olliB.
Gesperrter Benutzer
Schon am letzten Sonntag, ein Tag nach dem Festival, war allen Beteiligten klar: nächstes Jahr auf jeden Fall nochmal!
Als (Mit-)Veranstalter gibt´s aber natürlich auch Dinge, die etwas schwerer im Magen liegen und erst noch verdaut werden mussten. Deshalb brauchte ich ein paar Tage, um die Eindrücke zu sortieren. Hier als Stichpunkte:
Die GS Horn
Es hat sich gezeigt, dass die Räume der Schule optimal für eine solche Veranstaltung geeignet sind. Vor allem der Konzertsaal, in dem über Tag auch die Firmen-Präsentationen stattfanden, hatte eine tolle, kommunikative Atmosphäre und trug sehr zum Bild einer sich treffenden Cajon-Community (sowohl unter den Firmen als auch im Kontakt mit den Busuchern) bei. Am Abend wechselte die Stimmung dann zu einer gemeinschaftlichen Festlichkeit, die Publikum und Musiker sehr inniglich miteinander verband (viele hatten sich ja bereits über Tag an den Ständen kennenlernen können).
Besonderen Dank an Arend Schmidt-Landmeier, der über Tag mit seinen engagierten Schülern und mit enormem Einsatz für die reibungslosen Abläufe sorgte.
Die Firmen
Bereits am Freitag kamen die ersten an. Als ich (als dog´s percussion) eintraf, hatte Markus Westenberger (Sela) bereits ca. 40 Kisten (oder waren´s doch nur 35? - Was ein Wahnsinn!) ausgepackt. Auch Patric Oliver Hetzinger (POPercussion) hatte so viele dabei, dass er am Ende einige hinter´m Stand "versteckt" hat. Wood´n´Box, die Horner Schülerfirma hatte sich einen Stand im Forumsbereich direkt vor dem Konzertsaal gebaut. Arend Schmidt Landmeier (ASL), (Mit-Veranstalter und Cajon-Tüftler), hatte eine Auswahl seiner zum Teil konglomeratösen Erfindungen in direkter Nachbarschaft zum Selbstbauer-Forum aufgebaut, das von Martin Kosog (unserem auch hier bekannten Tischlermeister aus Möhrendorf) initiiert und betreut wurde. Meinl (Mario Schmitt) und Pepote (Peter Hoffend als deutscher Vertrieb drumport) bauten ihre Kisten auf den stufenförmigen Erhöhungen Richtung Saal-Rückwand so auf, dass es sehr big-band-mäßig wirkte. Valter Kinbom (Valter Percussion) hatte per DHL eine Palette aus Stockholm anliefern lassen, er selber traf allerdings erst später am Abend ein.
Am Samstag kamen dann all die anderen. Aus Halle die beiden Partner-Labels Cajon Direkt und Klanginitiative, betreut von Markus Meyer und Joachim Kaminski, aus Köln Stefan Emmerich von trE.S. lados in Begleitung seines Cajon-Shop-Partners Christian Krebs (deshalb kamen wir nun doch noch in den Genuß von einigen PRK- und DG-Modellen), die ich beide gerne auch als eigenständige Mitwirkende beim Festival begrüßt hätte.
Irgendwann traf dann auch Christoph Frantzen von Klangspiel mit einem enorm vielfältigen Sortiment an sehr tonalen Cajones ein. Den größten Karton-Haufen gab´s natürlich bei Schlagwerk, wobei Martin Röttger erst gut ´ne Stunde vor Veranstaltungsbeginn auftauchte und es tatsächlich schaffte, einen sehr standesgemäßen Aufbau zu präsentieren.
Die Kisten
Da ich als Firma natürlich nicht ganz neutral bin, möchte ich zu den unterschiedlichen Klang-Qualitäten hier nichts sagen. Für mich, der noch nie ein solch gewaltiges Sortiment zum Antesten zur Verfügung hatte, ergaben sich viele, inspirierende, aber teilweise auch überraschende und erstaunliche Wahrnehmungen. Spannend waren vor allem die Feedbacks von den vielen professionellen Musikern, die sich quasi von einer Kiste zur nächsten durch das Angebot "durcharbeiteten". Schön war, dass es überhaupt keine endorsement-spezifischen Zwänge gab.
