Ich durchlebe meistens tausend Phasen wenn ich einen Song schreibe und/oder produziere.
Oft hab ich eine Grundidee/konzept die/das ich gut finde. Dann kämpfe ich mit dem Arrangement und strukturier alles mit rohen Ideen oder auch mit Stille (z.b. 8 leere Takte vor den ersten Part, die dann ein Intro werden was ich zu späterem Zeitpunkt aus Elementen der Strophe, des Refrains, beidem oder was einleitendem bastel) und werd ein wenig pessimistisch, dass am Ende sich alles gut zusammenfügt, weil ich mir meist relativ schnell vorstellen kann wie alles werden soll, aber die stundenlange Arbeit die dorthin führt mich ein wenig deprimiert.
Dann kommt wieder eine "Hochphase" wo ich den ganzen Song schon mit Elementen aufgefüllt hab, aber die Instrumente noch sehr roh sind... aber merke: Okey... nun steht inhaltlich alles, ergibt Sinn und es geht "nur noch" um die Umsetzung.
Danach kommt unendlich viel Frust und eine lange Leidensphase... wenn ich "echte" Instrumente aufnehme "struggle" ich immer sehr viel mit dem Grad an Tightness und Natürlichkeit. Fängt man an das erste Element perfekt machen zu wollen, klingen danach die anderen unperfekteren Elemente die voher im "untighten Haufen" noch funktioniert haben umso schlimmer... genauso verhält es sich dann mit Automationen. Das kostet mich viel Zeit und Nerven bis alle Elemente genau das tun was ich will oder zumindest trotzdem irgendwie funktionieren.
Wenn der Song dann komplett steht, ists mit dem Mixing und Matering mal so und mal so. Mal machts richtig Spaß und geht leicht von der Hand... mal verlier ich irgendwann den Überblick, verschlimmbesser alles nur noch und schieb mir Frust.
Ist dann am Ende alles fertig, hör ich mir meist meinen eigenen Song ungefähr 38436 hintereinander an und analysier alles nochmal bis ins kleinste Detail um daraus Erkenntnisse für die Zukunft zu ziehen. In sehr seltenen Momenten hör ich mir auch mal Sachen an und bin damit zufrieden....
Meistens kommt am Ende die Erkenntnis, dass meine Produktion schon ganz passabel ist und ich stolz auf mich bin, dass ich nicht zwischendurch aufgegeben hab, ich aber trotzdem an einigen Ecken und Enden mir hätte mehr Mühe geben müssen und das zur Perfektion (wie auch immer die sich für den jeweiligen Song definiert) sowohl musikalisch als auch handwerklich noch eine ganze Ecke fehlt.
Zwischendurch gibts natürlich auch immernoch Phasen der Betriebsblindheit mit denen man kämpfen muss.