Ein Stück mit mehreren Tonarten komponieren (Modulieren)

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Hi, habe heute ein Stück nachgespielt in dem 2 Tonarten vorkommen (kommt ja öfters vor). D-Moll fürs Riffing , Strophe und erste Bridge, der Pre-Chorus und Chorus ist dann in E-Dur. Zu meiner Frage: Ist es üblich nahe liegende Töne (also D und E einen Ganztonschritt)in einem Song zu Kombineren (um A und B interessanter klingen zu lassen), also von D Moll nach E- Dur oder ist da künstlerische Freiheit gegeben? In einem Artikel übers Modellieren steht man könnte in jede beliebige Tonart wechseln, durch einen verminderten Akkord der in 4 verschiedene Tonarten leitet. In meinen Beispiel wechseln die einfach was ziemlich fett klingt. Bin etwas verwirrt wann man jetzt modellierungsakkorde einbauen muss oder einfach wechseln kann und vor allem in welchem Rahmen (naheliegender Ton? Quinttonart?). Tonartverwandte Akkorde zum modelliernen zu verwenden klingt für mich immer nach Schlager :D. Ich brauche Tipps fürs Song writing. Meine bevorzugte Richtung: Metalcore



Edit: Ich hab zumindest im Titel mal den richtigen Ausdruckeingefügt - Modulieren
C&B
 
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Erlaubt ist was gefällt. Und gerade im Metalcore sind doch dissonante Töne angesagt.
 
Ja klar nur ich meinte jetzt einen wirklichen Wechsel der Tonart.
KK ist nur schwierig, dar es bis auf die Standard Kadenzen die (kaum) ein Metaller braucht, kein Musiktheoretische Zusammenfassung gibt. der Wechsel in eine Kreuztonart soll ja einen düsteren Charakter ausmachen nur wie gehe ich vor wenn ich z.b. meinen Chorus in C- Dur habe. Heißt es da je mehr Kreuze desto böser? Irgend eine Tonart muss doch auf keinen Fall passen (theoretisch Verboten) und das muss doch musiktheoretisch begründbar sein? Deswegen dachte ich anhand dieses Beispiels ist es üblicher eine Tonart zu verwenden die nahe am Ton der Tonika des anderen Parts liegt.
 
[schlaumeiermodus an]

Modulieren

[schlaumeiermodus aus]
 
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Hey Yoda,

In meinen Beispiel wechseln die einfach was ziemlich fett klingt. Bin etwas verwirrt wann man jetzt modellierungsakkorde einbauen muss

Wie meinst du das, sie wechseln einfach? Der Vollverminderte seine Funktion oder die Tonart? Wenn die Tonart unvermittelt wechelt, bei dir von D-Dur nach E-Dur, würde ich mal eine Ganzton-Rückung vermuten, die zwar nicht so häufig, wie die Halbton-Rückung vorkommt, aber tatsächlich kommen beide Formen dieser Rückung auch in Schlagern vor. ;)

Beim Rücken brauchst du keine Modulationsakkorde. Sonst wäre es eine Modulation. Das sind verschiedene Dinge. Du rückst, wenn du die Tonart unvermittelt wechselst. Bei der Modulation deutest du häufig die Funktionen in einer Tonart um, und schaffst so eine Art brücke zu der Zieltonart (Pivot-Akkorde). Wenn du modulierst, steht, um die Tonart zu festigen und als neue festzulegen, eine Kadenz an.

vor allem in welchem Rahmen (naheliegender Ton? Quinttonart?).

Wie schon gesagt, kommen Rückungen häufig um einen Halbton oder Ganzton vor. Die Tonarten welche im Quintenzirkel nahe bei der Tonart stehen, sind leichter über Modulation zu erreichen. Haupt- und Nebenstufen-Tonarten oder auch die Varianttonart deiner Ausgangstonart (von C-Dur nach C-Moll oder andersherum).
Aber bei Dur-Tonarten bietet sich häufig vor allem die parallele Molltonart und die Tonart der Dominanten an. In Moll die parallele Dur-Tonart.

