Lieber Tinitus, lieber Jongleur,
vielen Dank für eure SEHR ausführliche Kritik
Ja Tinitus, ich beherrsche Deutsch soweit gut genug, vernünftige und zusammenhängende Sätze sprechen und schreiben zu können. Lerne jetzt seit 6 Jahren Deutsch.
Ich finde allerdings die deutsche Lyrik besonders schön (vor allem Klassik + Romantik) - und möchte deswegen auch in der Lage sein lyrische Texte schreiben zu können. Deswegen bitte ich dich - Jongleur - mich bzw. meine deutschen Fähigkeiten nicht gleich zu verurteilen - es ist immerhin nicht nur mein erstes deutsches Gedicht, sondern mein erstes Gedicht allgemein - vielleicht wird das nächste verständlicher? Sollte ich ca. 5 Stück schreiben und immer die gleichen Fehler machen werde ich es aufgeben
Die lyrische Sprache ist doch noch ein ganzes Stück anders.
Ich hätte allerdings den Text noch ein paar Tage behalten sollen und dann im nachhinein korrigieren können, statt es direkt unbearbeitet hier zu posten. Dafür verzeihung.
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Der Baum ward gepflanzt
mit ´nem schönen Blütenkranz
sorglos stand er auf der Weide
jetzt ward ihm gut zu Leibe
Das ward ist veraltet, richtig - wenn ich damit anfange, dann entweder weglassen oder den Stil beibehalten, da stimme ich komplett zu. Das ´nem statt einem sollte dem Versmaß dienen (vielleicht sollte ich zuerst auf die Sprache achten...
)
Es ist inhaltlich... blöd einen Blütenkranz mit einzubeziehen, stimmt...
Sicher dass es "gut zu Leibe" nicht gibt? Ich MEINE es mal gehört zu haben... aber ihr seid die Muttersprachler, also beuge ich mich euch da
Strophe 1 wird also zu:
Der Baum wird gepflanzt
neben ihm ein Blütenkranz (so möglich? oder ist es stilistisch falsch wenn da ein "liegt" fehlt, also "neben ihm liegt (oder in dem Fall eher lag) ein Blütenkranz?)
sorglos stehn sie auf der Weide
jetzt sind sie glücklich beide (damit tu ichs mir schwer, mit sie ist der Baum und der Kranz gemeint, und die Satzstellung wäre falsch - ist es als Gedicht aber sprachlich in Ordnung?)
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Doch wenn du ihn jetzt ansiehst derbst
weißt du: es kommt bald der Herbst!
seine Blüten werden bald vergehen
dann ist der Baum nur unschön anzusehen
Okay, derbst passt nicht. Doofes Wort, warum reimt sich nichts auf Herbst... und Verse 3-4 passen Rhythmisch nicht
Ich schreib die Strophe ganz neu:
Doch sie haben nun vernommen
es wird bald der Herbst ankommen
ihre Blüten werden dann vergehen
den Tod werden sie dann sehen
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Der Baum ward (wird) gepflanzt
es wird viel getanzt -schwierig. Ich übernehme mal von Jongleur und schreibe es passiv
um ihn herum, von vielen Leben
solche, die seine Früchte nehmen.
also:
Der Baum wird gepflanzt
er wird auch viel umtanzt
von vielen solcher Leben (das solcher deshalb hierhin, da der Vers sonst zu kurz ist. Bin mir bei der Strophe nicht sicher)
die seine Früchte nehmen
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Diese Insekten werden nichts hergeben
und doch braucht der Baum sie zum Leben
denn der Baum nie will alleine sein
auch wenn es nur ist ein Schein
Sprachlicher Mist, und durch die obrige Abänderung seiner "Zweisamkeit" mit dem Kranz einfach falsch, ich probiers einfahc neu:
Sie werdens nie zurückgeben
Doch wird er es überleben
Der Baum lebt ja nicht allein
neben dem Kränzelein (Insekten weggelassen, das war bescheuert. Allgemein die thematik "erhellt".)
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Der Baum ward (wird) gepflanzt
vergangen sein Kranz
Sie ließen ihn alleine stehn
Obwohl er hatte viele Wehn.
eher:
Der Baum wird gepflanzt
vergangen aber der Kranz
Jetzt wird der Baum alleine sein
vorbei der schöne Sonnenschein
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Der Herbst ward gekommen
und der Baum hatte vernommen
er wird bald verkommen
die Zeit hat sein Leben genommen.
nicht viel hierzu zu sagen. Nur umstellung:
Der Herbst ist gekommen
und der Baum hat vernommen (Jongleur, hier muss ich mal ausnahmsweise widersprechen: siehe Heinrich Albert - ein Kürbis spricht)
auch er wird verkommen
sein Leben wird genommen (Zeitlich eher schwierig, oder?)
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Der Baum ward (wird) gepflanzt
vergangen sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
er wandert jetzt in Einsamkeit
Der Baum wird gepflanzt
vergangen ist sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
sein Geist lebt jetzt in Freiheit
ich weiß nicht ob die letzte Strophe (inhaltlich) überhaupt sinnvoll ist oder weggelassen werden kann?
nunja hier das überarbeitete Gedicht an einem stück:
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Der Baum wird gepflanzt
neben ihm ein Blütenkranz
sorglos stehn sie auf der Weide
jetzt sind sie glücklich beide
Doch sie haben nun vernommen
es wird bald der Herbst ankommen
ihre Blüten werden dann vergehen
den Tod werden sie dann sehen
Der Baum wird gepflanzt
er wird auch viel umtanzt
von vielen solcher Leben
die seine Früchte nehmen
Sie werdens nie zurückgeben
Doch wird er es überleben
Der Baum lebt ja nicht allein
neben dem Kränzelein
Der Baum wird gepflanzt
vergangen aber der Kranz
Jetzt wird der Baum alleine sein
vorbei der schöne Sonnenschein
Der Herbst ist gekommen
und der Baum hat vernommen
auch er wird verkommen
sein Leben wird genommen
Der Baum wird gepflanzt
vergangen ist sein Blütenkranz
denn vergangen ist seine Zeit
sein Geist lebt jetzt in Freiheit
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Nochmals danke für die Stundenlange arbeit
Hoffe es ist so besser, zeitig stimmt es jedenfalls eher als vorher (denke ich)?
Inhaltlich klingts eher gezwungen?
Wie ist insgesamt jetzt die Grammatik?
danke!
Monty