Eigenbau des Viola d´Amore / Viola da Gamba Hybriden - Das Langzeitprojekt

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Heydiho liebe Freunde der Musik !

Hier und heute lege ich den Grundstein meiner Dokumentationsreihe zu meinem ersten "großen" Eigenbau. Dieser Bau dient eigentlich nur der befriedigung von Neugier, dem sammeln von Fehlern (Damit ich sie bei meinem nächsten und eigentlichem Hauptbauprojekt nicht nochmal machen muss; einer 7 Saitigen Bass Gambe nach einem Plan einer Bassgambe von Linarol Ventura aus dem Jahre 1602), dem Umgang mit Werkzeug und der Erfüllung eines Lebenstraums.

Ich baue die Instrumente nicht ohne Grund, seit im Kindergarten ein Geige spielender Weihnachtsmann aufgetreten ist, bin ich den Streichinstrumenten verfallen. Trotz einiger Bemühungen habe ich es nie geschafft in diesem Berufsfeld Fuß zu fassen. Also musste ich mich mit der Theorie um den Bau von Instrumenten vertrösten und mich als "der Typ" etablieren zu dem man kommt wenn man an seinem Instrument mal was gefixt haben muss, aber kein Geld auf Tasche hat. Dementsprechen beschäftige ich mich schon seit fast immer mit Instrumenten, deren Bau (in Theorie), wartung und Design. Nun hole ich das ganze in meiner Wohnzimmer Werkstatt nach und versuche meine Hände auf den Kenntnisstand meines Kopfes zu bringen, was sehr schwer ist.

Wieso erzähl ich euch das alles ? Weil dies ist der Anfang eines neuen Kapitels für mich, mein erster großer Beitrag zu diesem Forum, das ich schon so lange mein Zuhause nenne und vorallem ein absolutes Herzens und Lebenstraum Projekt. Ich brauche zwischen den Schritten immer etwas Zeit, deswegen wird es hier zwar regelmäßig geupdated, aber in welchen Abständen kann ich noch nicht sagen.

Mein Holz ist Tonholz welches ich aus Österreich geordert habe beim Händler meines Vertrauens, alles 20+ Jahre abgelagert und damit sofort für die Weiterverarbeitung geeignet. Das was da an Holz liegt ist für die Bassgambe und das aktuelle Projekt.

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Die Werkstatt ist nicht gerade optimal, aber sie wächst stätig. Manches ist gekauft, anderes Selbst gefertigt (Wie den Dickenmesser für die/den Decke/Boden, oder das Biegeeisen).
Aber eigentlich habe ich nahezu alles was ich brauche, auch wenn nicht alles auf den Fotos zu sehen ist.

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Wenn ich dann mal ein paar Instrumente gebaut habe, werde ich damit ein paar Geigenbauer abklappern und zusehen ob ich nicht irgendwo mit mitte 30 nochmal ne Ausbildung starten kann. Wie auch beim Instrumentenspiel (Und da spiel ich echt einiges) ist auch das hier ein Autodidaktisches Projekt.

Wie der Titel verlauten lässt wird das ganze ein sehr eigenwilliges Projekt, eine Kreuzung aus einer Viola d Amore (Hiervon werde ich den Hals, sowie die Resonanzsaiten übernehmen) und einer Tenor Gambe (Hiervon wird die Aufhängng des Saitenhalters, die Bundierung mit Darmsaiten, sowie der Flache Boden übernommen. Vereint wird das ganze in einer etwas überbreiten Violinform. Das Design ist selbst entstanden unter Zuhilfenahme meiner 42" Viola, einigen Zirkeln und jeder Menge Zeit.

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Zur dimensionierung, Länge 450mm mit Hals sogar um die 900mm, breiteste Stelle in unterer Korpushälfte 360mm, obere Korpushälfte 260mm, die gegenwärtige Höhe liegt bei 55mm und wird mit der Decke und Boden im endeffeckt bei in etwa 80mm liegen, kurz um, das wird ein ganz schöner Klopper.

