ein Graubart alter Bauart

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So ihr Lieben, immer wenn es am schönsten ist…klingelt der Wecker. ;) Ich hatte in der Nacht die Kultserie „der Alte“ laufen lassen. Und als ich erwachte, liefen die Nachrichten…

Ein Graubart alter Bauart
(Gewidmet Erwin Köster)

Am Anfang war Chaos
Murmelt der Kommissar
Wahre Zukunft ist planlos
Klare Stille ist wahr

So wahr wie die Luft und
Das Mädchen, das weint
Die Hexe, der Lufthund
Waren unschuldig einst….


1.
Tief im Seegras, liegt die Möwe
Blutet aus unbeweint
Und ein Seeadler blinzelt
im den grellen Sonnenschein

Ein Kopftuch hinterm Thesen
Wird von Allah bewacht
Und ein unbehaustes Wesen
Wird zum Herrscher der Nacht

Mein Land liegt im Dunkeln
Nur im Kommissariat
Hält ein Graubart alter Bauart
Die letzte Weisheit parat


Am Anfang war Chaos
Murmelt der Kommissar
Wahre Zukunft ist planlos
Klare Stille ist wahr

So wahr wie die Luft und
Das Mädchen, das weint
Die Hexe, der Lufthund
Waren unschuldig einst….
.


2.
Ein Musiker spühlt aus
dem Herz seinen Stolz
und ein Grabredner fühlt auch
Sein Herz war aus Holz

und das Publikum trauert
einen Augenblick lang
so lang wie es dauert
bis zum nächsten Gesang

Mein Land liegt im Dunkeln
Nur im Kommissariat
Hält ein Graubart alter Bauart
Die letzte Weisheit parat


Am Anfang war Chaos
Murmelt der Kommissar
Wahre Zukunft ist planlos
Klare Stille ist wahr

So wahr wie die Luft und
Das Mädchen, das weint
Die Hexe, der Lufthund
Waren unschuldig einst….


3.
Und der Gärtner steht wieder
auf dem Fahndungsplakat
und der Herbst geht vorüber
und der Frühling der naht

Schon mitten im Winter
Schlägt das Stadbad Alarm
mein Liebstes verschwand
mit Bob Dylan im Arm
auf dem Highway sixty one…

Mein Land liegt im Dunkeln
Nur im Kommissariat
Hält ein Graubart alter Bauart
Die letzte Weisheit parat


Am Anfang war Chaos
Murmelt der Kommissar
Wahre Zukunft ist planlos
Klare Stille ist wahr

So wahr wie die Luft und
Das Mädchen, das weint
Die Hexe, der Lufthund
Waren unschuldig einst….


als das Liebste verschwand
auf dem Highway sixty one…
auf dem Highway sixty one…

:hat:
 
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Also „Der Alte“ war nie das meinige, Deine Texte hingegen schon:hat:
 
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Aaaaalso, der Text für sich genommen ist ja (einmal mehr) sehr gelungen. Ein typischer Jongleur, möchte ich wohl meinen.

Jedoch, indessen...

Mit deiner ursprünglichen Assoziation komme ich nicht hinterher. Zum einen, weil "Graubart" nun so gar nichts ist, was mir zu Kommissar Köster einfällt. Zum anderen, weil der in München ermittelnden Spürnase gleich in der ersten Strophe eine maritime Szene beigestellt wird.

Und nun weiß ich auch nicht.
 
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Aaaaalso, der Text für sich genommen ist ja (einmal mehr) sehr gelungen. Ein typischer Jongleur, möchte ich wohl meinen.
Wow, besonderen Dank für das „typisch“ !!
Jedoch, indessen...

