MoCo
Registrierter Benutzer
Review: Vox Cooltron Over the top Boost
Einleitung / Hintergrund
Hallo!
Da ich mich nun auch im Besitz eines Vox Cooltron Over the Top Boost Verzerrer Pedals befinde, dachte ich, dass ich ruhig mal nen kleinen Erfahrungsbericht darüber schreiben könnte.
Mit dem Over The Top Boost haben wir einen weiteren Vertreter der Cooltron Serie aus dem Hause Vox. Ich glaube es gibt zum jetzigen Zeitpunkt 7 Pedale in dieser Serie, die allesamt um die 200 EUR kosten. Ich besaß vorher schon das Big Ben Overdrive sowie das Bulldog Distortion und war bereits von der Qualität dieser beiden Pedale recht angetan. Mit dem Duel Overdrive und dem Brit Boost, die ich leider noch nicht angespielt habe, liefert Vox damit insgesamt 5 Verzerrer-Pedale. Da kann man sich schon mal fragen: Warum so viele? Und: Welches davon taugt am meisten?
Ich schließe mich da dem an, was auch schon andere Leute bestätigt haben: Die Teile sind halt sehr verschieden und es gilt eben einfach zu klären, was man möchte. Ich benutze z.B. den Big Ben Overdrive für warmen Crunch, während der Bulldog zwei wirklich brauchbare alternative Distortion-Brett-Sounds liefern kann.
Eigentlich bin ich auch ziemlich zufrieden mit meinem Big-Ben-Crunch-Sound, aber da ich persönlich ein Riesenfan vom AC30-Sound bin, kam ich irgendwie nicht umhin, mir auch das OTTB zuzulegen. Denn das soll den kompletten Top Boost Channel vom AC30 emulieren.
Hersteller Zitat: "Mit dem Over The Top Boost bieten wir den Preamp Kanalzug der neuen AC30 Custom Classic Linie als Bodentreter an."
Also zumindest in der Theorie die perfekte Ergänzung für Leute, die ihrem Nicht-AC30-Verstärker um den AC30-Sound erweitern wollen.
Aber was taugt das Teil wirklich?
Vorweg noch einmal die Standarderklärung: Dieser Test spiegelt in erster Linie meine persönliche und subjektive Meinung wieder und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Sollte jemand Fehler oder ähnliches finden, bitte korrigieren oder bei Bedarf ergänzen! OK, los geht's.
Testbericht:
Wie auch alle anderen Cooltron Pedale, kommt das OTTB in einem relativ großen, quadratischen und metallischen Gehäuse daher und weiß mit der schicken blau leuchtenden Röhre optisch durchaus zu gefallen. Ich persönlich finde die Größe des Pedals allerdings eher etwas unpraktisch.
Das Gerät erscheint mir in seiner Metall-Verkleidung durchaus stabil. Ob es so bombensicher ist, wie manche Boss-Treter - keine Ahnung. Aber es sollte schon was aushalten und bei pfleglicher Behandlung ne ganze Weile halten. Interessant wäre in diesem Zusammenhang noch die Lebensdauer der Röhre, da kann ich jetzt leider noch nichts zu sagen. Falls die aber wirklich irgendwann mal den Geist aufgeben sollte, dürfte sie sich vermutlich ohne Probleme wechseln lassen.
Das OTTB kann trotz echter Röhre mit 4 normalen 1.5 Volt Mignon Batterien etwa 20 Stunden betrieben werden, alternativ natürlich auch mit einem handelsüblichen 9V DC Netzteil.
Wirklich praktisch ist auch die True-Bypass Funktion des Pedals. Fakt ist, dass das Signal im Bypass so gut wie nicht verfälscht wird und absolut keine Störgeräusche auftreten. Sehr vorteilhaft finde ich auch, dass das Gerät das Signal auch dann durchlässt, wenn z.B. mal gar kein Strom anliegt. Manch andere Pedale lassen da ja ohne Strom gar nichts mehr durch. Dann muss man im Falle eines Batterieausfalls nicht gleich die ganze Effektkette umstöpseln.
