Eine Kerbe im Messingsattel (e-Gitarre) zu tief - was tun?

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Bei dem Messingsattel einer meiner Gitarren ist die Kerbe der e1 Saite einen Hauch zu tief. Bei Knochensatteln kenne ich es, dass man Bachpulver und dünnflüssigen Sekundenkleber nehmen kann, um die Kerbe aufzufüllen, das ist dann knochenhart.
Was macht man aber bei Messing? (oder Bronze, bin mir nicht sicher - wie erkenne ich, was es ist?).

Metall feilen und mit Sekundenkleber in die Kerbe?

Danke für Rat
Robert
 
Ich hatte den Fall zwar noch nicht, aber ich denke ich würde die Kerbe entweder mit Messinglot auffüllen oder sie zuschweißen und anschließend neu kerben.

Die erste Methode könnte ein älterer Klempner durchführen. Die zweite eher eine Gießerei oder Kunstgießerei. Vielleicht hast Du ja so etwas in Deiner Nähe.

*
 
Kommt auf die Gitarre an.

Neue Messingsättel gibt's ab 6,50 €.

Wenn's ein seltenes Exemplar ist hilft auffüllen mit Hartlot/Messinglot. Sollten viele Heizungsbauer/Sanitärbetriebe, Kühlerbauer oder auch oft Metallbauer und "alte" Kfz-Werkstätten, Goldschmiede können.

Wenn ein Gitarrenbauer in der Nähe ist, würde ich mich an den wenden.
 
Eine dünne Beilage (Bierdose?) unter den Sattel legen, und dann die anderen Schlitze tiefer feilen.
 
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Ja, das geht natürlich auch.
 
Ich würde auch den kompletten Sattel höher legen und dann nachkerben.
 
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Beim Höherlegen würde ich aber (dickes) Papier und Sekundenkleber nehmen.
 
Hi, statt Backpulver Messingspäne und Sekundenkleber nehmen - Messingspäne erhälst du, wenn du oben am Sattel etwas abfeilst.
 
Hartlot oder neu...
Alles andere ließe meinen inneren Monk tobend und schreiend zurück.
 
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Bitte die Kirche im Dorf lassen!
Messing hartlöten, da sollte man dann schon sehr genau wissen welche Kupfer-Zink-Legierung das ist.
Ein paar Grad zu heiß und dann macht es hurz PFFFFFt und mit einer gelb-weißen Rauchwolke, die zudem noch gesundheitsschädlich ist beim Einatmen, löst sich der Sattel in Wohlgefallen auf.
Außerdem kann der Sattel beim Abkühlen krumm werden und muss in jedem Fall rundherum nachgearbeitet und wieder poliert werden.
Etwas weniger Nacharbeit und für den Zweck absolut ausreichend stabil wäre Weichlöten. Das kann man mit einem Haushaltsgasbrenner oder einer Heißluftpistole und dem gleichen Lot machen, was man auch für die Kabel verwendet.

Ich kann von Berufswegen beides, aber würde auch eher zu einem vorgekerbten neuen Sattel greifen sofern er in den Maßen verfügbar ist. Wenn nicht würde ich weichlöten, sofern der Sattel lose oder leicht lösbar ist.
Für die schnelle Reparatur im eingebauten Zustand ist definitiv die schon vorgeschlagene Variante mit Sekundenkleber und "irgendeinem" Andickungspulver am Besten.
Bitte auf keinen Fall oben am Sattel rumfeilen um Messingspäne zu bekommen. Das sieht nachher scheiße aus.
 
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Bitte die Kirche im Dorf lassen!

Genau.

Für den, der Löten kann - ein Klacks.

Hartlöten kann man Vollmaterial, Dünnblech und selbst filigranen Goldimitatschmuck aus Messing. Das Werkstück bestimmt die Werkzeuggröße und -auswahl. Die Legierung ist zweitrangig.
Ich habe auf der Gesellenprüfung gelötet, auf der Meisterprüfung, hin und wieder im Studium, und seit 40 Jahren auch immer wieder mal.

Davon abgesehen: Ich würde mir für 6,50 einen Rohling kaufen und zurechtmachen. Wer's aber eben nicht selber kann, muss halt eine andere Lösung suchen.
 
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Danke allen. Ich werde das einfachste probieren und dann weiter sehen. Neuer Sattel geht immer :)
 
Die Kerbe mit Weichlot auffüllen kann man machen, ist aber eine Sauarbeit das Lot aus der Sattelfeile zu popeln.
Was ich mal neben der Acrylat und Spänevariante gemacht habe, ist den Sattel mit Weichlot von unten zu erhöhen und anschließend ein wenig zurechtfeilen. Nachteil: man hat 6mal die Chance den Sattel wieder zu tief zu feilen...
Bitte auf keinen Fall oben am Sattel rumfeilen um Messingspäne zu bekommen. Das sieht nachher scheiße aus.
Mit einer feinen Feile ist das kein Problem - idR ist da auch genug Material vorhanden, um genug Späne zu erhalten.
 
Zur Not könnte ich auch ein anderes Stück Messing zum Spänefeilen verwenden... ich müsste noch etwas da haben.
 
Wenn der Sattel gewechselt werden soll, muss es denn unbedingt Messing sein?
Messingsättel waren in den 70/80er Jahren schwer in Mode, haben aber eigentlich keine wirklichen Vorteile gegenüber denen aus Knochen.
Und bei Gitarren mit Vibratosystem ist Messing eher suboptimal.
 
Der Schraubensattel ist mir aus irgendeinem (vielleicht unberechtigten Grund) unsympathisch, und ich habe auch noch keinen in 45mm Breite mit 8mm Spacing gefunden. Wenn ich ihn wechseln muss, wird es eh Knochen sein, ich brauche kein Messing, es war einfach in der Gitarre so montiert.

Danke allen, die mit Ratschlägen dabei waren, wie gesagt, ich werde mit dem Einfachsten beginnen und dann weitersehen.
 
Ich wäre auch beim Unterlegen und Nachfeilen der dann zu wenig tiefen anderen Nuten.
Zum Unterlegen verwende ich mittlerweile gerne Alu-Klebeband. Eine Schicht ist da ca. 0,1mm dick. Davon klebe ich ein, zwei, drei Schichten direkt auf die Sattel-Unterseite und schneide die Folie bündig mit einer scharfen Schere um den Sattel herum ab. Das ist bei geringen Dicken nahzu unsichtbar und schrittweise möglich, sowie reversibel. Ab 5 Schichten sieht man dann von der Seite eine silberne Unterlagsschicht, die aber schnell durch die Oxidation des Aluminiums ihren Glanz verliert und unauffällig grau wird.
Warum ist es wichtig, dass das reversibel ist?
Sobald sich die Bünde einspielen und irgendwann von mir abgerichtet und per Bundfeile neu gecrowned werden, kann ich ein, zwei, drei Schichten der Unterlage wieder entfernen und habe das wieder sauber einstellbar nachgesetzt.
 
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