Ein iPad als Effektgerät

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Tapirus
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Hallo liebes Board,

die SuFu half nichts, daher nun die Frage an euch: Könnte man denn nicht, wenn man wollte, die üblichen Gitarreneffekte in Form von "Bodentretern" durch einen Computer, ideal in Form eine Tablets/Smartphones ersetzen? Ich meine dabei nicht die komplette Amp Simulation, die dann über Kopfhörer oder PA rausgeht, sondern nur den Ersatz von z.B. einer Zerre oder einem Delay. Aufbau also E-Gitarre -> Interface (o.ä.) -> iPad -> Röhrenamp. Bin leider technisch nicht sonderlich versiert und hätte nun den Verdacht, dass das Signal im Bodentreter nicht/nur bedingt digitalisiert wird (zumindest bei einem Delay müsste das aber ja zumindest teilweise der Fall sein) im Interface aber vollständig? Ich fand dann schließlich das iRig Stomp I/O. Dieses scheint aber nicht für den Anschluss am Amp? Mag mir jemand erzählen, was ich da übersehe?

Merci und Grüße!

le Tapir
 
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Hallo,

also, ich habe da vor 2-3 Jahren mit einem befreundeten Bassisten mit der gleichen Idee rumgespielt und war erstmal positiv überrascht. Das hat tatsächlich funktioniert! Zu der Zeit mit Iphone 4 oder 5 (!) und diesem Gerät:



Mit der App AMPLITUDE sind wir dabei nicht so warm geworden. Mit JAM UP PRO von Positiv Grid besser klargekommen. Da war uns alles "vertrauter" (aus Musikersicht).

Der Sound war - für meine hobbymäßige Nutzung (!) - besser als gedacht und für mich völlig ausreichend. Die Rechenleistung war regelbar; wenn der Stromverbrauch in der App auf hoch gesetzt wurde, war die Latenz erträglich (aber immer noch hörbar, wenn man zusammen spielte!).

Die Handhabung war bei diesem Gerät wie bei einem normalen Bodentreter. Gitarre - StompBox (daran Iphone) - Amp.

In der App im Iphone hatte man dann praktisch ein Multieffektpedal (plus Amp-Sim, Jam-Modus zur Musik auf dem Handy, 8-(16?)-Spur ...). Haben das trotzdem irgendwann nicht mehr genutzt, da uns analog (... soweit das geht und bezahlbar ist ...) und "echte" Knöpfe und Regler haptisch besser gefiehlen. Auch war der Austausch der Musik unter uns schwieriger als gedacht. Die Schnittstellen sind heute aber sicher besser, zuverlässiger und vielfältiger. Sicher über Soundcloud kein Problem.

Habe einen Bekannten, der mit ähnlichem Equipment in einer Band spielt.

Zu Deinen konkreten Fragen:

1. Der Anschluss zum Amp ist bei Deinem Gerät doch vorhanden ("Output"):



2. Was meinst Du mit:

und hätte nun den Verdacht, dass das Signal im Bodentreter nicht/nur bedingt digitalisiert wird (zumindest bei einem Delay müsste das aber ja zumindest teilweise der Fall sein) im Interface aber vollständig?

Signal der Gitarre geht analog in das IRIG rein, wird dort digitalisiert und digital von Dir über Handy/Pad bearbeitet, dann geht es am Output des IRIG wieder analog raus zum AMP oder in einen anderen Bodentreter. Meinst Du das?
 

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Signal der Gitarre geht analog in das IRIG rein, wird dort digitalisiert und digital von Dir über Handy/Pad bearbeitet, dann geht es am Output des IRIG wieder analog raus zum AMP oder in einen anderen Bodentreter. Meinst Du das?

Das meine ich, in Kombi mit der Frage, ob das bei den klassischen Effekten anders ist. Bleibt das Signal dort analog? Wenn nein, warum dann weniger Soundverlust als bei einer Variante via Pad?

Und du hast Recht, das irig stomp Teil hat einen Output, den man grundsätzlich auch in einen AMP einspeisen kann. Das scheint nur niemand zu machen, und ich Frage mich, wieso :D Bei YouTube gibt's genau einen Menschen, der das macht, die Quali des Videos ist aber so grottig, dass sich daraus überhaupt nichts herleiten lässt.
 
