das verwirrende beim gesang ist, daß er erheblich vielfältiger dargeboten werden kann, als musik mit instrumenten. da gibt es sänger, die falsch singen, andere sprechen, andere rappen, dann die sängerinnen, welche töne über mehrere takte ziehen.
Das stimmt - deswegen vergleiche ich es auch mit einem Soloinstrument - und Gitarre finde ich nicht verkehrt, weil die auch extrem variantenreich ist.
Letztlich ist die Stimme aber doch eingrenzbar - Deine Stimme hat einen bestimmten Bereich, in dem sie sich wohl fühlt und der Variantenreichtum ist halt am Anfang auch beschränkt.
Es spricht natürlich nichts dagegen, viel auszuprobieren, zu üben, sich neues drauf zu schaffen.
Aber wenn Du
jetzt an einem
konkreten song sitzt, hast Du eben nur das zur Verfügung, was Dir gerade stimmlich möglich ist.
Zumindest wenn Dein Ziel ist, den song selbst mit Deiner Stimme "fertig" zu machen. Ein anderes Ziel könnte beispielsweise sein, dass Du lediglich versuchst, umzusetzen, wie es klingen könnte, wenn es ein versierter Sänger umsetzen würde. Das hätte dann eher Demo-Charakter. Das muss dann schon in die richtige Richtung gehen, kann aber vorläufig sein.
Dann gibt ja auch der song selbst eine bestimmte Art des Singens vor oder legt sie zumindest nahe. Bei dem konkreten song mit dem Race (ich vermute mal, das hat was mit Getrieben-Sein zu tun, mit der Metapher von Leben und (Pferde-) Rennen) finde ich das etwas rotzig-Punkige und das wenig kunstvoll Gesungene schon ganz passend. Der Megaphon-Effekt würde dann auch zu dieser Interpretation passen.
Dann transportiert die Stimme sehr viele Emotionen: Soll die Stimme gehetzt klingen oder eher ruhig, melodisch oder eher monoton, aggressiv oder schüchtern, selbstüberzeugt oder unsicher, werbend oder abweisend, enttäuscht oder hoffnungsvoll, feststellend oder überzeugen-wollend und so weiter und so fort. Übrigens kann unabhängig von der Grundstimmung die Emotion des Gesangs wechselnd - Strophe oder Refrain, zum Zeil innerhalb der Strophe, zum Teil innerhalb der Zeile.
Das ist der Grund, warum es schon eine Zeit dauert, ehe man über viel Ausprobieren schließlich zu einer "amtlichen" Version kommt, in der wirklich alles paßt.
Und wenn man dann am Anfang steht, dann hat man wirklich mit einer Menge Baustellen zu tun - aber wie bei jedem Instrument: mit dem Üben und Ausprobieren kommt die Erfahrung und die Sicherheit.
da weiß ich nicht, wie ich da anfagen soll, worauf man achten muß. beim instrument fällt mir das erheblich leichter.
Wie gesagt: da ist auch wirklich ne Menge zu beachten, was da beim Gesang eine Rolle spielt. Aber man kann es, ausgehend vom song, dem Text, Deiner Stimme und dem Ziel (Demo für andere Sänger oder selbst fertig singen) schon ganz gut einkreisen und sich dem nähern.
Dass es Dir beim Instrument (Klavier, Gitarre?) leichter fällt, liegt vermutlich daran, dass Du damit schon mehr Erfahrung gesammelt hast.
mit extrem viel experimentiert meine ich, ich habe einen text entworfen, der hier und da ein paar reime enthalten hat, und versuchte den text zu singen. mal tief, mal hoch, mal mittig im stimmunfang. da habe ich schnell gemerkt, daß gewisse worte gesungen nicht gut klingen, ich teilweise mit dem versmaß nicht in den takt paßt. das habe ich mehrfach geändert, bis ich den text ganz gelöscht , ein neues thema ausgesucht habe und versuchte mit kürzeren worten zu arbeiten.
Das finde ich übrigens sehr gut!
Denn das zeugt davon, dass Dir Musik und Text wirklich wichtig ist und Du ein gutes, überzeugendes Ergebnis haben willst und dafür was tust.
In der Tat passen kurze Worte besser zu einem schnellen song. Kannst den Text ja mal im Text-Bereich hochladen - vielleicht kann man da auch noch feintunen ... Könntest ja gleich die Stellen antackern, die noch nicht so gut passen.
Herzliche Grüße
x-Riff