Ein Gitarrist fällt weg ->Suche Ideen, um den Sound auszufüllen

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Seas Bassisten!Ich weis nicht, wie ich mein Problem beschreiben soll deswegen fang ich einfach mal an, loszuerzählen:Einer unserer beiden Gitarristen ist aus unserer fünfköpfigen melodischen Metalband ausgestiegen und nun sind wir nur noch zu viert (Gitarre, Bass, Drums, Gesang).Allerdings möchten wir auch vorerst mal kein Ersatzmitglied dazuholen und deshalb eröffnen sich für mich ganz neue Möglichkeiten mit meinem Sound.Bisher habe ich an meinem aktiven 5-saiter zusammen mit meinem KG-1001 RB sehr cleane Einstellungen gespielt, was auch bisher immer gut harmoniert hat. Aber seit wir nurnoch zu viert sind hört sich der Gesamtsound etwas "leer" an.an meinem amp fahre ich ne klassische badewanne; d.h. Bässe neutral, tief- und hochmitten zurückgenommen (9Uhr und 10Uhr) und höhen neutral. zusätzlich fahre ich den Presence- und den Countourregler etwa auf 2 Uhr.Der Gitarrist fährt mit gebossteten Mitten und ziemlich viel Gain.ich übernehme nun sehr oft die rhythmusspur alleine, da der Gitarrist fast ausschließlich melodisches in den mittleren Lagen spielt. (z.b. verse von InFlames - Fear is the weakness)Was ich bereits probiert habe sind ne Zerre (Boss ODB-3, Behringer BDI-21) und/oder Chorus (Boss CEB-3). jegliche kombination hat mich irgendwie nicht zu dem Ergebnis gebracht, dass ich mir vorstelle und deshalb suche ich nun nach Anregungen, was ich verändern oder mir zulegen könnte.Und nun frag ich die Bassisten unter euch, die sich in der selben lage befinden, wie ich:Was habt ihr für Equipment und Einstellungen?Grüße aus München

---------- Post hinzugefügt um 04:03:54 ---------- Letzter Beitrag war um 04:02:47 ----------

sry wegen doppelpost, aber irgendwas spinnt bei mir total. eigentlich habe ich absätze und leerzeichen drin. irgendwie konnte ich das nicht so schreiben, wie ich wollte :/

---------- Post hinzugefügt um 04:10:31 ---------- Letzter Beitrag war um 04:03:54 ----------

achja, ich habe jetzt einfach mal sporadisch das effekteforum gewählt, weil mein erster gedanke ein solcher war.
eigentlich passt das thema auch wunderbar in die plauderecke, da kann man wunderbar über alle möglichkeiten diskutieren.
 
Eigenschaft
 
Herzlichen Glückwunsch! Als Gitarrist muss ich leider sagen, dass in nicht wenigen Bands der Wegfall eines von 2 klanglich konkurrierenden Gitarristen letztlich ein Gewinn ist.


Aber ist die Lücke dann für den Bass dann allein nur 'ne Soundfrage ... ? Wohl kaum.

Fällt 1 von 2 Gitarristen weg, würde ich zu allererst den entstandenen Freiraum kreativ (!) besetzen (und nicht mit wissenschaftlichen Überlegungen über die EQ-Einstellung) - z.B. mehr Zwischentöne, rhythmische Verdoppelungen, Spiel auf 2 Saiten gleichzeitig, Farben reinbringen, Mitellagen stützen ---- alles, wo's halt gut passt. Erst im nächsten Schritt würde ich mir über Soundverbreiterungen veränderte EQs/FX Gedanken machen, falls überhaupt nötig.
 
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...also mit einem AKAI UniBass1 kannst Du diese Lücke sicherlich nutzen und sinnvoll füllen!:D
 
Moin,

ich sehe das genauso wie Hans_3. Versuch den frei gewordenen Raum spieltechnisch zu nutzen.
Soundmässig können Dein Gitarrist und Du euch dann ja zusätzlich noch jeder etwas breiter machen.

als Beispiel vielleicht die hier:
http://www.youtube.com/watch?v=hpaFNf_-lQo&feature=related

oder
http://www.youtube.com/watch?v=CB2XvRay27s&feature=related

Soweit ich weiss sind da Basstechnisch gesehen kaum Effekte im Spiel.
"Nur" 2 Ampeg Anlagen die getrennt angesteuert werden.
Der Bass des Herrn Sheehan hat ja genau deshalb zwei Ausgänge.

Ah ja, mir fällt gerade ein Zitat von Billy ein, irgendwann in den 90ern, auf einem Workshop in Ibbenbühren:

Frage eines Keyboarders, ob man bei Mr. Big schon mal überlegt hätte die Band mit einem Keyboarder zu ergänzen?

Antwort:

No, why should we? Paul and me are enough. :evil:

bässte Grüsse
Frank
 
Ich würde den neuen Freiraum nicht direkt zuballern, etwas mehr Transparenz ist auch nicht schlecht. Weniger ist mehr.
 
