Eigene Demoaufnahmen (Band) - Interface oder Recorder?

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lipt0n
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Aloha,

wie im Thema schon genannt, geht es um Demoaufnahmen mit der Band.

Vorgeschichte:

Wir hatten unsere letzte Demo mit einem befreundeten Schlagzeuger und seinem Equipment aufgenommen (Recorder, Modell ist mir entfallen + Drummikros) und waren mit der Qualität des Ergebnisses relativ zufrieden bzw. haben wir das für eine Demo als vollkommen ausreichend empfunden.
Jetzt stehen wieder Aufnahmen an und wir drehen uns ein bisschen im Kreis. Entsprechender Drummer hat im Moment leider keine Zeit für Aufnahmen, uns drückt aber ein bisschen der Schuh -wir haben keine Lust mehr noch ein paar Monate zu warten um das neue Material festzuhalten. Es stand noch eine Studiolösung im Raum (zu freundschaftlichen Konditionen), die an Qualität höchstwahrscheinlich weit über unser Homrecordingniveau hinausgeht, allerdings zahlen wir dann eine Einmalsumme und stehen in 6, 7, 8 Monaten vor dem gleichen Problem, nur mit neuem Material.
Da wir mit den Aufnahmen keine kommerziellen Zwecke erzielen, sondern sie frei verteilen/zum kostenlosen Download anbieten wollen, sind wir natürlcih daran interessiert eine relativ kostengünstige und vor allem nachhaltige Lösung zu finden.
Ich habe mich mit meinem Drummer abgesprochen, er würde 400 Euro für ein Mikrofonset zum abnehmen lockermachen, enstsprechende Recordinglösungen fallen dann in mein Investitionsgebiet.

Problemstellung:

Da kein Liverecording der ganzen Band vorgesehen ist, sondern track-by-track, brauche ich 6 Mikrofoneingänge für die Drummikros (1x BD, 3x Snare/Tom, 2x OH). Da es sowas mit 6 Eingängen nicht zu geben scheint, bleiben mir nur Lösungen mit 8. Ich bin da ganze schnell bei vielen hundert Euro, da zwar alles mit 838239 Kanälen angeboten wird, aber die hardwareseitige Ausstattung mit Eingängen (v.a. XLR) immer sehr mau ist.
Ich stehe nun vor einer grundsätzlichen Frage: Benutze ich ein reines USB Audiointerface oder einen Recorder?

1. Recorder
Die Vorteile des Recorders, soweit ich das beurteilen kann, liegen vor allem im Bereich der Kompaktheit. Ich kann damit bequem track-by-track aufnehmen ohne mein Notebook mitschleppen zu müssen. Am Ende einer Session habe ich meine Files auf einer Speicherkarte/HDD und kann sie bequem nach Hause mitnehmen und bearbeiten. Ins Auge gefasst habe ich dabei das Zoom R-16, das mir darüber hinaus noch als DAW Controller dient.

2. Interface
Das Interface wirkt auf mich ein wenig rudimentärer. Ich habe schon Erfahrungen mit dem Scarlett 2i2 sammeln können, das ich zuhause benutze um mich selbst beim üben abzunehmen (Vocals), ich bin mit der funktionsweise also grundsätzlich vertraut. In den von mir angestrebten Dimensionen bekomme ich am Ende meine Spuren aufgenommen, die gesamte Beabreitung liegt dann softwareseitig in meinen Händen (bis auf ein grobes Einpegeln der Kanäle direkt an der Hardware). Bisher sagt mir da, rein von den Spezifikationen her, das Tascam US-1800 zu.

