ein paar Fragen zum Blues

[benprofane]

dann trau ich mich mal hier ins Licht der Öffentlichkeit, nachdem mir im Unterricht nicht so richtig weitergeholfen wurde. Nach zwei Jahren Akkordeon-Wiedereinstieg habe ich in den letzten Tagen zum ersten mal versucht ein Liedchen mit Hilfe des Blues-Schemas zu schreiben.

Zuerst habe ich anhand der Akkordfolge und ein paar Textfragmenten (ich fotografiere gerne mal plattgefahrene Tiere) versucht eine Melodielinie für den Gesang zu finden. (der ist leider noch so erbärmlich, dass ich mich um die Hörprobe drücken muss)
Ich fand den Klang dann aber noch zu fad und habe versucht mit ein paar Farbtönen unter der Melodielinie, die Sache spannender zu machen.

Jetzt würde ich mich über etwas Feedback freuen - ist das totaler Quatsch oder gibt es eine andere Herangehensweise? sollte ich eventuell mit der rechten Hand ganz was anderes spielen ?
Mit links spiele ich eigentlich nur Grundton + septakkord und Septakkord alleine im Wechsel.

ein paar Noten in der Melodie muss man dann noch je nach Text anpassen, das merkt man dann schon beim Probieren. Ich habe aber keine Ahnung wie man das Notensatztechnisch löst. Habe Musescore verwendet.

freue mich auf Feedback, gerne auch böse

fröhlichen Gruß
Ben



Anhang anzeigen zweidimensionale Tiere + Farbtöne.pdf

 

[Klangbutter]

Hallo Ben.

Ich habe zuerst überlegt, ob für diese schwarze Geschichte ein Blues die richtige Form ist. Aber mir fällt auch gerade nix anderes ein. Der Blues wäre das passende aus Sicht der toten Tiere. Von Deiner Warte aus müßte es etwas sadistisches und Freudiges haben. Der Blues ist ja eher leidend.


Was meinst Du mit Farbtöne? Die Farben im PDF? Solche Töne ergeben sich meist sowieso aus der Begleitung. Wenn Du nicht nur sture Viertel spielst sondern ein paar Ghost Notes in der Begleitung hast, fallen die auch genug auf.

Die Herangehensweise kann ich nach Deiner Beschreibung nicht genug beurteilen. Hast Du alles zuerst aufgeschrieben und dann geübt? Das würde ich so nicht machen. Übe am besten nur die Begleitung, so dass sie ganz von allein funktioniert und schreib lediglich den Text auf - ganz ohne Noten. Notiere nicht die Melodie sondern improvisiere singend, so merkst Du recht schnell, was geht und wie der Sprachrhythmus sein muß. (Hast Du ja auch geschrieben)

Oft ist es auch spannend, lange Zeit nichts zu singen - nach dem Motto ... kommt da noch was? - und dann 10000 Noten auf einmal raus zu plautzen. Sowas fällt einem einfach nicht ein, wenn man das aufschreibt. An sich ist alles gut und schön.

Am dringendsten würde ich den Schluss verändern. Da fehlt einfach noch Text. Die oben genannten Pausen sind eher dazu da, Spannung aufzubauen ... kommt da noch was? ... Aber bei Dir kommt dann wirklich nichts mehr und man ist entweder irritiert oder gar enttäuscht. Nach "Ich fotografier sie" könnte ruhig noch ein Text-Gag ... sonst ist das so leer!

Ich mag hier auch nicht öffentlich singen, schicke Dir aber mal ein Beispiel.

 

[Monteverdi]

Was mir spontan auffällt: mit dem Metrum stimmt was nicht. Am Anfang höre ich ganz klar 3 Achtel Auftakt, dann müsste der Taktstrich kommen.

Monte

 

[Klangbutter]

Dachte ich auch erst, geht aber so und ist sogar spannender.

 

[benprofane]

Wie cool ist das denn Uwe, vielen Dank für das Klangbeispiel, genau so hatte ich mir das vorgestellt.
Zu meiner Herangehensweise:
ich habe einfach viel mit der F Bluesskala rumgeübt in den letzten Tagen, deshalb ist es dann auch f geworden ;-)
dann habe ich einen Text geschrieben, der vom Versmaß in das Bluesschema passt und habe versucht eine Melodielinie zu finden, die zu den Akkorden passt und meinem Gesangsrhythmus nahe kommt.

mit Farbtönen meinte ich die tieferen Töne unter der Gesangslinie ;-) die farbigen Noten sind nur für mich Hilfestellungen, dass da der Sprachrhythmus anders ist.

Werde weiter üben und bald mal ein Coaching bei Dir buchen...mir fehlt leider einfach die Erfahrung eben diese Ghostnotes in die Begleitung einzubinden, entweder spiele ich die Akkorde oder ich muss mir mit try and error was überlegen, das mir gefällt. Und genau das ist meine Schwierigkeit, deshalb habe ich einfach mal probiert ein paar "schräge Töne" einzufügen

Zur Pointe - der Plan war eigentlich (wenn es denn mal zu einer Aufführung kommt, im Hintergrund eine Slideshow laufen zu lassen)
ich versuch mal ein paar Exemplare anzuhängen und hoffe, das ist Euch nicht zu morbide


dreidimensionalen Gruß und vielen vielen Dank
Ben

 

[Monteverdi]

Dachte ich auch erst, geht aber so und ist sogar spannender.

Hm, okay, mit ein bisschen Gewalt geht das irgendwie ... hast Recht.

 

[Klangbutter]

Und bist du nicht billig, so brauch ich Gehalt!

 

[SyIvia]

Hallo Klangbutter,
ich moecht es auch gern anhoeren, aber sehe keinen Link?

Gruss,
Sylvia