Effekte, Modeller, Capture Player, IR-Sim - ich blick da nicht mehr durch

Durango
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Ich stamme aus einer Zeit, in der dicke Top-Teile und Vier Zwölfer Boxen mit vorgeschalteten Effekten das Maß aller Dinge waren. 19 Zoll Geräte vielleicht mal ausgenommen.

Die letzten Jahrzehnte habe ich mich aus dem Gig-Leben verabschiedet, möchte aber langsam wieder starten und es hat sich ja doch einiges getan in der Equipment-Welt.
Jetzt habe ich nicht immer Bock auf Gigs meine fetten Bausteine mitzuschleppen und möchte, wie viele andere auch, auf eine Pedalboard-Lösung ausweichen. Dies soll dann auch bei der Probe Verwendung finden
Und jetzt geht der Spaß los. Ich hab keine Ahnung, wo ich da anfangen soll. Ich weiß auch gar nicht, ob das hier das richtige Forum ist. Vielleicht gehört das Thema auch in alle Bereiche von Modeller über Amps bis Effektgeräte.

Mittlerweile gibt es so viele Begriffe und Unterarten von Modellern, CapturePlayern, IR-Sims, Multieffekten, normalen Effekten (die vielleicht auch noch simulieren können), die alle mehr oder weniger das gleiche können, teilweise aber auch andere Dinge und teilweise wieder kleine Unterschiede haben, dass einem schonmal der Kopf rauchen kann.

Es gibt einige Interessante Produkte, die mir ins Auge gefallen sind, von denen ich aber nicht wirklich weiß, ob sie zielführend sind. Im Grunde möchte ich irgendwo eine Gitarre anschließen, zwei, drei Effekte nutzen (Chorus, Delay oder so, zwei, drei Sounds abrufen können und das dann über eine Box wiedergeben. Eventuell auch direkt über eine PA.

Zuerst hatte ich überlegt, mir einen Blackstar Amped 1 zuzulegen. Das ist ja eigentlich ein Verstärker. Zusätzlich aber auch ein Modeller (oder Amp Simulator? Keine Ahnung...) mit verschiedenen Sounds aber ohne Effekte.
Die Ampsounds von dem sagen mir aber nicht so zu (von YT Videos her), deswegen hatte ich mir mal einen Valeton GP200 angeschaut. Der scheint ja alles zu können, bis auf Verstärken. Könnte ich den dann direkt vor den Blackstar packen? Andererseits bräuchte ich den Blackstar aber nicht mehr, weil der ja nicht nur verstärkt. Könnte man dann auch einfach einen Valeton mit einem Harley Benton GPA100 Poweramp nehmen? Oder gibt es da vielleicht noch andere Lösungen?

Zusätzlich fand ich auch den Strymon Iridium interessant, habe aber gelesen, dass der eher für direkt in die PA konzipiert ist?
Den ToneX habe ich mir auch mal angeschaut. Ist das dann sowas wie der Strymon? Oder eher wie der Valeton nur ohne Effekte?
Im Netz findet man zudem viele Geräte, die zwar als Pedalboard Amps deklariert werden, aber keine Amps sind, weil die überhaupt nicht verstärken.
Der Strymon ist angeblich auch ein Pedalboard Amp. Wieso AMP? Ein AMPlifier verstärkt, der Iridium nicht.

Oder ist das im Endeffekt egal was man nimmt, da man sowieso alles irgendwie kombinieren und überflüssiges bypassen kann? Will jetzt auch nicht eine Millionen Möglichkeiten haben, von denen ich kaum was benutze.
Oder nimmt man doch nur eine Handvoll Tretminen und packt die vor einen Poweramp? Was benutzt ihr denn so in der Hinsicht?
 
Ich habe mir aus ähnlichen Gründen einen Amped2 von Blackstar geleistet. Den betreibe ich mit einer 1x12 Box und bin mit dem sound sowas von zufrieden. Und yt-videos werden dem keineswegs gerecht.

Wenn du also eine Möglichkeit hast einen Amped1, 2 oder mittlerweile 3 zu testen... Unbedingt. Preis/Leistung ist meiner Meinung nach exzellent.

