mjmueller
Registrierter Benutzer
Hallo!
Aus einem kurzen Austausch heraus, entstammt die Idee, so eine Art „Making Of“ meines ersten Albums zu machen. Selbst wäre ich nicht auf den Gedanken gekommen, weil meine Art an Aufnahmen ranzugehen ziemlich chaotisch ist und der Erkenntnisgewinn (so vorhanden) für andere vielleicht eher schmal ausfällt. Aber wer will schon Papa Schlumpf etwas abschlagen. Ich hoffe also, dass meine kurzen Berichte von Zeit zu Zeit doch irgendwie von Nutzen sein können.
Am Anfang stand der Frust!
Seit rund 35 Jahren spiele ich in verschiedenen Bands und Ensembles Gitarre, Bass und manchmal habe ich auch so etwas wie Gesang artikuliert. Es gab Phasen, in denen ich sehr viel Energie und Zeit in die Musik gesteckt hatte und Phasen, in denen es so dahinplätscherte. So weit so –vermutlich- normal. Auch wenn ich aktuell wieder in zwei Bands engagiert bin, stand doch vor ziemlich genau 2 Jahren eine Menge Frust an darüber, dass ich den Eindruck hatte, meine Ideen und Songvorstellungen nicht so richtig umsetzen zu können (vielleicht Alterstarrsinn, Band-Müdigkeit oder auch einfach keine Lust mehr auf Kompromisse, die in Bands zwangsläufig getroffen werden müssen).
Das Frustventil Homerecording
Erfreulicherweise hat sich in den letzten Jahrzehnten aber ein Bereich mehr und mehr auch Amateuren erschlossen, der zuvor nur Profis vorbehalten war. Aufnahmen in für mich faszinierender Qualität sind heute schon mit relativ wenig Mitteleinsatz möglich.
Allerdings sind dann doch neben erschwinglichem Equipment auch noch ein paar Skills erforderlich, wenn es einigermaßen Niveau haben soll. Die habe ich versucht mir irgendwie draufzuschaffen in den letzten beiden Jahren (mit mäßigem Erfolg zwar, aber Spaß an der Sache).
Und hier sei mir ein herzliches DANKESCHÖN an alle MB’ler erlaubt, die mir hierbei ganz viel unter die Arme gegriffen haben. Schön, dass es Euch gibt!
Es wird langsam
Im Frühsommer 2016 fühlte ich mich dann fit genug, einen ersten ernsthaften Anlauf zu nehmen. Dabei herausgekommen ist meine kleine EP „SCOS – Prelude“ (https://www.musiker-board.de/threads/ep-silent-clouds-of-starlight-prelude.657204/). Das war so etwas wie ein Test oder Gesellenstück für alles weitere.
Die Zusammenarbeit mit Erik (ich weiß nicht, ob er hier genannt werden will), war für mich ein „Glücksgriff“. Seine Art an meine Songs ranzugehen finde ich richtig gut und das Ergebnis war mMn echt gelungen. Er hat nicht nur meine Spuren gemischt, vielmehr stand er mit Rat und Tat zur Seite und vor allem auch mit kritischen Ohren. Sehr wichtig!
Es sammelten sich aber immer mehr Songideen an, die ich irgendwie doch noch verwursteln wollte. Daher war es für mich naheliegend, den nächsten logische Schritt zu gehen: ein komplettes Album soll es werden!
Der Dampfer kommt in Fahrt
Klar war mir von Anfang an, dass ich sowohl einige alte Songs noch mal richtig aufnehmen wollte, als auch ein paar neue Songs. Meine Art an Songs und Aufnahmen heranzugehen hat sich doch ordentlich verändert mittlerweile und das hört man/frau auch (glaube ich). So eine Art „persönliches Best of“ also der letzten Jahre.
Klar war auch, dass ich mich auf Songwriting, Arrangement und Performance beschränke. Mix und Korrekturen im Arrangement sollte jemand anders übernehmen und das Mastering ebenso. Sehr gefreut hat mich, dass Erik sich wieder bereit erklärt hat, mit mir zusammenzuarbeiten.
Und auf meine alten Tage will ich es noch mal wissen. Daher steht bei allem die Frage im Raum, ob es so weit massentauglich ist, dass prinzipiell damit auch eine größere Hörerschaft angesprochen werden kann. Ich schreibe es hier ganz offen, weil ich glaube, dass wir alle noch nicht ganz die Tagträume verloren haben, wenn wir weiter an unseren Sachen basteln. Denn wer wirklich nur für sich Musik machen möchte, braucht keine Veröffentlichung.