In meiner Logik sieht das jetzt wie folgt aus: Das Interface bietet weitaus weniger Schnickschnack und Features als ein Recorder, ist dafür mit der entsprechenden Ausstattung (eben den 8 XLR Eingängen) aber auch wesentlich erschwinglicher. Soweit korrekt?
Aber wie sieht es aus mit dem Komfort? Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, nehme ich mit dem Recorder meine Drumspur auf, gebe sie dann über den Monitor auf Kopfhörer und lasse dazu die Gitarristen/Bassisten einspielen, dann wieder ein neuer Mix aus allen Spuren und schlussendlich werden über den kompletten Instrumentalmix die Vocals gesungen. Das ist ziemlich easy und komfortabel.
Wenn ich das gleiche über Interface/DAW machen möchte, und gebe den Mix über Line-Out auf Kopfhörer, muss ich auf das latenzfreie Monitoring verzichten, und das Monitorsignal erst mit in den Mix und dann ebenfalls über Line-Out mit auf die Kopfhörer legen. Ist das in puncto Latenz überhaupt praktikabel? Oder wird es mir damit unmöglich, so wie o.g. aufzunehmen? Firewire ist, mangels Kompatibilität meines Notebooks (stationäre Lösung ausgeschlossen) leider keine Alternative.

Sorry für den Riesentext und etwaige Unverständlichkeiten, aber ich muss sichergehen, ich investiere da schließlich meinen Jahresurlaub in Hardware ,)

Liebe Grüße und schon mal Danke fürs Lesen.

lip
 
Eigenschaft
 
Das Tascam US-1800 verrichtet bei uns im Proberaum einen guten Job (auf einem Ein-Kern-Prozessor!).

Aufgenommen wird mit dem beigefügten Cubase 5 LE. Latenz auf dem Kopfhörer ist fast nicht spürbar - ausser: wir hauen schon jede Menge Plugins in den Insert der jeweiligen Spur.
Aber das macht man eher nach der Aufnahme. Und dann ist ja schon aufgenommen worden.

Der Kopfhöreranschluss dient dazu, das in das Interface eingehende Signal auf den Kopfhörer zu geben und aus der DAW (hier: Cubase 5 LE) kann man die vorhandenen Spuren dem Kopfhörer beimischen. Sollte also funktionieren.
 
Wenn ich das gleiche über Interface/DAW machen möchte, und gebe den Mix über Line-Out auf Kopfhörer, muss ich auf das latenzfreie Monitoring verzichten, und das Monitorsignal erst mit in den Mix und dann ebenfalls über Line-Out mit auf die Kopfhörer legen. Ist das in puncto Latenz überhaupt praktikabel? Oder wird es mir damit unmöglich, so wie o.g. aufzunehmen?

Doch, doch, das geht. Solche Mehrkanal-Interfaces bieten in der Regel eine Control-Software in Form eines Mixers um physikalische und virtuelle Ein- und Ausgänge zu verwalten, und um auch einen oder mehrere latenzfreie(n) Monitor-Mix(e) zu erstellen.

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Kannst Dir ja auch nochmal das M-Audio Fast Track Ultra 8R und die Presonus AudioBox 1818VSL anschauen, bieten auch alles was Du brauchst .
 
Doch, doch, das geht. Solche Mehrkanal-Interfaces bieten in der Regel eine Control-Software in Form eines Mixers um physikalische und virtuelle Ein- und Ausgänge zu verwalten, und um auch einen oder mehrere latenzfreie(n) Monitor-Mix(e) zu erstellen.

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Kannst Dir ja auch nochmal das M-Audio Fast Track Ultra 8R und die Presonus AudioBox 1818VSL anschauen, bieten auch alles was Du brauchst .

Anmerkung: Das Tascam US-1800 hat KEINE zusätzliche Mixer-Software. Darum kostet es ja auch nur 329,00€ :D

Praxis bei uns:
Wir nehmen erstmal uns alle gleichzeitig auf mehreren Spuren auf (da haut natürlich alles mögliche in meine Drum-Mikros).
Das sind dann bei unserer Konstellation 14 Spuren.
Dann machen wir Spur für Spur neu.
Z.B. Drums der Schmierspuren auf "mute" dann neue Spuren aufmachen und Schlagzeug sauber neu aufnehmen.
Das machen wir dann mit allen weiteren Spuren so, bis die alten Schmierspuren nicht mehr benötigt werden und gelöscht werden können.

Der Grund warum wir das so machen liegt darin, daß es den anderen beim Einspielen ums "Feeling" geht.
Nachteil dabei ist, daß der Sänger beim ersten Einspielen keinen Hall auf der Spur hat, da wir nicht den allerschnellsten PC haben und die Tascam-Treiber nicht so gut sind, wie die von Motu, Presonus, RME oder Focusrite.