Viel Spass wünscht 9b
 
vielleicht mal zur Übersicht:

Hier ist eine Liste moderner Gitarrenverstärker-Optionen mit kurzen Erklärungen und Beispielen:

Digitale Modeler

Digitale Modeler simulieren eine Vielzahl von Verstärkertypen, Lautsprecherboxen, Mikrofonen und Effekten. Sie bieten extreme Flexibilität und sind besonders für Studioaufnahmen und Live-Auftritte geeignet.
Beispiele:
  • Line 6 Helix
  • Fractal Audio Axe-Fx III
  • Neural DSP Quad Cortex

Capture-Geräte

Capture-Geräte nehmen den Klangcharakter eines echten Verstärkers auf und ermöglichen es, diesen Klang digital zu reproduzieren. Sie sind ideal für Spieler, die den Sound ihrer Lieblingsamps in einem tragbaren Format mitnehmen möchten.
Beispiele:
  • Kemper Profiling Amplifier
  • Neural DSP Quad Cortex (Capture-Funktion)

Analoge Amp-Simulatoren

Diese Geräte simulieren Verstärker rein analog, ohne digitale Verarbeitung. Sie haben oft einen authentischen Klang, sind einfach zu bedienen und eignen sich gut für minimalistische Setups.
Beispiele:
  • Tech 21 SansAmp Series
  • DSM & Humboldt Simplifier

Verstärker mit direktem Ausgang zur P.A. (DI-Out oder XLR-Out)

Diese Verstärker haben integrierte Lautsprechersimulationen und erlauben eine direkte Verbindung zu einem Mischpult oder einer P.A.-Anlage, ohne dass ein Mikrofon erforderlich ist. Ideal für Live-Auftritte.
Beispiele:
  • Hughes & Kettner Black Spirit 200
  • Boss Katana MKII (Line-Out)
  • Orange Rockerverb Series (mit CabSim DI-Out)

Desktop- und Software-Lösungen

Virtuelle Verstärker und Effekte, die auf dem Computer oder einem Mobilgerät laufen. Sie sind extrem vielseitig, bieten oft realistische Simulationen und eignen sich hervorragend für Homerecording.

Beispiele:
  • Neural DSP Plugins
  • Positive Grid Bias FX
  • Amplitube von IK Multimedia

Hybrid-Verstärker (Analog-Digital-Kombination)

Diese Verstärker kombinieren analoge Röhrentechnologie mit digitaler Verarbeitung. Sie bieten den Klang und das Spielgefühl eines Röhrenamps mit den Vorteilen digitaler Steuerung und Effekte.

Beispiele:
  • Fender Tone Master Series
  • BluGuitar AMP1
  • Boss Nextone Series

Miniatur-Verstärker (Portable Solutions)

Kleine, tragbare Verstärker mit eingebauten Effekten und oft Bluetooth-Konnektivität. Perfekt für Übungssessions und mobile Musiker.

Beispiele:
  • Yamaha THR Series
  • Positive Grid Spark
  • Boss Katana Air

Röhrenverstärker mit moderner Technik (Loadbox, IRs, etc.)

Röhrenverstärker, die moderne Funktionen wie integrierte Loadboxes und Impulsantworten (IRs) für Lautsprechersimulation bieten. Sie kombinieren traditionellen Röhrenklang mit praktischer Handhabung.

Beispiele:
  • Mesa/Boogie CabClone DI
  • Two Notes Torpedo Captor X (für externe Röhrenamps)
  • Victory V4 The Duchess Amp

Vollständige Impulsantwort-Systeme (IR)

Nutzen digitalisierte Lautsprecher- und Mikrofonaufnahmen (Impulse Responses), um den Klang von Boxen und Räumen sehr realistisch nachzubilden. Oft als Ergänzung zu bestehenden Verstärkern oder Modelern.

Beispiele:
  • Two Notes Torpedo Live/Studio
  • Celestion SpeakerMix Pro (Software)
  • Mooer Radar
 
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Gute Zusammenstellung (y) BluGuitar AMP1 (Blackstar Amped) sollte aber analog aufgebaut sein. Die Blackstar Amped haben halt noch ne digitale Speakersim (IR).
 
Vielleicht solltest du dich erstmal kritisch fragen, ob und in welchem Umfang du dich technisch mit dem ganzen Kram auseinandersetzten möchtest. ;-)

Ich selbst bin Baujahr 64 und auch mit den ganzen klassischen Amps und Pedalen älter (aber nie wirklich erwachsen) geworden, habe aber auch immer eine gewisse technische Affinität zu dem ganzen neuen Zeugs. Dazu noch einen scheinbar angeborenen Spieltrieb, was aber auch nicht immer förderlich ist, wenn man ja eigentlich "nur" Musik machen möchte. ;-)
Ich stamme aus einer Zeit, in der dicke Top-Teile und Vier Zwölfer Boxen mit vorgeschalteten Effekten das Maß aller Dinge waren. 19 Zoll Geräte vielleicht mal ausgenommen.

