Effekte Live in Stereo Verwenden?

  • Ersteller churchi
  • Erstellt am

Macht es Sinn E-Gitarren Live in Stereo zu verwenden

  • Ja

    Stimmen: 3 20,0%
  • Nein

    Stimmen: 4 26,7%
  • Die Antwort ist umfangreich und kann nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden ;-)

    Stimmen: 8 53,3%

  • Umfrageteilnehmer
    15
churchi
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Viele Effekte bieten ja die Möglichkeit diese in Stereo zu verwenden. Egal ob es sich um Rack Equipment handelt oder um Multieffektgeräte oder um Tretmienen.
Nicht selten bin ich bei diesem Thema (Damals noch in Verwendung von meines Multieffektboards) zu Diskussionen mit diversen Tontechnikern gekommen. Diese bekommen die E-Gitarren oft lieber in Mono und schicken sie dann bei der PA jeweils ein Bisschen nach Links oder Rechts. Für den Zuhörer sind Stereoeffekte onedies nur schwer erkennbar da diese sich selten so im Raum befinden, dass sie den Stereosound und damit die Unterschiede zwischen Rechts und Links heraushören können, so die Meinung von vielen Tontechnikern.

Im Moment spiele ich wieder etwas mit dem Gedanken ob ich nicht doch etwas aufrüsten sollte um Stereo realisieren zu können. Verbunden damit ist natürlich die Platzproblematik durch einen 2. Amp bzw. das damit verbundene Schleppen ;-) Naja und obendrein ist es ja auch nicht gerade günstig einen neuen Amp incl. Verkabelungen und allem Drum und Dran zu besorgen.

Deswegen meine Frage hier:

Macht es Sinn E-Gitarren Live in Stereo zu verwenden, oder handelt es sich bei den Optionen der Effektgeräte nur um Studiooptionen?

Ist jetzt nicht so als würde ich mich damit nicht auskennen und hätte auch keine eigene Meinung dazu, mich würde es nur mal interessieren wie hier so im Allgemeinen zu dem Thema gedacht wird.
 
Eigenschaft
 
Hi,

ich denke die Tontechniker haben ,zumindest was die kleinen Konzerte angeht, recht. In einer Kneipe oder in einem kleinen Club steht man meistens rechts oder links der PA und bekommt nur das jeweilige Signal mit. In größeren Hallen ist das Stereosignal zumindest im hinteren Bereich besser zu orten,bzw. man registriert es besser. Je nachdem in was für Locations du auftrittst lohnt es sich mMn. nicht.
 
Ich bin Tontechniker für eine Band, bei der der Gitarrist Stereo fährt.

In dem Fall klappt es prima, denn das "Grundsignal" ist vollkommen in Mono. Lediglich Geschichten wie Delay und Reverb haben Stereo Anteile. D.h. dass Zuschauer die den rechten FOH-Lautsprecher viel lauter hören als den linken ohne Probleme alles "Wichtige" und auch die Effekte an sich problemlos hören können, genau so wie rechts. Wenn man in der Mitte steht hat man aber dann nochmal zusätzliche Effekttiefe.

Das ist dann natürlich beim Mixen ein bisschen anspruchsvoller, weil ich darauf achten muss wie sich das räumliche Empfinden auf den beiden Seitenextremen für die Zuschauer verhält, aber es ist machbar und bietet einen sehr, sehr netten Effekt.

Wenn ich andere Bands mische bin ich aber ehrlich gesagt ebenfalls immer glücklicher wenn ich ein einfaches Mono-Signal bekomme. Bei Stereo Setups weiß man nie so recht was man dann am Ende wirklich bekommt, da ist es schon etwas schwieriger aus dem Stehgreif damit sicher umzugehen.

Ich selbst habe auch eine ganze Zeit lang Stereo gespielt, inzwischen nur noch pseudo-Stereo - der einzige Stereoeffekt kommt bei mir aus dem Flashback X4 mit dem "Space"-Delay. Da ist ein leichter Hall unter dem Delay beigemischt, der minimal Stereoinformationen beinhaltet. Meistens spiel ich die ganze Kiste dann aber doch nur in Mono, das schleppen lohnt sich nicht. Im Proberaum stehen aber schon 2 Amps, also.. wieso nicht?
 
Wie realisiert er es, dass sein Grundsignal Mono ist und nur ein paar Dinge auf den Stereo Kanälen daher kommen? Schickt er dann 3 Signale an den FOH, oder denk ich grad viel zu kompliziert ;-)
 
Wie realisiert er es, dass sein Grundsignal Mono ist und nur ein paar Dinge auf den Stereo Kanälen daher kommen? Schickt er dann 3 Signale an den FOH, oder denk ich grad viel zu kompliziert ;-)
Er gibt zwei Signale an das Pult: L und R.

Bei Mono Signalen ist L=R, die Stereoinformation liegt dann in "L-R" enthalten.
 