Da haben die von Signalschwarz erwähnten Interfaces natürlich Vorteile gegenüber dem Tascam.
 
Nachteil dabei ist, daß der Sänger beim ersten Einspielen keinen Hall auf der Spur hat, da wir nicht den allerschnellsten PC haben und die Tascam-Treiber nicht so gut sind, wie die von Motu, Presonus, RME oder Focusrite.

Die Technik mit dem Hall ohne bzw. relativem PreDelay (wird dann durch die Latenz bestimmt) funktioniert da auch nicht?
 
Doch, wir könnten in Cubase in den Kanal-Insert der Voc-Spur Hall oder einen anderen Effekt draufgeben, aber der PC im Proberaum ist ein Single-Core (2,6 GHz) mit 2 GB RAM und da war es nach unserer Erfahrung grenzwertig. Die Latenz fürs Monitoring wurde spürbar schlechter.
Auf einer aktuellen Dual-Core, Quad-Core sollte es aber deutlich besser sein.

Ich habe zuhause im Keller, wo ich noch mit dem kleinen Tascam US-122mkII aufnehme keine spürbaren Latenzen bei Effekt im Kanal-Insert und aktiviertem Monitor-Button in Cubase. Da habe ich einen Dual-Core mit 2,7 GHz und 4 GB RAM.
 
Ich hab das jetzt so verstanden, das allein der Einsatz des Halls den Rechner schon so (über-)fordert, dass die Latenz soweit erhöht werden müsste, dass die ganze Sache unpraktikabel wird. Richtig? Gilt das selbst für einen Faltungshall?
 
Der Halleinsatz führt zu leichten Knacksern bei der (Schmierspuren)Aufnahme und aktiviertem Monitoring.
In der Bearbeitungsphase danach wird es etwas besser, aber nur etwas ;)

Deshalb nehme ich die Probenraum-Projekte von Cubase 5 LE ja auf ext. Festplatte mit nach Hause, um sie dort in Cubase5 Essential weiter zu bearbeiten.
Unser Sänger hat sich an trockenes Einsingen bei den Schmierspuren gewöhnt.

Wenn dann neu aufgenommen wird, dann packt die Maschine schon etwas Effekt für die Voc-Spur. Ist halt eine grenzwertige Konstellation aus alter Technik, Treibern usw. Wir können aber damit leben und wissen, wie wir Probleme umschiffen.
 
Danke für die Antworten bis hierher.

Interessant: Es scheint eine grundsätzliche Tendenz zur Interface-Lösung zu bestehen.

@Trommler: Es besteht also die Möglichkeit mit dem Tascam, die Spuren auf die Kopfhörer zu mischen? Nur auf dem Headphone Ausgang, oder auch über den Line Out?

Sonstige Effektperformance spielt keine Rolle, da wir mit sowas wie Schmierspuren nicht arbeiten, das läuft alles nacheinander. Drums -> Bass -> Git -> Vox.
 
Wir haben im Proberaum auch die Tascam US-1800 stehen. Macht echt einen guten Job! Und es war bei uns sogar Software mit dabei (@ Trommler)
Die Spuren kannst du auf den Kopfhörer-Ausgang mischen, ja. Das machst du eben in der Software am Rechner. Bei uns Nuendo...da kannst du im Control Room die Signale routen. Sollte auch auf die Line-Outs gehen, da bekommst du vielleicht nur ein Problem mit der Signalstärke, da gescheite Kopfhörer ja auch ordentlich Signal brauchen.
 
Wir haben im Proberaum auch die Tascam US-1800 stehen. Macht echt einen guten Job! Und es war bei uns sogar Software mit dabei (@ Trommler)

Der Trommler meinte aber nicht irgendeinen Lite-Version oä, sondern eine Mixer-Control-Software zur Verwaltung der physikalischen und virtuellen Ein- und Ausgänge.


Sollte auch auf die Line-Outs gehen, da bekommst du vielleicht nur ein Problem mit der Signalstärke, da gescheite Kopfhörer ja auch ordentlich Signal brauchen.

Deswegen schliesst man sie auch an Kopfhörerausgänge mit Verstärker an.
 
