Marschjus
Registrierter Benutzer
Hallo Mitforisten,Bastelwütige,Pedalboardinteressierte und auch die die hier nur mal reinschauen weil in der Glotze gerade nichts besseres kommt.
Wie im Bilderthema bereits gezeigt ist mein neues Board vorerst fertig. Dabei hab ich einige Bilder gemacht und mir gedacht ich mach mal einen "kleinen" Umbaubericht, evtl. hilft es anderes ja so wie mir bei der Ideensammlung für das eigene/nächste Pedalboard.
Kurz was zur Vorgeschichte (wen sowas nicht interessiert einfach überspringen)
Ich hatte vor einigen Jahren schon einmal den Ehrgeiz entwickelt endlich richtig Gitarre spielen zu lernen und alles wieder ausgekramt durch eine unglückliche Verkettunge widriger Umstände hatte ich dann einen Gutschein für einen kleinen Musikladen und diesen in 3 Pedale getauscht.
Für diese hatte ich damals ein kleines Board gebaut und etwas Platz gelassen für ein Wah oder Volumenpedal. Ca 1 Monat später war der Ehrgeiz mit dem Gitarre lernen irgendwo abgetaucht und alles verschwand wieder in der Ecke.
Vor einigen Jahren dann nochmal losgelegt und am Ball geblieben. Das alte Board sollte eigentlich reichen, dachte ich mir
Dem war aber nicht so, also wurde das mehrmals umgebaut und erweitert. Bis zum schluss das die Situation war:
Vor dem Board der Ampswitch, daneben noch 2 weitere Pedale und mein JamMan samt Footswitch wieder auf einem extra Brett.
Hat alles etwas genervt ging aber noch irgendwie.
Die Tatsache das meine Tochter aber inzwischen recht mobil ist und die vielen kleinen Knöpfe und Potis ein gewisses Interesse wecken stört schon etwas mehr.
Also musste was neues her.
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Die Rahmenbedingungen waren:
- groß genug für alle meine Pedale zzgl. Ampswitch und JamMan + FS
- Reserve für 2 weitere Pedale und einen Loopswitcher
- Verschließbar zum Schutz vor Kinderhänden und auch Staub
Die Groben Vorstellungen waren:
- 2 Ebenen mit Klappdeckel
- Netzteile unter dem Klappdeckel
- Zentrales Anschlussfeld für 4CM
- Platz unter dem Deckel für evtl. eine Looperweiterung über Midi
Durch andere Bauberichte hier im MB war ich auf die Casebauweise gekommen. Es gibt von Thon auch spezielle Pedalcases, aber mit 9cm Höhe einfach zu niedrig. Komplett selber neu bauen wollte ich nicht da ich Sorge hatte das nichts zusammen passt.
Da lag der Gedanke nahe das ich ein gebrauchtes Case kaufe und das Umbaue. Beim zerlegen könnte ich ja in Ruhe schauen wie die aufgebaut sind und mir davon ein Bild machen.
Ist ja alles nur genietet und die lassen sich ja leicht aufbohren...soweit zur Theorie.
Über EK habe ich auch günstig ein großes Case bekommen. War eigentlich noch im Neuzustand. 105x26x58cm (Außenmaße) passte wie Arsch auf Eimer.
Da isses, ein riesen Klopper. Mein erster Gedanke war ob ich verrückt bin, das bekomme ich mit meinen Pedalen doch nicht voll
Also angefangen das Teil zu zerlegen.
Die normalen Nieten lassen sich ganz gut ausbohren, AAAAABER leider sind die Nieten nicht durchgehend. Diese klemmen im Holz und es ist schon etwas gefummel das vernünftig herauszubekommen.
Des weiteren sind die Kantenschutzprofile nicht mir den normalen Blindnieten befestigt gewesen sondern welchen die eine komplett glatte Oberfläche haben. Da musste ich erstmal mit nem Körner die Mitte markieren damit der Bohrer nicht verläuft.
Irgendwann sah das Unterteil dann so aus:
Jetzt musste die neuen Saitenwände her. Die meisten werden den Spruch "wer misst misst Mist" kennen, daher habe ich beide Seitenwände aufeinander gelegt. Mehrfach mit Malerkrepp beklebt und beide Seiten auf einmal gesägt.
