gidarr
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Heute ist im Alter von 93 Jahren Egon Bahr gestorben. Der "Architekt der Ostpolitik" wollte mit "Wandel durch Annäherung" den Kalten Krieg zwischen Ost und West beenden und war entscheidend an der Entspannungspolitik von Willy Brandt beteiligt.
Egon Bahr hätte gerne Musik studiert, aber die Nazis hatten wegen seiner jüdischen Grossmutter etwas dagegen, deswegen wurde er Industriekaufmann. Von 1942 bis 1944 war er Soldat in der Wehrmacht, dann wurde er aus demselben Grund entlassen, womit ihm nach seinen eigenen Worten, seine Grossmutter das Leben gerettet hat.
Nach dem Krieg arbeitete er als Journalist, unter anderem beim RIAS, 1956 trat er in die SPD ein und wurde 1960 Mitarbeiter des damaligen Regierenden Bürgermeisters von West-Berlin Willy Brandt. In der Folge bereitete er die Entspannungspolitik mit den Ostverträgen der Sozialliberalen Koalition vor. 1969 wurde er Staatssekretär im Bundeskanzleramt und 1972 Bundesbevollmächtigter für Berlin und Bundesminister für besondere Aufgaben, 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Kabinett von Helmut Schmidt und 1976 Bundesgeschäftsführer der SPD. Von 1984 - 1994 war er Direktor des Instituts für Friedensforschung an der Universität Hamburg und 1997 gründete er zusammen mit Günter Grass den "Willy-Brandt-Kreis", der sich auf Grundlage der Ideen Willy Brandts für die friedliche Koexistenz der Völker und eine solidarische Gemeinschaft in der Bundesrepublik einsetzt.
Egon Bahr hatte nie die ganz grossen Posten inne und wirkte mehr hinter den Kulissen, aber sein Einfluss kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ohne ihn wäre die Entspannung zwischen den politischen Blöcken kaum vorstellbar gewesen, die letztendlich zu Glasnost und Perestroika und zur Wiedervereinigung führte. Auch in den letzten Jahren bemühte er sich angesichts des Ukraine-Konflikts wieder darum, für gegenseitiges Verständnis zu werben.
Ich finde, wir haben ihm viel zu verdanken.
Egon Bahr- Biografie beim Haus der Geschichte
Nachrufe:
(Tagesschau)
(Spiegel)
(Süddeutsche Zeitung)
(Zeit)
(SPD)
Egon Bahr hätte gerne Musik studiert, aber die Nazis hatten wegen seiner jüdischen Grossmutter etwas dagegen, deswegen wurde er Industriekaufmann. Von 1942 bis 1944 war er Soldat in der Wehrmacht, dann wurde er aus demselben Grund entlassen, womit ihm nach seinen eigenen Worten, seine Grossmutter das Leben gerettet hat.
Nach dem Krieg arbeitete er als Journalist, unter anderem beim RIAS, 1956 trat er in die SPD ein und wurde 1960 Mitarbeiter des damaligen Regierenden Bürgermeisters von West-Berlin Willy Brandt. In der Folge bereitete er die Entspannungspolitik mit den Ostverträgen der Sozialliberalen Koalition vor. 1969 wurde er Staatssekretär im Bundeskanzleramt und 1972 Bundesbevollmächtigter für Berlin und Bundesminister für besondere Aufgaben, 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Kabinett von Helmut Schmidt und 1976 Bundesgeschäftsführer der SPD. Von 1984 - 1994 war er Direktor des Instituts für Friedensforschung an der Universität Hamburg und 1997 gründete er zusammen mit Günter Grass den "Willy-Brandt-Kreis", der sich auf Grundlage der Ideen Willy Brandts für die friedliche Koexistenz der Völker und eine solidarische Gemeinschaft in der Bundesrepublik einsetzt.
Egon Bahr hatte nie die ganz grossen Posten inne und wirkte mehr hinter den Kulissen, aber sein Einfluss kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ohne ihn wäre die Entspannung zwischen den politischen Blöcken kaum vorstellbar gewesen, die letztendlich zu Glasnost und Perestroika und zur Wiedervereinigung führte. Auch in den letzten Jahren bemühte er sich angesichts des Ukraine-Konflikts wieder darum, für gegenseitiges Verständnis zu werben.
Ich finde, wir haben ihm viel zu verdanken.
Egon Bahr- Biografie beim Haus der Geschichte
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