Es gibt einige Interessante Produkte, die mir ins Auge gefallen sind, von denen ich aber nicht wirklich weiß, ob sie zielführend sind. Im Grunde möchte ich irgendwo eine Gitarre anschließen, zwei, drei Effekte nutzen (Chorus, Delay oder so, zwei, drei Sounds abrufen können und das dann über eine Box wiedergeben. Eventuell auch direkt über eine PA.
Das geht sicher mit allen denkbaren und bereits beschrieben Alternativen.

Wobei ich ja beim Lesen der Anforderungen den Verdacht habe, so ein relativ leichtes und gut zu transportierendes Gerät, wie z.B. ein Blackstar St. James, die neuen kleinen Engl Röhrenamps, oder auch ein Katana als Topteil (dann halt komplett digital), könnte dir auch gefallen. Vielleicht auch etwas wie der Amp1 (von Blu Guitars / Thomas Blug) und ggf. einem kleinen zusätzlichen Gerätchen (Speaker Simulation), um auch mal direkt in eine PA zu gehen. Mit den Geräten bist du dann sowohl klassisch mit Speaker, als auch mit Ausgang für eine PA gut bedient.

Die ganzen High-End Modeller/Profiler erfordern schon eine recht gründliche Einarbeitung in ganze Geraffel. Das "kann" dann sowohl die eierlegende Wollmilchsau sein, als auch der völlige Overkill. Ich hatte und habe selbst auch schon alles Mögliche. Auch meistens die Geräte aus beiden Welten. Zuletzt auch einige Jahre einen Kemper. Natürlich war der auch klasse. Das Zeug kann halt so ziemlich alles. Auch erstmal fast egal welches der Geräte man nimmt. (Quad Cortex, Kemper, Helix, etc..)

Die ganzen digitalen und/oder anlogen Preamps plus ggf. ein paar Pedale und aktive FRFR-Speaker funktionieren natürlich auch.
Da muss mal halt mal seine Anforderungen hinsichtlich Features, Größe, Klang, Komfort, Spielgefühl, etc. zusammenbringen. Nicht immer leicht, die Entscheidung

Genau das, was du beschreibst, dass mache ich jetzt aber auch mit einem vergleichsweise preiswerten digitalem Topteil (Boss Artist Head). Auch noch gut tragbar. Eine zweite Box kann man ja im Proberaum haben. Da steht ja in der Regel auch immer irgendwas herum. Wahlweise (und am liebsten) spiele ich mit einer großen 2x12, aber bei Bedarf auch genauso gut mit einer FRFR (Monitor-Box), Studiomonitoren oder wenn es denn unbedingt mal sein muss ggf. auch mal mit Kopfhörer. Alles ohne zusätzliche Pedale, außer einer kleinen Fussleiste zum Schalten der Sounds und Effekte und ggf. einem oder zwei Expression Pedalen für Wah und/oder Volume. Mir fehlt nix. ;-)

Meinen letzten verbliebenen Röhrenamp und das große Board will und werde ich jedoch auch nicht mehr transportieren. Trotzdem gebe ich den sicher auch nicht her. ;-)

Hast du vielleicht ein paar nette Leute/Bands in der Nähe, die unterschiedliche Setups in der Richtung haben? Das wäre sicher sehr hilfreich. Alles Andere ist ja doch immer sehr theoretisch.
 
Im Netz findet man zudem viele Geräte, die zwar als Pedalboard Amps deklariert werden, aber keine Amps sind, weil die überhaupt nicht verstärken.
Der Strymon ist angeblich auch ein Pedalboard Amp. Wieso AMP? Ein AMPlifier verstärkt, der Iridium nicht.
Ja, da gibt es eine gewisse begriffliche Unschärfe, von der du dich nicht verwirren lassen solltest. Tatsächlich können Pedalboard-Amps einerseits echte Verstärker sein, die von der Größe her auf ein Pedalboard passen, andererseits aber auch Verstärker/Lautsprecher-Simulationen, die dafür sorgen, dass man mit dem Pedalboard auch direkt in aktive Monitore/PAs/Mischpulte gehen kann, weil das Signal, das da rauskommt, wie ein echter mit dem Mikrophon abgenommener Amp klingt. Da muss man im Zweifelsfall wirklich die Details durchlesen, um zu wissen, um welche Art von "Pedalboard-Amp" es sich handelt.
 
Ich würde dir zu einem Modeller raten, anstatt zu einem Profiler/Capture/Tone Catcher raten. Da hast du die möglichkeit immer wieder an deinem "Amp" rumzudrehen und hast zudem auch noch gleich effekte mit an bord.

Oder halt du nutzt dein klassisches altes board mit dem alten amp, den du dann natürlich mitschleppen musst.
Und schließt alles an einer Loadbox mit cabsim an, zb Two Notes Captor oder UA Ox box.


Das ganze Thema um Profiling und wie die alle heißen ist zwar cool. Aber wenn du mal etwas am sound drehen musst, müsstest du es neu capturen. Man kann nur ganz wenig den Sound beeinflussen ohne gar nicht mehr nach deinem originalen Amp zu klingen.
Deswegen ist das ein spielzeug für Leute die versessen darauf sind ihren amp in ein Pedal zu zu quetschen. Ich gehör dazu.

Aber praktisch und leicht und schnell zu verstehen, ist es besser ein Modeller zu nutzen.
 
@Kunnel
Das stimmt doch so nicht mehr wirklich. Geht doch heute auch problemlos mit Profiles und auch bei den Captures. Diese Geräte sind auch längst nicht nur dafür gedacht nur den eigenen Amp zu profilen. Die Grenzen sind da längst aufgehoben. Einer der Vorteile, sofern man das denn braucht oder möchte, ist halt der Zugriff auf so ziemlich jeden beliebigen Amp.
 
Hi Durango,

Deinem Profil nach zu urteilen, hast Du ja schon einige Erfahrungen mit Amps analoger und digitaler Natur. Die obigen Posts beantworten das Spektrum der Möglichkeiten und auch die möglichen Einsatzschwerpunkte schon sehr umfassend. Im Grunde könntest Du mit den Infos Dich schon mal ein paar Tage bei einem größeren Musikgeschäft tummeln und Dir die jeweiligen Systeme zeigen lassen und ausprobieren.
Mein Einstiegspunkt wäre vielleicht ein Kemper Profiler Player.
Sehr transportabel, vielseitig anschliessbar und (wie ich finde) mit sehr guten Gitarrensounds fürs Gig-Gefüge stellt sich mir der Kemper Profiler Player da. Er bringt auch ein paar Effektmöglichkeiten mit und ist darüber hinaus im positiven Sinne an einer old-school-Bedienung angelehnt. Das erleichtert den Ein-/Um-/Aufstieg.
Ach ja: Man kann ihn weltweit 30 Tage kostenlos ausprobieren.


Cheers

FunkyDuke
 
Grund: Zusatzinfos.
Zuletzt bearbeitet:
@SlowGin ach ja stimmt. Sry beim tonex gibt es ja noch die eigenen Modelle. Vergesse ich ständig da ich nur meine amps capture und gehe nur von meinem eigenen Erfahrungen im umgang mit Tonex aus. Genauso auch im Umgang mit den captures. Sry mein Fehler 😬
 
@Kunnel
Kemper und Liquid Profiles. Damit kannst du z.B. deinen virtuellen Amp schon recht authentisch so regeln, wie im echten Leben. Man muss nicht mehr zwingend zig Profiles mit unterschiedlichen Einstellungen machen. Und natürlich hast du auch wie beim ToneX auch Zugriff auf alle möglichen bereits existierenden Amp Modelle.

Geht aber bei anderen gängigen Geräten auch und sogar schon sehr viel länger. 😜

Ich finde das wird alles immer mehr eine Frage von „was hätte ich gern“, bzw. wie hätte ich es gern. Will ich z.B. über FRFR spielen, oder möchte ich etwas um ein klassisches Kabinett zu befeuern, oder gar beides? Möchte ich auch alle Effekte in einer Kiste haben? Will ich eh´ nur IEM spielen? Was ist mit Studio und Recording? Und all so etwas halt.

Alles macht ja in unterschiedlichen Situationen und bei unterschiedlichen Vorlieben so seinen Sinn. Die Möglichkeiten sind ja heute geradezu unglaublich.
 
Also ich habe mir einen Blackstar Amped1 als "Havarie-Amp" zugelegt. Davor habe ich ein kleines Pedalboard (mit Stimmgerät - Ibanez TS-808 35th Anniversary - Boss Chorus CE-5 und Boss Delay DD3T). Das funktioniert sehr gut und macht einen guten Rocksound. 2 Kanäle am Blackstar (clean & Crunch) und über den TS805 den Solosound bzw, "Das Brett".
Der Sound ist (für mich) so gut, das ich damit auch prima ganze Gigs spielen würde - als von mir eine klare Empfehlung.
Aber auch ich bin in der Zeit der dicken Amps musikalisch sozialisiert worden und schleppe immer noch (je nach Venue) ein Topteil mit 412-Box mit.
Denn eins ist klar, mein Havarie-Setup klingt zwar an der 412-Box richtig erwachsen aber das große Topteil hat dann doch das "etwas mehr" an Sound.
Hinzu kommt bei großen Bühnen die Optik - der Kunde will ja auch was sehen.:evil:

Also meine Empfehlung ist auf jeden Falls den Amped mal testen - er kann mehr als man denkt.

Gruß
 

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