Mein Plan war das so später Deckel und Boden gut zueinander passen -> ging nur da die Seitenwände etwas größer waren, denn durch die Schließprofile verschiebt sich ja alles.
Hat an sich auch gut funktioniert.
Die Montage ging dann ganz easy, Löcher bohren Nieten setzen, fertig. Innen habe ich noch 5er U-Scheiben über die Nieten gesteckt damit diese sich nicht so ins Holz ziehen.
Jetzt kommt ein kleiner Sprung, ich habe die Bilder von dem Gebastel mit den Schließprofilen versehentlich gelöscht. Als Schwierigkeit stellten sich hier 2 Sachen heraus.
Die vielen Gehrungen machen es nicht leichter, erst recht wenn man sowohl neue als auch alte Schließprofile verwendet. Die Maße waren zwar fast gleich, aber eben nur fast. Daher gibt es hier und da die ein oder andere nicht ganz so schöne Ecke.
Funktioniert, ist aber optisch nicht der Brüller.
Als nächstes habe ich den Schaumstoff von Boden und Rückwand entfernt, ging besser als erwartet ist aber dennoch keine Arbeit die ich den ganzen Tag machen möchte. Die mittlere Trennwand fungiert als Stütze für den Deckel und wurde anhand der benötigten Breite für die Öffnung festgelegt.
Zu dieser sage ich später nochmal was. Die Befestigung des Deckels machte mir etwas Sorgen, es heißt zwar immer das es nichts gibt was es nicht gibt, aber das scheint zum einen wohl doch nicht so ganz zutreffend zu sein und zum anderen erst recht nicht bei unseren Baumärkten.
Am Ende bin ich dann bei zwei Scharnieren für Türen gelandet.
Hier mit eingehangenem Deckel, noch ohne seitliche Stützen. Und auch mal die ersten Pedale zum testen als Platzhalter.
Wie man sieht habe ich den gesamten Deckel beklebt und aufgezeichnet welches Pedal wohin kommt. Dazu habe ich jedes Pedal "vermessen" inkl. der Anschlüsse zzgl. etwas Reserve.
Irgendwie musste ich den Spagat schaffen zwischen, ausreichend große Kabeldurchführungen und dennoch stabil genug. Ich hatte mich leichtsinnigerweise für eine 9mm Platte entschieden.
Um nicht sinnlos Löcher rein zu sägen habe ich bei jedem Pedal eingezeichnet wo was für Anschlüsse sind und entsprechend aufgezeichnet wo was weggenommen wird.
Um der ganzen Sache noch etwas Stabilität zu geben habe ich eine Aluschiene vorne aufgesteckt. Hat einiges gebracht.
Das ganze dann mit der Stichsäge ausgesägt und später mit Schleifklotz noch etwas schick gemacht. Durch das Krepp sehen die Sägeschnitte recht ausgefranzt aus.
So das grobe Grundgerüst steht jetzt erstmal und ich dachte ich wäre auf der Zielgeraden. Aber ich muss nochmal kurz einen Schritt zurück:
Das Anschlussfeld
So nun was zu der Öffnung auf der Rückseite , ich sagte ja das ich eine zentrales Anschlussfeld haben wollte. Da kam mir die Idee auf Rackkomponenten zurückzugreifen.
Und auch gleich eine Steckdosenleiste für Racks hier einzubauen mit Hauptschalter. Thomann bietet da ja das ein oder andere an.
Also habe ich solche Montagewinkel für ein 3 HE Rack, eine Thomann Steckdosenleiste und so ein Anschlussfeld bestellt. Die Kupplungen Klinke/Klinke gab es nur beim BAX-Shop.
Schade eigentlich ich finde die wirklich super. Ich wollte eine einfache Lösung die Steckbar ist um etwas flexsibel zu sein.
Um das ganz umzusetzen habe ich erstmal ein Loch in die Rückwand gesägt
Den Ausschnitt aufgehoben und diesen natürlich gleich zur Tür umfunktioniert.