Das Gerät bietet die fünf Regler Volume, Bass, Cut, Treble, Gain sowie einen Schalter der eine Umschaltung zwischen einem Standard- sowie Custom-Mode ermöglicht. Im Standard Betrieb ist das Pedal überaus feinfühlig: Anhebungen in den Höhen oder Bässen senken die Mitten und andersherum kann man analog auch die Mitten steigern - wie beim Original. Im Custom Modus wird die Interaktivität der Klangreglung laut Hersteller auf "AC30 Hand Wired"- bzw. AC15TB-Niveau gesenkt.
Klingt nett, ist nett und macht wirklich Spaß, an den Einstellungen zu drehen. Hier besteht definitiv viel Spielraum für individuelle Soundgestaltung. Mit den Cut-Regler können die Höhen angehoben und gesenkt werden. Hier besteht viel Potential zum Formen des Klangs. Die Wirkungen von Volume, Bass, Treble und Gain sollten bekannt sein.Alle Regler funktionieren sehr gut und bieten ein relativ breites Variationsspektrum.
Und wie klingt das Ganze nun?
Ich kann nur sagen: Sehr gut!
Ich habe das Pedal über einen Engl Sovereign gespielt, der aufgrund einer Modifikation jetzt einen relativ Fender-typischen Clean Kanal hat. Ich werde das Pedal in einigen Tagen noch mal über einen Tiny Terror spielen und die Erfahrungen damit nachträglich hinzufügen.
Es klingt aber in meinen Augen alles in allem wirklich ziemlich authentisch.
Ich hab leider keinen echten AC30 hier stehen, aber es kommt doch dem Sound, den ich davon in meinem Kopf gespeichert habe, schon sehr, sehr nahe. Es sollte dabei natürlich klar sein, dass der Gesamtsound stark vom verwendeten Amp abhängt. Ein halbwegs guter Clean-Kanal sollte daher die gesunde Voraussetzung sein, mit dem OTTB wirklich glücklich werden zu können.
Um jetzt auch noch mal einen kleinen Vergleich zum Big Ben zu ziehen: Man merkt die Verwandtschaft der Geräte schon recht deutlich und man kann beiden Geräten durchaus sehr ähnliche Sounds entlocken. Der OTTB bietet noch etwas mehr und feinere Soundvariationsmöglichkeiten und eben den typischen AC30 Charakter, während der Big Ben eher etwas ‚klangneutraler' daher kommt. Vom Verzerrungsgrad spielen beide Pedale in einer ähnlichen Liga. Der OTTB ist im Vergleich etwas kratziger, frecher oder meinetwegen auch "rotziger". Der Big Ben eher etwas wärmer und sanfter.
Der Bulldog geht dann natürlich wieder in eine andere Richtung und schließt da an, wo die anderen beiden Geräte ihre Grenzen haben: Im höheren Gain-Bereich. Wer also Metal und stark verzerrte Sachen spielen will, wird mit dem OTTB nicht glücklich werden.
Lange Rede kurzer Sinn:
In meinen Augen bietet das OTTB tatsächlich eine wirklich gelungene Ergänzungsmöglichkeit, einen Amp um einen zusätzlichen AC30-artigen Kanal zu erweitern. Speziell für guten Crunch und mittlere Verzerrungen ist das Pedal meiner Meinung nach das Anspielen absolut wert. Und auch die 200 EUR erscheinen mir im Vergleich zu vielen anderen billigeren Pedalen hier durchaus gerechtfertigt (gebraucht auch gern schon für 100 EUR zu bekommen). Ich denke doch, dass die kleine Röhre in dem Kasten ihre Arbeit recht gut macht und viele anderer Verzerrer-Pedale, die ich bisher gespielt hab, in puncto Soundqualität hinter sich läßt. Zum Abschluss sei nochmal gesagt, dass das natürlich nur meine Meinung ist und letzendlich jeder sein eigenes Urteil fällen muss, was für ihn der "richtige" Sound ist. Und ich werde natürlich auch nicht von VOX bezahlt.
OK, also danke für die Aufmerksamkeit!
Ich hoffe das Review ist für den ein oder anderen von Nutzen!