Das Publikum
Insgesamt war der Andrang genau so groß, dass man sich sehr angeregt und ausführlich über alles austauschen konnte. An den Ständen waren permanent kleine Gruppen in angeregter und tätiger Diskussion. Jorge Palomo gab am Sela-Stand sowas wie einen Endlos-Workshop und war permanent umlagert.
Toll war, dass wirklich viele hochkarätige (insbesondere natürlich Hamburger) Perkussionisten unterwegs waren, die auch den Herstellern Anregungen geben konnten. Aufgefallen sind mir überdies viele Jugendliche und Kinder, die schon enorm interessiert und engagiert zwischen den Kisten hin- und herprobierten.
Während der Workshop-Phasen war´s dann stets ein wenig leerer und es ergaben sich Möglichkeiten für gegenseitige Besuche der Hersteller.
Die Musiker
Die ersten Feedbacks zeigen: für alle beteiligten Musiker war es ein echtes Highlight, unter derart lockeren Bedingungen miteinander sein zu können. Wie schon gesagt, gab´s bei den Endorsern so gut wie keine Berührungsängste gegenüber den Produkten anderer Hersteller. - Hierfür natürlich in erster Linie Dank an die Firmen. - Überall sah man sie in kleinen Gruppen beieinander stehen, irgendwas diskutierend, ausprobierend oder lediglich abhängend.
Für das Konzert wurde eine Stunde vorher ein Treffen anberaumt, dessen Ergebnis eine Mischung aus einzelnen vorbereiteten solistischen Darbietungen und jeder Menge von unterschiedlichen Konstellationen war. Wer (so wie ich ) auf ein cajonales Massen-Geschrabbel vorbereitet war, wurde komplett "enttäuscht". Es wurde richtig Musik gemacht (wenn Ihr versteht, was ich meine). Das lag vielleicht vor allem daran, dass es sich bei den Musikern nicht um ausschließliche Cajonisten handelte bzw. niemand irgendwelche Produkte in den Vordergrund gestellt hat. Toll war, dass es in keinster Weise zu irgendwelchen Allüren kam, die angeblich bei sog. Allstar-Konstellationen immer auftreten. - Ich kann deshalb sagen: ich habe das Cajon als Musikinstrument neu für mich entdeckt. Vielen Dank an alle Beteiligten und auch an den tollen Bassisten, Richie Müller, den irgendwer mitgebracht hatte und auch an Fredrik Kinbom (Valters Bruder) mit seiner akustischen Slide-Gitarre für einige sehr poetische Momente.
Backstage
Eine tolle Sache war der halb-öffentliche Backstage-Bereich, in dem sich vor dem Konzert, gemeinsam "aufgewärmt", in der Konzertpause weiter gespielt und hinterher noch lange Session gemacht wurde.
Die Party
Hinterher wurde es in den Räumen im Rhiemsweg dann eher besinnlich. Und ganz spät, als Fredrik, Valter, (der Dauertrommler) Jorge Palomo und Stefan Korth (vom Hamburger Trommelbauer-Shop) loslegten, nochmals sehr stimmungsvoll.
Abschließend
Leider ist wenige Tage vor dem Festival Oliver Mann von ********** (hier im Board als ollicajon unterwegs) wegen einer Lungenentzündung ausgefallen. Er sollte im Grunde sowas wie ein Medienzentrum sein und wollte die Vorgänge leicht zeitversetzt ins Internet bringen. Das ließ sich in der Kürze der Zeit nicht mehr anderweitig auf die Beine stellen.
Ein Gutes hatte das aber: als Christian von Richthofen, einer der beteiligten Musiker und Wood´n´Box-Endorser davon hörte, organisierte (und finanzierte) er spontan zwei Kameraleute, die das Tagesgeschehen und das Konzert aufgenommen haben. Arend Schmidt-Landmeier hat inzwischen auch schon das nötige Geld für den Schnitt auftreiben können, sodass es demnächst eine tolle DVD geben wird.
Ein weiterer Dank an Christian, da er uns auch den erstklassigen Tontechniker des berühmten Hamburger Theaters "Schmidts Tivoli" "spendierte".
Soviel erstmal. Über Kommentare und Beobachtungen von Leuten, die dabei waren, würde ich mich sehr freuen.
