Eigenbau Dummycoil aus Singlecoil?

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Ich habe ein kleines Problem: ich habe eine alte Strat mit 3 Singlecoils. Diese haben alle die selbe Polarität; also nix RWRP=> also Achtung! Fertig! Brummmmm...

Zuerst wollte ich die Pickups tauschen oder eine Dummycoil nachrüsten. Ersteres will ich nicht, da die Teile ganz gut klingen und eine DC kaufen will ich eigentlich auch nicht.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist ein DC ein "normaler" Singlecoil, blos mit ohne Magnet. D.h. die Polarität ist irrelevant. Dieser wird dann (schaltbar) seriell auf die Summe gelegt (zw. Pu-Switch und Eingang Volumenpoti).

Ich habe in meiner Schublade noch zig Pickups rumliegen. Viele davon mit unten angeklebten Barrenmagnet dran. Ist es möglich, einfach einen SC raus zu suchen, der in etwa den selben Widerstandswert hat; den Magnet zu entfernen und ihn dann einzubauen? Die Wicklungszahl, die wohl auch wichtig ist, kann man ja nicht so einfach herausfinden/messen. Gibt's außer dem Widerstand noch andere messbare Nenngrößen?



EDIT: ach... ich probiers einfach mal
 
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Ich gehe einfach nach dem Widerstandswert, das ist so ein pi x Daumenwert, nicht genau, reicht
aber aus. Wenn du einen SC hast, der unten einen Balken-Magneten hat, muß der entfernt werden. Besser ist es die Slugs (sechs Einzelstifte) auch heraus zu schlagen. Eine Luftspule nimmt weniger vom Sound, als wie eine mit Eisenkernen. Wenn die Slugs magnetisch sind, (kein Balken-Magnet darunter) müssen diese entfernt werden. Dazu den SC auf einen Schraubstock legen, die Backen 1-2mm weiter auseinander drehen, als wie der Slug-Durchmesser ist. Wenn du den SC
quer rüberlegst, kannst du mit einem Durchschlag, der etwas weniger Durchmesser hat wie die Slugs, die Slugs einen nach dem anderen vorsichtig heraus treiben, mit Hammer und Durchschlag.
Bevor du das machst, messe vorsichtshalber noch mit einem Kompass, den du seitlich an den SC führst, ob die Magnet-Richtung gleich mit denen in deiner Gitarre ist. Wenn alle Magnete die gleiche Ausrichtung haben, muß der Dummy mit dem Pluskabel an Masse, und mit dem Minus-Ende an der Minusleitungen von den SC's. (Humbucker-Efekt). DIe SC's müssen dann von der Masse ab, und über den Dummy an Masse gehen. Wenn deine SC's in den Höhen weiterhin wie SC's klingen sollen, machst du einen High-Cut für den DUmmy, indem du einen Kondensator von ca 100nF parallel zur Dummy schaltest. Dieser Placebo-High-Cut (Dummy erzeugt keinen Ton),
stellt einen High-Bypass für die SC's dar. Können somit vom Dummy nicht verändert werden.

Wenn du diesen Kondensator noch über das Ton-Poti regelst, hast du eine
schönere Klangregelung, als wie mit dem herkömlichen Tone, den kannst du dafür raus werfen.
 
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Wenn man genügend SC's in der Ecke liegen hat, geht man das nach der beschriebenen Methode wagen, mit dem Hammer am Besten Tickerschläge ausführen, bei mir hat es gut geklappt.
Aber wenn man das öfters macht, könnte man sich auch ein Werkzeug dafür herstellen: Ein
Gehäuse, in das man den Bobbin stecken kann, oben eine Mutter mit 5mm Innen-Gewinde anlöten,
auf der Gegenseite ein 6-7mm Loch bohren, eine 5mm Gewindeflügelmutter 30 mm Gewindelänge.
Damit könte man schonend die Slugs herausdrücken, indem man die Flügelmutter in das Gehäuse schraubt. Etwas viel Aufwand, wenn es einmalig genutzt wird. Eine einfachere Ausführung wäre,
in einem Stück Flacheisen ein 5mm Gewinde zu schneiden, und Bobbin mit Flacheisen und Kunststoff-Schraubbacken in einen kleinen Schraubstock, so das Gewinde immer deckungsgleich mit einem Slug ist, dann 5mm Schraube drauf und den Slug beim Reindrehen herausdrücken.
Mit der Methode kann man sich aus dem Mittel-PU seinen Reverse-Wound selber herstellen, indem man die Slugs flippt, d.h. um 180° gedreht wieder einführt in den Bobbin. Dann müssen noch die Drähte getauscht werden.

PS: Jetzt sehe ich den Slug-Entferner deutlich vor meinem geistigen Auge:
Er besteht aus zwei Stücken Flachstahl 4mm stark und 20mm breit.
Die Länge ca 60mm, da dann auch für HB's verwendbar.
Die beiden Flachstahl-Stücke kommen übereinander und außen haben sie 6mm Gewinde, worüber sie in Bobin-Höhe auf Distanz zueinander geschraubt werden mit Muttern, die man entsprechend verstellen und kontern kann.
im ersten Drittel von der Länge ein 5mm Gewinde im Flachstahl, auf der gegenüberliegenden Seite eine Bohrung mit 6mm Durchmesser, durch die der Slug rausgepresst wird. In das Gewinde kann eine Gewinde-Schraube mit Aufnahme für Imbus-Schlüssel reingeschraubt werden.
Wenn der Bobin zwischen den Flachstahl-Stücken eingespannt ist, kann man
schonend die Slugs durch Drehen der Schraube rausdrücken, und läuft weniger
Gefahr, den Wicklungsdraht zu beschädigen. Bei hochwertigen Pickups würde sich der Zeitaufwand von 30 Minuten bezahlt machen, der Slug-Entferner kann später jederzeit wieder verwendet werden.
 
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...oder man nimmt einfach einen Hammer, haut einmal mit gefühl drauf und zieht sie dann per Zange nach hinten raus. hat prima funktioniert gestern! :great:

Der ehemalige Pickup ist vorbereitet. Die originalen haben zwischen 5,3 und 5,5 kohm, die jetzt-dummyspule hat 5,2k ohm. Alles ziemlich schwach, aber immerhin nahe beieinander!
 
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...oder man nimmt einfach einen Hammer, haut einmal mit gefühl drauf und zieht sie dann per Zange nach hinten raus. hat prima funktioniert gestern! :great:

Der ehemalige Pickup ist vorbereitet. Die originalen haben zwischen 5,3 und 5,5 kohm, die jetzt-dummyspule hat 5,2k ohm. Alles ziemlich schwach, aber immerhin nahe beieinander!

Ja echt super, habe ich auch so gemacht, die herausstehenden Slugs mit Flachzange gegriffen und heraus gezogen. Werde den Slug-Entferner
totzdem von meinem Sohn bauen lassen. Ist das richtige Stück für einen Auszubildenden. Lernt bei mir zwar einen Büro-Beruf, aber etwas Praxis kann nie schaden. Das Teil kann man ja auch schwebend über der Gitarre nutzen, z.B. wenn man den Peter Green ooP herstellen will: nur die Magneten flippen und die Anschlüsse bleiben dran. Wenn das Teil fertig ist, lade ich einmal eine Abbildung hoch.
 
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