Eine Menge Anfängerfragen zum Thema Drums aufnehmen und mischen

  • Ersteller MyNameHere
  • Erstellt am
M
MyNameHere
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.02.25
Registriert
07.01.20
Beiträge
251
Kekse
20
Hallo Recording & Mixing Experten,

ich nehme hier meine E-Drums per MIDI in Ardour mit dem Drumgizmo Plugin auf. Verwendet werden die TchackPoum Samples, da diese kein Bleeding verwenden. Grund dafür ist, dass ich mich anschließend mit EQing und Effekten wie Compressor, etc. auseinander setzten möchte.

Jetzt stehe ich aber noch ganz am Anfang und habe folgende Fragen bezüglich der initialen Aufnahme:

In DrumGizmo werden mir die Pegel für jedes einzelne Instrument (Snare, Toms, Overheads, etc.) angezeigt, sowie ein Pegel für die Summe aller Instrumente der Drums.

Wärend die Pegel der einzelnen Instrumente im grünen Bereich sind, ist der Pegel für den DrumGizmo Bus satt im roten Bereich. Soweit ich das verstehe, liegt es daran, dass der Bus Pegel, die Summe aller Pegel ist. Soll ich jetzt die Pegel der einzelnen Instrumente soweit runter regeln, dass der Bus Pegel passt, oder soll ich diesen ignorieren und mich an die Einzelpegel halten?
Dazu muss ich noch sagen, dass ich den DrumGizmo Bus im Moment gar nicht an den Master sende, sondern für die einzelnen Instrumente eigene Busse (Z.B.: Snare Bus für Snare Top und Snare Bottom) verwende um darauf mit den Effekten zu arbeiten.

Dann frage ich mich noch, wie die Pegel der einzelnen Instrumente zueinander stehen sollten. Alle am besten etwa gleich laut? Oder einige lauter und leiser?

Und welchen Pegel sollte ich hier anstreben? -3 dB, -6 dB?

Wie hoch sollte dann der fertig eingestellte Pegel (des Busses, oder doch der einzelnen Instrumente?) sein, da für den Masterpegel anschließend noch Gitarre, Bass und evtl. Gesang dazu kommt?

Ich hoffe, ihr könnt mir mit diesen Basics weiterhelfen und freue mich auch über bereits weiter gehende Tipps, die ihr mir an dieser Stelle geben könnt!
 
die Summe aller Pegel ist. Soll ich jetzt die Pegel der einzelnen Instrumente soweit runter regeln
Ja, einzeln runterregeln. Das Problem ist, dass irgendwann nach oben hin Schluss ist und dann das Summensignal in die Begrenzung geht. Klingt dann klirrend oder verzerrt, je nachdem (also ganz ohne weitere Effekte).

Und welchen Pegel sollte ich hier anstreben? -3 dB, -6 dB?
Weniger (also große negative Werte) ist mehr. Früher in der Analogtechnik waren zu kleine Signale problematisch, da "da unten" irgendwann das Rauschen unangenehm hörbar wurde. Bei Digitalsignalen ist das heute weitestgehend egal (es sei denn, die Samples rauschen ... musst Du ausprobieren).

Das bedeutet: War die Aufnahme zu leise, kannst Du relativ ungestraft das Mischergebnis weiter verstärken.
 
Wenn Du für die einzelnen Instrumente separate Busse und Kanäle nutzt, musst du dich erstmal nicht um den Summenbus sorgen.
Die Lautstärkeverhältnisse untereinander sind ja Geschmackssache. Und der Gesamtsound der Drums ist nur erste Orientierung, so lange die anderen Instrumente nicht da sind. Es hängt auch sehr vom Genre ab.
Z.B. wird bei Rock und Pop insbesondere auf die Verhältnisse zwischen Bass und Kick geachtet. Nicht nur auf Lautstärken, sondern auch auf Bearbeitung mit EQ, damit sie ihren eigenen Frequenzbereich bekommen. Dann die Snare dazu, die bei vielen Genres das Element ist, das sich durchsetzen soll.
Wenn das stimmig ist, nimmst du den Lead Gesang dazu. Danach dann alle weitern Instrumente.
Aber das ist sicher nur eine der möglichen Vorgehensweisen, die mir am Anfang aber immer hilft, wenn ich etwas zu Mischen habe.
Du findest aber sicher auch vieles auf YT dazu
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Nimm auch einen Frequenzanalyser in deiner DAW (was Nutz du?) als visuelle Komtrolle zu Hilfe
 
Danke schon mal euch beiden.

@MS-SPO Die einzelnen Spuren sind tatsächlich meistens weit im negativen Bereich. Wenn ich nur HiHat, Snare und Kick spiele, kommt halt in diesem Fall noch Overhead Cymbals, Overhead Ride und Overhead Raum dazu und in Summe wird es dann zu viel. Ich müsste also tatsächlich die einzelnen Spuren noch weiter auf etwa -20 dB absenken. Kann das sein?