Auf der einen Seite mit einem Aushängescharnier und auf der anderen mit einem Schnappschloss. Der Deckel ist also abnehmbar und bei Bedarf kann man alles ordentlich verschließen. Wäre auch für den äußerst unwahrscheinlichen Fall eines Transportes sicher nicht schlecht.
Der Deckel ist aber nur die halbe Miete, die Steckdosenleiste war der nächste Schritt. Ich konnte suchen wie ich wollte es gab keine Steckdosenleiste mit 4 Steckdosen (oder mehr),Hauptschalter und Kaltgeräteanschlussleitung.
Was meiner Vorstellung am nächsten kam war die "the T.racks 8S". Und was macht man wenn es nicht passt, richtig man macht es passend -> also hab ich mir noch einen Anschluss besorgt und diesen eingebaut.
Jetzt kann ich die Anschlussleitung abnehmen und muss sie nicht irgendwie unter den Deckel quetschen.
Die Öffnung hab ich mit sowas wie einem Dremel gemacht, Feinarbeit dann mit kleinen Feilen. Ging zu meiner Überraschung besser als gedacht.
Und so schaut es jetzt aus wenn der Deckel auf ist. Abdeckungen für die offenen Durchführungen habe ich noch da.
Zurück zum Board:
jetzt kam der Teil auf den ich mich schon eine Weile gefreut habe, Pedale drauf und anschließen. Ursprünglich sollten zwei Fame DCT als Netzteile dienen damit ich die Daisychain los bin.
Hatte extra ein hier im Flohmarkt erstanden. Aber da hatte ich meine Rechnung ohne die Leitungen für die Spannungsversorgung gemacht. Da ich nicht wieder so eine Freiluftverdrahtung wie beim alten Board haben wollte hätte ich teilweise ca 110-120cm
lange Leitungen gebraucht -> gibt es so nicht und auf Adapter, Kupplungen oder aus "zwei mach eine" wollte ich verzichten.
Daher habe ich auf das HB ISO Pro zurückgegriffen das ich noch herumschwirren hatte und dieses direkt unter dem Deckel montiert. Das HB versorgt alles auf dem Deckel links von der Trennwand, das Fame alles auf der rechten Deckelseite sowie das Wah und das The Tube.
Wie man sehen kann befinden sich unter dem Deckel noch ein paar Leisten diese dienen dazu das etwas mehr Platz für die Leitungen ist. Hier erkennt man auch die Auflagen an den Seitenwänden. Ich habe dafür die Reste von dem Trennwandprofil verwendet.
Die Klebepeds und den ganzen Kleinkram habe ich bei Reichelt besorgt. Spannungsversorung an kleinen angeschraubten, Signalleitung kommt an die schwarzen.
Eigentlich dachte ich an dem Punkt das es jetzt schnell geht. Aber da habe ich mich getäuscht. Die Befestigung der Pedale war aufwändiger als Gedacht. Auf die Klettlösung wollte ich wenn irgendwie möglich verzichten.
Zum einen hatte ich nicht mehr viel da und dann hat des Klettband auch teilweise nicht so gut an den Pedalen gehalten, bei manchen ging es gar nicht. Und da ich je nicht wöchentlich umbaue habe ich mich für die geschraubte Variante entschieden.
Also ab in den nächsten Baumarkt und eine Fahrradkette besorgt. Hammer und Austreiber hab ich ja da. So hab ich für ca 7€ genug Befestigungsmaterial für gaaaaaaanz viele Pedale.
Bei den meisten Pedalen klappt das ganz gut, aber da ja jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht hatte hatte ich bei dem HoF und dem Forcefield Compressor keine andere Wahl als doch auf das Klett setzen zu müssen. Auf dem behandelten Holz hält es aber nicht so gut also habe ich eine kleine Aluplatte aus der Restekiste aufgeschraubt und das Klett darauf geklebt.
Das WahWah habe ich mit zurecht gebogenem Lochband befestigt.
