann er auch noch 100000noten in die soli reinpacken mir gefällts dann immernoch nicht. (übrigens spielt er live sehr wohl sehr schnell, soooo viele repeating licks.)
Was er rythmus-technich macht ist doch, nebenbeibemerkt, sowieso viel interessanter.

Wenn wir das ganze mal von der technick anschauhen dann ist er in der tat kein besonderer gitarrist, da kann ich dir mitsicherheit instant 50 Leute nennen die mehr drauf haben. Aber wie du erkannt hast ist das absolut nicht entscheident, den du gehst ja drauf ab.

Und neeeeeeeeeeee, man hört das nicht ob jemand mit Gefühl spielt, entweder berührt dich das auf einer höhren Ebene oder es tut es nicht, das ist aber nicht bei jedem menschen gleich!

Du darfst das trotzdem toll finden, aber nur WEIL du jetzt z.b. mich geil findest, heißt das nicht das ich geil bin. Verstehste?

Lg
Max
 
Ganz ehrlich? Oft sind die einfachen Soli die Besten! Warum? Entweder ist das Solo Song dienlich oder nicht! Der Großteil bei einem Konzert macht selber keine Musik und möchte die Musik und nicht lange und oder komplizierte Soli hören. Geschredder ist toll, aber die Frage ist doch, was möchte das Publikum? Ein Solo das man mit singen kann bringt der Band und dem Publikum mehr. Je komplizierter ein Solo ist, desto schneller läuft man Gefahr, das ganze Lied zu "zerreißen".
 
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Einfache Solis = Schlechte Solis ergo Komplizierte Solis = Gute Solis :gruebel:

Die Wirkung eines Solos hängt für jeden einzelnen von vielen Faktoren ab. Findet man das Genre gut, gefällt einem der Gitarrist, die Gitarre, der Sound, das Stück ansich usw

Mich kann sowohl ein vermeintlich einfaches Solo wie das von Billy Gibbons in Blue Jean Blues http://www.youtube.com/watch?v=gPhMLU1z52Y berühren, genauso wie ein Solo von Steve Vai, Zappa usw. Dieselben Solis einem anderen Gitarristen vorgespielt, würden vielleicht sogar nur Achselzucken hervorrufen.
Für mich persönlich kommt es jetzt auch nicht darauf an, wieviel Noten ein Gitarrist es schafft in einen Takt unterzubringen, sondern darauf, ob es zum Song passt. Und wenn der Song das hergibt, dass man 64tel-Haufen spielen kann, dann kann das duchaus schön sein :)
 
Hallo,
Erstmal:
Dieser Frusciante hat schon auf der "Bloodsugarsexmagic" einige knifflige Rythmusgitarren und auch abgefahrene Soli gespielt.
Er hat die größten Festivals gespielt, Millionen Platten verkauft und etliche Songperlen, oft einfallsreich, spannend und hin und wieder herzerfrischend emotional, geschrieben.
Ein großartiger, vielseitiger Künstler.
Seht es endlich ein:
Eigenständigkeit und Unberechenbarkeit, intelligente und oft auch in ihrer scheinbaren Einfachheit unfertig und simpel wirkende,
berührende Songs, etwas das einen greift, bleibt bestehen.
Völlig unwesentlich ist, wie schnell jemand spielt, wenn seine Songs plakativ, kitschig und vordergründig, nur als Vehikel für gymnastische Griffbrettübungen dienen, und das nur für die Leute im Publikum , die unbedingt ein Spektakel sehen wollen und sich gar nicht für den Song interessieren.
Wer nichts zu erzählen hat wird immer Musik für Leute machen die sich für vordergründige Effekte und visuelle Spektakel interessieren.
Das kann man ja auch gern tun, aber bitte, BITTE, urteilt nicht so herablassend über einen echten Musiker.
Deshalb merke..:
Ein gutes Solo ist ein zum Song passendes Solo.
Gruß, Stefan
 
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Ah bei RHCP spielt der Frusciante, war mir bisher unbekannt der Mann, aber ok ist auch überhaupt nicht meine Musik.

Das einfache Soli schlecht sein müssen ist Quatsch, es kommt wie gesagt auf den Zusammenhang an und da spielen soviele Faktoren mit, eine schöne Melodieführung ist oftmals die halbe Miete ..
Das "Schreddersoli" immer gleich als gefühllos verschrien sind finde ich falsch, denn auch dort bei den guten Soli ist mehr zu finden als "einfach" Skalen rauf und runtergespiele zum "Showeffekt", aber ich gebe zu die interessanten Feinheiten werden wohl nur interessierten Gitarristen auffallen, was aber nicht bedeutet das das Solo deshalb "schlecht" ist, die Gewichtung ist halt eine andere.

Ist eine Fuge von Johann Sebastian Bach "schlecht" weil sie zum wirklichen "Begreifen" im Grunde musiktheoretisches Wissen und Verständnis der Fugenkomposition verlangt ? Aber ich schweife ab ..