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Ich muss sagen, das was da an Holz verschwendet wird (und seih es nur bei den Eckklötzen, während sie langsam Form annehmen) ist wirklich erschreckend... Ich habe jetzt schon das Gefühl das 75% des gesamt Holzes später in der Tonne (für den Kaninchenstall) landen wird. Trotzdem merke ich schon hier das das bloße einpassen von ein paar Blöcken mir wirklich großen Spaß bereitet. Einfach faszinierend einen zu erstellen und kurze Zeit später einen weiteren Klon davon in der Hand zu halten.

Das größte Problem ist bisher das die besagten Eckklötze nicht sonderlich gut an der Form halten, das Blöde Sperrholz bröselt immer wieder weg, die nächste Form mach ich dann aus Mdf Platten....

Nun hänge ich einfach mal ein paar Bilder an vom bisherigen Fortschritt.
Während ich das hier gerade schreibe, trocknet die letzte Zarge, danach geht es an die Riemchen und dann ist zumindest der Zargenkranz schomal abgeschlossen.

Bei Fragen, oder interesse am Austausch oder Kritik, einfach raus damit.
 

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Sehr spannend, weiterhin viel Spaß und Erfolg!
 
Wieder mal eine lange Nacht später und ich bin ein kleines Stück weiter gekommem.

Der Zargenkranz ist fertig geklebt. Einen Haufen von Spänen später ist dann auch der Rand relativ Plan gehobelt, der Rest wird dann demnächst großflächig plan geschliffen. (Schleifmittel auf Platte kleben und gib ihm, damit es auch eben wird)

Das machen wir aber erst wenn wir die Riemchen eingeklebt haben, welche im Prinzip dazu da sind dem Zargenkranz für die Verbindung mit Decke und Boden mehr aufleimfläche zu geben....

Da ich mich nun auch um die Riemchen gekümmert habe unter Zuhilfenahme vielerlei Arten von Klammern, werde ich nun erstmal den Zargenkranz von der Form lösen. Denn wenn ich die Riemchen beidseitig einklebe bevor ich die Form rausnehme, krieg ich die Form nur sehr schwer (wenn überhaupt) raus.

Nun starten ich mit dem Ohrwurm "Völlig losgelöst, von der Foooorm, stutz ich Klötzchen" zur Melodie von Major Tom in den nächsten Schritt. Ein paar wirklich sanfte Klopfer mit meinem Klöppel später, ist der Kranz von der Form befreit und es geht daran die Eckklötze auf ein angenehmes Maß zu kürzen und zum ersten Mal von vielen zu schleifen.

Die Klötze an Hals und Boden werde ich erst später zuschneiden, wenn ich den Zargenkranz mit dem Boden verleimt, bzw den Hals eingepasst habe.

Als nächstes wird der Kranz etwas gesäubert, Riemchen werden nach unten hin ausgedünnt und der Boden muss gefugt und zusammen geleimt werden.

Bisher bin ich zufrieden, dafür das ich das noch nie vorher gemacht habe sieht es okayisch aus. Ich bleibe zuversichtlich.

Das Instrument wird seine Macken und Makel mit Stolz tragen.

Zu guter letzt zeig ich euch im letzten Bild noch meinen Klöppel. Warum? Weil ich es kann und weil er im Dienste am Instrument einen Großteil seiner Nase geopfert hat, das gehört lohnend erwähnt.
 

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Es ist zwar nicht direkt ein Teil dieses Baus, aber irgendwo doch schon.

Da ich wie bei der Viola d´Amore und Gambe üblich keine Schnecke sondern einen Kopf als Zierat angedacht habe, aber noch nie irgendwas in die Richtung gemacht habe, setzte ich mir heute mal die Aufgabe irgend etwas zu schnitzen was auch nur im entferntesten nach einem menschlichen Kopf aussieht. Erneut bin ich positiv überrascht, das schärfen der Eisen vor kurzem hat es "relativ" einfach gemacht den Ahorn zu bearbeiten. Natürlich ist das ganze noch nicht fertig, aber ich dachte ich Teile mal mit euch was dabei herum gekommen ist.

Wenn ich präsentieren darf, Bruder Viol, vom Orden zum streichenden Ast... Hehehe


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