Und dann trat das ein was ich nicht für möglich gehalten habe. Ich hatte ein Platzproblem. Wie ich bereits sagte soll irgendwann mal ein Looper zum Einsatz kommen. Daher hatte ich mich im Vorfeld schon über mögliche Kandidaten informiert damit ich auch ausreichend Platz habe. Mein Favorit ist der Superswitcher von EHX. dieser braucht 48cm in der Breite
und ein klein wenig Reserve kann ja auch nicht schaden. Andererseits MUSS der JamMan in der erste Reihe stehen wenn der zu hoch ist hab ich Schwierigkeiten im richtigen Moment zu treten. (Wenn ein Effekt mal ein wenig zu lange an ist, mag das gehen wenn die Aufnahme jede Runde um 1/8 zu lang ist, stört das).
Nun hat der JamMan blöderweise seine Anschlüsse an der Seite, finde ich generell eine geknackte Lösung, aber egal. Des weiteren ist der FS3 niedriger als die Kante vom Case. Als ob das noch nicht genug wäre musste ich mir eine Lösung einfallen lassen wie ich das The Tube recht einfach ausgebaut bekomme.
Ich bin in einigen Baumärkten durch die Gänge geschlichen auf der Suche nach einer Eingebung, dabei lag die schon in der Werkstatt. Den FS 3 hab ich auf 2 Holzleisten gesetzt, so das dieser höher als die Anschlüsse des JamMan ist und ich den bis ran setzen kann. In einer der Holzleisten ist noch eine Stockschraube
auf der ich ein angefertiges Profilstück (vom Deckel der Rückseite) schraube der das The Tube einklemmt. Also muss ich nur eine Mutter lösen (Flügelmutter) und kann des Pedal herausnehmen. Wer sich fragt warum ich das ab und an machen muss, der the Tube hat wie der Name schon sagt eine Röhre drin. (12AX7). Nun soll man nach zuschalten der Spannung erst ein
Kabel in den Eingang stecken wenn die LED es anzeigt, da über die Schaltbuchse irgendwie die Röhre vorgeheizt wird oder so. Auf jeden Fall führt es zu einem höheren Verschleiß wenn da immer ein Kabel drin steckt. Was sich auf einem Board aber nur schwer vermeiden lässt. Und in der Tat es ist schon die 3 Röhre drin, bei wenig Benutzung.
Abschließen noch die aktuellen Bilder. Wie man sieht ist noch etwas Platz, zum einen "fehlt" mir noch ein Tremolo und seit 1 1/2 Jahren hab ich den Weehbo Rox of Bock als Bausatz herumliegen. Dieser ist erstmal mit einem extra Platz eingeplant, aber evtl. ersetzt er auch den BOR.
Das wird sich zeigen. Aktuell muss ich nur noch 2 kleine Problemchen lösen. Zum einen hätte ich gern einen Verschluss für den Deckel, da hab ich schon eine Idee muss aber mal schauen wie gut die sich umsetzen lässt.
Und zum anderen,rein richtiges Problem, ich muss mir was einfallen lassen wie ich die Gitarre ans Board anstöpsel. Hinten wollte ich sie nicht mit einstecken weil dann das Kabel immer um das ganze Board läuft. Eigentlich bin ich immer direkt in das erste Pedal rein, das Wah.
Aber das musste durch die Platzprobleme so weit nach rechts rutschen das die recht großen Stecker vom Instrumenten Kabel da nicht mehr passen. Und kleinere hab ich alle verbaut. Ich habe da zwar auch schon eine Idee aber dazu muss ich erstmal in meinem Fundus stöbern was ich noch alles so da habe.
Und nun nochmal 2 Bilder vom kompletten Board und eins von unterm Deckel. Wenn dann der Switcher mal Einzug hält wird es sicher noch um einiges voller. Fragt bitte nicht was es wiegt, es ist nicht leicht, geschätzt wird es wohl schon Richtung 20kg gehen.
Fazit
Die Casebauweise für so ein Board finde ich super. Sicher gibt es optisch ansprechendere Sachen aber praktisch ist es auf jeden Fall. Allerdings muss ich zugeben das ich rückblickend besser gekommen wäre wenn ich gleich aus Neuteilen ein neues Board gebaut hätte anstatt ein gebrauchtes Haubencase zu verwenden.
Das Geld was ich gespart habe, hatte einiges an Mehraufwand zur Folge. Die Bastelei mit den Rackkomponenten würde ich aber sicher wieder betreiben, es sieht aufgeräumt aus und ist schnell zusammengesteckt.