Um einen kleinen Eindruck zu geben, wohin die Reise grob geht: hier ein kleiner Ausschnitt einer ersten Probeaufnahme (den Ausschnitt hatte ich auch schon mal an andere Stelle gepostet).
The loneliness of a long distant runner
Der größte Fallstrick aus meiner Sicht bei einem Egoprojekt, ist das Schmoren im eigenen Saft. Auch wenn Bandkollegen mitunter nerven können, sind sie doch auch so etwas wie ein Korrektiv und Feedbackquelle, Erdung und Konfrontation mit der Realität. Das fehlt mir persönlich am meisten, weil mir irgendwann jegliche Distanz zu meinen Songs verloren geht.
Umso mehr freue ich mich, dass ich neben Erik auch hier im Board auf ein paar Menschen gestoßen bin, die noch immer meine nervigen Nachfragen ertragen und teils kruden Soundsamples aushalten – das kann ich gar nicht oft genug sagen: Ganz dickes DANKESCHÖN an EUCH !!! Ohne Euch käme ich oft nicht weiter.
Es wird konkret
Am Anfang steht nach dem Songwriting für mich die Auswahl der Instrumente und wie sie klingen sollen - das eine geht oft in das andere über. Dieser Entscheidungsprozess kann sich auch mal ganz schön lange hinziehen. In meinem Fall konnte ich aber schnell die Eckpunkte Gitarren, Drums und Piano abhaken, Bass hat etwas länger gedauert und am längsten hat mich das Thema Stimme beschäftigt.
Mein Equipment für die Aufnahmen sieht nun also wie folgt aus:
Interface: RME Fireface802
Preamps: RME, Audient asp800, DAV BGNo1
Mikrofone: Samson VR88 (Bändchen) für die Gitarrenbox, AKG C414 XLS für A-Gitarre, Percussions und Backgroundvocals, Microtech Gefell MT71s für Leadvocals und Backgroudvocals
Gitarren: Yamaha Pacifica 311H, Yamaha FG700, Epiphone Dot Studio,
Gitarrenamp+Box: Laney IRT Studio an Celestion G12H75 (davor nur ein Keeley RedDirtMini)
Bass: Peavey T40 an einem Tube Basspreamp Mk3 von T. Reußenzehn
Drums: Werden in EZD programmiert und über Superiordrummer ausgespielt.
Piano/Orgel: Programmiert in EZKeys und/oder mit einem Studiologic NumaCompact eingespielt, die Samples sind von einem Steinwayflügel, Orgel von Lightbag
Im Grunde ein überschaubarer Equipmenteinsatz. Keine legendären Gitarren oder Mikros, eher solides Mittelmaß. Wahrscheinlich sagt das mehr über meine Musik aus, als alles andere
Wenn ich mich auf das Wesentliche konzentrieren müsste, würde mir das C414 und ein kleines Audient id14 reichen – der Rest ist sozusagen Luxus.
Vielleicht ist aufgefallen, dass ich keine Kleinmembraner zB für die A-Gitarre im Programm habe. Das hat einen einfachen Grund: Mit dem C414 an dem Audientpreamp bekomme ich exakt den Sound der A-Gitarre hin, den ich möchte. Es braucht einfach nichts anderes, um mich zufrieden zu stellen.
Alle Songs nehme ich erst mal ganz roh und ohne großen Anspruch instrumental auf. Es geht mir dabei zunächst nur um einen Eindruck, wie sich der Song in der Gesamtheit anfühlt. Manchmal ergibt es sich, dass die schnell eingespielte Spur bleiben kann, ein anderes Mal, muss ich noch zig Anläufe nehmen.
Um nicht jedes Mal ein Projekt komplett neu in der DAW (eine kleine Samplitudeversion) anlegen zu müssen, habe ich mir eine Vorlage abgespeichert mit meinen typischen Settings.