@Nikkin DAW ist Ardour. DrumGizmo verwende ich, da das Soundmodul des Drummoduls defekt ist und ich nur das MIDI Out Signal verwenden kann. Genre ist tatsächlich Rock/Pop. Also danke für den Tipp. Das mit dem EQing kommt dann als nächstes.

Wenn Du für die einzelnen Instrumente separate Busse und Kanäle nutzt, musst du dich erstmal nicht um den Summenbus sorgen.

OK. Allerdings scheint der Pegel des DrumGizmo Summenbusses gleich dem Pegel des Ardour Masterbusses. Und sollte ich später doch den Summenbus verwenden wollen, würde es dann reichen diesen entsprechend runter zu Pegeln? Oder ist da dann schon irgendeine Verzerrung mit drin?
 
Hi :hat:

Was meine Vorredner gesagt haben, unterschreib ich auch.

Was bestimmt in diesem Thema noch von irgend jemandem kommen wird, ist die Aussage, dass die DAW intern mit höheren bit-Tiefen arbeitet, und daher die Summe übersteuert werden kann.
Dazu ein zähneknirrschendes Jaaain:D

Die DAW kommt damit klar. Das ist korrekt. Wenn der Song aber in eine Audiodatei gerendert wird, werden alle Peaks oberhalb 0dBFS gnadenlos abgeschitten, und der Track somit zerstört. Das merkt man erst hinterher. Wenn das der Fall ist, kann man einfach den Masterregler etwas runterziehen vor dem Rendern. Dann sollte beim Rendern eigentlich nichts passieren. Sicher? Nochmal ein Jaain:D Die DAW/Mixer sollte damit klarkommen, die Plugins die vielleicht im Masterkanal sind, mögen es aber nicht, übersteuert zu werden. Auch die haben ein Eingangspegel der nicht überschritten werden sollte. Hinterher runterregeln bringt in der Regel nichts, da das Signal bereits Schaden genommen hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
noch weiter auf etwa -20 dB absenken. Kann das sein?
Ja.

Bei einer Analogaufnahme geht der Mikrofonabstand entscheidend ein, ebenso die Schlagstärke des Drummers. Bei Modellen werden diese Effekte entsprechend nachgebildet.

Vom Signal her sind das alles Stoßimpulse mit enormen Erstamplituden. Wenn Du Dich am Höreindruck orientierst, findest Du auch die richtigen Pegel.
 
@MyNameHere :
ich kenne zwar Ardour nicht, aber vielleicht funktioniert das ja auch ähnlich wie Logic Pro mit dem ich hauptsächlich arbeite.
- Lade Dir ein kostenloses VUMeter Plugin runter und insertiere das im Master.
Die Drumspuren regelst Du in der Prefader (!) Einstellung auf -18dB. Dann jede Drumspur einzeln mal auf den Master schicken und den VUMeter beobachten. Zeigt der „0“ an (also genau zwischen schwarz/rot, bist Du erstmal schon in einem angenehmen Bereich. Dann die Effektspuren (Busse) mit einbeziehen und schauen, wo es zu arg wird. Dort dann die Inputs der Effekte ebenfalls runterfahren, bis ….siehe oben ;)
HTH
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wow! Vielen Dank für all diese Tipps! Da freut man sich als Anfänger, dass man einen tollen Pegel bekommt und stellt dann fest, dass es viel zu viel ist.

Vermutlich habe ich im Netz und auf Youtube ja nach den falschen Stichworten gesucht, aber über diese basic Basics der Pegel bei der Aufnahme selber bin ich nicht gestolpert. Zum Glück kam mir da dran selber etwas komisch vor.

Könnt ihr da einen Pegel empfehlen, den man als Startwert für die Drum anvisieren sollte, wenn dann noch Bass und Gitarre dazu kommt? Vielleicht auch gleich für Bass und Gitarre selber? Auch, wenn mir bewußt ist, dass das nur eine grobe Vorgabe sein kann.

<Nachtrag>
Die Drumspuren regelst Du in der Prefader (!) Einstellung auf -18dB.
Gerade erst deinen Kommentar gesehen. Danke für den Tipp mit dem Startwert für die Drums!
</Nachtrag>


Mir ist ja klar, dass ich nicht mit ein paar Fragen hier von jetzt auf gleich der Mischerprofi werde. Aber wenn ihr sonst noch Anregungen habt, die man bei der Aufnahme beachten sollte, immer her damit. Mit den darauf folgenden Fragen zum Thema EQ, etc. belästige ich euch dann anschließend ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das mit den Pegeln macht jeder anders. Mein erster Stichpunkt sind etwa -12 dB Peaks für Kick und Snare und den Rest dann nach Gusto. Das haut dann meistens ganz gut hin. Irgendwo hatte ich das mal aufgeschnappt.

Das ist dann schon nach EQ, Kompressor, Sättigung, evtl. Clipper.

Wie aber schon gesagt wurde ist zu leise selten ein Problem im digitalen Zeitalter. Richtige Lautheit ist dann nochmal ein anderes Thema. Also dass der Song laut klingt ohne dass die Peaks alle im roten Bereich sind. Das bekommt man mit EQ und Kompressor aber dann ganz gut in den Griff.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben