Eigene Gitarrenschule (Buch nicht Gebäude!)- was wünschen sich Anfänger?

Schrax
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Hallo!

Ich bin dabei ein Konzept für eine eigene Gitarrenschule auszuarbeiten.
Natürlich hab ich mir selbst schon einige Gedanken dazu gemacht. Da meine Anfängerzeit aber mittlerweile 16 Jahre kann ich mich schlichtweg nicht mehr an alle meine Probleme zu Anfang erinnern. Auch hab ich mich mit (zugegeben nicht SEHR vielen- das wäre ja auch ganz schön kostenintensiv) mit einigen bereits existierenden Gitarreschulen auseinander gesetzt- bzw. lerne ich im Studium wie "man unterrichten soll". Trotzdem bin ich der Meinung, dass nicht immer alles was man liest bzw. lernt sehr nah an der Realität ist...
Eine weitere Motivation meinerseits: Vielleicht habt ihr schon den einen oder anderen Beitrag von mir hier gelesen, in dem ich immer zu einem Lehrer aus Fleisch und Blut rate. Trotzdem möchte ich eine Gitarreschule schreiben- passt das zusammen? Ja, ich will nämlich eine verfassen die man mit seinem Lehrer gemeinsam durchgeht (Musikschule) (schlimmstenfalls aber auch allein durchgehen kann).

Also lange Rede, kurzer Sinn:
o) Fehlt euch in derzeitigen Gitarreschulen etwas?
o) Kommen Themengebiete zu kurz?
Wenn ja: welche?
o) Worauf legt ihr besonderen Wert?
o) Was würde euch als Anfänger motivieren Noten zu lernen (eher einfache Stücke die dann halt nicht sehr "spannend" sind, oder lieber "nur" Übungen)?
o) Zuguter letzt: Glaubt ihr überhaupt, dass es etwas bringt noch eine Gitarreschule zu schreiben? Findet ihr, dass die bestehenden eh schon so gut sind, dass man keine mehr benötigt?

Danke schonmal für eure Hilfe
lg
 
Eigenschaft
 
Also ich lerne gerade mit Peter Bursch's Gitarrenbuch. Bin damit sehr zufrieden, jedoch fehlen mir son paar kleine Tipps, wie ich die Saiten möglichst sauber greife und anschlage. Vorallem die Barré-Technik, das Hämmering und die Anschlagtechnik nach oben und unten (hat im Buch keinen Namen >.<) und das damit einhergehende Plektrumspiel bereiten mir Probleme, da es einfach nicht gut klingt wenn ich versuche mich ans Buch zu halten ^^'

Am Meisten motiviert es mich, wenn ich Lieder spielen kann, die ich persönlich klasse finde. Davon gibt es in diesem Buch ein paar (Lady in Black, Whiskey in the Jar, House of the Rising Sun). Aber dennoch bin ich froh, dass es Internetseiten mit weiteren Tabs und Chords gibt, die mir wieder Lust und Laune machen, wenn ich mal keine Lust habe ^^
 
Wie weit würdest du den das Thema ausbauen? Bis zu einem Stand das man weiss wie man den Hals greift oder schon weiter? Mich störrt es sehr das oft Begriffe Verwendung finden deren Herkunft und Bedeutung nicht eindeutig beschrieben wird. Da wären speziell die Modi sowie die Akkordstufen und woher die Tonleiter eigenen Akkorde eigentlich kommen (auf Skales and More basierend...Begriffe werden eingeführt aber nicht ausreichend erläutert.) Bei Hansi Kürsch störrte es mich das anfangs die Play Alongs mit Metronom eingeführt wurden...die Solo Übungen aber nicht was mich damals echt zur Weißglut getrieben haben. Außerdem sollten die Bücher von Anfang an zeigen wozu der Einsatz bzw. Training des kleinen Fingers sinnvoll ist (um etwa Heptatonik fließend und ergonomisch spielen zu können) oder warum der Wechselschlag so entscheidend ist.
Aber ich denke es kommt auch darauf an was für eine Zielgruppe man hat, will man eher Schulen verfassen die etwas lockerer sind (Hansi Kürsch oder eben Tietgen) oder will man wirklich hammerharte Theoriekost vermitteln (wie etwa in dem Jazz Theorie und Praxis Buch). Wobei ich denke das Theoriekost auch etwas einfacher formuliert werden kann als sie in vielen Büchern gemacht wird (Obertonreihen, Terz verwandschaften etc...das haben wir zu 2 nicht verstanden).
Außerdem denke ich man sollte auf Merksätze verzichten und lieber von Anfang an vermitteln woher die Grundstimmung der Gitarre herrührt oder was es mit Quinten und dem Quintenzirkel auf sich hat.
 