Mit deiner ursprünglichen Assoziation komme ich nicht hinterher. Zum einen, weil "Graubart" nun so gar nichts ist, was mir zu Kommissar Köster einfällt. Zum anderen, weil der in München ermittelnden Spürnase gleich in der ersten Strophe eine maritime Szene beigestellt wird.
Auch über diese berechtigte Kritik freue ich mich sehr. Lass uns mal schauen, Der „Graubart“ war eine Reim-Assoziation auf „Bauart“. Also ein Graubart von der Bauart Menschenkenner. - Klänge auch ganz gut. Aber der Rhythmus… :unsure:

ich bekomme auch im Postfach Kommentare. Auch da rieb sich jemand an den Widerspruch zum Ort der Krimiserie. weil ich mit der toten Möwe begann. Wenn ich die Widmung wegließe, wäre ich diese Einspruch vermutlich los. Aber ich liebe an dem „Alten“ dessen wunderbaren Ruhe, So einen Partner in der heutigen Zeit….

In den beiden ersten Strophen deutet sich mir ein Kampf um Leben und Tod, um religiöse Konflikte an. Diesen Spannungen bin ich am Tag des Schreibens begegnet. in mir und um mich herum. das ich dafür unerwartete Bilder benutze, verwirrt. Aber ich bin sicher, diesem oder jedem werden meine Assoziationen vielleicht gefallen. So wie ich beispielsweise viele Assoziationen von Bob Dylan ausgesprochen liebe. Hier würden Dylan-Kenner vielleicht ebenfalls eine Anspielung erkenne…, na @x-Riff ?

Für mich sind wir erst in der Mitte meines wirklichen Anliegens. Ich will diesmal meine Intentionen deutlicher machen als gewöhnlich., aber am besten nicht als Vortrag, sondern eher als Diskussion. Interesse?
 
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Man kann sowieso nicht alles genau mit dem Wortsinn begreifen oder wiedergeben.
Zu meinen Erinnerungen an gerne erinnerte mindestens 3 Kommissare aus dem richtigen Leben paßt das für mich bildhaft und inhaltlich sehr trefflich!
Unvergesslich.
;)
 
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Man kann sowieso nicht alles genau mit dem Wortsinn begreifen oder wiedergeben.
Das kann ich nur gaaanz dick unterstreichen! Und zwar als Texter, die ja heutzutage für den Sinn eines Musikstückes maßgeblich verantwortlich gemacht werden sollen!

Aber was ist überhaupt Sinn? Der Duden liefert mir über 70 (!) Worte, die mit *sinn enden. Darunter Doppelsinn. Bereits dieses Wort begründet meinen Eigensinn, der nach Lust und Laune zwischen Froh- und Trübsinn bis hin zum Blödsinn pendelt! Nicht zu vergessen meinen Spür- und Hintersinn! Und was ist mit den Musiksinn😷 Warum fragt keiner den Komponisten nach dem Sinn seiner Musik?:cool:

Wer sich den irdischen Sinn auf der Zunge zergehen lässt, wandert nicht etwa nur zwischen Kritikern- Naaaiiin, der dient zugleich allen Göttern und Teufeln des Universums! ;)

Räusper, Räusper: Ich höre gerade wieder meine geliebte „Schicksals“-Sinfonie. Die Musikwissenschaftler machen Beethovens angeblich geltungssüchtigen Sekretär für diese „Sinn“gebung verantwortlich. Es gibt kein einziges offizielles Zitat von Beethoven zum „Schicksals-Sinn“. Aber jeder, mich eingeschlossen, hört Beethovens Schicksal an die Tür hämmern; Tatata Bumm…:bang:
 
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Zum einen, weil "Graubart" nun so gar nichts ist, was mir zu Kommissar Köster einfällt.

Nun ja, wenn man die Widmung nicht kennt, dann denkt man sich einfach Rolf Schimpf alias Leo Kress, seinen Nachfolger. Der hatte doch einen grauen Oberlippenbart.

...
 