Zuviel Transparenz ist auch nix. Wenn eine Gitarre wegfällt und der Bassist stets Badewanne fuhr um den Gitarren nicht in die Quere zu kommen helfen auch Spieltechniken nix. Da bleibt ein riesiges Frequenzloch, das gestopft werden muss.

Kommt aber auf die Musik an. Wir als fünfköpfige Band hatten auch mal Konzerte zu viert, und wenn man es gewohnt ist mit zwei GItarristen zu spielen, fehlt genau der Druck, den die zweite Gitarre geliefert hat.
Abgesehen von den spieltechnischen Möglichkeiten ergeben sich da auch großartige Möglichkeiten, den Basssound deutlich vielseitiger zu gestalten.

Ich hab schon vierköpfige Bands gesehen, in denen der Bassist "als Verzerrer" ein Marshall-Halfstack zusätzlich zur Bassanlage mitlaufen ließ. Muss aber nicht gleich in die Vollen gehen...
 
Ich hab schon vierköpfige Bands gesehen, in denen der Bassist "als Verzerrer" ein Marshall-Halfstack zusätzlich zur Bassanlage mitlaufen ließ. Muss aber nicht gleich in die Vollen gehen...

daran hab ich auch schon gedacht. hab mal zuhause eben etwas rumprobiert mit meinen beiden übungscombos für gitarre und bass. das ergebnis kann sich durchaus hören lassen.

Mein Signalweg ist:

Bass -> Behringer BDI-21 (Sansamp Klon) -> Boss CEB-3 (Mono-Ausgang) -> Bassamp mit "Badewanne"

Boss CEB-3 (Stereo-Ausgang) -> Gitarrenamp, Crunchkanal, Gecuttete Bässe und Höhen, ziemlich viele Mitten und nicht wenig Gain.

Den Boss CEB-3 hab ich so eingestellt, dass er nur auf die Höhen einen Hauch Chorus draufpackt, das Fundament bleibt clean.
So hab ich einen ziemlich geilen Zerrsound mit einem bestehenden unverändertem Bassfundament, genau wie vorher.
wahrscheinlich läufts darauf hinaus, dass ich mir einen Gitarren-Halfstack kaufen werde^^
 
Nur mit einer Soundanpassung ist das nicht getan. Wie Hans_3 schon auflistet... es gibt Platz und Möglichkeiten sich dort auch spielerisch "breit" zu machen. Das heißt jetzt allerdings nicht das jede Lücke zwanghaft gestopft werden muss.

Soundtechnisch hilft es meist schon etwas anzuzerren, vll auch nur ganz subtil und vielleicht auch nur die Bässe/Tiefmitten. Das füllt auch schon gut das Frequenzspektrum...

[edit]Und Spielereien wie ein zweites Halfstack lassen sich auch durchaus mit guten, potenten Multieffekgeräten/Modellern realisieren. Klar, nicht wirklich "true", aber endliche Kilo leichter, kleiner und günstiger. Und ganz ehrlich: Live hören selbst geschulte Ohren den Unterschied kaum mehr... Fürs Studio kann man sich dann immernoch irgendwo nen Gitten-Amp leihen...
 
Nur mit einer Soundanpassung ist das nicht getan. Wie Hans_3 schon auflistet... es gibt Platz und Möglichkeiten sich dort auch spielerisch "breit" zu machen. Das heißt jetzt allerdings nicht das jede Lücke zwanghaft gestopft werden muss.

Halt die Lücke, die eine komplette Gitarrenanlage samt spieler hinterlässt. Viele bands mit nur einer Gitarre und einem Bass hören sich eben lasch und drucklos an, weil der Bassist sich stets sehr zurückhält und sich auf seine Supportfunktion zurückzieht. Das Merkt das Publikum auch.

Soundtechnisch hilft es meist schon etwas anzuzerren, vll auch nur ganz subtil und vielleicht auch nur die Bässe/Tiefmitten. Das füllt auch schon gut das Frequenzspektrum...
Hmm...nee, genau umgekehrt. Bässe clean, und dann ein Verzerrtes Signal zumischen. Ob das "leicht angezerrt" oder Volle Pulle ist kommt auch auf die Musik an. Würde da auf jeden Fall zu einem Verzerrer mit Blend-Regelung raten, und nicht etwa ein Big Muff oder sowas. Das schleppen von noch einem Stack wär mir persönlich auch zuviel.. Besagte Band hatte auch noch Boxencases und son Zeug, die schleppen noch ein paar Kilo mehr als die meisten fünfköpfigen Bands.