Zu den Effekten:

Als noch nicht digital mit 1en und 0en gerechnet wurde, gabe es auch schon Effekte. :D

Früher waren alle Effekte "analog", da es noch keine "digital" gab :cool:. Als es dann möglich wurde, diese Effekte digital nachzubilden, war da natürlich günstiger, rauschärmer ... Viele Musiker mögen aber gerade den analogen, warmen Klang, darum gibt es analoge UND digitale Effekte.

Mit einem digitalen Echo kannst Du z. B. beliebig oft verlustfrei Wiederholungen erzeugen (U2 The Edge, glaube ich). Manche Musiker wollen aber gerade, dass die Wiederholungen dumpfer werden (z. B. Rockabilly). Ist Geschmackssache und hängt davon ab, was man machen möchte ...

Beispiel: Roland Echo RE-201. Da war - wie im Kassettenrecorder - ein Band drin, auf das der Ton aufgenommen wurde und zeitverzögert wiedergegeben wurde, - eine Echo halt. Dieses Gerät war 100 % analog - es gab noch keine Chips etc. Heute kann man mit dem RE-20 Space Echo eine digitale Simulation dieses Gerätes kaufen. Und sogar digital das Bandleiern nachbilden ... :D Das gilt auch für viele Verzerrer etc.

Zum Deiner "Soundverlustfrage": (hoffe, das ist technisch überhaupt so richtig ...)
Digitale Geräte brauchen einen A/D-Wandler im Eingang und am Ausgang wieder einen D/A-Wandler (A = Analog; D= Digital). Dieses Wandler werden unterschiedliche Qualitäten haben, was Soundverluste erklären kann.

Aber: Auch analoge Geräte können Soundverluste verursachen - mein Wah Wah z. B..

Und: SoundVERLUSTE kann man auch als gewollte SoundVERÄNDERUNGEN deuten ... (damit meine ich natürlich nicht, dass die Höhen kpl. weg sind und alles rauscht ... ).

Warum die im Video nicht in den AMP gehen? Keine Ahnung! Lassen sie das Signal evtl. digital und gehen damit in einen PC?

Tipp: Mach aus dem Thema keine Prinzipfrage, sondern probiere aus und kaufe, was Dir am besten gefällt ...
 
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Ich spiele in einer meiner Funbands über ein ipad Air 2, das funktioniert mit einem iRig HD 2 sehr gut. Das iRig HD 2 kann vor dem Amp oder direkt ins Pult spielen, dito mit Bias Fx...
 
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Und du hast Recht, das irig stomp Teil hat einen Output, den man grundsätzlich auch in einen AMP einspeisen kann. Das scheint nur niemand zu machen, und ich Frage mich, wieso :D Bei YouTube gibt's genau einen Menschen, der das macht, die Quali des Videos ist aber so grottig, dass sich daraus überhaupt nichts herleiten lässt.
der Grund ist simpel: Amp Simulationen wie in Bias oder JamUp sind so gut, dass man die samt Boxen-Emulation auf dem Tablet gleich mit erledigt und direkt in's Pult/PA geht, also den Amp einspart (sofern er nicht für Monitorzwecke oä gebraucht wird).
Ein möglicher Soundverlust durch Wandlung ist selbst bei mittelpreisigem Equipment zu vernachlässigen.
Das iRig rangiert (technisch) eher am unteren Rand des Angebots und funktioniert anscheinend trotzdem sehr gut (suehe Kommentare oben).

Man kann ein iPad sehr gut in ein virtuelles Pedalboard umfunktionieren - mit Apps wie Audiobus oder AUM (Kymatica) lassen sich sehr flexible Setups einrichten.
Speziell die Effekte von Holderness (Bundle) brauchen sich klanglich nicht vor etablierten Pedalen zu verstecken.
 
Wobei das iRig HD2 mit 32Bit/96kHz Wandlung durchaus was anderes ist als das analoge iRig, was den Wandler des iPad verwendet.
 
Wobei das iRig HD2 mit 32Bit/96kHz Wandlung durchaus was anderes ist als das analoge iRig, was den Wandler des iPad verwendet.
Welches wäre demzufolge besser? Und rennt man mit dem iPad in ein Latenzproblem?


Die Variante Ampsimulation via PA kenne ich, klingt gut, keine Frage. Allerdings gibt die Proberaum PA das nicht her - und ich mag den "Dreck" des Röhrenverstärkers sehr gern, würde ihn also ungern verlieren.
 