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Nun ja, wenn man die Widmung nicht kennt, dann denkt man sich einfach Rolf Schimpf alias Leo Kress, seinen Nachfolger. Der hatte doch einen grauen Oberlippenbart.
Muss man nicht, aber kann man eben. So, wie ich ein halbes Leben darüber nachgedacht habe, was wohl Bob Dylan bewegte, seine wundervoll kryptische CD „Highway 61 Revisited“ zu schreiben!

Und somit leiste ich mir eben eine zweite versteckte Widmung. Wer will mich daran hindern? Wer hindert uns alle daran, statt eigener „sinnvoller“ Ideen, gelegentlich, ohne große Erwartungen, eine schlichte Widmung zu schreiben. Je persönlicher sie wirkt, umso persönlicher wirkt sie... :unsure:.,. ;)

Bitte nicht falsch verstehen; Ich freue mich riesig über eure Fragen oder Einwände! Ich finde sie einerseits alle völlig berechtigt!! - Aber andererseits; Warum werden hier so selten neue Texte neuer Autoren veröffentlicht? Was mich betrifft: ich habe die meiste Zeit meiner Schreiberei zu oft, zu lange, zu ergebnislos über irgendeinen weltbewegenden „Sinn“ nachgedacht.... oder kennt ihr diese Lustbremse etwa nicht?

lg
 
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ich habe die meiste Zeit meiner Schreiberei zu oft, zu lange, zu ergebnislos über einen weltbewegenden „Sinn“ nachgedacht....
Sinn und Sinnlichkeit sind nur in unserem Kopf und in unserer Kultur sehr, sehr weit auseinander ...
 
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Das mag sein!
Sinn und Sinnlichkeit sind nur in unserem Kopf und in unserer Kultur sehr, sehr weit auseinander ...
Ich weiß in diesem Zusammenhang vielleicht zu wenig über andere Kulturen. Kannst du die Unterschiede bitte etwas konkreter umschreiben?
 
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Alle von uns so genannten "traditionellen" oder "primitiven" oder "naturnahen" Völker oder Ethnien haben einen unmittelbareren Zugang zu Gefühlen, Träumen, Sinnen. Ebenfalls sind ihnen Ahnen, Mythen wesentlich näher. Dementsprechend ist für sie der Zusammenhang zwischen den in der westlichen oder abendländischen sehr stark getrennten Sphären "Geist/Vernunft/Ratio" und "Gefühl, Affekt, Emotion, Intuition" und "Seele, Geist, Vorstellung" viel unmittelbarer bzw. die Trennung eine Illusion. Zudem ist der soziale Zusammenhang sehr viel unmittelbarer: man spricht in überschaubaren Gruppen miteinander. Die uns so vertraute komplexe und durchstrukturierte Gesellschaft bzw. Nation ist für sie sehr weit weg. Das gleiche gilt für das Zusammenleben mit der Natur.

Es ist eher bezeichnend für unseren Blick auf sie, dass dieser sich in der Dualität zwischen heilloser Romantisierung (der edle Wilde) und übertriebener Abschätzung (Barbar, Kannibale etc.) bewegt. Man muss schon ein bißchen tiefer eintauchen, um unserer Neigung, sie zu Objekten unserer Projektionen und Sehnsüchte bzw. Ängste zu machen, zu widerstehen. Allerdings: wenn man dieser Neigung schon begegnet ist - und unserer Kultur kann man eigentlich kaum bewußt begegnen, ohne mit der Nase darauf zu stoßen - dann hat man auch Mittel, zumindest den unverstellten Blick zu versuchen. Nur so viel: Im Grunde gleicht unsere Sicht auf Kinder und die Kindheit sehr dem auf diese "traditionellen", "naturnahen", "primitiven" etc. Kulturen - die gleichen Ambivalenzen, die gleichen Projektionen, die gleichen Sehnsüchte und Ängste.

