Ein großer Verlust für die Musikwelt - Dirigent Israel Yinon verstorben

... ich bin fassungslos und schockiert!...

Für ihn ist es wohl ein Abgang nach seiner Facon gewesen. Denn sein Leben bestand aus Musik, Musik und Musik und es gab für ihn nichts schöneres und innigeres. Und so lebte er und dieses Gefühl konnte man spüren, wenn man sich mit ihm unterhielt. Er konnte einen teilhaben lassen an seinem Gefühl für die Musik - er hat einen einfach mitgenommen auf seinem Weg in die Musik, wie ich es nur von wenigen kenne und das habe ich an ihm sehr geschätzt.

Die Unterhaltungen mit ihm habe ich immer sehr genossen, denn er konnte einem die Musik so erzählen, dass man das Gefühl hatte die Musik durch seine Augen zu sehen und durch seine Ohren zu hören und es war stets eine Bereicherung. Die Gespräche, die ich mit ihm geführt hatte haben mir einen anderen Blick auf die Musik gegeben.


Er wird mir fehlen - als unser User Meisterklasse454 und vor allem als Mensch Israel Yinon.

maxito
 
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Mitten bei der Musik zu sterben, oh Mann. Viel zu jung:( RIP Israel Yinon:(
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Ich frug mich die letzten Tage, warum er mir noch nicht zurückgeschrieben hat. Gerade lese ich das auch für mich Unfassbare. Er hatte mir noch geschrieben, daß er in Luzern ist und ein Konzert spielen wird. Eine Freundin informierte ich, die dort wohnt, damit sie dem Konzert beiwohnen kann. Mir selbst war es nicht vergönnt, ihn live dirigierend zu erleben.

Ich habe Israel als einen mir sehr ähnlichen Menschen kennengelernt: Immer auf der Suche nach dem Perfekten, dem Besonderen. So war es auch bei der Akkordeonsuche. Wir suchten gemeinsam nach meinem und seinem Klangideal. Und hatte er heute eines, das er über alles lobte, so gefiel ihm schon bald ein anderes besser. Doch je mehr er an Erfahrung gewonnen hatte, um so klarer wurde sein Bild vom Ideal. Zuletzt steckte ich ihn auch noch mit dem Harmoniumvirus an. Im Februar wollte ich ihn in Berlin besuchen, damit wir über Harmoniums philosophieren können.

Auch waren wir uns einig, daß die Instrumente uns sagen, was wir auf ihnen zu spielen haben. Zuletzt verband uns auch noch, daß wir am gleichen Tag Geburtstag hatten.

Lieber Israel,

Dir war es nicht vergönnt, den Schlußapplaus zu erleben. Eine große Lücke hinterlässt Du in den Herzen vieler Menschen, ganz besonders aber auch in meinem. Du gehörtest zu den Besten und warst zugleich so natürlich und liebenswert. Jeder Deiner Besuche war für mich ein schönes und spannendes Erlebnis.

In Gedanken werde ich immer bei Dir sein und ich werde oft an Deine Ratschläge denken.

Ich hoffe, wir sehen uns dereinst wieder. Mach es bis dahin gut.

Dein Andreas
 
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Ich war total geschockt und sprachlos-


Vor zweieinhalb Jahren wollte er ein Instrument von mir kaufen,
brachte auch gleich seines mit und blieb drei Stunden.

Israel hatte heimlich als Kind auf dem Akkordeon seiner
Schwester geübt - als er mit 15 Jahren aufhörte,
hatte er fast Profiniveau erreicht.
Ohne Instrument gelang es ihm ,
über den Umweg als Chorleiter , zu studieren,
eine steile Karriere als Dirigent folgte.

Sein größter Triumph war wohl letztes Jahr:
"Standing Ovations" des sehr kritischen und abgeklärten
Moskauer Publikums zu seiner grandiosen Brahms Inszenierung.

Irgendwann kam der Wunsch zu dem Instrument zurückzukehren,
das ihn als Kind so beseelt hatte. Aber der Scandalliklang seiner Kindertage
genügte seinen Ansprüchen nicht mehr. Die Reise war lang , Optimismus
Begeisterung und Verzweiflung wechselten genauso, wie die vielen
Akkordeons die er in Folge oder zeitgleich besessen hat.
Es schien fast aussichtslos , seinen Anspruch an Perfektion mit einem
Akkordeon in Einklang zu bringen - jede Neuerung , jede Neuanschaffung
jede spieltechnische Nuance hat mit mir und anderen geteilt.
Am Ende schien er etwas zur Ruhe gekommen zu sein,
seine Bugari erfüllte ihn erstmals fast kompromisslos .
Teilweise hat er dann bis zu acht Stunden täglich geübt
und sich enorm verbessert.


Ein kleiner Trost:
das Akkordeon, welches er bei unserem ersten Treffen mitbrachte, spiele jetzt ich.
Als Israel uns vor knapp zwei Wochen zum letzten Mal besuchte,
musste er es natürlich wieder spielen und fast reuemütig anerkennen,
daß dieses das beste reine Akkordeon wäre, das er je gespielt habe ...



Lieber Israel,

danke , daß ich Dich auf deiner Reise begleiten durfte,
Du hast mir,
nicht nur für die Musik,
Ohren und Herz geöffnet.
Stets optimistisch und warmherzig ,immer auf der Suche ,
hast Du Dir die Seele eines Kindes bewahrt.

Ade, guter Freund


Dein Ludger
 
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Hallo ins Musiker-Board,

ich hatte wahrscheinlich eines der letzten Interviews mit Israel, das in einer deutschen Hifi-Zeitschrift erscheinen sollte. Jetzt ist daraus ein Nachruf geworden, in dem ich vor allem seine Hifi-Begeisterung beschreibe. Ihr findet den Text und Fotos unter http://rassinger.com bzw. http://rassinger.com/israel-yinon-1956-2015-nachruf/

Heute nacht habe ich erfahren, dass die Beerdigung am 6. Februar um 11 Uhr in Berlin stattfinden wird.

Israel hatte übrigens Ende 2013 mein Victoria-Akkordeon gekauft, von dem er begeistert war. Ende November konnte er dann ein Harmonium aus Frankreich bekommen, das für ihn der Inbegriff der Inspiration war (Klaviatur + Register + Schweller + Expression). Ich hatte ihm einen Schreiner für Holzreparaturen und einen Webdesigner für seine neue Webseite vermittelt, denn er wollte seine Karriere endlich öffentlicher machen und anschieben. Vier Tage vor unserem Termin in Berlin starb er.

Gruß
Michael
 
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Habe ihn leider nicht persönlich gekannt, hab hier ein schönes Video mit ihm gefunden.....
 

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