Die Anforderungen an die DAW und den Rechner sind dabei eher klein. Im Grunde nutze ich die DAW wie eine Bandmaschine und die drei oder vier VST-Instrumente stellen für mein kleines Laptop keine große Herausforderung dar, zumal die Anzahl der Spuren auch nie sehr groß ist (max. 40)
So, jetzt muss ich aber erst mal allen Gitarren neue Saiten spendieren, bevor es weitergeht
Aus einem kurzen Austausch heraus, entstammt die Idee, so eine Art „Making Of“ meines ersten Albums zu machen. Selbst wäre ich nicht auf den Gedanken gekommen, weil meine Art an Aufnahmen ranzugehen ziemlich chaotisch ist und der Erkenntnisgewinn (so vorhanden) für andere vielleicht eher schmal ausfällt. Aber wer will schon Papa Schlumpf etwas abschlagen. Ich hoffe also, dass meine kurzen Berichte von Zeit zu Zeit doch irgendwie von Nutzen sein können.
Am Anfang stand der Frust!
Seit rund 35 Jahren spiele ich in verschiedenen Bands und Ensembles Gitarre, Bass und manchmal habe ich auch so etwas wie Gesang artikuliert. Es gab Phasen, in denen ich sehr viel Energie und Zeit in die Musik gesteckt hatte und Phasen, in denen es so dahinplätscherte. So weit so –vermutlich- normal. Auch wenn ich aktuell wieder in zwei Bands engagiert bin, stand doch vor ziemlich genau 2 Jahren eine Menge Frust an darüber, dass ich den Eindruck hatte, meine Ideen und Songvorstellungen nicht so richtig umsetzen zu können (vielleicht Alterstarrsinn, Band-Müdigkeit oder auch einfach keine Lust mehr auf Kompromisse, die in Bands zwangsläufig getroffen werden müssen).
Das Frustventil Homerecording
Erfreulicherweise hat sich in den letzten Jahrzehnten aber ein Bereich mehr und mehr auch Amateuren erschlossen, der zuvor nur Profis vorbehalten war. Aufnahmen in für mich faszinierender Qualität sind heute schon mit relativ wenig Mitteleinsatz möglich.
Allerdings sind dann doch neben erschwinglichem Equipment auch noch ein paar Skills erforderlich, wenn es einigermaßen Niveau haben soll. Die habe ich versucht mir irgendwie draufzuschaffen in den letzten beiden Jahren (mit mäßigem Erfolg zwar, aber Spaß an der Sache).
Und hier sei mir ein herzliches DANKESCHÖN an alle MB’ler erlaubt, die mir hierbei ganz viel unter die Arme gegriffen haben. Schön, dass es Euch gibt!
Es wird langsam
Im Frühsommer 2016 fühlte ich mich dann fit genug, einen ersten ernsthaften Anlauf zu nehmen. Dabei herausgekommen ist meine kleine EP „SCOS – Prelude“ (https://www.musiker-board.de/threads/ep-silent-clouds-of-starlight-prelude.657204/). Das war so etwas wie ein Test oder Gesellenstück für alles weitere.
Die Zusammenarbeit mit Erik (ich weiß nicht, ob er hier genannt werden will), war für mich ein „Glücksgriff“. Seine Art an meine Songs ranzugehen finde ich richtig gut und das Ergebnis war mMn echt gelungen. Er hat nicht nur meine Spuren gemischt, vielmehr stand er mit Rat und Tat zur Seite und vor allem auch mit kritischen Ohren. Sehr wichtig!
Es sammelten sich aber immer mehr Songideen an, die ich irgendwie doch noch verwursteln wollte. Daher war es für mich naheliegend, den nächsten logische Schritt zu gehen: ein komplettes Album soll es werden!
Der Dampfer kommt in Fahrt
Klar war mir von Anfang an, dass ich sowohl einige alte Songs noch mal richtig aufnehmen wollte, als auch ein paar neue Songs. Meine Art an Songs und Aufnahmen heranzugehen hat sich doch ordentlich verändert mittlerweile und das hört man/frau auch (glaube ich). So eine Art „persönliches Best of“ also der letzten Jahre.
Klar war auch, dass ich mich auf Songwriting, Arrangement und Performance beschränke. Mix und Korrekturen im Arrangement sollte jemand anders übernehmen und das Mastering ebenso. Sehr gefreut hat mich, dass Erik sich wieder bereit erklärt hat, mit mir zusammenzuarbeiten.
Und auf meine alten Tage will ich es noch mal wissen. Daher steht bei allem die Frage im Raum, ob es so weit massentauglich ist, dass prinzipiell damit auch eine größere Hörerschaft angesprochen werden kann. Ich schreibe es hier ganz offen, weil ich glaube, dass wir alle noch nicht ganz die Tagträume verloren haben, wenn wir weiter an unseren Sachen basteln. Denn wer wirklich nur für sich Musik machen möchte, braucht keine Veröffentlichung.
