Eigenkomposition einstudieren - Erfahrungsaustausch

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Hallo Leute,

ich schreibe ja schon lange eigene songs und bin auch überzeugt, daß vieles davon recht
brauchbar ist. Es ist nicht immer alles toll, aber manchmal, da kommen schon n paar richtige
Hämmer zustande..

Ich spiele jetzt seit 11 Jahren in ner coverband (country) und seit 1,5 Jahren in ner heavy-band,
die nur eigene Lieder produziert.
Ich habe immer schon versucht, eigene Lieder ins Programm zu integrieren, aber es ist ne Frage
der Leute, deren Aufnahmefähigkeit, einer gewissen Vorstellungskraft und der Zeit, die man zum
Proben für sowas zu Verfügung hat.

Mit der coverband ist sowas nicht möglich. Die sind fertige Aufnahmen gewöhnt / raushören und
spielen. Keine Denke für freies Gestalten. Ist nur bedingt n Vorwurf, da eigentlich nie wirklich entwickelt..

Heute haben wir (in der heavy band) ein Stück von mir einstudiert und es hat sofort geklungen.
Am We habe ich mit dem Gitarristen, der auch unser Sänger ist, ne Einzelprobe angezettelt,
um Struktur und Akkordschema zu testen, etwas die Phrasierung erläutert und einfach die Idee des
ganzen vorgestellt und wir haben das zusammen ein paar mal durchgespielt.

Die anderen kannten meine Version nur von einer Terassenaufführung auf ner irish-Bouzouki.

Im Proberaum in kürzester Zeit (sagen wir 20 min?) entstand ein sehr knackiges Rohgerüst, das
bereits sehr heftig grooved.
Die Kommunikation ist einfach so, wie ich mir das immer gewünscht habe.
Ich will keine großen Partituren schreiben und ich will auch nicht ewig am computer was zusammenbasteln,
was man zwar gut nachspielen kann, aber den Mitmusikern keinen Raum mehr bietet.

Wir spielten also einfach los. Unser Basser braucht keine Akkorde: der hört und schaut mir auf die Finger.
Ich hab ihm ein paar Wechsel rübergebrüllt und das ging dann ganz von selber.
Der Sänger ist happy über die Tonlage, weil er da Vollgas geben kann (das ist aber kein Zufall, hehe, das
hab ich schon in etwa so eingerichtet)
Mit dem Schlagzeuger hab ich meine Vorstellung über den Rhytmus kommuniziert, so gut mir das halt
möglich ist. Ich bin ja kein Schlagzeuger. "Mach doch da mal Indianer-Toms und 4 Takte später brauche ich
lyrisches Becken-Gebimmel mit punktierten Bass-Schlägen" usw..

Ha, das geht alles einfach so und es klingt, so wie ich mir das vorgestellt habe.
Die anderen sind auch sehr begeistert.

Sicherlich muß das alles noch verfeinert werden, aber ich weiß jetzt schon, daß dieser neue song bei
unserem nächsten gig gespielt wird und auch die Wirkung erzielt, die ich mir Vorstelle. (Haare-aufstellen)

Ich bin begeistert, daß ich mit solchen Musikern zusammen spielen darf.
Das muß jetzt mal raus, denn ich warte schon so lange darauf. Selber an der Klampfe was trällern ist zwar
auch ganz nett, aber es ist ne andere Geschichte, etwas zu komponieren und mit anderen zusammen das
Arrangement zu kommunizieren, so daß die Idee verwirklicht wird und heraus kommt.

Also, aus dem Kopf raus, als Schall in den Raum.. ..und heute ist D-day.


hach.. schreibt auch was, oder auch nicht..

fühl mich gerade richtig gut :D


cheers, fiddle
 
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Eigene Songs zum Leben zu erwecken ist absolut das Größte, da gebe ich dir recht. Und es ist total grausam, wenn die Stücke das Kopforchester besser spielt als die Realbesetzung. Je nachdem, wie es läuft, hat es finde ich heftige Höhen und Tiefen, das selber schreiben. Es gibt nur eine Sache, die das Ganze noch toppt: wenn man das Gefühl teilen kann, weil jemand anders mit am Song gewirkt hat bzw. die Musiker übelst Freude daran haben und dann die ganze Mannschaft auf einer Welle schwimmt.
 
Es gibt nur eine Sache, die das Ganze noch toppt: wenn man das Gefühl teilen kann, weil jemand anders mit am Song gewirkt hat bzw. die Musiker übelst Freude daran haben und dann die ganze Mannschaft auf einer Welle schwimmt.