So far + beste Grüße
moco
Einleitung / Hintergrund
Hallo!
Da ich mich nun auch im Besitz eines Vox Cooltron Over the Top Boost Verzerrer Pedals befinde, dachte ich, dass ich ruhig mal nen kleinen Erfahrungsbericht darüber schreiben könnte.
Mit dem Over The Top Boost haben wir einen weiteren Vertreter der Cooltron Serie aus dem Hause Vox. Ich glaube es gibt zum jetzigen Zeitpunkt 7 Pedale in dieser Serie, die allesamt um die 200 EUR kosten. Ich besaß vorher schon das Big Ben Overdrive sowie das Bulldog Distortion und war bereits von der Qualität dieser beiden Pedale recht angetan. Mit dem Duel Overdrive und dem Brit Boost, die ich leider noch nicht angespielt habe, liefert Vox damit insgesamt 5 Verzerrer-Pedale. Da kann man sich schon mal fragen: Warum so viele? Und: Welches davon taugt am meisten?
Ich schließe mich da dem an, was auch schon andere Leute bestätigt haben: Die Teile sind halt sehr verschieden und es gilt eben einfach zu klären, was man möchte. Ich benutze z.B. den Big Ben Overdrive für warmen Crunch, während der Bulldog zwei wirklich brauchbare alternative Distortion-Brett-Sounds liefern kann.
Eigentlich bin ich auch ziemlich zufrieden mit meinem Big-Ben-Crunch-Sound, aber da ich persönlich ein Riesenfan vom AC30-Sound bin, kam ich irgendwie nicht umhin, mir auch das OTTB zuzulegen. Denn das soll den kompletten Top Boost Channel vom AC30 emulieren.
Hersteller Zitat: "Mit dem Over The Top Boost bieten wir den Preamp Kanalzug der neuen AC30 Custom Classic Linie als Bodentreter an."
Also zumindest in der Theorie die perfekte Ergänzung für Leute, die ihrem Nicht-AC30-Verstärker um den AC30-Sound erweitern wollen.
Aber was taugt das Teil wirklich?
Vorweg noch einmal die Standarderklärung: Dieser Test spiegelt in erster Linie meine persönliche und subjektive Meinung wieder und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit. Sollte jemand Fehler oder ähnliches finden, bitte korrigieren oder bei Bedarf ergänzen! OK, los geht's.
Testbericht:
Wie auch alle anderen Cooltron Pedale, kommt das OTTB in einem relativ großen, quadratischen und metallischen Gehäuse daher und weiß mit der schicken blau leuchtenden Röhre optisch durchaus zu gefallen. Ich persönlich finde die Größe des Pedals allerdings eher etwas unpraktisch.
Das Gerät erscheint mir in seiner Metall-Verkleidung durchaus stabil. Ob es so bombensicher ist, wie manche Boss-Treter - keine Ahnung. Aber es sollte schon was aushalten und bei pfleglicher Behandlung ne ganze Weile halten. Interessant wäre in diesem Zusammenhang noch die Lebensdauer der Röhre, da kann ich jetzt leider noch nichts zu sagen. Falls die aber wirklich irgendwann mal den Geist aufgeben sollte, dürfte sie sich vermutlich ohne Probleme wechseln lassen.
Das OTTB kann trotz echter Röhre mit 4 normalen 1.5 Volt Mignon Batterien etwa 20 Stunden betrieben werden, alternativ natürlich auch mit einem handelsüblichen 9V DC Netzteil.
Wirklich praktisch ist auch die True-Bypass Funktion des Pedals. Fakt ist, dass das Signal im Bypass so gut wie nicht verfälscht wird und absolut keine Störgeräusche auftreten. Sehr vorteilhaft finde ich auch, dass das Gerät das Signal auch dann durchlässt, wenn z.B. mal gar kein Strom anliegt. Manch andere Pedale lassen da ja ohne Strom gar nichts mehr durch. Dann muss man im Falle eines Batterieausfalls nicht gleich die ganze Effektkette umstöpseln.