Grüße
olliB.
Als (Mit-)Veranstalter gibt´s aber natürlich auch Dinge, die etwas schwerer im Magen liegen und erst noch verdaut werden mussten. Deshalb brauchte ich ein paar Tage, um die Eindrücke zu sortieren. Hier als Stichpunkte:
Die GS Horn
Es hat sich gezeigt, dass die Räume der Schule optimal für eine solche Veranstaltung geeignet sind. Vor allem der Konzertsaal, in dem über Tag auch die Firmen-Präsentationen stattfanden, hatte eine tolle, kommunikative Atmosphäre und trug sehr zum Bild einer sich treffenden Cajon-Community (sowohl unter den Firmen als auch im Kontakt mit den Busuchern) bei. Am Abend wechselte die Stimmung dann zu einer gemeinschaftlichen Festlichkeit, die Publikum und Musiker sehr inniglich miteinander verband (viele hatten sich ja bereits über Tag an den Ständen kennenlernen können).
Besonderen Dank an Arend Schmidt-Landmeier, der über Tag mit seinen engagierten Schülern und mit enormem Einsatz für die reibungslosen Abläufe sorgte.
Die Firmen
Bereits am Freitag kamen die ersten an. Als ich (als dog´s percussion) eintraf, hatte Markus Westenberger (Sela) bereits ca. 40 Kisten (oder waren´s doch nur 35? - Was ein Wahnsinn!) ausgepackt. Auch Patric Oliver Hetzinger (POPercussion) hatte so viele dabei, dass er am Ende einige hinter´m Stand "versteckt" hat. Wood´n´Box, die Horner Schülerfirma hatte sich einen Stand im Forumsbereich direkt vor dem Konzertsaal gebaut. Arend Schmidt Landmeier (ASL), (Mit-Veranstalter und Cajon-Tüftler), hatte eine Auswahl seiner zum Teil konglomeratösen Erfindungen in direkter Nachbarschaft zum Selbstbauer-Forum aufgebaut, das von Martin Kosog (unserem auch hier bekannten Tischlermeister aus Möhrendorf) initiiert und betreut wurde. Meinl (Mario Schmitt) und Pepote (Peter Hoffend als deutscher Vertrieb drumport) bauten ihre Kisten auf den stufenförmigen Erhöhungen Richtung Saal-Rückwand so auf, dass es sehr big-band-mäßig wirkte. Valter Kinbom (Valter Percussion) hatte per DHL eine Palette aus Stockholm anliefern lassen, er selber traf allerdings erst später am Abend ein.
Am Samstag kamen dann all die anderen. Aus Halle die beiden Partner-Labels Cajon Direkt und Klanginitiative, betreut von Markus Meyer und Joachim Kaminski, aus Köln Stefan Emmerich von trE.S. lados in Begleitung seines Cajon-Shop-Partners Christian Krebs (deshalb kamen wir nun doch noch in den Genuß von einigen PRK- und DG-Modellen), die ich beide gerne auch als eigenständige Mitwirkende beim Festival begrüßt hätte.
Irgendwann traf dann auch Christoph Frantzen von Klangspiel mit einem enorm vielfältigen Sortiment an sehr tonalen Cajones ein. Den größten Karton-Haufen gab´s natürlich bei Schlagwerk, wobei Martin Röttger erst gut ´ne Stunde vor Veranstaltungsbeginn auftauchte und es tatsächlich schaffte, einen sehr standesgemäßen Aufbau zu präsentieren.
Die Kisten
Da ich als Firma natürlich nicht ganz neutral bin, möchte ich zu den unterschiedlichen Klang-Qualitäten hier nichts sagen. Für mich, der noch nie ein solch gewaltiges Sortiment zum Antesten zur Verfügung hatte, ergaben sich viele, inspirierende, aber teilweise auch überraschende und erstaunliche Wahrnehmungen. Spannend waren vor allem die Feedbacks von den vielen professionellen Musikern, die sich quasi von einer Kiste zur nächsten durch das Angebot "durcharbeiteten". Schön war, dass es überhaupt keine endorsement-spezifischen Zwänge gab.
