Ein bisschen Theorie zur Praxis...

  • Ersteller Der Anarchist
  • Erstellt am
Der Anarchist
Der Anarchist
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
15.03.16
Registriert
30.11.10
Beiträge
17
Kekse
0
Hallo Leute,

ich hätte da die ein oder andere Frage und bin nicht wirklich sicher, wo ich das Thema am besten hätte erstellen sollen. Falls es hier falsch gelegen sein sollte, bitte ich darum, es zu verschieben!

So, nun zu meinem Anliegen:
Ich spiele in einer Band und bin an der Gitarre. Da ich mir das Gitarrespielen ohne jegliche Unterstützung (außer vielleicht einem Poster mit Akkorden drauf) beigebracht habe, weiß ich natürlich so gut wie gar nichts über die Theorie. Da wir als Band gerade musikalisch ein bisschem am rumprobieren sind, frage ich mich natürlich, welche Techniken/Akkorde/Noten für welche Situation gebrauchen kann.

Beispiel:
Wenn wir jetzt beispielsweise schwermütigen Depro-Punkrock (wer keine Ahnung hat was ich meine, kann sich die Bands "Fliehende Stürme" oder "Die Art" mal anhören) spielen wollen, welche Noten/Akkorde, Grifftechniken, Tricks/Kniffe oder sonstigen Sachen wären gut dafür geeignet? Ich stelle mir das in etwa so vor, dass man sagt: "Akkorde X und Y in der und der Geschwindigkeit wären ganz gut geeignet, um dies oder das zu spielen".
Natürlich kann man die Frage auch natürlich auf "schnell", "langsam", "aggressiv", "nachdenklich" etc. ausweiten.

Gibt es für meine Frage überhaupt eine musikalisch-theoretische Grundlage oder ist meine Frage leider umsonst gewesen? Wenn es was gibt, gibt es (natürlich unterstützend zu euren Beiträgen) auch eine Internetseite oder diverse Literatur dazu, die nicht allzu schwer zu verstehen ist?
Mein Problem an der Sache ist nämlich, man mich mit zuviel Theorie ziemlich verschrecken kann, was wohl der Tatsache zu verschulden ist, dass ich gleich losgelegt habe...


Danke schonmal für die Hilfe...und sorry, falls mein Gedankenkonstrukt etwas konfus sein sollte. ;)
 
Eigenschaft
 
Wenn Dich Theorie sowieso nicht kickt, würde ich das "Problem" auch nicht so akademisch angehen, sondern eher praktisch.

Hör Dir doch stattdessen verstärkt die Bands aus Eurem Genre an und spitz mal die Ohren, wie die das machen. Spielt die Gitarre eher einzelnoten, Akkorde, Pickings, welche Rhythmik? Das raushören und nachspielen. So entwickelst Du mit der Zeit ganz von selbst ein Gefühl, was für Varianten es gibt, bestimmte Anmutunngen mit der Gitarre konkret auszugestalten.

Das kannst Du ja in Deinen persönlichen Übungsplan mit aufnehmen und immer, wenn Du Dich ans Instrument setzt und Eure eigenen Songs einstudieren willst, noch eine halbe Stunde fürs Raushören anderer Bands einplanst.
 
Wenn Dich Theorie sowieso nicht kickt, würde ich das "Problem" auch nicht so akademisch angehen, sondern eher praktisch.
Naja, "akademisch" wollte ich es eher nicht angehen. ;o)
Ich habe zwar die einen oder anderen Erkenntnisse sammeln können (glaube ich zumindest), aber ich dachte mir, dass es nicht schlecht wäre, wenn ich mir den Rat von anderen holen würde.

Hör Dir doch stattdessen verstärkt die Bands aus Eurem Genre an und spitz mal die Ohren, wie die das machen. Spielt die Gitarre eher einzelnoten, Akkorde, Pickings, welche Rhythmik? Das raushören und nachspielen. So entwickelst Du mit der Zeit ganz von selbst ein Gefühl, was für Varianten es gibt, bestimmte Anmutunngen mit der Gitarre konkret auszugestalten.
Das klingt schonmal gut, das werde ich machen. :)
Mein Problem dürfte dabei aber sein, dass sich das bei mir mit dem "raushören" noch ein bisschen schwer gestaltet...dürfte wohl noch ein bisschen Zeit vergehen, bis ich das ganz drauf habe.
 
Mein Problem dürfte dabei aber sein, dass sich das bei mir mit dem "raushören" noch ein bisschen schwer gestaltet...dürfte wohl noch ein bisschen Zeit vergehen, bis ich das ganz drauf habe.