Um einen kleinen Eindruck zu geben, wohin die Reise grob geht: hier ein kleiner Ausschnitt einer ersten Probeaufnahme (den Ausschnitt hatte ich auch schon mal an andere Stelle gepostet).
The loneliness of a long distant runner
Der größte Fallstrick aus meiner Sicht bei einem Egoprojekt, ist das Schmoren im eigenen Saft. Auch wenn Bandkollegen mitunter nerven können, sind sie doch auch so etwas wie ein Korrektiv und Feedbackquelle, Erdung und Konfrontation mit der Realität. Das fehlt mir persönlich am meisten, weil mir irgendwann jegliche Distanz zu meinen Songs verloren geht.
Umso mehr freue ich mich, dass ich neben Erik auch hier im Board auf ein paar Menschen gestoßen bin, die noch immer meine nervigen Nachfragen ertragen und teils kruden Soundsamples aushalten – das kann ich gar nicht oft genug sagen: Ganz dickes DANKESCHÖN an EUCH !!! Ohne Euch käme ich oft nicht weiter.
Es wird konkret
Am Anfang steht nach dem Songwriting für mich die Auswahl der Instrumente und wie sie klingen sollen - das eine geht oft in das andere über. Dieser Entscheidungsprozess kann sich auch mal ganz schön lange hinziehen. In meinem Fall konnte ich aber schnell die Eckpunkte Gitarren, Drums und Piano abhaken, Bass hat etwas länger gedauert und am längsten hat mich das Thema Stimme beschäftigt.
Mein Equipment für die Aufnahmen sieht nun also wie folgt aus:
Interface: RME Fireface802
Preamps: RME, Audient asp800, DAV BGNo1
Mikrofone: Samson VR88 (Bändchen) für die Gitarrenbox, AKG C414 XLS für A-Gitarre, Percussions und Backgroundvocals, Microtech Gefell MT71s für Leadvocals und Backgroudvocals
Gitarren: Yamaha Pacifica 311H, Yamaha FG700, Epiphone Dot Studio,
Gitarrenamp+Box: Laney IRT Studio an Celestion G12H75 (davor nur ein Keeley RedDirtMini)
Bass: Peavey T40 an einem Tube Basspreamp Mk3 von T. Reußenzehn
Drums: Werden in EZD programmiert und über Superiordrummer ausgespielt.
Piano/Orgel: Programmiert in EZKeys und/oder mit einem Studiologic NumaCompact eingespielt, die Samples sind von einem Steinwayflügel, Orgel von Lightbag
Im Grunde ein überschaubarer Equipmenteinsatz. Keine legendären Gitarren oder Mikros, eher solides Mittelmaß. Wahrscheinlich sagt das mehr über meine Musik aus, als alles andere
Wenn ich mich auf das Wesentliche konzentrieren müsste, würde mir das C414 und ein kleines Audient id14 reichen – der Rest ist sozusagen Luxus.
Vielleicht ist aufgefallen, dass ich keine Kleinmembraner zB für die A-Gitarre im Programm habe. Das hat einen einfachen Grund: Mit dem C414 an dem Audientpreamp bekomme ich exakt den Sound der A-Gitarre hin, den ich möchte. Es braucht einfach nichts anderes, um mich zufrieden zu stellen.
Alle Songs nehme ich erst mal ganz roh und ohne großen Anspruch instrumental auf. Es geht mir dabei zunächst nur um einen Eindruck, wie sich der Song in der Gesamtheit anfühlt. Manchmal ergibt es sich, dass die schnell eingespielte Spur bleiben kann, ein anderes Mal, muss ich noch zig Anläufe nehmen.
Um nicht jedes Mal ein Projekt komplett neu in der DAW (eine kleine Samplitudeversion) anlegen zu müssen, habe ich mir eine Vorlage abgespeichert mit meinen typischen Settings.
Die Anforderungen an die DAW und den Rechner sind dabei eher klein. Im Grunde nutze ich die DAW wie eine Bandmaschine und die drei oder vier VST-Instrumente stellen für mein kleines Laptop keine große Herausforderung dar, zumal die Anzahl der Spuren auch nie sehr groß ist (max. 40)
So, jetzt muss ich aber erst mal allen Gitarren neue Saiten spendieren, bevor es weitergeht
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