Hi,
da hast Du Dir ja was vorgenommen! ;-)
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß Du Dich auf e-Gitarre beschränken willst, oder?

Als ich nach einer Schule gesucht habe, bin ich bei den Stetina-Büchern gelandet, obwohl ich die nur auf Englisch bekommen habe, und habe das nicht bereut.
Total Rock Guitar ist ein ausgezeichneter Überblick über verschiedene Stilrichtungen. (Ich arbeite immer noch dran.)
Aber man muß doch viel Eigeninitiative mitbringen und experimentieren, und nicht nur die Stücke lernen. Das ist im Sinne des Erfinders. Manch einer ist damit sicher überfordert.

An den Stücken mag ich, daß sie sehr durchdacht sind, und über das ganze Griffbrett gehen, so daß man ein Gefühl für verschiedene Voicings bekommt und auch die Phrasen immer variiert werden.
Bekannte Stücke nachzuspielen, möglichst noch in vereinfachter Form,find ich eher demotivierend, weil es nieeee so klingen wird, wie das Original....

Also, ganz für Anfänger ist Total Rock nicht unbedingt. Ich bin damit gleich klargekommen, weil ich noch rudimentäre A-Gitarrenkenntnisse hatte und Noten/Theorie sowieso vor Jahrzehnten lernen mußte.
Ein Buch für echte Erst-Einsteiger in dieser Qualität könnte ich mir schon vorstellen.

Nun habe ich leider keine einzige Deiner Fragen beantwortet.
Aber vielleicht kannst Du mit meinen Geankengängen doch was anfangen.

Gruß
Angelika
 
Ich habe es ohne Buch geschafft und bin auch schon etwas länger dabei. Aber ein bischen im Forum lesen hat mich an vieles erinnert. Zwei Dinge finde ich besonders wichtig:

Zu allen Übungen dazuschreiben, wie man die üben soll. Wenn z.B. dabei steht "einmal täglich 20x durchspielen" wird das gemacht. Wenn nichts dabei steht, wird es drei oder viermal gespielt und dann wird wieder ausprobiert, ob da neue Stück jetzt besser geht. Am besten auch mal erklären, warum man die Übung so und nicht anders machen soll.
Metronomangaben finde ich in dem Zusammenhang auch wichtig. Such mal in einem Musikgeschäft nach "Hanon". Das ist zwar für Klavier aber die Erklärungen da sind ein gutes Beispiel.

Ein Kapitel darüber, wie man übt. Am besten auch immer wieder kleine Hinweise einstreuen. Vor allem auch über das schnelle und über das saubere bzw. musikalische Spielen. Leider vergessen sogar Lehrer, daß man das Üben auch lernen muß und die Schüler kommen nicht darauf, zu fragen.
 
Ich lerne mit "Garantiert E-Gitarre lernen".
Bin eigentlich zufrieden, aber mir fehlen ein paar Tipps zur richtigen Haltung der Greifhand. Im Internet liest man überall was anderes und ich habe immer noch keine Einheitliche Greifhaltung, weil mir alles ab nem gewissen Punkt Schmerzen im Handgelenk der Greifhand verursacht... das kann natürlich auch andere Gründe haben, zB dass ich zu viel Kraft aufwende. Naja, genau solche Tipps fehlen mir in meinem Buch.
 
also ich hab bei nem kumpel von mir mal das buch ''guitar action'' gesehen und hab mal durchgeblättert was ich sehr gut fand waren die bilder zum richtigen greifen was ich auch ne wichtige sachen finde wenn mans ohne lehrer lernen will den ich komme heute beim digeridoo spielen mit erklärungen in worten nich wirklich weiter (denk mal wenn ifch keinen gitarren lehrer gehabt hätte hät ich auch nicht geblickt wie man die gitarre richtig hält)

also mein tipp: bilder zu den erklärungen
 
mir fehlt in den existierenden gitarrenschulen ein lernplan, der festlegt, was man jeden tag übt, also auch sehr konkret wird (Zeitangaben oder Wiederholungen zu den einzelnen Übungen)
 
Oh, da würden mir eine Menge Sachen einfallen, die in meinen Büchern zu kurz kommen. Zum Beispiel, wie man die "normalen" Grundakkorde CAGED etc. etwas aufpeppen kann, z.B. indem man bei G-Dur zunächst E und F als Einzelnoten (auf der E-Saite, klar) vorspielt.