Das Publikum
Insgesamt war der Andrang genau so groß, dass man sich sehr angeregt und ausführlich über alles austauschen konnte. An den Ständen waren permanent kleine Gruppen in angeregter und tätiger Diskussion. Jorge Palomo gab am Sela-Stand sowas wie einen Endlos-Workshop und war permanent umlagert.
Toll war, dass wirklich viele hochkarätige (insbesondere natürlich Hamburger) Perkussionisten unterwegs waren, die auch den Herstellern Anregungen geben konnten. Aufgefallen sind mir überdies viele Jugendliche und Kinder, die schon enorm interessiert und engagiert zwischen den Kisten hin- und herprobierten.
Während der Workshop-Phasen war´s dann stets ein wenig leerer und es ergaben sich Möglichkeiten für gegenseitige Besuche der Hersteller.
Die Musiker
Die ersten Feedbacks zeigen: für alle beteiligten Musiker war es ein echtes Highlight, unter derart lockeren Bedingungen miteinander sein zu können. Wie schon gesagt, gab´s bei den Endorsern so gut wie keine Berührungsängste gegenüber den Produkten anderer Hersteller. - Hierfür natürlich in erster Linie Dank an die Firmen. - Überall sah man sie in kleinen Gruppen beieinander stehen, irgendwas diskutierend, ausprobierend oder lediglich abhängend.
Für das Konzert wurde eine Stunde vorher ein Treffen anberaumt, dessen Ergebnis eine Mischung aus einzelnen vorbereiteten solistischen Darbietungen und jeder Menge von unterschiedlichen Konstellationen war. Wer (so wie ich ) auf ein cajonales Massen-Geschrabbel vorbereitet war, wurde komplett "enttäuscht". Es wurde richtig Musik gemacht (wenn Ihr versteht, was ich meine). Das lag vielleicht vor allem daran, dass es sich bei den Musikern nicht um ausschließliche Cajonisten handelte bzw. niemand irgendwelche Produkte in den Vordergrund gestellt hat. Toll war, dass es in keinster Weise zu irgendwelchen Allüren kam, die angeblich bei sog. Allstar-Konstellationen immer auftreten. - Ich kann deshalb sagen: ich habe das Cajon als Musikinstrument neu für mich entdeckt. Vielen Dank an alle Beteiligten und auch an den tollen Bassisten, Richie Müller, den irgendwer mitgebracht hatte und auch an Fredrik Kinbom (Valters Bruder) mit seiner akustischen Slide-Gitarre für einige sehr poetische Momente.
Backstage
Eine tolle Sache war der halb-öffentliche Backstage-Bereich, in dem sich vor dem Konzert, gemeinsam "aufgewärmt", in der Konzertpause weiter gespielt und hinterher noch lange Session gemacht wurde.
Die Party
Hinterher wurde es in den Räumen im Rhiemsweg dann eher besinnlich. Und ganz spät, als Fredrik, Valter, (der Dauertrommler) Jorge Palomo und Stefan Korth (vom Hamburger Trommelbauer-Shop) loslegten, nochmals sehr stimmungsvoll.
Abschließend
Leider ist wenige Tage vor dem Festival Oliver Mann von ********** (hier im Board als ollicajon unterwegs) wegen einer Lungenentzündung ausgefallen. Er sollte im Grunde sowas wie ein Medienzentrum sein und wollte die Vorgänge leicht zeitversetzt ins Internet bringen. Das ließ sich in der Kürze der Zeit nicht mehr anderweitig auf die Beine stellen.
Ein Gutes hatte das aber: als Christian von Richthofen, einer der beteiligten Musiker und Wood´n´Box-Endorser davon hörte, organisierte (und finanzierte) er spontan zwei Kameraleute, die das Tagesgeschehen und das Konzert aufgenommen haben. Arend Schmidt-Landmeier hat inzwischen auch schon das nötige Geld für den Schnitt auftreiben können, sodass es demnächst eine tolle DVD geben wird.
Ein weiterer Dank an Christian, da er uns auch den erstklassigen Tontechniker des berühmten Hamburger Theaters "Schmidts Tivoli" "spendierte".
Soviel erstmal. Über Kommentare und Beobachtungen von Leuten, die dabei waren, würde ich mich sehr freuen.
Grüße
olliB.
- Eigenschaft