Stimmt. Ich weiß, daß man allen anderen ihren individuellen Freiraum lassen muß. Es nutzt nichts, alles aufs kleinste auszukomponieren,
denn dann engt man die anderen ein. So entsteht das ganze Gebilde gemeinsam und jeder bekommt seinen Wohlfühlpart.

Der song bekommt wärend der Entwicklungsphase noch eine andere Färbung, als man sich das im Kopf erst ausgedacht hat.
Wenn man diesen Spielraum nicht einplant, dann gibts möglicherweise Enttäuschungen.
Das ganze ist also mehr Teamarbeit, als was fertiges einfach hinzustellen und zu verlangen: so wirds gemacht.

Hier gibts doch sicher noch mehr songwriter, die sozusagen neben dem "Haupt-songwriter" gemeinsame Stücke beitragen.
Tät mich interessieren.


cheers, fiddle
 
Ich habe dabei extrem unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Ich selbst bin inzwischen immer extrem angetan wenn man mit jemanden auf musikalischem Wege kommunizieren kann.
"Im Refrain kommen die Synkopen jden 2. Takt" - "Gitarre hier im Offbeat" - "Spiel doch einfach die Terzen dazu" - "7/8 Takt die 1 ist immer eine Achtelpause" - "Versuch Dein solo mal in Lydisch!"

Ah ich liebe das :) - dann ist die Sache ganz einfach. Man hat es im Kopf und kann per einfachen Worten (oder noch besser per Schrift) den Mitmusikern sagen wie man es mal probieren möchte und macht dann direkt die Hörprobe. Gefällt das ergebnis wird es aufgeschrieben und kann so jederzeit reproduziert werden.
Mit direktem "by ear" mitspielen habe ich große Probleme - vor allem wenn ich mit dem Keyboarder, der leider oft den bass auf seine Art mitspielt, in Harmonische Konflikte gerate.
Meine wirkluchen Ideen habe ich meistens zu Hause mit der Aufnahme und bin dann aber eigentlich auch ganz zufrieden.

Unser Sänger hat z.B. einen ziemlich cool klingenden Countrysong den wir einfach nicht systematisieren können wiel er so vertrackt ist. Er weiß leider selbst nicht was er macht, Takte auszählen - haben wir versucht. Wird einfach nichts :D
Da brauche ich dann wohl doch mal die Aufnahme. Jedenfalls ist der Song schon seit ner Ewigkeit da aber wurde noch nicht Bandtauglich gemacht.

Mit eigenen Songs habe ich bisher eher die Erfahrung gemacht alles selbst zu machen. Und leider komme ich von dieser Vorstellung auch nicht mehr wirklich Weg. Den Song umbauen - undenkbar. Einzelne Instrumente spielen andere Dinge als von mir festgelegt - ungern!
Viele Köche verderben den Brei. Bringen andere Bandmitglieder Songs mit, verlangen sie aber weitgehend meine Ideen und ich selbst will auch eigene Ideen miteinbringen... und es funktioniert. Ein Widerspruch.
Von mir geschriebene Songs wirken mit der Band eher befremdlich ("Das hab ich geschrieben?") wenn nicht 1:1 nach meinen Vorgaben. Ich selbst entwickle meinen Basslinien aber zu den Songideen der anderen und es klingt wie "wir"...

Daher lasse ich meine eigenen Songs in einem "Soloprojekt" zusammen und die Band schreibt eben für die Band.
 
Ich kannnur kurz beschreiben wie wir das machen. Hat sich bewährt, ist sehr effizient und lässt jedem den Raum, selbst Ideen einzubringen.

Schritt 1)
Unser Sänger oder ich haben eine Grundidee (Riffing, Gesangsline wasuachimmer....)

Schritt 2)
Unser Sänger und ich treffen uns einmal die Woche und arbeiten diese Grundideen zu Songdemos aus (Gitarre + Gesang) und nehmen die direkt auf (Rechner, Mikro, Cubase)

Schritt 3)
Jeder aus der Band bekommt dieses Demo mit nem Word-Dokument mit den Grundharmonien.

Schritt 4)
Jeder der Band übelegt sich zu Hause, was er darauf spielen will.

Schritt 5)
Man trifft sich im Proberaum und hört sich zunächst mal die Keys-Stimme an (meistens auf unser Demo aufgenommen). Oft kommen vom Keyboarder auch neue Ideen, zusätzliche Parts o.Ä. Diese werden besprochen und diskutiert.