Wer in die eigene Kindheit eintaucht mit unverstelltem Blick wird viel wiedererkennen. Dass die übliche Sozialisation oder Erziehung im wesentlichen dafür sorgt, dass der Blick verstellt und verschwommen wird - das gilt für die Kindheit genau so wie für die Wildheit, für das Märchen, für den Traum.

x-Riff
 
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Alle von uns so genannten "traditionellen" oder "primitiven" oder "naturnahen" Völker oder Ethnien haben einen unmittelbareren Zugang zu Gefühlen, Träumen, Sinnen. Ebenfalls sind ihnen Ahnen, Mythen wesentlich näher. Dementsprechend ist für sie der Zusammenhang zwischen den in der westlichen oder abendländischen sehr stark getrennten Sphären "Geist/Vernunft/Ratio" und "Gefühl, Affekt, Emotion, Intuition" und "Seele, Geist, Vorstellung" viel unmittelbarer bzw. die Trennung eine Illusion. Zudem ist der soziale Zusammenhang sehr viel unmittelbarer: man spricht in überschaubaren Gruppen miteinander. Die uns so vertraute komplexe und durchstrukturierte Gesellschaft bzw. Nation ist für sie sehr weit weg. Das gleiche gilt für das Zusammenleben mit der Natur.

Es ist eher bezeichnend für unseren Blick auf sie, dass dieser sich in der Dualität zwischen heilloser Romantisierung (der edle Wilde) und übertriebener Abschätzung (Barbar, Kannibale etc.) bewegt. Man muss schon ein bißchen tiefer eintauchen, um unserer Neigung, sie zu Objekten unserer Projektionen und Sehnsüchte bzw. Ängste zu machen, zu widerstehen. Allerdings: wenn man dieser Neigung schon begegnet ist - und unserer Kultur kann man eigentlich kaum bewußt begegnen, ohne mit der Nase darauf zu stoßen - dann hat man auch Mittel, zumindest den unverstellten Blick zu versuchen. Nur so viel: Im Grunde gleicht unsere Sicht auf Kinder und die Kindheit sehr dem auf diese "traditionellen", "naturnahen", "primitiven" etc. Kulturen - die gleichen Ambivalenzen, die gleichen Projektionen, die gleichen Sehnsüchte und Ängste.

Wer in die eigene Kindheit eintaucht mit unverstelltem Blick wird viel wiedererkennen. Dass die übliche Sozialisation oder Erziehung im wesentlichen dafür sorgt, dass der Blick verstellt und verschwommen wird - das gilt für die Kindheit genau so wie für die Wildheit, für das Märchen, für den Traum.

x-Riff
Zunächst herzlichen Dank für deine Konkretisierung.

Leider habe ich mit diesen Kulturen keine eigenen Erfahrungen. Ich fürchte, es bedürfte eines langes Ringens, bevor ich bei meiner Prägung ein ähnlich aufgeschlossener Beobachter dieser Kulturen sein könnte. Du führst eine Kultur auf das Spielfeld, von der ich allerdings nicht weiß, wie romantisiert DEINE Sicht ist. Ich lass deine Beschreibung also einfach mal so stehen.

Verstehe ich dich richtig: Du bringst diesen Vergleich ins Gespräch, um darauf hinzuweisen, dass unsere Diskussion letztlich Logik und Emotionen trennt. Die einen Seite braucht etwas mehr Logik, die andere Seite geht der zwingenden Logik gern aus den Weg. Ich sehe darin allerdings keinen Streit, sondern höchstens etwas Irritation.

Aber Irritationen sehe ich überall. Auch oder gar häufiger in der für mich eher zugänglichen Tierwelt. Ich habe größtes Interesse an ihren Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeiten. Und habe immer größten Spaß daran, Tieren Rilke vorzulesen. Aber was auch immer sie interessiert, Lyrik gehört nicht dazu! - Das ist bei dir, nehme ich doch stark an, völlig anders! ;)

Worin unterscheiden sich denn unsere Positionen? Ich hatte gehofft, mit dir oder (leider) konträr mal die kryptischen Texte eines Bob Dylans ins Spiel zu bringen, der ja oft sehr eigenwillig oder gar kryptisch schreibt und genauso oft seinem Publikum zeigt, dass er Kompromisse nicht sonderlich schätzt. Ich denke, wir lieben beide Dylan und hoffe, auch dich fasziniert seine Kompromisslosigkeit.