Wie im Bilderthema bereits gezeigt ist mein neues Board vorerst fertig. Dabei hab ich einige Bilder gemacht und mir gedacht ich mach mal einen "kleinen" Umbaubericht, evtl. hilft es anderes ja so wie mir bei der Ideensammlung für das eigene/nächste Pedalboard.
Kurz was zur Vorgeschichte (wen sowas nicht interessiert einfach überspringen)
Ich hatte vor einigen Jahren schon einmal den Ehrgeiz entwickelt endlich richtig Gitarre spielen zu lernen und alles wieder ausgekramt durch eine unglückliche Verkettunge widriger Umstände hatte ich dann einen Gutschein für einen kleinen Musikladen und diesen in 3 Pedale getauscht.
Für diese hatte ich damals ein kleines Board gebaut und etwas Platz gelassen für ein Wah oder Volumenpedal. Ca 1 Monat später war der Ehrgeiz mit dem Gitarre lernen irgendwo abgetaucht und alles verschwand wieder in der Ecke.
Vor einigen Jahren dann nochmal losgelegt und am Ball geblieben. Das alte Board sollte eigentlich reichen, dachte ich mir
Dem war aber nicht so, also wurde das mehrmals umgebaut und erweitert. Bis zum schluss das die Situation war:
Vor dem Board der Ampswitch, daneben noch 2 weitere Pedale und mein JamMan samt Footswitch wieder auf einem extra Brett.
Hat alles etwas genervt ging aber noch irgendwie.
Die Tatsache das meine Tochter aber inzwischen recht mobil ist und die vielen kleinen Knöpfe und Potis ein gewisses Interesse wecken stört schon etwas mehr.
Also musste was neues her.
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Die Rahmenbedingungen waren:
- groß genug für alle meine Pedale zzgl. Ampswitch und JamMan + FS
- Reserve für 2 weitere Pedale und einen Loopswitcher
- Verschließbar zum Schutz vor Kinderhänden und auch Staub
Die Groben Vorstellungen waren:
- 2 Ebenen mit Klappdeckel
- Netzteile unter dem Klappdeckel
- Zentrales Anschlussfeld für 4CM
- Platz unter dem Deckel für evtl. eine Looperweiterung über Midi
Durch andere Bauberichte hier im MB war ich auf die Casebauweise gekommen. Es gibt von Thon auch spezielle Pedalcases, aber mit 9cm Höhe einfach zu niedrig. Komplett selber neu bauen wollte ich nicht da ich Sorge hatte das nichts zusammen passt.
Da lag der Gedanke nahe das ich ein gebrauchtes Case kaufe und das Umbaue. Beim zerlegen könnte ich ja in Ruhe schauen wie die aufgebaut sind und mir davon ein Bild machen.
Ist ja alles nur genietet und die lassen sich ja leicht aufbohren...soweit zur Theorie.
Über EK habe ich auch günstig ein großes Case bekommen. War eigentlich noch im Neuzustand. 105x26x58cm (Außenmaße) passte wie Arsch auf Eimer.
Da isses, ein riesen Klopper. Mein erster Gedanke war ob ich verrückt bin, das bekomme ich mit meinen Pedalen doch nicht voll
Also angefangen das Teil zu zerlegen.
Die normalen Nieten lassen sich ganz gut ausbohren, AAAAABER leider sind die Nieten nicht durchgehend. Diese klemmen im Holz und es ist schon etwas gefummel das vernünftig herauszubekommen.
Des weiteren sind die Kantenschutzprofile nicht mir den normalen Blindnieten befestigt gewesen sondern welchen die eine komplett glatte Oberfläche haben. Da musste ich erstmal mit nem Körner die Mitte markieren damit der Bohrer nicht verläuft.
Irgendwann sah das Unterteil dann so aus:
Jetzt musste die neuen Saitenwände her. Die meisten werden den Spruch "wer misst misst Mist" kennen, daher habe ich beide Seitenwände aufeinander gelegt. Mehrfach mit Malerkrepp beklebt und beide Seiten auf einmal gesägt.
Mein Plan war das so später Deckel und Boden gut zueinander passen -> ging nur da die Seitenwände etwas größer waren, denn durch die Schließprofile verschiebt sich ja alles.
Hat an sich auch gut funktioniert.
Die Montage ging dann ganz easy, Löcher bohren Nieten setzen, fertig. Innen habe ich noch 5er U-Scheiben über die Nieten gesteckt damit diese sich nicht so ins Holz ziehen.
Jetzt kommt ein kleiner Sprung, ich habe die Bilder von dem Gebastel mit den Schließprofilen versehentlich gelöscht. Als Schwierigkeit stellten sich hier 2 Sachen heraus.
Die vielen Gehrungen machen es nicht leichter, erst recht wenn man sowohl neue als auch alte Schließprofile verwendet. Die Maße waren zwar fast gleich, aber eben nur fast. Daher gibt es hier und da die ein oder andere nicht ganz so schöne Ecke.
Funktioniert, ist aber optisch nicht der Brüller.
Als nächstes habe ich den Schaumstoff von Boden und Rückwand entfernt, ging besser als erwartet ist aber dennoch keine Arbeit die ich den ganzen Tag machen möchte. Die mittlere Trennwand fungiert als Stütze für den Deckel und wurde anhand der benötigten Breite für die Öffnung festgelegt.
Zu dieser sage ich später nochmal was. Die Befestigung des Deckels machte mir etwas Sorgen, es heißt zwar immer das es nichts gibt was es nicht gibt, aber das scheint zum einen wohl doch nicht so ganz zutreffend zu sein und zum anderen erst recht nicht bei unseren Baumärkten.
Am Ende bin ich dann bei zwei Scharnieren für Türen gelandet.
Hier mit eingehangenem Deckel, noch ohne seitliche Stützen. Und auch mal die ersten Pedale zum testen als Platzhalter.
Wie man sieht habe ich den gesamten Deckel beklebt und aufgezeichnet welches Pedal wohin kommt. Dazu habe ich jedes Pedal "vermessen" inkl. der Anschlüsse zzgl. etwas Reserve.
Irgendwie musste ich den Spagat schaffen zwischen, ausreichend große Kabeldurchführungen und dennoch stabil genug. Ich hatte mich leichtsinnigerweise für eine 9mm Platte entschieden.
Um nicht sinnlos Löcher rein zu sägen habe ich bei jedem Pedal eingezeichnet wo was für Anschlüsse sind und entsprechend aufgezeichnet wo was weggenommen wird.
Um der ganzen Sache noch etwas Stabilität zu geben habe ich eine Aluschiene vorne aufgesteckt. Hat einiges gebracht.
Das ganze dann mit der Stichsäge ausgesägt und später mit Schleifklotz noch etwas schick gemacht. Durch das Krepp sehen die Sägeschnitte recht ausgefranzt aus.
So das grobe Grundgerüst steht jetzt erstmal und ich dachte ich wäre auf der Zielgeraden. Aber ich muss nochmal kurz einen Schritt zurück:
Das Anschlussfeld
So nun was zu der Öffnung auf der Rückseite , ich sagte ja das ich eine zentrales Anschlussfeld haben wollte. Da kam mir die Idee auf Rackkomponenten zurückzugreifen.
Und auch gleich eine Steckdosenleiste für Racks hier einzubauen mit Hauptschalter. Thomann bietet da ja das ein oder andere an.
Also habe ich solche Montagewinkel für ein 3 HE Rack, eine Thomann Steckdosenleiste und so ein Anschlussfeld bestellt. Die Kupplungen Klinke/Klinke gab es nur beim BAX-Shop.
Schade eigentlich ich finde die wirklich super. Ich wollte eine einfache Lösung die Steckbar ist um etwas flexsibel zu sein.
Um das ganz umzusetzen habe ich erstmal ein Loch in die Rückwand gesägt
Den Ausschnitt aufgehoben und diesen natürlich gleich zur Tür umfunktioniert.
Auf der einen Seite mit einem Aushängescharnier und auf der anderen mit einem Schnappschloss. Der Deckel ist also abnehmbar und bei Bedarf kann man alles ordentlich verschließen. Wäre auch für den äußerst unwahrscheinlichen Fall eines Transportes sicher nicht schlecht.
Der Deckel ist aber nur die halbe Miete, die Steckdosenleiste war der nächste Schritt. Ich konnte suchen wie ich wollte es gab keine Steckdosenleiste mit 4 Steckdosen (oder mehr),Hauptschalter und Kaltgeräteanschlussleitung.
Was meiner Vorstellung am nächsten kam war die "the T.racks 8S". Und was macht man wenn es nicht passt, richtig man macht es passend -> also hab ich mir noch einen Anschluss besorgt und diesen eingebaut.
Jetzt kann ich die Anschlussleitung abnehmen und muss sie nicht irgendwie unter den Deckel quetschen.
Die Öffnung hab ich mit sowas wie einem Dremel gemacht, Feinarbeit dann mit kleinen Feilen. Ging zu meiner Überraschung besser als gedacht.
Und so schaut es jetzt aus wenn der Deckel auf ist. Abdeckungen für die offenen Durchführungen habe ich noch da.
Zurück zum Board:
jetzt kam der Teil auf den ich mich schon eine Weile gefreut habe, Pedale drauf und anschließen. Ursprünglich sollten zwei Fame DCT als Netzteile dienen damit ich die Daisychain los bin.
Hatte extra ein hier im Flohmarkt erstanden. Aber da hatte ich meine Rechnung ohne die Leitungen für die Spannungsversorgung gemacht. Da ich nicht wieder so eine Freiluftverdrahtung wie beim alten Board haben wollte hätte ich teilweise ca 110-120cm
lange Leitungen gebraucht -> gibt es so nicht und auf Adapter, Kupplungen oder aus "zwei mach eine" wollte ich verzichten.
Daher habe ich auf das HB ISO Pro zurückgegriffen das ich noch herumschwirren hatte und dieses direkt unter dem Deckel montiert. Das HB versorgt alles auf dem Deckel links von der Trennwand, das Fame alles auf der rechten Deckelseite sowie das Wah und das The Tube.
Wie man sehen kann befinden sich unter dem Deckel noch ein paar Leisten diese dienen dazu das etwas mehr Platz für die Leitungen ist. Hier erkennt man auch die Auflagen an den Seitenwänden. Ich habe dafür die Reste von dem Trennwandprofil verwendet.
Die Klebepeds und den ganzen Kleinkram habe ich bei Reichelt besorgt. Spannungsversorung an kleinen angeschraubten, Signalleitung kommt an die schwarzen.
Eigentlich dachte ich an dem Punkt das es jetzt schnell geht. Aber da habe ich mich getäuscht. Die Befestigung der Pedale war aufwändiger als Gedacht. Auf die Klettlösung wollte ich wenn irgendwie möglich verzichten.
Zum einen hatte ich nicht mehr viel da und dann hat des Klettband auch teilweise nicht so gut an den Pedalen gehalten, bei manchen ging es gar nicht. Und da ich je nicht wöchentlich umbaue habe ich mich für die geschraubte Variante entschieden.
Also ab in den nächsten Baumarkt und eine Fahrradkette besorgt. Hammer und Austreiber hab ich ja da. So hab ich für ca 7€ genug Befestigungsmaterial für gaaaaaaanz viele Pedale.
Bei den meisten Pedalen klappt das ganz gut, aber da ja jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht hatte hatte ich bei dem HoF und dem Forcefield Compressor keine andere Wahl als doch auf das Klett setzen zu müssen. Auf dem behandelten Holz hält es aber nicht so gut also habe ich eine kleine Aluplatte aus der Restekiste aufgeschraubt und das Klett darauf geklebt.
Das WahWah habe ich mit zurecht gebogenem Lochband befestigt.