Klar, den Grundton als Bassnote vorspielen kommt in vielen Büchern vor, aber eben dieser beispielhaft kurze Lauf vor einem Akkord wertet das Spiel ungemein auf, finde ich. Und einem Anfänger wird das schlichte Akkordstrumming ja auch irgendwann ein wenig langweilig, so kann er Akkordspiel und Einzelnotenspiel kombinieren.

Und noch was: Lieder sind natürlich sehr motivierend, aber vorher sollten zu jedem Thema _mehrere_ kurze Übungen kommen. Beim berüchtigten Bursch z.B. gibt es oft eine Übung zu neu Erlerntem, dann die nächste, dann Song. Doof! Bei Bernd Brümmers "Garantiert (E)Gitarre lernen" sind es hingegen fast immer 3,4 verschiedene Übungen zu einem Thema.

C.
 
Das Greifen ist für mich das A und O.

Bringe mir das Gitarrespielen auch selbst bei durch Bücher und Internet, aber selbst nach 2 Jahren jetzt hab ich nach 2 Stunden spielen immer noch ordentliche Schmerzen in den Fingerkuppen.

Das kommt in den Büchern leider viel zu kurz.

Habe von Anfang an immer viel zu verkrampft auf die Saiten gedrückt und genau dies bekomm ich nun mittlerweile nicht mehr so schnell abgewöhnt.

Will ich mit der Greifhand locker spielen, dauerts nur ein paar Griffe und ich drücke wieder fester drauf.

Daher unbedingt das Greifen mit ins Buch nehmen! Hätte gern dafür etwas mehr bezahlt wenn ich gescheites Greif-Lehrmaterial gehabt hätte.

Grüße
Sven
 
Jo, dem kann ich nur beipflichten. Habe mir selber 2 Bücher von Peter Bursch zugelegt, und naja. Heute finde ich sie ziemlichen Schrott. Sowohl was die Haltung der Greifhand als auch der Schlaghand betrifft gibts da wenig bis gar keine Infos.

Greetz
 
mir fehlt in den existierenden gitarrenschulen ein lernplan, der festlegt, was man jeden tag übt, also auch sehr konkret wird (Zeitangaben oder Wiederholungen zu den einzelnen Übungen)

Hmm, nein.
Ich bin mir sicher, daß sowas gar nicht geht. Jeder lernt anders.

Üben üben finde ich eine sehr gute Idee.
Aber wer eine genaue Bedienungsanleitung braucht, sollte dann doch lieber auf einen Lehrer vertrauen; sowas kann ein Buch nicht vermitteln.

Nur meine unmaßgebliche Meinung...

Angelika
 
Schau dir einfach die ganzen Gitarrenschulen an, und du wirst feststellen, das es weder "den Anfaenger", noch "den Weg" gibt.

Der eine mag Teuchert, der andere Bursch, der naechste steht auf Türk/Zehe, andere auf Käppel, jene den Teschner, jemand anders den Graf-Martinez, oder den Kreidler... dann noch Kumlehn oder auch Dreksler und Eulner,...

Im Grunde ist vieles schon da, teilweise braucht man halt noch zusaetzliche Quellen (z:B. Harmonielehre)... aber egal wie man es dreht: keine Gitarrenschule schafft den "interdisziplinaeren" Spagat, dazu gibt es auch einfach zu viel zu lernen (nicht ohne Grunde gibt es von genuegend Schulen mehrere Baende).

Bzgl. besseren Bildmaterials werden sich wohl mehr und mehr DVDs als Zusatz durchsetzen.



Um es auf den Punkt zu bringen: ich denke das es genuegend Gitarrenschulen gibt (wer das nicht glauben mag, soll sich mal bei der naechsten Musikmesse die Muehe machen nur mal in allen Gitarrenschulen die er findet die Inhaltsangaben und mal 5 bis 6 Seiten zu ueberfliegen), fuer den Unterricht sollte man sich als Lehrer eine davon aussuchen, und sich stark daran orientieren (natuerlich darf man dann auch hier und da mal ueber den Tellerrand schauen).
 
Oh, da würden mir eine Menge Sachen einfallen, die in meinen Büchern zu kurz kommen. Zum Beispiel, wie man die "normalen" Grundakkorde CAGED etc. etwas aufpeppen kann, z.B. indem man bei G-Dur zunächst E und F als Einzelnoten (auf der E-Saite, klar) vorspielt.

Öhhm, ich meinte natürlich E und Fis....sorry, ich hatte die Gitarre nur vor meinem geistigen Auge, daher die falsche Basslinie.

C.
 

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