Wobei das iRig HD2 mit 32Bit/96kHz Wandlung durchaus was anderes ist als das analoge iRig, was den Wandler des iPad verwendet.
das stimmt fast (24bit), aber solche Zahlen sagen wenig über die tatsächliche Qualität.
(mein ehemaliger 30€ DVD Player hatte einen 24bit 192khz Wandler... auch der interne Codec moderner iPads/iPhones wandelt übrigens mit 24bit)
Für den angepeilten Zweck dürfte es vor dem Amp aber gut funktionieren, im Effektweg wäre ich skeptisch.
Wah Emulationen klingen imh ears nicht sehr überzeugend unter IOS, auch Spring Reverb ist eher bescheiden aufgestellt (das ist immer schwer zu emulieren)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Welches wäre demzufolge besser? Und rennt man mit dem iPad in ein Latenzproblem?
Latenzprobleme bekommst du vermutlich mit dem analogen iRig (für die headset Buchse).
In neueren IOS Versionen hat Apple am Kopfhörerausgang mächtig 'gewuselt'.
Das analoge ist aber auch mechanisch ein neuralischer Punkt, die headset-Buchse ist eines der häufigsten Ausfallteile.
 
Stimmt mit den 24bit, steht das Falsche bei Thomann.
Was vielleicht noch eine Rolle spielt, ist der Anwendungszweck:
Soll das Ganze oft bei Gigs verwendet werden oder eher zu Hause? Ich habe das schon live mit einem BT-Fußschalter verwendet, aber für meine Hauptband benutze ich ein normales Pedalboard...
 
Das sieht live-tauglich aus, Latenz sollte auch gut sein, und dafür ist es auch noch recht günstig... :)
 
Das sieht doch alles tatsächlich sehr gut aus :) Das omec Teleport, testweise mein Android Smartphone... Später dann ein iPad. Dazu ein Bluetooth Footswitch? Oder gäbe es so etwas auch kabelgebunden? Empfehlungen? :) Und... Die verdammt nochmal beste delay app der Welt? :D Ich bräuchte was, wo man das Tempo fest einstellen und speichern kann. Ideal also nicht via Drehregler. Und wenn es dann noch punktierte Noten spielte...
 
Das sieht live-tauglich aus, Latenz sollte auch gut sein, und dafür ist es auch noch recht günstig... :)

Über Latenzen kann man immer so wunderbar diskutieren. Meiner Meinung nach sollten die Latenzen unter IOS nicht wesentlich durch den Treiber beeinflusst werden. Ist ja immer der gleiche.

Ich hab vorhin mehr Lust zu Experimentieren als zu Arbeiten gehabt und mal wieder Latenzen mit meinem USB-Oszilloskop gemessen. Hier die Ergebnisse mit meinem IPad Mini 2. Ich habe jedes Setup mehrfach gemessen:

1. Mit einem Steinberg UR242 (Für Input und Output) und JamUp ohne Effekte im Ultra Low Latency Mode : 10.8ms

Bildchen: https://www.musiker-board.de/media/jamup-pure.37404/full

Das entspricht von der Schallgeschwindigkeit 3 bis 4 Meter Entfernung von der Schallquelle bzw. 1.5 Schwingungsperioden bei der Wellenlänge der G-Saite. Quasi nicht wahrnehmbar.

2. Die Anzahl der Effekte beeinflusst die Latenz nicht großartig (1-3ms). Aber mit einem Reverb und einem Delay in der Kette muss man die steigende Flanke im Output raten.

3. Bias AMP 2 für IOS benötigt 15ms mit Low Latency

4. Deaktiviert man Low Latency gehen beide Apps auf Werte über 30ms. Dies ist laut Literaturmeinung die Wahrnehmungsschwelle für Verzögerungen (Ich gebe das mal verkürzt wieder)

5. JamUp mit einem günstigen USB Kabel (Rocksmith) benötigt 15ms.
 
Ich habe noch ein altes digitales Interface, das ich mit 30pin-Adapter an mein Air2 anschließe: Damit ist die Latenz mit Bias Fx so hoch, dass man es nicht verwenden kann; man hört immer deutlich erst den Anschlag und dann den Ton aus den Boxen. Mit dem iRig HD2 ist das überhaupt kein Thema, mit dem alten ging es afair mit dem iPod touch und Jamup ganz gut...
 

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