Ich persönlich stehe eher auf virtuose Soli (manche würden Griffbrettgewichse sagen ^^) WENN das ganze kontrastreich, interessant und mit Gefühl (ja ;) ) kombiniert wird, auch rein instrumentale Stücke zähle ich dort mal dazu.
Solchen Soli und Licks nachzueifern lässt mich auch immer wieder zur Gitarre greifen und selbst zu neuen Ideen kommen.
Mir geht es bei Musik vor allem um die Musik selbst, wie und was spielt der Gitarrist, wie ist seine Technik, wie sauber und mit welchen Fingersätzen spielt er etc. Texte oder Botschaften interessieren mich eher am Rande bzw. nur wenn ich das Gefühl habe die Texte sind ernst gemeint und nicht nur ein austauschbares "Yeah Baby blablubb" ..

Das ist für MICH zB. ein gelungenes Instrumentalstück, voll von interessanten Licks und in seiner Gesamtheit stimmig und durch sich wiederholende melodische Phrasen gegliedert.




;) Ich bin halt durch Klassik geprägt und finde auch an der "sportlichen" Herangehensweise die man "Hispeed Gitarristen" oft vorwirft nichts Verwerfliches, kommt dabei doch oft genug auch was Faszinierendes für den Hörer bei raus ..
 
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Ok, kann man so stehenlassen.
Auch Shredder können interessante Sachen spielen, und über solche Ĺeute sollte man genausowenig herablassend sprechen.
Bei mir ist es einfach ne andere Schiene...
Ich will Leute sehen, auch Gitarristen, die was erlebt haben und was erzählen wollen.
Leute die nur auf der Uni waren und Tag und Nacht gespielt haben, ihr Programm konzentriert abreißen, greifen mich nicht so.
Ich will einen "Seelenstrip" sehen und was mit nach hause nehmen, andere Blickwinkel, erzählte Geschichten, sowas halt.
Aber klar - jeder wie er mag.
 
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Kann ich auch nachvollziehen, wie schön das wir die Wahl haben jeden Tag was komplett anderes hören und entdecken zu können. :)
 
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Ich schmeisse hier mal in die Runde:
Wenn ein ausgebildeter klassischer Pianist mit all seinem Können einfach die C-Dur Tonleiter oder Alle meine Entchen spielt - dann kann das auch göttlich klingen.
Sprich: das Wie ist wichtiger als das Was!
 
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Was ich übrigens noch erwähnen möchte, da viele das nicht zu wissen scheinen... John Frusciante hat wirklich tolle Solo Alben gemacht. Teilweise sind die auch sehr anstrengend, aber zb Curtains, The will to death und Inside of Emptyness zählen mit zu meinen absoluten Lieblingsalben. Ruhig mal rein hören. Man sollte den nicht auf die Chili Peppers Sachen beschränken.

Um noch beim Thema zu bleiben: Wie alles natürlich geschmackssache, hat auch alles seine Berechtigung. Mit allerdings sind n Großteil dieser ganzen shredd Geschichten ala Steve Vai, Malmstenn usw völlig schnuppe. Ich sehe Geschwindigkeit und Technik nicht als Qualitätsmerkmal für Musik an. Geht ja um Gefühle und nicht um Sport. Wobei Technik natürlich auch nicht der Kunst im wege stehen muss. Bin zb riesen TOOL Fan. Das ist technisch alles andere als anspuchslos, allerdings ist da mMn die Technik kein Selbstzweck sondern unterstützt die Musikalität.

Aber wie gesagt. Jeder wie er will...
 
Ich glaub einige haben das etwas falsch aufgegriffen...
Ich will keinesfalls shreddern runtermachen! Ich sag AUF KEINEN FALL was dagegen! Mich stört es nur wenn einige Leute denken das ihre Musikrichtung die einzig Wahre ist... Es geht mir vorallem um die Akzeptanz.
Wie fast jeder hier schon geschrieben hat: Es kommt darauf an WIE man spielt... dabei, und das wollte ich eigentlich mit der Aussage zu den "hörbaren" Gefühlen sagen, meine ich unter anderem Gefühle (vielleicht am Anfang schlecht ausgedrückt. Sry!)... Man möchte ja niemanden sehen, der beim spielen keine Emotionen zeigt und nur rumsteht als würden ihm gleich seine Testikel abfallen.

Cheers
 
Ich glaub nicht dass das jemand so verstanden hat, dass du Shredder runter machen willst. ;)
Hat halt jeder seine Vorliebe geäußert. Und jeder mag halt was anderes...
Irgendjemand sagte mal: Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen.
Und so isses. Ich könnt nen riesen Aufsatz darüber schreiben warum ich die Solo Sachen von John Frusciante fantastisch finde. Jemand anders hör es sich an und findets scheiße. Is halt so...
 
Hast absolut recht!
 

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