Ich habe mir die zwei Vorschläge von Signalschwarz nochmal angesehen. Das PreSonus sprengt mit 500 EUR leider mein Budget, aber das "M-Audio Fast Track Ultra 8R" sieht mir ganz tauglich aus. Laut Kundenrezensionen soll es wohl taugen, ggü dem Tascam liegt der Vorteil wohl darin, das mir die Treiber erlauben, die Signale intern nach gutdünken auf verschiedene Ausgänge zu routen. Nachteil scheint zu sein, das es wohl wirklich nur 8 Spuren verarbeiten kann, sollte ich also doch mal live recorden wollen, krieg ich das damit leider nicht hin. Sinnvoll sind die 2 Kopfhörerausgänge, schließlich brauch derjenige der spielt einen Monitor, aber ich hätte das beim Aufnehmen auch gerne direkt dabei. Deswegen meine Frage nach dem Line-Out und inwieweit sich das routen lässt, weil das Signal kann man ja immernoch verstärken, extern mixen und auf x-Kopfhörer ausgeben.
Die eierlegende Wollmilchsau scheints in der Preiskategorie bis 400 Euro nicht zu geben... :D
 
=> Danach sieht es leider wirklich aus :(


Aber man kann auch ruhig mit Equipment anfangen, was weniger Möglichkeiten hat. So lernt man halt auch, die Möglichkeiten besser auszunutzen und sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen. Mit dem Wissen kann man dann, wenn Zeit ins Land gegangen ist, auf höherwertigeres und teureres Equipment "upgraden".
 
Nachteil scheint zu sein, das es wohl wirklich nur 8 Spuren verarbeiten kann, sollte ich also doch mal live recorden wollen, krieg ich das damit leider nicht hin.

Du wirst wenige USB-basierte Interfaces finden, die überhaupt acht Kanäle gleichzeitig übertragen. Ich glaube, es gibt sogar gar keins welches mehr kann.


Deswegen meine Frage nach dem Line-Out und inwieweit sich das routen lässt, weil das Signal kann man ja immernoch verstärken, extern mixen und auf x-Kopfhörer ausgeben.

http://www.m-audio.com/images/globa...ra8r.html?cm_sp=M-Audio-_-M-Audio-_-MFASTUL8R

plus mal das Handbuch checken. :)
 
Das Tascam packt laut Homepage 16 Kanäle gleichzeitig -wenn man die anderen Anschlüsse mit nutzt. Das Fast Track eben "nur" die acht.
Das Routing beim Fast Track war mir bewusst, das ist auch eins DER Kaufargumente. Ich frag mich jetzt, was ich für einen Aufwand betreiben muss um das Tascam mit zwei Kopfhörern zu benutzen.

Schlussendlich spielen die Preamps auch noch eine Rolle. Oder nimmt sich das eher weniger? Jemand auch persönliche Erfahrungen mit dem M-Audio Fast Track?
 
Mit dem Tascam hast Du zwar nur einen physikalischen Kopfhöreranschluss, kannst den aber an einen Kopfhörerverstärker anschliessen, an dem dann mehrere Kopfhörer mit (leider) dem gleichen Signal hängen. Was Ihr versuchen könntet, die weiteren Line-Outs des Tascam daran anzuschliessen, so daß unterschiedliche Signale an dem Kopfhörerverteiler ankommen.
Das haben wir leider mangels Zeit noch nicht probieren können.
 
Das Tascam packt laut Homepage 16 Kanäle gleichzeitig -wenn man die anderen Anschlüsse mit nutzt. Das Fast Track eben "nur" die acht.

Mehr Kanäle bedeutet meist aber auch reduzierte Auflösung und 24/44.1 sollten es schon sein. Wie es da beim Tascam aussieht weiss ich nicht.


Schlussendlich spielen die Preamps auch noch eine Rolle. Oder nimmt sich das eher weniger?

Um diese Frage zu klären, schaut man sich mal die technischen Leistungsdaten an und bemüht evtl. nochmal einen Testbericht.



@ Trommler53842:

Ein KH-Verstärker erwartet ein Line-Level-Eingangssignal, ihn an einem KH-Ausgang zu betreiben ist also nicht korrekt (ja ich weiss, das machen viele, ändert aber nichts daran).
 
Versuch und Fehlversuch :D
 

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