Und dann trat das ein was ich nicht für möglich gehalten habe. Ich hatte ein Platzproblem. Wie ich bereits sagte soll irgendwann mal ein Looper zum Einsatz kommen. Daher hatte ich mich im Vorfeld schon über mögliche Kandidaten informiert damit ich auch ausreichend Platz habe. Mein Favorit ist der Superswitcher von EHX. dieser braucht 48cm in der Breite
und ein klein wenig Reserve kann ja auch nicht schaden. Andererseits MUSS der JamMan in der erste Reihe stehen wenn der zu hoch ist hab ich Schwierigkeiten im richtigen Moment zu treten. (Wenn ein Effekt mal ein wenig zu lange an ist, mag das gehen wenn die Aufnahme jede Runde um 1/8 zu lang ist, stört das).
Nun hat der JamMan blöderweise seine Anschlüsse an der Seite, finde ich generell eine geknackte Lösung, aber egal. Des weiteren ist der FS3 niedriger als die Kante vom Case. Als ob das noch nicht genug wäre musste ich mir eine Lösung einfallen lassen wie ich das The Tube recht einfach ausgebaut bekomme.
Ich bin in einigen Baumärkten durch die Gänge geschlichen auf der Suche nach einer Eingebung, dabei lag die schon in der Werkstatt. Den FS 3 hab ich auf 2 Holzleisten gesetzt, so das dieser höher als die Anschlüsse des JamMan ist und ich den bis ran setzen kann. In einer der Holzleisten ist noch eine Stockschraube
auf der ich ein angefertiges Profilstück (vom Deckel der Rückseite) schraube der das The Tube einklemmt. Also muss ich nur eine Mutter lösen (Flügelmutter) und kann des Pedal herausnehmen. Wer sich fragt warum ich das ab und an machen muss, der the Tube hat wie der Name schon sagt eine Röhre drin. (12AX7). Nun soll man nach zuschalten der Spannung erst ein
Kabel in den Eingang stecken wenn die LED es anzeigt, da über die Schaltbuchse irgendwie die Röhre vorgeheizt wird oder so. Auf jeden Fall führt es zu einem höheren Verschleiß wenn da immer ein Kabel drin steckt. Was sich auf einem Board aber nur schwer vermeiden lässt. Und in der Tat es ist schon die 3 Röhre drin, bei wenig Benutzung.
Abschließen noch die aktuellen Bilder. Wie man sieht ist noch etwas Platz, zum einen "fehlt" mir noch ein Tremolo und seit 1 1/2 Jahren hab ich den Weehbo Rox of Bock als Bausatz herumliegen. Dieser ist erstmal mit einem extra Platz eingeplant, aber evtl. ersetzt er auch den BOR.
Das wird sich zeigen. Aktuell muss ich nur noch 2 kleine Problemchen lösen. Zum einen hätte ich gern einen Verschluss für den Deckel, da hab ich schon eine Idee muss aber mal schauen wie gut die sich umsetzen lässt.
Und zum anderen,rein richtiges Problem, ich muss mir was einfallen lassen wie ich die Gitarre ans Board anstöpsel. Hinten wollte ich sie nicht mit einstecken weil dann das Kabel immer um das ganze Board läuft. Eigentlich bin ich immer direkt in das erste Pedal rein, das Wah.
Aber das musste durch die Platzprobleme so weit nach rechts rutschen das die recht großen Stecker vom Instrumenten Kabel da nicht mehr passen. Und kleinere hab ich alle verbaut. Ich habe da zwar auch schon eine Idee aber dazu muss ich erstmal in meinem Fundus stöbern was ich noch alles so da habe.
Und nun nochmal 2 Bilder vom kompletten Board und eins von unterm Deckel. Wenn dann der Switcher mal Einzug hält wird es sicher noch um einiges voller. Fragt bitte nicht was es wiegt, es ist nicht leicht, geschätzt wird es wohl schon Richtung 20kg gehen.
Fazit
Die Casebauweise für so ein Board finde ich super. Sicher gibt es optisch ansprechendere Sachen aber praktisch ist es auf jeden Fall. Allerdings muss ich zugeben das ich rückblickend besser gekommen wäre wenn ich gleich aus Neuteilen ein neues Board gebaut hätte anstatt ein gebrauchtes Haubencase zu verwenden.
Das Geld was ich gespart habe, hatte einiges an Mehraufwand zur Folge. Die Bastelei mit den Rackkomponenten würde ich aber sicher wieder betreiben, es sieht aufgeräumt aus und ist schnell zusammengesteckt.
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