Schritt 6)
Erst jetzt wird der Song zusammen gespielt. Part für Part. Währenddessen werden Drums arrangiert. Hier entstehen auch oft noch neue Ideen zu Breaks, Fills o.Ä. Dieser Schritt macht den Song meistens erst zu dem, was er am Ende ist. Gibt es noch Unklarheiten im Bas, werden diese jetzt beseitigt.

Schritt 7)
Der Song wird in seiner "fertigen version" x-mal zusammen geprobt. Auch hier entstehen oft noch kleiner Änderungen und Anpassungen.

Der Vorteil dieser Methode:
Der Song ist bereits allen bekannt, wenn man ihn zum Ersten mal im Proberaum zusammen spielt und jeder kann sich zu hause darauf vorbereiten. Voraussetzung ist, dass dies auch jeder tut, sonst kann man diese Methode vergessen.
 
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Ich kenne aus der Praxis eigentlich auch nur grob zwei Ansätze:
a) Jemand kommt mit einer relativ fertigen Idee in form einer simplen Aufnahme (meist Gitarre+Vocals, programmierte Drums+Bass)
b) Jemand hat eine Riff-Idee, ein cooles Drumpattern what-so-ever.

In beiden Fällen kann man entsprechend drauf jammen und gucken was passiert. Dabei wird recht schnell klar ob man daraus nen Song bauen kann/will oder nicht. Findet man genug potential wird das erarbeitete Ergebnis am Ende der Probe kurz eingespielt um es danach zuhause auch parat zu haben... Klar ist das nicht der effektivste und zeitsparenste Weg, aber am Ende hat man meist ein Ergebnis, bei dem von jedem Bandmitglied ein gewisser Anteil eingeflossen ist.
 
Ich kenne aus der Praxis eigentlich auch nur grob zwei Ansätze:
a) Jemand kommt mit einer relativ fertigen Idee in form einer simplen Aufnahme (meist Gitarre+Vocals, programmierte Drums+Bass)
b) Jemand hat eine Riff-Idee, ein cooles Drumpattern what-so-ever.

In beiden Fällen kann man entsprechend drauf jammen und gucken was passiert. ... Klar ist das nicht der effektivste und zeitsparenste Weg, aber am Ende hat man meist ein Ergebnis, bei dem von jedem Bandmitglied ein gewisser Anteil eingeflossen ist.

Ich mache durchaus beides. Hängt immer auch ein wenig davon ab, wie konkret mir der Song schon vorschwebt.
Bei manchen Songs arbeite ich den Song in Cubase mit Drums, Bass Keyboards und allem schon komplett aus, um der Band zu zeigen was ich mir vorstelle. Mir kommt es darauf an, meine Ideen von Groove, Soundesign und Stimmung rüberzubringen. Das Bedeutet nicht, daß jeder dann genau diese Vorlage spielen soll/muß. Anhand meiner Vorlage entwickeln sich dann oft andere Arrangements, Parts, Breaks oder der Groove wird verändert weil der Drummer eine bessere Idee hatte und so weiter. Manchmal ist diese herangehensweise einfach zielführender.
Genauso arbeiten wir auch mit aufgenommenen Jam's, aus denen sich dann mit der Zeit Songs herauskristallisieren. Finde ich auch immer wieder spannend, wenn man zunächst gar nicht ahnt , was aus eine kleinen Idee entwickelt.
Genauso oft kommt es vor, daß jemand eine Idee hat und dann nur ein Keyboard oder Gitarren oder Basstück spielt und der Song dann gemeinsam weiterentwickelt wird.
Alle diese Vorgehensweisen haben IMHO ihre Berechtigung. Der Output ist jeweils zum einen Spaß, zum anderen ein funktionierender Song.
Ich möchte auf keiner dieser Methoden verzichten. Es ist einfach zu schön, mit einer Band die eigenen kreativleistungen darzubieten.

LG
Dutchie
 
Ich bin begeistert, daß ich mit solchen Musikern zusammen spielen darf.
Das muß jetzt mal raus, denn ich warte schon so lange darauf. Selber an der Klampfe was trällern ist zwar
auch ganz nett, aber es ist ne andere Geschichte, etwas zu komponieren und mit anderen zusammen das
Arrangement zu kommunizieren, so daß die Idee verwirklicht wird und heraus kommt.