Tonartverwandte Akkorde zum modelliernen zu verwenden klingt für mich immer nach Schlager

Oder nach Klassik oder nach Pop und so weiter. Vergiss nicht: Wir benutzen alle nur diese 12 Töne in der Musik, da gibt es zwischen der Harmonik der einen Gattung, Schnittstellen mit anderen Genres.
 
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Das wirft Licht ins Dunkle :D. Gibt es da Literatur mit Praktischen Übungen und Tipps für Gitarristen? Viele Bücher beziehen sich doch mehr auf Klavier was ziemlich mühsam ist. Das nachspielen vieler Metal Core Songs ist schon Hilfreich, allerdings beim selber Song schreiben komm ich immer an den Punkt ``ja dann mach ich das jetzt so wie in dem oder dem Song´´ was echt nervt ich möchte die Technik und das Stilmittel selber beherrschen und nicht nachmachen. Ich habe zwar 1 Song mit 2 verschiedenen Tonarten (Von Dur auf Moll Parallele jetzt mal ausgeschlossen) aber wirklich sicher bin ich in der Materie nicht. Wie gesagt die Theoretischen Basics sind für mich kalter kaffee.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Tamia. Rückungen mag ich echt nicht so :D. Du meintest, dass man nahestehende Tonarten im Quintenzirkel besser durch Modulation erreicht wie ist es bei ``ferneren`` muss ich dann dann um von CDur nach A-Dur zu modellieren erst über G und D reingehen oder ist das Egal? spielt das echt keine Rolle?.
 
@ Hans das hier . Ich deute das Riffing und Strophen als D-Moll und den Chorus dann E-Dur wobei es auch B- Dur sein könnte (würde von den Kadenzen-Funktionen aus Musiktheoretischer Sicht mehr Sinn machen, allerdings hören sich Arpegios aus E-Dur iwie passender an.
 
Du meintest, dass man nahestehende Tonarten im Quintenzirkel besser durch Modulation erreicht wie ist es bei ``ferneren`` muss ich dann dann um von CDur nach A-Dur zu modellieren erst über G und D reingehen oder ist das Egal?

Du kannst beispielsweise A-Dur durch die bVII-Stufe in C-Dur erreichen. Die ist in sofern Pivot-Akkord, weil sie zu C-Dur aus dem gleichnamigen Mixolydisch als MI-Akkord (bVII) und in A-Dur als phrygischer Austausch-Akkord (bII) abgeleitet werden kann.
So hat diese Stufe zwei Rollen in unterschiedlichen Tonarten und bietet einen schnellen und effektiven Weg, um von der einen Tonart zur anderen zu kommen.
 
ääähhh.... Ja... Gitarre Umgestimmt :D. Bin unbewusst von der Grundstimmung der Gitarre ausgegangen
 
Grund: überflüssige Vollzitate entfernt
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Mal alles auf Anfang.

Es liegt hier weder eine Rückung noch eine Modulation vor. Yoda hat schlicht und einfach die Chords nicht richtig rausgehört. Es folgt mitnichten E-Dur Refrain auf Strophe Dm.

Ich bleibe mal bei der Griffweise auf der Gitarre:

Teil 1: Jede Menge Takte Dm.

Teil 2 wechselt nach Gm: Gm - Eb - Bb - F - Gm - Eb usw.


Fazit ist: Das Stück steht in Gm und besteht im Kern aus Stufenakkorden von Gm. (Yoda, Deine Aufgabe: bitte mit dem Akkordstufen beschäftigen!)

Teil 1 reitet auf der Dm, der Molldominante von Gm herum. Damit wird phrygisch in den Gesangs- und Gitarrenmelodien etabliert. (Modal). Die einzelnen Töne stammen aus Gm/Bb-Dur.