Das ist ja auch noch ein weiterer schöner Übungseffekt. ;-)
 
Mein Problem an der Sache ist nämlich, man mich mit zuviel Theorie ziemlich verschrecken kann

Sorry, dann sehe ich da keine Chance. So einfach wie du dir das vorstellst - ein paar Akkorde und Geschwidigkeiten nennen - ist das nicht.
Es kommt auf das Zusammenspiel von Melodie und Akkorden und bei den Akkorden insbeondere noch auf deren Konstellation an. Ein Dur/Moll/Sus2 Akkord klingt nicht automatisch fröhlich/traurig/schwebend sondern es hängt von den Zusammenhang mit der Melodie und der Abfolge der Akkorde ab.
Letzteres nennt sich Harmonielehre und es gibt dicke, hochkomplizierte Bücher über dieses Thema.

Ohne ein paar Grundlagen geht nichts. Falls du es trzotdem probieren möchtest, dann schau dir zunächst mal den Aufbau einer Dur/Tonleiter und einfache Kadenzen an.
 
Verdammt, genau das habe ich eingangs auch befürchtet...aber gut, deshalb hab ich ja auch die Frage gestellt.

Ich denke, dass ich bei meiner Praxisbezogenheit bleiben, rumexperimentieren sollte und das wichtigste nicht vergessen darf: Immerzu üben.

Ich habe mich mal versucht ein kleines bisschen mit "Harmonielehre" auseinanderzusetzen...dass man damit hochkomplizierte Bücher damit füllen kann, habe ich dann auch wenig später mit Schrecken feststellen können.

Aber gut, dann halte ich mich einfach ran und werde mich weiterhin selbst unterrichten. ;)


Danke jedenfalls für eure Antworten!
 
Kleiner Tipp: Stelle dich nicht vor einen riesigen Berg (oder ein dickes Buch) Harmonielehre und bekomme Panik, sondern bewege dich einfach in winzigen Häppchen immer weiter - ganz entspannt, immer mal wieder ein kleines bisschen. Alles auf einmal geht sowieso nicht.

Als Anregung könntest du dich z.B. in den nächsten Monaten mit folgenden Stichworten beschäftigen (vielleicht auch in der hier aufgeführten Reihenfolge):

- chromatische Tonleiter
- diatonische Tonleitern
- Dur-Tonleiter
- Intervalle
- Dreiklänge
- Vierklänge
- ionisches System (Modes der Durtonleiter)

... und schon bist du ein riesiges Stück weiter und hast ein ziemlich gutes Fundament. Ganz ohne Stress und Panik. Immer schön in kleinen Häppchen :)
 
Ich habe mich mal versucht ein kleines bisschen mit "Harmonielehre" auseinanderzusetzen...dass man damit hochkomplizierte Bücher damit füllen kann, habe ich dann auch wenig später mit Schrecken feststellen können.

Ich denke, dass dir diese Schwarten sowieso herzlich wenig bringen werden.
Punkrocker denken selten über Zwischendominanten, Tritonussubstituion oder Modulation nach :D

Natürlich schadet jedes theoretische Wissen nie, aber du solltest dich eher auf Gefühl und dein Gehör verlassen.
Nachspielen und das gespielte bewusst hören wird dir eher helfen. Wenn du dann noch ein paar einfache Grundlagen hast (z.B was LeGato angeführt hat)
wirst du schnell genug zusammen haben. Den Rest nimmst du dir lieber vor, wenn dich der Punk langweilt und du in Richtung Jazz schnuppern willst.

Achja, der Blues ist auch immer eine gute Inspirationsquelle, vorallem am Anfang ist die Theorie dahinter nicht so kompliziert und lässt sich gut
auf andere Richtungen übertragen (Pentatonik, Call-and-Response-Schema, das 12-Takt Schema bedingt auch).
 
Ich spiele in einer Band und bin an der Gitarre. Da ich mir das Gitarrespielen ohne jegliche Unterstützung (außer vielleicht einem Poster mit Akkorden drauf) beigebracht habe, weiß ich natürlich so gut wie gar nichts über die Theorie. Da wir als Band gerade musikalisch ein bisschem am rumprobieren sind, frage ich mich natürlich, welche Techniken/Akkorde/Noten für welche Situation gebrauchen kann.

Beispiel:
Wenn wir jetzt beispielsweise schwermütigen Depro-Punkrock (wer keine Ahnung hat was ich meine, kann sich die Bands "Fliehende Stürme" oder "Die Art" mal anhören) spielen wollen, welche Noten/Akkorde, Grifftechniken, Tricks/Kniffe oder sonstigen Sachen wären gut dafür geeignet? Ich stelle mir das in etwa so vor, dass man sagt: "Akkorde X und Y in der und der Geschwindigkeit wären ganz gut geeignet, um dies oder das zu spielen".
Natürlich kann man die Frage auch natürlich auf "schnell", "langsam", "aggressiv", "nachdenklich" etc. ausweiten.