Das Gerät bietet die fünf Regler Volume, Bass, Cut, Treble, Gain sowie einen Schalter der eine Umschaltung zwischen einem Standard- sowie Custom-Mode ermöglicht. Im Standard Betrieb ist das Pedal überaus feinfühlig: Anhebungen in den Höhen oder Bässen senken die Mitten und andersherum kann man analog auch die Mitten steigern - wie beim Original. Im Custom Modus wird die Interaktivität der Klangreglung laut Hersteller auf "AC30 Hand Wired"- bzw. AC15TB-Niveau gesenkt.
Klingt nett, ist nett und macht wirklich Spaß, an den Einstellungen zu drehen. Hier besteht definitiv viel Spielraum für individuelle Soundgestaltung. Mit den Cut-Regler können die Höhen angehoben und gesenkt werden. Hier besteht viel Potential zum Formen des Klangs. Die Wirkungen von Volume, Bass, Treble und Gain sollten bekannt sein.Alle Regler funktionieren sehr gut und bieten ein relativ breites Variationsspektrum.
Und wie klingt das Ganze nun?
Ich kann nur sagen: Sehr gut!
Ich habe das Pedal über einen Engl Sovereign gespielt, der aufgrund einer Modifikation jetzt einen relativ Fender-typischen Clean Kanal hat. Ich werde das Pedal in einigen Tagen noch mal über einen Tiny Terror spielen und die Erfahrungen damit nachträglich hinzufügen.
Es klingt aber in meinen Augen alles in allem wirklich ziemlich authentisch.
Ich hab leider keinen echten AC30 hier stehen, aber es kommt doch dem Sound, den ich davon in meinem Kopf gespeichert habe, schon sehr, sehr nahe. Es sollte dabei natürlich klar sein, dass der Gesamtsound stark vom verwendeten Amp abhängt. Ein halbwegs guter Clean-Kanal sollte daher die gesunde Voraussetzung sein, mit dem OTTB wirklich glücklich werden zu können.
Um jetzt auch noch mal einen kleinen Vergleich zum Big Ben zu ziehen: Man merkt die Verwandtschaft der Geräte schon recht deutlich und man kann beiden Geräten durchaus sehr ähnliche Sounds entlocken. Der OTTB bietet noch etwas mehr und feinere Soundvariationsmöglichkeiten und eben den typischen AC30 Charakter, während der Big Ben eher etwas ‚klangneutraler' daher kommt. Vom Verzerrungsgrad spielen beide Pedale in einer ähnlichen Liga. Der OTTB ist im Vergleich etwas kratziger, frecher oder meinetwegen auch "rotziger". Der Big Ben eher etwas wärmer und sanfter.
Der Bulldog geht dann natürlich wieder in eine andere Richtung und schließt da an, wo die anderen beiden Geräte ihre Grenzen haben: Im höheren Gain-Bereich. Wer also Metal und stark verzerrte Sachen spielen will, wird mit dem OTTB nicht glücklich werden.
Lange Rede kurzer Sinn:
In meinen Augen bietet das OTTB tatsächlich eine wirklich gelungene Ergänzungsmöglichkeit, einen Amp um einen zusätzlichen AC30-artigen Kanal zu erweitern. Speziell für guten Crunch und mittlere Verzerrungen ist das Pedal meiner Meinung nach das Anspielen absolut wert. Und auch die 200 EUR erscheinen mir im Vergleich zu vielen anderen billigeren Pedalen hier durchaus gerechtfertigt (gebraucht auch gern schon für 100 EUR zu bekommen). Ich denke doch, dass die kleine Röhre in dem Kasten ihre Arbeit recht gut macht und viele anderer Verzerrer-Pedale, die ich bisher gespielt hab, in puncto Soundqualität hinter sich läßt. Zum Abschluss sei nochmal gesagt, dass das natürlich nur meine Meinung ist und letzendlich jeder sein eigenes Urteil fällen muss, was für ihn der "richtige" Sound ist. Und ich werde natürlich auch nicht von VOX bezahlt.
OK, also danke für die Aufmerksamkeit!
Ich hoffe das Review ist für den ein oder anderen von Nutzen!
So far + beste Grüße
moco
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