Du Glücklicher. Ich laboriere gerade mit meinen Leuten rum, die irgendwie dazu zu kriegen, sich mal was eigenes zuzutrauen. Ansonsten läuft's eher wie in deiner anderen Band. Raushören, einstudieren und solang auf den Sachen rumkniedeln, bis sie einem kilometerlang zum Hals raus hängen.
Mittlerweile bin ich auch langsam ungeduldig. Als wir uns vor gut 2 Jahren gründeten, war klar, nach einer Setlist von gut 2 Stunden Coversongs gehen wir an eigenes Material und konzentrieren uns zunehmend darauf. Wir hatten schon ein paar Gigs mit unseren 26 Titeln und können eigentlich sagen, dass das als solide Basis für die nächsten Jahre reicht, um unsere Kraft ins Songwriting zu stecken.
Aber nein... "die Zeit ist noch nicht reif...". "Wir müssen noch perfekter und auswändiger alles auf Zuruf in CD-Qualität abrufbar haben". Quatsch ist das doch. Ich sehe da eher ganz stark die grosse Angst vorm Unbekannten, sich mit eigenen Kreationen der Öffentlichkeit auszusetzen. Ich kann sowas irgendwie null nachvollziehen. Immerhin machen fast alle von uns schon länger als 10 Jahre Musik.
Wenn ich nur wüsste, wie man dem am besten beikommt.
Jemand 'ne Idee?
 
Hmm, das ist zeitintensiv..
Als Musiker den richtigen Part zu finden heißt ja, daß man mal verschiedenes ausprobiert.
Das bedeutet: man kann gleich was aus dem Ärmel schütteln, oder hat ne grobe Vorahnung
und muß sich dazu einige Aufnahmen anderer Musiker anhören, bis man das gefunden hat,
was einem da vorschwebt.. (eventuell auch noch üben..)

Als songwriter ein neues Werk enstehen zu lassen, heißt ja auch, die andern mal machen zu
lassen. Ist sicher nicht ganz einfach, wenn man sich was anderes vorgestellt hatte..
Da muß man halt wissen, was die anderen können. Schließlich kann man nix verlangen, was
die nicht können.

Irgendwie muß sich die ganze Band mit dem Neuwerk beschäftigen, denke ich..
(das wär das Optimum, solange man gleiche Auffassungen hat)

Die country-coversongs entsprechen schon lange nicht mehr dem Original. Seitdem da
ein gewisses: "wir spielen es, so wie wir es spielen"-feeling drin ist, kommen die songs
besser, als davor.

Bei der harten Mukke ist das eh kein Thema, da alles eigen.
Nur mein Part als co-songwriter ist neu. Und es fühlt sich klasse an :D
Ich glaube, wir quatschen mehr, als daß wir Proben. Aber ohne das, wär da kein solch gutes
Verständnis untereinander und dann hätte mein song wahrscheinlich auch nicht funktioniert.. :gruebel:


cheers, fiddle
 
Also bei meiner früheren Band hatte ich auch mal ein geiles Erlebnis. Kurz vor nem Contestauftritt (nur 3 Tage oder so) diskutierten wir darüber, dass wir eigentlich noch nen Song bräuchten. Und mitten in diesem Gespräch düdelt der andere Gitarrist ein geiles Riff. Eine Stunde später war ein richtig guter neuer Song entstanden, den wir auch auf dem auftritt gespielt haben.

Bei meiner aktuellen Band erwisch ich mich leider viel zu oft bei dem Versuch bei gp etwas gutes zu Stande zu bringen. Aber genau in dieser Band merke ich immer wieder, dass sich die meisten Ideen im proberaum entwickeln und nicht grausigklingend bei gp. Gerade mit unseren Sänger (spielt selber auch Klavier, Saxophon, Gitarre) mit dem ich auch zusammen ein Akustikprojekt habe. Kann ich super Song entwickeln. Da klappt's sogar auch manchmal mit gp, indem ich sage "Ey ich hab da was" Schicks ihm und krieg in einer Stunde ne Antwort "alter der Ansatz war geil" und nem halb fertigem Lied wieder.

Als wir unsere aktuelle Band zum ersten mal zusammengeführt haben, waren wir total aus dem Häuschen, dass der Drummer genau das bzw. noch geileres gespielt hat als wir uns das gedacht hatten.