Teil 2 wechselt auf die eigentliche Tonika/Tonart: Gm! Es folgen entsprechende Stufenakkorde, die in jedem Volkslied, Schlager, Popsong, Rocksong oder whatever seit Eweigkeiten vorkommen. Gesangsmelodie bleibt beim Tonvorrat Gm/Bb-Dur.

Und jetzt wechseln wir das Ganze mal in eine Tonart, die auf der Gitarre für jeden spiel- und hörbar machen lässt, was da passiert. Bitte mal klampfen:

Em - Em - Em - Em - Am - F - C - G ... Em - Em - Em ......

Das Ergebnis höert jeder: Eine in allen möglichen Stilarten tausendmal gehörte gängige Akkordfolge von Stufenakkorden aus einer feststehenden Tonart. Dass es dabei nach Metal klingt, liegt also nicht primär an der Harmonik, sondern an der Verpackung: Dem Beat, dem aggressiven Sound, den schroffen Riffings, dem Growling im Gesang usw. Und an der Tatsache, dass mit dem langen Herumreiten auf Em (III. Akkordstufe von C-Dur) im Ohr zunächst phrygisch etabliert wird.

Man kann es nicht oft genug sagen: Es gibt keine sagenumwobenen Akkorde und -Folgen, aus denen eine Stilart entsteht. Das Gewand und der Umgang damit entscheiden, ob Akkorde/Töne nach Folk, Schlager, Metal, Jazz oder sonstwas klingen.
 
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Auch wenn stimmt was Hans geschrieben hat will ich nochmal was zu Modulationen, Rückungen und Musiktheorie allgemein loswerden.

Das sind alles nur Werkzeuge!

Man kann eine Modulation nutzen um von einer Tonart in die nächste zu führen. Muss man aber nicht. Man kann auch einfach direkt in eine Tonart wechseln wenn man das will. Dann ist es eben unvorbereitet und das hat eine andere Wirkung als wenn ich den Zuhörer an die Hand nehme und durch eine Kadenz in die neue Tonart führe.

Die Kunst fast unmerklich zu Modulieren haben vor allem klassische Komponisten betrieben. Manchmal wundert man sich warum man plötzlich in einer anderen Tonart gelandet ist ohne das so richtig zu merken. In modernem Jazz gibt es Stücke die lassen sich erst gar nicht auf eine Tonart ein man hört immer mal ein tonales Zentrum, aber es verschwimmt einfach in's nächste. Manchmal gibt es auch einfach harte Schnitte und "brachiale" Tonartwechsel, selbst in klassichen Werken.

Es gibt keine Regeln wie man es machen muss. Es gibt nur Wege und Mittel wie man bestimmte Ziele und Effekte erreicht.

Typisches Beispiel ist auch der klassische vierstimmige Satz. Viele lesen da ein bisschen 'rum und kommen dann zu dem Schluss man könne mehrstimmige Sätze nur so schreiben. Ist aber nicht so. Die Regeln sind vor allem für sangliche Sätze gedacht in denen die einzelnen Stimmen gut heraus zu hören sind. Schon ein Riff aus Powerchords bricht diese Satzregeln vorsätzlich indem die Quintparallele zum Stilmittel erhoben wird. Nichts ist verboten. Jedes Werkzeug hat seinen Nutzen. Wenn ich den aber nicht brauche, dann brauch ich auch das Werkzeug nicht.

Trotzdem ist es wichtig die Werkzeuge zu kennen, denn nur dann kann man sie nutzen wenn man sie dann doch mal bewusst einsetzen möchte.
 
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Mal alles auf Anfang.
Hey Danke für deine Antwort. ja das mit dem Raushören und den Stufenakkorde von Moll habe ich oft vernachlässigt, hoffe das kann man schnell nach holen. bei Dur läuft es komischer weise. So langsam kommt Klarheit in die Sache rein.
 
Grund: überflüssige und doppelte Vollzitate entfernt
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