Eine Range wie Dave Steinmeyer: Standard oder Ausnahmeerscheinung?

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Hallo zusammen, ich bereite mich gerade auf ein paar Konzerte vor und übe nach langer Zeit einmal wieder Posaune :)

Ich versuche gerade David Steinmeyer - And we will love again (siehe Tube You) zu transkribieren. Aber nach 3:30 muss ich einfach aussteigen, weil diese Töne bei mir nur noch wie ein heiseres Pfeife klingen :(

Wie macht der das, dass diese Töne noch so sauber und kraftvoll kommen? Ist das normal und sollte mit Fleiß für jeden ambitionierten Posaunisten machbar sein oder ist das schon eine Ausnahmeerscheinung?

Kennt jemand Übungen, mit denen man ein zuverlässig abrufbares und hörenswertes C 3 ( amerikanisch C 6) und darüber hinaus trainieren kann?

Ich versuche mich da echt schon seit Jahren dran aber ich weiß einfach nicht, wie ich das anstellen soll....

Weiß jemand Rat?


gruß

musicmacher
 
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Hallo

c3 aufwärts? :eek: Das ist aber verdammt hoch!
Als (Amateur-) Bassposaunist kann ich vom c3 nur träumen, das c2 kommt zwar, aber nicht sicher und in jeder Lebenslage. Aber zum Glück brauche ich das ja gar nicht, arbeite eher gerade an der unteren Kontralage Richtung Sub-Kontra-B. ;)
Meiner Ansicht nach ist die von Dir erwünschte Höhe nicht leicht zu erreichen und eine Sphäre, die überhaupt fast nur von den Solisten unter den Vollprofis erreicht wird - v.a. dann noch in DER Leichtigkeit, bei denen geht dann mit ein wenig Druck sicherlich noch eine Oktave mehr nach oben...

Aber das Ganze ist sicherlich auch eine Frage der Ansatztechnik: Mit dem klassischen Ansatz für Anfänger (Lippen in der Mitte des Mundstücks) kommt man hier nicht sehr weit. Es gibt dazu einen recht interessanten Erfahrungsbericht des Soloposaunisten Heinz Fadle, der das Problem hatte, dass sein Ansatz umso schlechter wurde, desto mehr er übte. In dem Bericht beschreibt er sehr interessant, wie er seinen Ansatz umgestellt hat und welch langer, steiniger Weg das war: klick mich (PDF). Das Ergebnis scheint verblüffend gewesen zu sein, der neue Ansatz hat ihm als Profi völlig neue Spielmöglichkeiten eröffnet.

Ich habe aus dem Bericht aber v.a. eines gelernt: so eine Ansatzumstellung ist selbst für einen Profi ein Wagnis und daher sicherlich nicht einfach. Ich würde es keinem Amateur empfehlen, außer, er hat viel Zeit zum Üben, eine sehr gute Selbstbeobachtungsgabe und einen sehr guten Lehrer, der ihn dabei unterstützt. Kurzfristig wird man diese von Dir angestrebten Höhen aber wohl kaum erreichen können, ich würde die Sachen einfach nach unten oktavieren, das c2 ist für die meisten Hobby-Posaunisten ja auch schon verdammt hoch.


Viele Grüße
Marco
 
BioMarco´s Antwort stimme ich zu. Nur hat er den ersten Satz des Threadstellers wohl überlesen:
" übe nach langer Zeit einmal wieder Posaune"
Also, als Nicht - Profi, als nicht einmal langjährig übender Posaunist sind solche Höhen einfach Unsinn. Genauso könnte er versuchen, sich diese Fertigkeiten aus dem Internet herunterzuladen. Ich habe übrigens als Mathe-interessierter Amateurphysiker auch sofort mit den Friedmann-Gleichungen (Ergänzungen zur Allgemeinen Relativitätstheorie) angefangen.
 
C3 ist sicher toll,wenn man's kann, aber ehrlich gesagt...wozu? Trompeten klingen dort kraftvoller und sicherer, Posaunen müssen sich abmühen,damit das vorzeigbar klingt.

Ich bin Lehrer für Posaune, c2 geht sicher und vorzeigbar, f2 geht grade noch so, c3 ist meiner Meinung nach kaum machbar und wenig wünschenswert. Aber es mag Spieler und Situationen geben, die das brauchen.

Harald
 
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BioMarco´s Antwort stimme ich zu. Nur hat er den ersten Satz des Threadstellers wohl überlesen:
" übe nach langer Zeit einmal wieder Posaune"
Nein, habe ich sicher nicht - siehe mein letzter Absatz. ;)

Wie gesagt komme ich als nicht gerade regelmäßig in hohen Höhen spielender Amateur-Bassposaunist auch schon zum C2, auch das F2 kommt, aber eben nicht sauber - und das alles mit einem riesigen Bassposaunenmundstück (Lätzsch C2+2). Ich übe so ca. 2-3x pro Woche je ca. 2 Stunden + 1-2 Proben, selten mehr und die Höhen spielen nur in den Technikübungen und weniger in den Stücken eine Rolle. Ein Amateur-Posaunist, der klar in der Tenor- und Altlage zuhause ist, wird bei einem ähnlichen Spielniveau wie ich es habe mit dem entsprechenden Mundstück sicherlich auch ein C3 "irgendwie" hinbekommen (pressen, pressen, pressen....). Ich bezweifele allerdings stark, ob das je so schön sauber und klar gelingen wird. Ab einer bestimmten Höhe hilft ja auch das viele Üben nicht mehr, daher ist das heikle Thema Ansatzumstellung selbst bei Vollprofis manchmal die einzige Lösung.

Längere Spielpausen sind meiner Meinung nach ziemlich unerheblich. Hat man sich einmal in einer spielintensiven Zeit gewisse Grundlagen geschaffen, kommt man relativ schnell wieder auf ein ähnliches Niveau zurück. Meine längste Spielpause war 1 ganzes Jahr. Innerhalb von 2 Wochen intensivem Übens war ich wieder "der alte" Da ich die musikalische Vergangenheit von "musicmacher" nicht kenne, er aber nach kurzer Übungszeit über das schlechte Erreichen des c3 klagt (="Jammern auf hohem Niveau"? :)), ging ich trotz Übungspause von einem ein recht hohen Spielniveau aus.

Viele Grüße
Marco
 
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C3 ist sicher toll,wenn man's kann, aber ehrlich gesagt...wozu? Trompeten klingen dort kraftvoller und sicherer, Posaunen müssen sich abmühen,damit das vorzeigbar klingt.

Ich bin Lehrer für Posaune, c2 geht sicher und vorzeigbar, f2 geht grade noch so, c3 ist meiner Meinung nach kaum machbar und wenig wünschenswert. Aber es mag Spieler und Situationen geben, die das brauchen.

Harald
c3, na ja, brauchbar ist es eher nicht, aber mann kann schon mal ein bischen Eindruck schinden miteinem c3 oder f3, so wie früher Bill Watrous bei Woody Herman...mich hat´s beeindruckt und ich wollte es auch unbeding!!! Geschadet hat es dem Ansatz nicht! :)
 

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