Jaja zusammen Musik machen ist schon toll. Und wenn man dann noch so wie beschrieben ein Song zu Stande bringt, bin ich richtig glücklich und das ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl! :)
 
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Bei uns schreibe ich den Song erstmal alleine fertig, ab und an nutze ich dafür ein paar Notizen von einzelnen Riffs von meinen Bandkollegen, um was drauß zu machen. Jeder bekommt die Partitur als gp-file. Dann befasst sich jeder damit, studiert seinen Part ein und macht Verbesserungsvorschläge (oder auch nicht, je nachdem), so dass der Song nochmal mit den Ideen aller überarbeitet wird. Und das führt meist zu einer Aufwertung des ursprünglich alleine komponierten Originals.
 
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Bei uns funktioniert das so, das ich entweder alleine einen Song schreibe, inkl. Text und Gesangsmelodie, auch ne Demo aufnehme (mit einfachen Drums, mit oder ohne Bass), und der Song dann in den Proben den Feinschliff bekommt. Die Gesangsmelodie gilt dann mal mehr, mal weniger als grobe Richtung. Meist lass ich da unserem Sänger freie Hand, und er macht was draus, in meinem Sinne, und auch sehr nah an meine Gesangsmelodie angelehnt. Unserem Keyboarder lass ich völlig freie Hand, oder sage ihm was ich mir in etwa vorstelle. Bei Drums und Bass ist das eigentlich ähnlich. Achja, ich spiele Gitarre.
Es kommt auch vor das ich keinen Text zum Song habe, dann liegt das komplett bei unserem Sänger.

Dann gibt es noch die Variante das unser Keyboarder einen Song geschrieben hat, bzw. aus dem Ärmel schüttelt. Die sind in der Regel noch nicht so strukturiert. Er textet auch gar nicht. Meist machen wir dann sogenannte Kreativsessions wo wir beide dem Song eine Form geben (das passiert auch bei meinen Songs, aber da gehts weniger um den Ablauf, der in Regel feststeht). Und dann darf ich nachträglich noch unser Sänger mit Texten austoben, wobei er bei der Gesangsmelodie dann oft vom Keyboarder was vorgegeben/vorgeschlagen bekommt.

Dann gibts noch Songs die im Proberaum entstehen, zum beispiel während man auf den Sänger wartet der immer zu spät ist :D Da wird erst gejammt, auf Akkordfolgen die vom Keyboarder kommen. Später gibts dann auch oben genannte Kreativ Sessions, wobei dann alle beteiligt sind. Da ich recht schnell Vorstellungen habe in welche Richtung der Song gehen soll (auch wenn er nicht von mir ist) bringt ich mich stark in den Aufbau, Arrangement ein. Wenn dann alles besprochen ist zu dem Song, kommt der Bassist an, der vorher nur rumgenudelt hat und hat auf einmal noch Einfälle, die dann viel mehr ins Detail gehen als das bisher besprochene ;)

Achja, es kommt auch vor das sich Songs selbst nach Monaten noch verändern.
 
Wenn dann alles besprochen ist zu dem Song, kommt der Bassist an, der vorher nur rumgenudelt hat und hat auf einmal noch Einfälle, die dann viel mehr ins Detail gehen als das bisher besprochene

hehe, das kenn ich :D (aber auch von mir selber)
Man brauch halt ne gewisse Zeit, bis man ne Vorstellung bekommt.

In jedem Fall würde ich jeden Mitmusiker hier voll mit einbinden. Wenn plötzlich jemand
euphorisch mit recht neuen Details ankommt, heißt das immer: Muahh, da haben ein paar
Synapsen jetzt aber mal richtig was gearbeitet. Das sollte man unbedingt versuchen!

Vielleicht klingt das jetzt komisch, aber ich denke, ne Band spielt einen song und macht
einen song besser, wenn jeder irgendwie seinen Teil zur Entstehung beigetragen hat.
Ne Band ist kein Computer, der alles genauso spielt, wie man es ihm reinfüttert.


cheers, fiddle
 
Als Songwriter versteh ich meine Aufgabe eh mehr darin ein Grundgerüst vorzugeben. Mir gehts auch mehr darum eine bestimmte Stimmung einzufangen, als das alles genauso nachgespielt wird wie ich das vorgebe, was ich eh nicht kann. Das ist ja auch das spannende daran: was kommt am Ende bei raus? Solang nicht das ganze Songkonzept umgekrempelt wird (was u.u. durchaus auch mal vorkommen kann) SOLL sich da jeder mit einbringen :great:
 

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