Kann aber nicht sein, da er ja das Grundsignal nicht auf Links liegen hat, oder woher weiß sonst der Tontechniker ob er jetzt gerade das Signal auf die Mitte Routen soll oder nach Links? Auch die Meisten Effekttreter geben wenn man sie Stereo Verkabelt immer auf beiden Seiten den Ton raus. Wenn auf einem Gerät der Linke Kanal für Mono angeschrieben steht dann bedeutet da, dass man es i Mono Zustand nur Links verkabelt, was aber nicht sein kann da ja der Gitarrist sicher nicht jedesmal die Kabel alle absteckt.
Die Hauptproblematik bleibt aber beim Tontechniker, denn der Routet das Signal jeweils auf eine Seite, also Rechts oder Links (klar kann er das Signal auch prozentuell anders aufgeteilt routen). Er müsste also jedesmal wenn der Sound Mono ist das Linke Signal auf Mitte Pannen und das Rechte Signal Muten. Wenn dann die Stereo Effekte kommen, dann müsste er die Linke Seite wieder nach Links Pannen und die Rechte wieder einschalten.
Zumindest läuft es nach meinem Verständnis so ab???
 
Aaah, ihr denkt viel zu weit. Ich habe das eventuell etwas unglücklich formuliert.

Damit meinte ich nur dass er nur einen Ampsound fährt, im Endeffekt alles erstmal Mono bleibt bis es dann in Delay und Reverb geht. Bekomme 2 Mikrosignale von den Boxen. Ich schicke am FOH je nach Größe der Location von 50-100% hart nach L/R die Signale auf die PA.
 
Ok, also bekommst du einfach zwei Mono Kanäle und wenn er dann Chorus etc. spielt dann Panst du alles um, oder legst du die beiden immer mittels Pan etwas nach Recht und Links? Sobald du die 2 Signale bekommst musst du ja am Mischpult sagen was du damit tun willst .... Er wird ja auch nicht exakt dieselben Amps da stehen haben oder? Und selbst wenn dann bekommst du 2 mal dasselbe Signal? Also wirst du ja immer zwei verschiedene Mono Sounds bekommen und die musst du dann auf die PA schicken entweder alles Mittig, oder eben nach Rechts und Links aufgeteilt. Teilst dus auf, dann klingen sie auf beiden Seiten unterschiedlich, Teilst dus nicht auf, dann is er ja nie Stereo.
 
Ich schicke [..] hart nach L/R die Signale auf die PA.

Der einzige unterschied zwischen den beiden Seiten sind die Reverb und Delaygeschichten die in den Effektgeräten leicht "stereo" verarbeitet werden. Man kann ohne Probleme nur L oder R anhören, da ist immer noch Delay und Reverb drauf, für die Leute die also sehr seitlich stehen klingt es wie ein normales Mono Setup. Wenn man aber in der Mitte steht hört man beide Seiten, und die sind nunmal minimal unterschiedlich. Dann hat man nochmal zusätzliche räumliche Tiefe. Das ist alles. Chorus benutzt er nicht, nur den Phaser aus dem Marshall Regenerator in Mono. Und ja, es ist nur ein Amp: ENGL E530 als Vorstufe, ENGL E840 Endstufe jeweils in Palmer PF212.
 
Das wird dann eigentlich erst bei (rhythmischen) Ping-Pong Echos kritisch, wenn man sehr weit auf einer Seite steht, nehm ich an, oder?
Aus meinen Halltretern kommt ja tatsächlich nur ein gewisser räumlicher Anteil aus dem Output-R, da sollte das gar kein Thema sein.

Ich bin nämlich auch auch vor einigen Wochen auf die dumme Idee gekommen im Proberaum zwei Amps anzusteuern (okay, eigentlich is der Bandkollege drauf gekommen ;)) und seit dem mach ich das im Proberaum sehr gern. Vor allem da wir als Dreimannband mit recht aufgeräumtem Sound und ziemlich schlanken halligen Gitarrensounds eh noch etwas Platz im Mix haben.
Und Spaß macht das gerade bei einem hochwertigen Hallpedal (Strymon Bluesky) ziemlich viel...

Allerdings wirds wohl kaum ein Konzert geben bei dem wir das auch auf der Bühne umsetzen werden. Zumindest nicht bei Club-Gigs. Wenn überhaupt, dann mal wenn wir was Größeres spielen dürfen, bei dem Aufwand keine Rolle spielt. :)
 
Bei ner Band mit zwei Gitarren find ich Stereo-Sounds eigentlich ziemlich überflüssig. Da muss man eher schauen, dass das Gesamtbild irgendwie transparent bleibt und nicht alles zugemüllt wird. Dasselbe mit nem Keyboarder.

In nem Trio finde ich das aber sehr spannend. Stereo nicht nur im Bezug auf die Effekte, sondern auf auf das Timing - sprich die eine Seite mit einem leichten Delay nach hinten versetzen. Kein Delay im Sinne von Gitarrendelay (Zing - zing - ing - ng -..), sondern ne Delayline welche das Signal komplett um ein paar Milisekunden verzögert (nach hinten schiebt). So weit schieben, dass man einen Unterschied hört aber nicht so weit, dass es zwei Signale sind.

Gibt einen unglaublich fetten Gitarrensound. Hard-Panning ist dann aber wohl Pflicht, ansonsten gibts Phasenschweinereien.
 
Also ich werde das in Zukunft so machen, dass ich mein Signal ab meinem Eventide H9 an zwei Amps schicken werden.
Prinzipiell werden dann auch nur die Effekte des H9 in stereo sein ansonsten wird das ja abgenommen wie auch bei zwei Gitarristen, nämlich je Amp eine Mono Spur.
Wüsste jetzt nicht wo das Problem liegen sollte. Ich werde dann dem Mischer natürlich sagen, dass er tendenziell den linbken Amp nach links und den rechten Amps nach rechts mischen sollte aber selbst das ist eigentlich nicht extrem wichtig. Aus meiner Sicht geht es da nicht um exaktes PinPong Delay, sondern um die gefühlte Fülle des so enstehenden Sounds.
Ich habe dann auch vor z.B. in Strophen auch mal nur einen Amp zu spielen, um dann das volle Brett im Refrain fahren zu können.
Ich persönlich finde ja, dass dies keine zu großen Herausforderungen für einen Mischer sein sollten, das gleich macht er ja wie gesagt bei zwei Gitarristen...

Edit: daher habe ich auch "ja" angeklickt bei der Frage. Sicherlich kann man da noch viel weiter in die Tiefe gehen aber im Grunde gibt es sinnvoll nur situative individuelle Antworten und so kann ich 100% sicher antworten, das es Sinn macht, wenn du es willst.
 
Ich habe dann auch vor z.B. in Strophen auch mal nur einen Amp zu spielen, um dann das volle Brett im Refrain fahren zu können.
Ich persönlich finde ja, dass dies keine zu großen Herausforderungen für einen Mischer sein sollten, das gleich macht er ja wie gesagt bei zwei Gitarristen...
Um den Stereo-Effekt zu bekommen brauchts schon Panning. Wenn dann nur ein Amp gespielt wird, dann ist das schon komisch im Publikum. Wenn die Amps gestacked werden - also beide klingen über beide Boxen - dann ist das auch eine gute Lösung. Aber halt nicht Stereo.

Sind wir ehrlich - der Gewinn einfach zweimal zum POD raus zu gehen ist ziemlich klein. Interessant wird es erst, wenn zwei Boxen auch wirklich abgenommen werden, eventuell mit anderen Amps/Speaker/Boxen/Miks.
 
Naja, so soll es dann auch sein. Links meine 4x12er mit dem Marshall und dem linken Signal des H9 und rechts die 1x12er mit dem Cream JTA15 und dem rechten Signal.
Der Mischer kann dann ja gerne auch draußen beide Amps hart recht und links pannen (weiß nicht wie man das mit zwei Gitarristen machen würde) aber es ist schon so, dass es kein soundtechnischer Weltuntergang wäre, wenn dann Panning nicht bei 100% liegt, sondern 70:30 oder was weiß ich...
Das wäre dann vielleicht von der Abstimmung sogar besser, wenn ich wirklich dann auch mal nur einen Amp ansteuer.
Ansonsten gibt´s eben auch mal ur eine Gitarre von rechts oder links.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass meine Gitarre dann nicht unbedingt der Hauptteil des Sounds sein soll, sondern wir wollen das ganze dann mit elektronischen Elementen füllen. Da nimmt dann die Bedeutung der Gitarre im Songkontext hoffentlich etwas ab.
 
Links ne 412er und rechts ne 112er? Sowas würd ich jetzt echt lassen.
 
Was macht denn das für einen Unterschied wenn du mit dem Mikro soweiso nur eine Membran abnimmst? Dann hast beim 412er drei Membranen für dich auf der Bühne aber im Saal is es egal ob 412er oder 112er
 
Das ist schon ein deutlicher Unterschied im Proberaum, von der einen Seite drückt es ganz gewaltig und die 1x12er führt eher die feine Klinge. Aber genau das macht die Sachen ja so reizvoll, die Sounds ergänzen sich sehr schön.
Allerdings steckt da kein ausgeklügeltes System dahinter, sind einfach die einzigen Boxen, die ich haben...
 
Klar machts im Proberaum einen Unterschied ob man 4x12er nimmt oder 1x12er ;-) Aber im Live Betrieb hörst im Saal davon sicher keinen Unterschied.
 
Wo stellst du deine Sounds ein? Wie stellst du die ein? Ja im Proberaum, mit dem was du da hörst. Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass du deine Gitarrenspuren aufnimmst und anhand der Mikspuren dann die Ampsetting machst.

WetDryWet mit 112-412-112 gibts aber oftmals. Ist dann aber schon wieder ein etwas grösserer Aufwand.
 

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