Naja, falls dich das hier heute nicht reizt, dann eben ein anderes mal! ;)

Wer in die eigene Kindheit eintaucht mit unverstelltem Blick wird viel wiedererkennen. Dass die übliche Sozialisation oder Erziehung im wesentlichen dafür sorgt, dass der Blick verstellt und verschwommen wird - das gilt für die Kindheit genau so wie für die Wildheit, für das Märchen, für den Traum.
Richtig. Meine Erfahrungen mit Kindern zeigt mir, das sie viel lieber auf Trigger Reize reagieren, als auf vernünftige Argumente, Das sehe ich allerdings auch bei den Erwachsenen. Egal welches Genre der Kunst: ich glaube, die meisten Menschen mögen es, wenn die Künstler ihre Erwartungen überraschend übertreffen. Sie wollen nicht zwingend Perfektion, sondern Überraschungen, Provokateure, die für sie zur allgemeinen Unterhaltung irgendwelche Kastanien aus dem Feuer holen. Und wenn diese das behaupten, aber nicht drauf haben, werden sie ausgepfiffen, Und das macht auch Spaß! ;)

Vielleicht ein Rudiment der Urzeit…:unsure: :)
 
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Da muss es doch ein Sinn sein
der Jongleur zu dem Dieb er spricht

der Dieb sagt ich weiß es nicht

interessiert auch kein Schwein

Aber dein Text ist einfach grandios
lass in so verändere nichts bloß

Kekse sind unterwegs
 
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Da muss es doch ein Sinn sein
der Jongleur zu dem Dieb er spricht

der Dieb sagt ich weiß es nicht

interessiert auch kein Schwein

Aber dein Text ist einfach grandios
lass in so verändere nichts bloß

Kekse sind unterwegs
Danke für die Kekse! :) Ansonsten: Lese ich da eine Dylan-Assoziation? Prima! :)

Ändern oder nicht - Das ist hier nicht die Frage. Wohl auch für x-Riff nicht, der wie ich auch gern mal über das Texten an sich philosophiert. Was mich immer freut!

Den Alten hab ich ganz zufällig aus ausgekramt : Mich interessierte die Dramaturgie der Anfänge von Krimiserien. - Bei „der Alte“ gibt es mE relativ wenig Dialoge. Das erinnerte mich an die ja eh wortkarge Dichterei. Vieles In der Serie wird nur angedeutet. Der Kommissar orakelt wortkarg gern auf Basis einer vagen Empfindung. Meine Welt! - Naja, vielleicht sollte ich auch wortkarger kommentieren.;)

Aber der Wortkargheit des Dichtens verschreibe ich mich immer mehr! Ich habe die Räume in meinem Kopf umgebaut: Der Reimdichter erhält viel mehr Spielraum. Mehr Freiheiten. Der Dramaturg hat mehr zu tun. Er muss vor allem Überraschungen suchen und Banalitäten zerknüllen. Der Komponist in mir zeitgleich mit meinen Versen ohne lange Diskussionen, sofort Melodien, Rhythmen und Sounds skizzieren. Die Mitarbeiter für die Öffentlichkeitsarbeit werden kaum noch zur Studioarbeit eingeladen. ;)

Wer unverändert hart knufft, ist der Ideenjäger. Er muss durch die Lande ziehen, Schnappschüsse und Mitschnitte machen und zu all dem sofort passenden Überschriften kreieren.

Kurz gesagt: Aus dem jugendlichen Tief-Taucher ist ein altersgerechter Auf-Verdacht-Schreiber geworden. Und das geht auch.;)
 
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