Du brauchst dich in deiner Musikrichtung auch nicht unbedingt mit Harmonielehre beschäftigen. Es sei denn du interessierst dich allgemein für die Theorie.
Als Musiker im Depro ,Anarcho punk oder Hardcore geht es um minimale Instrumentierung , einfache Kompositionen (minimale Akkorde,Powerchords) die du vom Poster bereits kennst.
Überwiegend ist der Sound von extrem übersteuerten Gitarren und ausserdem sehr ungewöhnlich experimentell geprägt und hat nur gering etwas mit Harmonielehre zutun.
Hauptsache die Message kommt mit den Eigenschaften rüber,die du bereits formuliert hast.

Den meisten aus dem Bereich geht es auch nur darum,also warum sich einen Kopf machen.
Zumal du doch eigentlich garkeine Lust hast ,dich mit Harmonielehre zu beschäftigen.

Wenn ihr euch mal anderweitig orientieren solltet, wirst du aber vielleicht froh sein etwas mehr zu wissen ,weil es dir dann auch leichter fällt ,Tonfolgen besser nachzuvollziehen und es wird dir auch eine Hilfe beim improvisieren und experimentieren sein.

Das musst du wissen und Legato hats bereits kurz und knapp aufs Wesentliche zusammengefasst.
 
D
Überwiegend ist der Sound von extrem übersteuerten Gitarren und ausserdem sehr ungewöhnlich experimentell geprägt und hat nur gering etwas mit Harmonielehre zutun.

Der TE redet hier von einfachem, klassisch geprägtem Punkrock (Fliehende Stürme wurden genannt). Die Verzerrung ist da höchstens moderat. Ein moderner aufgedrehter High Gain Amp wäre da völlig fehl am Platz. Experimenteller Sound ist mir in dem Bereich auch nicht bekannt.

Sound wird nicht unter Harmonielehre betrachtet :gruebel:
 
Tonfilter
  • Gelöscht von TheMystery
  • Grund: Eigentlich kamen bisher nur die "OT-Post"-Hinterlasser...
Du brauchst dich in deiner Musikrichtung auch nicht unbedingt mit Harmonielehre beschäftigen. Es sei denn du interessierst dich allgemein für die Theorie.
Als Musiker im Depro ,Anarcho punk oder Hardcore geht es um minimale Instrumentierung , einfache Kompositionen (minimale Akkorde,Powerchords) die du vom Poster bereits kennst.
Überwiegend ist der Sound von extrem übersteuerten Gitarren und ausserdem sehr ungewöhnlich experimentell geprägt und hat nur gering etwas mit Harmonielehre zutun.
An und für sich zwar ja, aber es ist auch nicht schlecht, den einen oder anderen Trick zu beherrschen. ;o)
Außerdem experimentieren wir auch gerade ziemlich viel herum, das heißt also auch, dass wir weniger verzerrte Varianten ausprobieren werden...von daher können wir uns nicht mehr großartig hinter extremen Verzerrungen verstecken. ;)

Den meisten aus dem Bereich geht es auch nur darum,also warum sich einen Kopf machen.
Zumal du doch eigentlich garkeine Lust hast ,dich mit Harmonielehre zu beschäftigen.
Ich nahm zu Anfang an, dass sich meine Frage vielleicht weniger "tief" beantworten lässt...da das aber wohl ziemlich eng mit der Theorie verknüpft sein dürfte, sollte ich das an der Stelle tatsächlich lassen.
Aber immerhin, mein Geist hat neues Feuer gefangen. Ich trainiere (ohne großartigen Zwang) wieder ca. 3 Stunden täglich, bei einigen Tagen sogar noch mehr. So lässt sich das natürlich auch bewerkstelligen, vor allem, weil ich eine Songbücher (beispielsweise das der Hosen) besitze...da bemerkt man seine Fortschritte auch ein wenig, wenn man sich den einen oder anderen zusätzlichen Akkord merken und in die eigenen Songs einbauen kann.

Wenn ihr euch mal anderweitig orientieren solltet, wirst du aber vielleicht froh sein etwas mehr zu wissen ,weil es dir dann auch leichter fällt ,Tonfolgen besser nachzuvollziehen und es wird dir auch eine Hilfe beim improvisieren und experimentieren sein.

Das musst du wissen und Legato hats bereits kurz und knapp aufs Wesentliche zusammengefasst.
Ich werde daran denken, danke. :)

Der TE redet hier von einfachem, klassisch geprägtem Punkrock (Fliehende Stürme wurden genannt). Die Verzerrung ist da höchstens moderat. Ein moderner aufgedrehter High Gain Amp wäre da völlig fehl am Platz. Experimenteller Sound ist mir in dem Bereich auch nicht bekannt.
Doch doch, Experimente gehören auch eindeutig dazu...darum auch meine oben genannte Bemerkung im Bezug auf die Verzerrung. ;o)
Wir versuchen natürlich eine gewisse Gradwanderung hinzubekommen...einmal etwas verzerrter mit tiefen und bösen Klängen, auf der anderen Seite auch mal weniger verzerrt, mit anderen Akkorden. Wir wollen uns in der Hinsicht wenig versteifen und uns natürlich im Laufe der Zeit auch weiterentwickeln.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben