bassterix
Mod Emeritus
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Wenn man den Effekt-Markt betrachtet gibt es eine kaum überblickbare Anzahl von Herstellern, die ein noch größeres Angebot an Sound-Lieferanten stellen, als daß man alle Geräte kennen bzw. tatsächlich das beste Pedal für sich herausnehmen könnte. Letzteres stammt für mich vom Boutique Hersteller Z. Vex, ist ein reinrassiges Bass Fuzz, hört auf den ungewöhnlichen Namen Woolly Mammoth und der Name ist Programm.
Intro:
Lieferumfang:
Konstruktion:
Handhabung:
Sound:
Zuverlässigkeit:
Support:
Fazit:
Pro
Contra
weitere Bilder:
Outro:
Übersicht (nach bester G&B Manier)
Hersteller: Z.Vex
Modell: Woolly Mammoth
Herkunftsland: USA, Minneapolis, MN 55416
Gerätetyp: Bass Fuzz
Gehäuse: Alu, handbemalt, 118x47x60 mm
Anschlüsse: Input, Output
Regler: Output, EQ, Pinch, Wool
Schalter: Effect On/Off, Hard Bypass
Spannungsversorgung:
ältere Exemplare: 9V Batterie oder Powerplates
neuere Exemplare: 9V Anschluß.
Stromaufnahme: 0,4 mA
Sonstiges: rote LED (nur neuere Varianten), 4 rutschfeste und hohe Gummifüße
Straßenpreis: 399,-
Gebrauchtpreis: > 220,-
Intro:
Vor gut 2,5 Jahren habe ich mir den Nachfahren, eines der beliebtesten Jagdobjekte unserer Vorfahren, aus der Vitrine zum Testen geben lassen. Mittlerweile ist er auch meinem Jagdtrieb zum Opfer gefallen. Damals wurde das Mammoth in vielen Zeitschriften/Foren in den höchsten Tönen gelobt, dennoch bereitet kein Review den geneigten Leser auf das vor, was dieser Winzling aus den Boxen trötet. 1,5 Jahre habe ich bisher das Vergnügen gehabt, eine Mammutstampede nach der anderen über meine Mitmenschen hereinbrechen zu lassen und auf diese stützt sich mein Erfahrungsbericht.
Lieferumfang:
Geliefert wird das Mammoth, nebst einer Pappschachtel, eingewickelt in einem kleinen roten Leinentuch, das mithilfe 2er Kugeln und Gummiband verschlossen ist. Aus einer kurzen Beschreibung der Funktionen besteht das Manual. Zu sehen auch auf der Herstellerseite.
Konstruktion:
Die Pedale von Z.Vex sind für mich der Inbegriff von Boutique, mit allen Vor- und Nachteilen; Handgebaut, beste Materialien und Verarbeitung für einen entsprechenden Preis und Handbemalung inklusive.
Auf einen Klinkenein- und Ausgang beschränken sich die Anschlußmöglichkeiten. Die Elektronik ist in einem stabilen Alugehäuse eingebettet. Bei älteren Modellen sucht man zwar einen 9V-Netzteilanschluß leider vergebens, doch hat sich Meister Zack, aufgrund der zahlreichen Kundenanfragen, etwas einfallen lassen. Powerplates heißt das Zauberwort:
Bild 2 und Bild 3: Der Vorbesitzer hat hier die Gummifüsse entfernt um das Pedal mit Klettverschluß auf seinem Board zu montieren
Sie ersetzen die originalen Bodenplatten und ermöglichen nun den Einsatz eines Netzteils. Hier ersetzt der Anschluß (Bild 2) ganz einfach die Batterie. In Bild 3 sehen wir die Unterseite und wie das Kabel samt Anschluß, über das wir nun unser Mammoth mit Saft versorgen können, aus dem Gehäuse geführt wird. Modelle aus der aktuellen Produktion verfügen bereits standardmäßig über einen 9V Anschluß und einer Status-LED (Bild 4). Was die LED angeht da kann ich mich Zack nur anschließen, daß man sie nicht wirklich benötigt, man hört wenn das Mammut lostrampelt. Der Kundenwunsch hat sich aber durchgesetzt.
Bild 4: Neue Version mit LED und Netzteilanschluß
Output, EQ, Pinch und Wool bilden die Klangregelmöglichkeiten, auf die unten näher eingegangen wird.
Ein true hardwire bypass, dessen Hersteller mir entfallen ist, sorgt für knackfreies umschalten und absoluter Geräuschlosigkeit im abgeschalteten Zustand.
(Tipp: lesenswerter Artikel zum Thema bypass )
Auf einen Klinkenein- und Ausgang beschränken sich die Anschlußmöglichkeiten. Die Elektronik ist in einem stabilen Alugehäuse eingebettet. Bei älteren Modellen sucht man zwar einen 9V-Netzteilanschluß leider vergebens, doch hat sich Meister Zack, aufgrund der zahlreichen Kundenanfragen, etwas einfallen lassen. Powerplates heißt das Zauberwort:
Bild 2 und Bild 3: Der Vorbesitzer hat hier die Gummifüsse entfernt um das Pedal mit Klettverschluß auf seinem Board zu montieren
Sie ersetzen die originalen Bodenplatten und ermöglichen nun den Einsatz eines Netzteils. Hier ersetzt der Anschluß (Bild 2) ganz einfach die Batterie. In Bild 3 sehen wir die Unterseite und wie das Kabel samt Anschluß, über das wir nun unser Mammoth mit Saft versorgen können, aus dem Gehäuse geführt wird. Modelle aus der aktuellen Produktion verfügen bereits standardmäßig über einen 9V Anschluß und einer Status-LED (Bild 4). Was die LED angeht da kann ich mich Zack nur anschließen, daß man sie nicht wirklich benötigt, man hört wenn das Mammut lostrampelt. Der Kundenwunsch hat sich aber durchgesetzt.
Bild 4: Neue Version mit LED und Netzteilanschluß
Output, EQ, Pinch und Wool bilden die Klangregelmöglichkeiten, auf die unten näher eingegangen wird.
Ein true hardwire bypass, dessen Hersteller mir entfallen ist, sorgt für knackfreies umschalten und absoluter Geräuschlosigkeit im abgeschalteten Zustand.
(Tipp: lesenswerter Artikel zum Thema bypass )
Handhabung:
It's pretty much plug and play, bekommt man in englischsprachigen Foren oft zu lesen und an das selbe Prinzip hält sich auch unser Rüsseltier. Der Hersteller gibt den Batterieverbrauch mit 0,4 mA an, was dem Saftspender, eine Lebensdauer eines Methusalems verschaffen dürfte. Nach 1,5 Jahren war noch kein Wechseln nötig.
Einige bemängeln die Größe der Z.Vex Pedale und den damit verbundenen geringen Abstand von Schalter und Poti. Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, da der Schalter ausreichend hoch ist (Bild 5), daß man, eine entsprechende Behandlung vorausgesetzt, die Potis nicht mit einem Tritt treffen kann.
Bild 5
Klangregelung im Detail:
Output regelt, wie sollte es anders sein, die Lautstärke.
EQ ist mehr als eine normale Höhenblende. In linker Position fügt es Bassfrequenzen, auch im Subbassbereich (!!!), hinzu und senkt gleichzeitig die Höhen. Je weiter der Poti nach rechts gedreht wird, desto mehr Mitten und Höhen kommen ins Spiel, wobei der Bassanteil wiederum sinkt. Ausserdem werden in dieser Einstellung noch Obertöne hinzugefügt und mit Plektrum lassen sich abgefahrene verzerrte Flageolette- bis hin zu Synthi-Sounds herauskitzeln.
Pinch funktioniert wie ein Gate und verändert die Wellenform. Übertreibt man dessen Einsatz aber, entwickelt es sich zum wahren Sustainkiller. Eine solche Einstellung ist, wenn überhaupt, für schnelle rhythmusorientierte Stakkato Riffs geeignet, einen harten Anschlag vorausgesetzt.
Mit Wool lässt sich im Wesentlichen die Effektintensität einstellen, wobei man in rechter Position satte Fuzzsounds erhält. Wird der Poti aufgedreht werden die Verzerrungen erstens heftiger und zweitens verfliegt der dumpfe 70er Sound.
Einige bemängeln die Größe der Z.Vex Pedale und den damit verbundenen geringen Abstand von Schalter und Poti. Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, da der Schalter ausreichend hoch ist (Bild 5), daß man, eine entsprechende Behandlung vorausgesetzt, die Potis nicht mit einem Tritt treffen kann.
Bild 5
Klangregelung im Detail:
Output regelt, wie sollte es anders sein, die Lautstärke.
EQ ist mehr als eine normale Höhenblende. In linker Position fügt es Bassfrequenzen, auch im Subbassbereich (!!!), hinzu und senkt gleichzeitig die Höhen. Je weiter der Poti nach rechts gedreht wird, desto mehr Mitten und Höhen kommen ins Spiel, wobei der Bassanteil wiederum sinkt. Ausserdem werden in dieser Einstellung noch Obertöne hinzugefügt und mit Plektrum lassen sich abgefahrene verzerrte Flageolette- bis hin zu Synthi-Sounds herauskitzeln.
Pinch funktioniert wie ein Gate und verändert die Wellenform. Übertreibt man dessen Einsatz aber, entwickelt es sich zum wahren Sustainkiller. Eine solche Einstellung ist, wenn überhaupt, für schnelle rhythmusorientierte Stakkato Riffs geeignet, einen harten Anschlag vorausgesetzt.
Mit Wool lässt sich im Wesentlichen die Effektintensität einstellen, wobei man in rechter Position satte Fuzzsounds erhält. Wird der Poti aufgedreht werden die Verzerrungen erstens heftiger und zweitens verfliegt der dumpfe 70er Sound.
Sound:
Groß, schwer und fies präsentiert sich das Mammoth, als käme es per Knopfdruck aus den Lautsprechern angetrampelt um Wände einzureißen. Der Heimwerkerking, Tim Tayler, würde es mit "mehr Power" oder seinem berühmten "Grunzen" kommentieren. Benutzt man, wie gesagt, den Pinch-Poti sachte, wird man mit einem langen Sustain belohnt.
Diverse Reviews sprechen von einer leichten Affinität zu passiven Bässen hin, daß aktive Klangregelungen noch lebloser klingen sollen; es mag etwas dran sein, denn aktive Bässe werden stärker komprimiert, aber erlaubt ist was gefällt.
Ich z.B. erzielt mit dem Thumb tolle Synthi-Sounds bzw. kamen tonnenschwere Riffs à la Geezer Butler viel druckvoller rüber. Industrialähnliche Klänge lassen sich ihm ebenso leicht entlocken.
Kombiniert man den Dickhäuter mit anderen Effekten, einem WahWah oder Octaver z.B., blättert der Putz endgültig von der Decke.
Ein weiterer und wichtiger Punkt für einen zufriedenstellenden Sound ist die eingesetzte Spieltechnik. Ich sprach weiter oben zwar von plug & play, aber das Mammut will beschäftigt werden, damit es sein ganzes Potential preisgeben kann.
Sein Charakter polaristiert und hat mit den gewohnten Fuzz-Vertretern nicht viel gemein, was bei den Bassisten, die ich kenne dazu führt, daß sie das Mammut entweder lieben oder abgrundtief hassen. Was von den einen als schrecklich oder garstig empfunden wird, beschreibe ich als mächtig und ungeschliffen. Es bringt eine gesunde Portion "Dreck"in den Sound und schiebt den Zuhörer ohne Gnade an die Wand.
ABER: Eines muß einem bewusst sein, egal was ins Mammoth reinkommt, es kommt Mammoth raus. Sobald es aktiviert ist, ist es ziemlich egal auf was für einem Stück Holz die Drähte gespannt sind. Der jeweilige Bass ändert nur mehr Nuancen am Endergebnis, v.a. ist hier sein Mittencharakter ausschlaggebend.