Ich frag mich eh woher diese Zurückhalten-Mentalität herkommt. Jetzt hat man einen Gitarristen weniger und hat als Bassist die Möglichkeit, den technischen Horizont massiv zu erweitern, und dann wieder im HIntergrund stehen, mit einem plmm-plmm-Sound? Viele Berühmte Bands und Bassisten nutzen diese Möglichkeit und das hört man auch. Tim Commerford, Justin Chancellor zum Beispiel. Geddy Lee ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein durchsetzungsfähiger Sound und hervorragendes spielerisches Können eine Band viel, viel weiter bringen können als so manche Band mit zwei Gitarristen oder ein Bassist der sich "aufs Kerngeschäft zurückzieht"

EDIT: Es gibt natürlich auch Gegenbeispiele. Pino Palladino hat jetzt nicht gerade einen brutalen Sound wenn er mit John Mayer spielt, aber der spielt eben auch für drei Gitarristen.
 
Hmm...nee, genau umgekehrt. Bässe clean, und dann ein Verzerrtes Signal zumischen.
Das hat aber oft nen seeehr synthetischen Eindruck, quasi wie ein Oktaver. Als würden 2 Instrumente erklingen... Ein reiner Blend-Regler bringt genau diesen Effekt, da halt verzerrte Bässe auf die cleanen Bässe treffen... daher würde ich da auf jeden Fall ne Frequenztrennung vornehmen...
 
... eigentlich passt das thema auch wunderbar in die plauderecke, da kann man wunderbar über alle möglichkeiten diskutieren.
und da landet es jetzt auch. es geht m.e. nicht primär darum, wie man den 2. gitarristen durch´n gerät ersetzt, sondern darum, aus der not eine tugend zu machen ;)-
(und eigentlich geht es auch nicht um den sound, sondern um das arrangement).
 
Meiner Meinung nach muß sich da nicht nur was vom Bass her tun. Auch der Gitarrist muß jetzt ein wenig anders spielen. Ich habe jetzt ein paar Jahre als Einzelgitarrist gespielt und vorher jahrelang mit zweitem Gitarristen. Das sind zwei unterschiedliche Welten. Das solltest du deinem Gitarristen mitgeben: er kann sich jetzt nicht mehr auf Melodien in mittleren Lagen beschränken. Er muß jetzt mehr Drecksarbeit machen. Ich finde es aber fast unmöglich ein mit zwei Stimmen komponiertes Repertoire auf eine Gitarre umzustellen ohne das ihr ständig etwas vermissen werdet. Mit einer Gitarre komponiere und arrangiere ich die Songs von vornherein ganz anders. Eure Ohren werden lange brauchen um sich daran zu gewöhnen und es wird vielleicht sogar Songs geben die mit einer Gitarre einfach nicht mehr zünden. Die Frage ob eine Band mit ein oder zwei Gitarren spielt ist eine grundsätzliche Systemfrage. Von einer auf zwei umsteigen geht ja noch easy aber umgekehrt ist es erheblich schwieriger.

Das einzige was ich beim Sound sofort machen würde vom Bass her wäre, die Mitten anzuheben. Ansonsten lässt sich die Lücke nur spielerisch füllen.
 
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Das hat aber oft nen seeehr synthetischen Eindruck, quasi wie ein Oktaver. Als würden 2 Instrumente erklingen... Ein reiner Blend-Regler bringt genau diesen Effekt, da halt verzerrte Bässe auf die cleanen Bässe treffen... daher würde ich da auf jeden Fall ne Frequenztrennung vornehmen...
Naja, das ist ja auch der Gag dran. Wie ein Oktaver hört sich das nicht im geringsten an.
 
So nach der letzten Probe habe ich folgende Erkenntnis gemacht:

- Distortion hilft
- Mitten anheben war auch ein guter Tip
- Spiel über 2 Saiten hilft auch zu mehr Fülle

Aber wir kommen nicht drumherum, die lieder neu arrangieren zu müssen. bei 2 songs sind wir bereits fertig und sie hören sich selbst mit nur einer Gitarre druckvoll und mächtig an.

Es ist tatsächlich nicht möglich einen Gitarristen durch Equipment zu sersetzen, aber sobald man die Lieder selbst neu anpasst kann das fast immer gut klappen
 
Man muss um zwei Sounds zu haben ja nicht gleich von jedem ein Stack mitführen - bei mir läuft parallel zur 410er (clean) eine 112er mit einem verzerrten und bassbefreiten Signal mit. Hatte noch nie bessere Zerrsounds.
 
Es ist tatsächlich nicht möglich einen Gitarristen durch Equipment zu sersetzen, aber sobald man die Lieder selbst neu anpasst kann das fast immer gut klappen

Genau das ist der Punkt. Sofern ein Song wirklich Substanz hat (starkes Riff, starke Hookline, starker Text, starke Melodie etc...) und man sich dieser Stärken bewusst ist, kann man in jeder Besetzung was draus machen - von der Akustikgitarre bis zum Orchester. Umgekehrt muss man sich auch konsequent von "schwachen" Songs verabschieden, die man daran erkennt, dass sie ausschließlich durch Soundgewitter "irgendwie funktionieren" und nicht durch sich selbst lebensfähig sind.
 
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