Also der Tipp mit Song nachspielen, verändern von cwegy und sich andere Bands anschauen von azriel sind sinnvoll.
So hat glaube ich jeder mal angefangen.
Ebenfalls gibt es im Internet fast für alle Songs auch Tabulaturen zum download.
Wenn ich einen Song "schreibe" geht das in der Regel nach einem relativ gleichbleibenden Verfahren:
1. Ich sitze irgenwo rum, rauche gerade eine Zigarette und hab plötzlich eine Melodie im Kopf.
(Da ich neben Gitarre auch singe, ist das meistens die Gesangsmelodie)
2. Ich gehe sofort an mein Aufnahmegerät und nehme die Melodie auf
(meistens sind das dann nur Fragmente, die sich später beim weiterverarbeiten zusammenfügen;
oft wie beim Puzzle)
3. Wenn die Melodie in unser Bandgefüge (zum Programm passt) arbeite ich daran weiter
4. Dann bestimme ich mittels Metronom die Geschwindigkeit (Takt) die der Song braucht.
5. Dann mache ich mich daran, entsprechende Begleitakkorde (nur als Entwurf) mit der Gitarre einzuspielen und aufzunehmen
6. Dann mache ich mir Gedanken über den Bassgitarrenpart
7. Spiele ihn ein und nehme ihn auf (nur als Entwurf)
8. Wenn du die Tonart des Songs wissen willst/brauchst dann geht das über die Bestimmung der Grundakkorde
oder ich muss herausfinden, wo bei der Gesangsmelodie die Halbtöne gespielt werden, die Halbtöne innerhalb
einer Oktave zählen und dann nach dem bekannten
Quintenzirkelverfahren bestimmen
In Moll sind die Halbtonschritte woander (2/3 und 6/7.)
Aber das ist nur notwendig, wenn in einer Band andere in der Lage sind damit etwas anzufangen bzw. umzusetzen.
Ist für das "schreiben" eines Songs auch eigentlich nicht so wichtig.
Wichtig ist allerdings, dass man zu einer passenden Melodie auch die klingenden Töne auf dem
Tabulaturschema der Gitarre kennt und nicht lange herumprobieren muss. Ebenfalls in der
Lage ist, dass was man im Kopf hat, auf das Instrument ohne langes herumprobieren und
Töne suchen zu übertragen.
9. Ich schreibe einen Text (meistens nur eine Strophe)
10. Verändere und komplettiere die bisher aufgenommen Ideen.
11. Für die nächste Bandprobe, auf der ich den Titel vorstellen will,
mache ich aber in der Regel alle Aufnahmen nochmal komplett neu und
spiele diese auch vorher so perfekt und fehlerfrei wie möglich ein.
(Bei der Vorführung ist es peinlich, wenn man alle 10 sec. einen Kommentar
als Autor abgeben muss: oh - da habe ich mich aber verspielt, ach ja -
an der Stelle muss ich noch etwas ändern usw.)
12. Wenn die Band das Lied gut findet, werden als Basics Bass und Schlagzeug
mit den "echten" Bandmitgliedern ausgearbeitet und aufgenommen.
13. Danach kommt Gitarre und Keyboard an die Reihe
14. Jetzt kommt der Gesang (spätestens hier muss der Text auch vollständig sein)
15. Den ganzen Kram hört man sich an und stellt fest
a) dass passt alles garnicht, denn was ich am Anfang im Kopf hatte ist nicht immer
1 : 1 durch andere Musiker umzusetzen. Also wird entweder wieder geändert und
vielleicht irgendwann nach dem 20-mal ändern alles weggeschmissen oder
b) es passt.
In den Band's in denen ich bisher mitgespielt habe, wurden nie Noten aufgeschrieben,
höchsten Akkordgriffe oder Akkordabfolgen. Daher kommt der Begriff "schreiben" in diesem
Zusammenhang eher dem Aufnehmen einer Idee nahe) Die meisten Musiker, auch die
wirktlich bekannten und berühmten haben in den Anfangsphasen nie wirklich Noten
geschrieben, höchstens schreiben lassen, wenn überhaupt.
Wenn einer allerdings diese Kenntnisse hat, warum nicht auch Noten aufschreiben,
denn wer dann lesen kann und auch danach spielen, ist dann ganz klar im Vorteil.
Insbesondere wenn man älter wird, vergisst man so manches wieder schnell
Für unseren Keyboarder schreibe ich allerdings die Akkorde, Akkordfolgen und
Taktabläufe auf (z. B. Intro 4 Takte, 1. Gesangsstrophe 8 Takte, Intro 2 Takte usw.) auf.
Für die Aufnahmen auf einem 8-Spur (Korg D888) Gerät erstelle ich für jede einzelne
Spur ebenfalls ein Ablauf u. Taktschema mit Notierung der Mixereinstellungen.
Unser Keyboarder meinte irgendwann bei einer neuen Idee mal:
Wenn es nicht passt, wird es herausgeschweißt und ein anderes
Stück angeflanscht)
Gruß
Jo