Soundbeispiele finden sich in Form eines Videos bzw. kleines Sample direkt bei Z.Vex oder auf Youtube.
Diverse Reviews sprechen von einer leichten Affinität zu passiven Bässen hin, daß aktive Klangregelungen noch lebloser klingen sollen; es mag etwas dran sein, denn aktive Bässe werden stärker komprimiert, aber erlaubt ist was gefällt.
Ich z.B. erzielt mit dem Thumb tolle Synthi-Sounds bzw. kamen tonnenschwere Riffs à la Geezer Butler viel druckvoller rüber. Industrialähnliche Klänge lassen sich ihm ebenso leicht entlocken.
Kombiniert man den Dickhäuter mit anderen Effekten, einem WahWah oder Octaver z.B., blättert der Putz endgültig von der Decke.
Ein weiterer und wichtiger Punkt für einen zufriedenstellenden Sound ist die eingesetzte Spieltechnik. Ich sprach weiter oben zwar von plug & play, aber das Mammut will beschäftigt werden, damit es sein ganzes Potential preisgeben kann.
Sein Charakter polaristiert und hat mit den gewohnten Fuzz-Vertretern nicht viel gemein, was bei den Bassisten, die ich kenne dazu führt, daß sie das Mammut entweder lieben oder abgrundtief hassen. Was von den einen als schrecklich oder garstig empfunden wird, beschreibe ich als mächtig und ungeschliffen. Es bringt eine gesunde Portion "Dreck"in den Sound und schiebt den Zuhörer ohne Gnade an die Wand.
ABER: Eines muß einem bewusst sein, egal was ins Mammoth reinkommt, es kommt Mammoth raus. Sobald es aktiviert ist, ist es ziemlich egal auf was für einem Stück Holz die Drähte gespannt sind. Der jeweilige Bass ändert nur mehr Nuancen am Endergebnis, v.a. ist hier sein Mittencharakter ausschlaggebend.
Soundbeispiele finden sich in Form eines Videos bzw. kleines Sample direkt bei Z.Vex oder auf Youtube.
Zuverlässigkeit:
Obwohl mein Modell noch aus der älteren Serie stammt und auch gebraucht erstanden wurde, gab es bis jetzt nichts zu beanstanden. Sogar die Batterie ist wie gesagt noch die selbe von vor 1,5 Jahren, als ich es gekauft habe, und das obwohl ich mehrmals vergessen hatte das Kabel abzustecken. Im Internet erspäht man gelegentlich Z.Vex Pedale mit stark abgeblättertem Lack bzw. Macken. Auch dahingehend kann ich Entwarnung geben
Support:
Wer mit Zachary Vex schon einmal in Kontakt stand, weiß, daß er sich um seine Kunden kümmert und das Z.Vex Forum gibt jedem bereitwillig darüber Auskunft. Hier ist der Kunde König.
Fazit:
Nichts für schwache Nerven und definitiv eines der besten Pedale für Bass. Der (Neu-)Preis ist natürlich etwas happig, aber dafür bekommt man auch einen Klangerzeuger von höchster Güte, der jeden Zweifel mit mächtigen Stampfen aus der Welt schafft.
Also keine Angst das haarige Biest will nur spielen und ich kann nur jeden Bassisten, aber auch Gitarristen, empfehlen es bei Gelegenheit anzutesten.
Also keine Angst das haarige Biest will nur spielen und ich kann nur jeden Bassisten, aber auch Gitarristen, empfehlen es bei Gelegenheit anzutesten.
Pro
- verwendete Bauteile
- Verarbeitung
- Konzept
- Sound/-möglichkeiten
- Sustain
- Durchsetzungsvermögen
- Design (man muß die Bemalung einfach lieben)
- Zuverlässigkeit
- geringer Batterieverbrauch
Contra
- (Neu-)Preis
- färbt den Ton eines Basses für manchen Bassisten evtl. zu stark
weitere Bilder:
Outro:
Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen soviel Spaß wie ich beim Schreiben.
viele Grüße
basster
viele Grüße
basster
- Eigenschaft